AGIL-DasMagazin März 2024
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REISEBERICHT<br />
Auf den Spuren der Wikinger durch Irlands Osten<br />
Wie Irland tickt<br />
Waterfords Museen zeigen eindrucksvoll, dass in Irland<br />
das Verhältnis zur Zeit ein anderes ist und sehr<br />
relativ daherkommt. Seit Einstein wissen wir, Zeit ist<br />
relativ. Aber jeder Besucher der grünen Insel wird<br />
bestätigen: die Iren mussten das wohl schon vorher<br />
gewusst haben. In Waterford hat 2022 ein neues<br />
Museum eröffnet, das die irische Zeitgeschichte neu<br />
beleuchtet. Das »National Horological Museum«<br />
beherbergt die wohl weltweit größte Uhrensammlung.<br />
Darunter befinden sich die ältesten in Irland<br />
hergestellten Chronometer. Großväterliche Westentaschenuhren,<br />
Tischuhren und Standuhren ticken in<br />
den Zeiträumen der Ausstellung gelassen im Maß der<br />
Ewigkeit. Sie gehört zum berühmten »Waterford<br />
Medieval Museum«.<br />
Fotos: Joerg Berghoff<br />
Das Uhrenmuseum (o.) in Waterford zeigt beeindruckende Exponate,<br />
darunter eine Kuckucksuhr (u.l.). Im Medieval Museum<br />
(u.r.) wird Waterfords Geschichte lebendig.<br />
Seit dem 17. Jahrhundert schufen die Watchmaker<br />
Zeitmesser von bemerkenswerter Schönheit und<br />
technischer Raffinesse. Die Ausstellung dokumentiert<br />
das unglaubliche Wissen und Geschick der frühen<br />
Uhrmacherkunst und die Virtuosität ihres handwerklichen<br />
Geschicks. Die hiesige Sammlung ist jedoch<br />
nicht auf Irland beschränkt. Auch europäische Uhren<br />
werden in Waterford ausgestellt. Manche von ihnen<br />
datieren zurück bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts,<br />
darunter Taschen- und Standuhren aus der Schweiz,<br />
England und Deutschland, aus Frankreich, Italien,<br />
Österreich und den Niederlanden. Ja sogar Japan, als<br />
der meist entlegene Herstellungsort, tickt hier mit. Ein<br />
Highlight der Sammlung ist eine in London von William<br />
Clement 1663 hergestellte Uhr, das weltweit früheste<br />
Beispiel eines innovativen Mechanismus, der für<br />
nachfolgende Generationen maßgebend wurde für<br />
eine exakte Zeitmessung. Eine besondere Abteilung<br />
der Ausstellung ist dem Wirkungsprinzip von Uhren<br />
gewidmet: »How it works« weckt das Interesse an<br />
Wissenschaft und Technik, insofern gilt für Jung und<br />
Alt in Waterford: So viel Zeit muss einfach sein.<br />
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