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AGIL-DasMagazin März 2024

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Fotos: Joerg Berghoff<br />

Direkt neben Waterfords Kathedrale wurde das neue<br />

Irish Wake Museum eröffnet. Es präsentiert die alten<br />

Rituale und Traditionen rund um das Ableben.<br />

Leben und Tod in Waterford<br />

In Irlands ältester Stadt erfahren Besucher seit 2023<br />

alles über die Tradition der Totenwache. Der Tod<br />

gehört zum Leben und über den Umgang mit dem<br />

Lebensende geht es in Irlands erstem Museum zum<br />

Thema Totenwache. Waterford beherbergt nun auch<br />

das älteste städtische Wohnhaus Irlands und dieses<br />

neue Museum, das die Bräuche, Traditionen und den<br />

Aberglauben im Zusammenhang mit dem Tod von<br />

den frühesten Zeiten bis ins 20. Jahrhundert beleuchtet.<br />

Das »Irish Wake Museum« befindet sich in einem<br />

ehemaligen Almosenhaus, das 1478 gegründet<br />

wurde. Die Bewohner bezahlten ihren Unterhalt, indem<br />

sie dreimal pro Nacht für die Seelen ihrer Gönner<br />

und die Seelen der gestorbenen Bürger von Waterford<br />

beteten. Der Tod war in Irland schon immer<br />

ein Gemeinschaftsereignis, eine Zeit der Trauer, aber<br />

auch eine Feier des Lebens. Die irische Totenwache<br />

»The Wake«, die Verabschiedung von verstorbenen<br />

Angehörigen, ist eine der bekanntesten irischen Beerdigungstraditionen.<br />

Dabei wacht man über den kürz-<br />

lich Verstorbenen vom Zeitpunkt des Todes bis zur<br />

Beerdigung, erzählt Geschichten aus seinem Leben,<br />

betet und stößt mit einem oder zwei Getränken auf<br />

ihn an. Das Museum bietet den Besuchern die seltene<br />

Gelegenheit, einen der bedeutendsten Elemente der<br />

irischen Kultur im Rahmen einer Führung zu erkunden.<br />

Man gelangt zunächst in den Bereich, in dem<br />

sich einst ein Laden befand, dessen Mieteinnahmen<br />

für den Unterhalt des Almosenhauses verwendet<br />

wurden. Hier wird audiovisuell gezeigt, wie die irische<br />

Landschaft über rund 6000 Jahre hinweg vom<br />

Tod gezeichnet wurde. Im eigentlichen Almosenhaus<br />

durchläuft der Besucher sechs Räume, die ihn durch<br />

500 Jahre irischer Todesrituale vom 15. bis zum 20.<br />

Jahrhundert führen. Jeder Raum widmet sich einem<br />

anderen Thema, und es wird eine Reihe von Gegenständen<br />

ausgestellt, die mit dem Tod in Verbindung<br />

stehen. Die Ausstellung endet mit der Aufforderung,<br />

sich an den Tod zu erinnern und sich am Leben zu<br />

erfreuen.<br />

<strong>AGIL</strong>-DASMAGAZIN<br />

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