Automationspraxis 01.2024
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_Titelgeschichte<br />
Als Unternehmen der Automobilhandelsgruppe<br />
AVAG Holding SE hat sich die Logistikpark<br />
Staiger GmbH im baden-württembergischen<br />
Wernau mit seinen rund 70 Mitarbeitern<br />
die Auftragsabwicklung und Belieferung<br />
von über 57.000 Ersatzteilen diverser Automotive-Marken<br />
zur Aufgabe gemacht. Den Umzug in<br />
ein neues, größeres Logistikzentrum im vergangenen<br />
Jahr nahm das Team um Geschäftsführer Daniel<br />
Schier zum Anlass, neue Lagerbühnen und eine<br />
effiziente Kommissionieranlage zu implementieren.<br />
Mit letzterem Anliegen wandte sich der Großhandels-Betrieb<br />
im Frühjahr 2022 an die Haro Anlagen-<br />
und Fördertechnik GmbH im nordrheinwestfälischen<br />
Rüthen. Die Anforderungen: Durch<br />
den Einbau der Lagerbühnen im Wernauer Objekt<br />
sollten die Lagerflächen verfünffacht werden. Benötigt<br />
wurde also eine Anlage, die Laufwege für<br />
„Unsere Förderanlagen sind in der Lage, mit<br />
den Bedürfnissen und Anforderungen unserer<br />
Kunden zu wachsen.“<br />
Christoph Hackländer, Haro<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb des<br />
Lagers weitgehend eliminiert und die Durchlaufzeiten<br />
dank einer vollständigen Automatisierung<br />
um ein Vielfaches verringert.<br />
„Als Hersteller von fördertechnischen Anlagen<br />
mit über 60-jähriger Erfahrung sind wir auf solch<br />
individuelle Kundenanfragen spezialisiert“, betont<br />
der Geschäftsführer der Haro-Gruppe, Christoph<br />
Hackländer. Gemeinsam mit seinem Projektteam<br />
entwickelte er für den Logistikpark Staiger zwei<br />
Förderanlagen für den Warenein- und -ausgang,<br />
die sich jeweils über drei Ebenen erstrecken.<br />
Haro-Konstruktionsleiter Markus Löseke erklärt<br />
die Besonderheiten des Projektes: „Da wir im Logistikpark<br />
Staiger ausschließlich einheitliche<br />
Kommissionierkästen in Form von Mehrwegbehältern<br />
mit einem Maximalgewicht von 35 Kilogramm<br />
im Einsatz haben und diese eine Strecke<br />
von ca. 52 Metern durchlaufen, wurden angetriebene<br />
Rollenbahnen mit Staufunktion von uns integriert“.<br />
Diese Rollenbahnen zeichnen sich nicht<br />
nur durch eine lange Lebensdauer aus: „Dank ihrer<br />
überschaubaren Investitionskosten profitiert<br />
der Logistikpark Staiger auch von einem hohen<br />
Maß an Wirtschaftlichkeit“, ergänzt Haro-Geschäftsführer<br />
Christoph Hackländer.<br />
Höhendifferenzen überwinden<br />
Angetriebene Rollenbahnen auf mehreren Ebenen erleichtern die<br />
Kommissioniervorgänge und reduzieren die Laufwege.<br />
Bild: Haro<br />
Damit die Höhendifferenzen zwischen den Regalebenen<br />
ebenfalls vollautomatisiert überwunden<br />
werden können, hat die Haro-Gruppe zusätzlich<br />
jeweils einen Vertikalförderer im Wareneingang<br />
und Warenausgang des neuen Lagers installiert:<br />
„Dadurch, dass sich das Lagersystem bei unserem<br />
Kunden über mehrere Ebenen erstreckt, werden<br />
die Flächen optimal ausgenutzt. Unser Vertikalförderer<br />
knüpft an diesem Potenzial an, indem er die<br />
Fördergüter zuverlässig und effizient auf den jeweiligen<br />
Ebenen verteilt, ohne, dass manuelle Eingriffe<br />
notwendig sind“, erläutert Markus Löseke.<br />
Wie funktioniert der neue Materialfluss im Logistikpark<br />
Staiger nun konkret? Im Wareneingang<br />
werden die zur Lagerung vorbereiteten Kommissionierkästen<br />
zunächst manuell von den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern am Aufgabeplatz der<br />
Rollenbahn aufgegeben. Per Knopfdruck wird der<br />
Zielort auf einer der drei Lagerebenen für das Fördergut<br />
ausgewählt, bevor dieses vollautomatisiert<br />
über die angetriebene Rollenbahn zum Vertikalförderer<br />
transportiert wird. Der rund sieben Meter<br />
hohe Senkrechtförderer überführt den Kommissionkasten<br />
auf die vorgesehene Lagerebene.<br />
100 Fördergüter je Stunde<br />
„Angesichts der enormen Durchlaufmengen im<br />
Logistikpark Staiger ist unser Vertikalförderer auf<br />
eine Leistung von 100 Fördergütern je Stunde ausgelegt“,<br />
erklärt Markus Löseke. Auf der jeweiligen<br />
10 März 2024