Automationspraxis 01.2024
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Automatisiertes Beladen von Maschinen mit Kleinserien<br />
Hochflexible Zellen<br />
mit pfiffigem Tooling<br />
Dank der Toolcubes kann Leverage wir<br />
unterschiedliche Greifmechaniken jeweils<br />
passend zum Bauteil verwenden.<br />
Mit seinen flexiblen Factorycube-Roboterzellen will das Münchner Start-up Leverage Robotics<br />
auch die Produktion von Kleinserien, etwa bei Lohnfertigern, automatisieren. Das Ganze gibt<br />
es sogar als Robot-as-a-Service-Mietmodell.<br />
Kernkompetenz des<br />
Factorycubes ist das Beladen<br />
von Maschinen mit<br />
Objekten, die als Schüttgut<br />
angeliefert werden.<br />
Basis der flexiblen Zellen ist eine<br />
pfiffige End-of-Arm-Tool-Technologie,<br />
die aufwendiges Werkzeugwechseln<br />
beim Umrüsten erspart. Die Idee<br />
kam Gründer und CEO Dr. Roman Weitschat<br />
im Rahmen seiner DLR-Forschungen.<br />
„Als Forscherteam im Bereich Factory of the Future<br />
haben wir an flexiblen, sich selbst umbauenden<br />
und intelligenten Roboterstationen geforscht.<br />
Dabei ist uns der Bedarf an hoher Flexibilität aufgefallen,<br />
der vorrangig durch das Roboter-Tooling<br />
wie Greifer eingeschränkt wurde.“<br />
Daher haben sich die DLR-Forscher das pfiffige<br />
Greifer-Konzept einfallen lassen. „Unsere Tools<br />
sind passiv. Das heißt, sie sind rein mechanisch<br />
und werden von einem normalen 2-Finger-Greifer<br />
am Roboter bedient.“ Damit schnappt sich der<br />
Roboter den jeweils benötigten Toolcube, drückt<br />
mit dem 2-Finger-Greifer auf den kleinen schwarzen<br />
Würfel und aktiviert so einen Magnetismus<br />
oder erzeugt Unterdruck.<br />
Bilder: Leverage Robotics<br />
„Wir entwickeln<br />
hochflexible Roboterzellen,<br />
die einfach<br />
die benötigten<br />
Werkzeuge umrüsten<br />
können.“<br />
Dr. Roman Weitschat, CEO von Leverage Robotics.<br />
Roboterzelle auch im Mietmodell<br />
Um das Konzept in die Praxis zu tragen, haben die<br />
Leverage-Robotics-Gründer die Technologie in<br />
einsatzfertige Roboterzellen gepackt. Die Kernkompetenz<br />
dieses Factorycubes ist das Beladen<br />
von Maschinen mit Teilen, die als Schüttgut angeliefert<br />
werden. Ein Bunkerfördererkreislaufsystem<br />
sorgt für die Vorvereinzelung und befördert die<br />
Teile auf ein Fließband, wo der Roboter diese mit<br />
Vision-Hilfe abgreifen kann. Weitschat: „Mit den<br />
Toolcubes können wir unterschiedlichste Greifmechaniken<br />
in Abhängigkeit des Bauteils verwenden,<br />
um geometrisch unterschiedliche Objekte greifen<br />
und in die Maschine laden zu können.“<br />
In einer Factorycube-Zelle sind jeweils zwei Universal-Robots-Cobots<br />
integriert. Der Kostenpunkt<br />
einer solchen Zelle beträgt 130.000 Euro. Um<br />
KMU den Einstieg zu erleichtern, bieten die Leverage-Macher<br />
ihre Zelle auch im Mietmodell an.<br />
Weitschat vergleicht das mit einem Leiharbeiter,<br />
der für einen gewissen Zeitraum eingestellt wird.<br />
„Im Rahmen des Robotics-as-a-Service integrieren<br />
wir nach erfolgreicher Machbarkeitsuntersuchung<br />
bis zu drei neue Bauteile im Monat.“ ↓<br />
32 März 2024<br />
Leverage Robotics GmbH<br />
https://leverage-robotics.com