Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 01 / 24
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| Branchen & Betriebe<br />
KÖLNER BÜROMARKT<br />
MIT UMSATZRÜCKGANG<br />
Der aktuelle Marktbericht von Greif & Contzen analysiert<br />
das abgelaufene Jahr und blickt auf die kommenden Monate<br />
Trotz Umsatzrückgang im vergangenen Jahr ist und bleibt <strong>Köln</strong> ein starker Bürostandort<br />
(Im Bild: Friesen-Quartier)<br />
Mit einem Umsatzrückgang von rund 37 Prozent im Vergleich zu 2022 schloss der<br />
<strong>Köln</strong>er Büroimmobilienmarkt das Jahr 2023 ab. <strong>Die</strong> erzielten 200.000 Quadratmeter<br />
Vermietungsleistung kennzeichnen ein Jahr, das verhalten begann, im Sommer zwischenzeitlich<br />
eine Phase der Nachfragebelebung sah, dann aber von Krisen geopolitischer<br />
und lokaler Natur wieder eingeholt wurde. So skizzieren es die Immobilienexperten<br />
von Greif & Contzen in ihrem aktuellen Marktbericht.<br />
Unsicherheiten und Risiken, so Greif &<br />
Contzen, zwangen Unternehmen, ihre längerfristigen<br />
Entscheidungen über Umzüge<br />
oder Veränderungen von Bürokonzepten zu<br />
vertagen, in einigen Fällen sogar Flächengesuche<br />
zurückzuziehen, Mietvertragsverhandlungen<br />
abzubrechen und bestehende<br />
Verträge infrage zu stellen.<br />
<strong>Köln</strong> bleibt starker<br />
Bürostandort<br />
Foto: Cornelius Otto<br />
„Dennoch ist und bleibt <strong>Köln</strong> ein starker<br />
Bürostandort“, sagt Andreas Reul, der bei<br />
der Greif & Contzen Immobilienmakler<br />
GmbH den Bereich Büroimmobilien leitet.<br />
„Und auch wenn es schwieriger wird, die<br />
steigenden Erstellungskosten vor allem im<br />
hochwertigen Neubausegment über Mieterhöhungen<br />
zu kompensieren, so waren Steigerungen<br />
möglich.“ Andreas Reul verweist<br />
auf die Spitzenmiete: <strong>Die</strong>se stieg auf 33,00<br />
Euro pro Quadratmeter. <strong>Die</strong> Höchstmiete<br />
lag bei 35,00 Euro, und die gewichtete<br />
Durchschnittsmiete notiert nach 18,50 Euro<br />
Ende 2022 jetzt bei 19,60 Euro. Mit dem<br />
Nachfragerückgang nahm der Leerstand<br />
sukzessive auf rund 280.000 Quadratmeter<br />
zu, die Leerstandsquote liegt jetzt bei<br />
3,4 Prozent und entspannt die in <strong>Köln</strong> über<br />
viele Jahre angespannte Situation bei der<br />
Verfügbarkeit von Bestandsflächen.<br />
Insgesamt, so heißt es bei Greif & Contzen,<br />
besteht kein Grund für Schwarzmalerei.<br />
„Wir hatten schließlich eine lange Phase<br />
mit hohem Nachfrageüberhang und sehr<br />
geringer Leerstandsquote, jetzt konsolidiert<br />
sich der Markt“, erläutert Reul. Dazu<br />
gehört, dass die Angebotsseite, die viele<br />
Jahre lang geringer war als die Nachfrage,<br />
jetzt Kostendruck spürt. <strong>Die</strong> Baupreise sind<br />
hoch, die Finanzierungszinsen und Kreditanforderungen<br />
sind gestiegen, Genehmigungen<br />
dauern nach wie vor lange, was<br />
wiederum Kapital in ruhenden Projekten<br />
bindet. <strong>Die</strong> bei Verkäufen erzielbaren Margen<br />
werden kleiner und viele Endinvestoren<br />
fallen als Käufer für Neubauten aus,<br />
da sie mittlerweile auf den Finanzmärkten<br />
andere Anlagemöglichkeiten finden. All<br />
dies erschwert die Realisierung von Neubauprojekten.<br />
Mit Skepsis, aber auch mit gedämpfter Zuversicht<br />
gehen die Experten von Greif &<br />
Contzen an die Prognose für die kommenden<br />
Monate. Ausgehend von der positiven<br />
Annahme einer sich im weiteren Jahresverlauf<br />
allmählich wieder etwas verbessernden<br />
Konjunktur wird auch für den<br />
<strong>Köln</strong>er Büromarkt mit leicht steigenden<br />
Umsätzen gerechnet. „Mit einem stabileren<br />
Geschäftsumfeld und mehr Planungssicherheit<br />
werden wir Nachholeffekte auf<br />
dem Büromarkt sehen“, sagt Andreas Reul.<br />
Allerdings zeichnen die aktuellen Konjunkturprognosen<br />
für das neue Jahr nach<br />
dem Streit um den Bundeshaushalt wieder<br />
ein eher skeptisches Bild. Eine rasche<br />
Erholung wird es nicht geben, Konjunkturimpulse<br />
durch Staatsausgaben wohl auch<br />
nicht und – schlimmer noch – weitere Herausforderungen<br />
und Unsicherheiten für<br />
privatwirtschaftliche Investitionsvorhaben<br />
drohen. Zu erwarten ist deshalb, dass<br />
Investitionsentscheidungen auch in den<br />
kommenden Monaten erst einmal zurückgestellt<br />
werden und der <strong>Köln</strong>er Büromarkt<br />
kein neues Spitzenjahr sehen wird. Aber<br />
wie gesagt: <strong>Köln</strong> ist und bleibt ein starker<br />
Bürostandort. W<br />
Andreas Reul, Leitung Büroimmobilien<br />
Tel.: +49 221 937793-311<br />
Fax: +49 221 937793-77<br />
andreas.reul@greif-contzen.de<br />
Foto: Greif & Contzen / Bernd Vogel<br />
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