Automationspraxis 01.2024
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_Materialfluss & Logistik<br />
Anforderungen an fahrerlose Transportfahrzeuge und Transportsysteme<br />
Richtige Sicherheit für<br />
mobilen Transport<br />
Hersteller und Betreiber von mobilen Transportrobotern und fahrerlosen Transportsystemen<br />
müssen Normen wie die aktualisierte ISO 3691–4 und die neue Maschinenverordnung beachten.<br />
Der Safety-Experte Pilz gibt Hilfestellung.<br />
Rund um mobile Logistik-Plattformen<br />
bietet<br />
Pilz ein Dienstleistungs-<br />
Komplettpaket: von der<br />
Risikobeurteilung, über<br />
die Abnahme bis hin zur<br />
Konformitätsbewertung.<br />
Die Pilz-Safety-Lösungen<br />
für die Logistik umfassen<br />
u.a. den Sicherheitslaserscanner<br />
PSENscan für die Flächenüberwachung,<br />
die<br />
konfigurierbare Kleinsteuerung<br />
PNOZmulti 2<br />
sowie die Industrie-Firewall<br />
SecurityBridge zum<br />
Schutz vor Manipulation.<br />
Bild: Pilz<br />
Bild: Pilz<br />
Seit Juni 2023 liegt die aktualisierte Fassung<br />
der internationalen Norm ISO 3691–4 vor.<br />
Sie gilt für Hersteller wie Betreiber und ist<br />
die wichtigste internationale Norm für fahrerlose<br />
Transportfahrzeuge (FTF) und -systeme (FTS).<br />
Die Norm definiert u.a. die Anforderungen (Performance<br />
Levels) an die Sicherheitsfunktionen<br />
von FTF und FTS, etwa die Einrichtungen für Personenerkennung,<br />
Betriebsarten und Bremssystem.<br />
Darüber hinaus beschreibt sie das Vorgehen zur<br />
Risikominderung und Validierung der automatisierten<br />
Funktionen, um einen störungsfreien und<br />
sicheren Betrieb zu gewährleisten.<br />
Zu den signifikanten Anforderungen an ein mobiles<br />
Transportsystem gehören z.B. neben der elektrischen<br />
Sicherheit und der Sicherheit für sicherheitsrelevante<br />
Teile des Steuerungssystems auch<br />
die Navigation und Kollisionsvermeidung. Zudem<br />
beschreibt die aktuelle ISO 3691–4 die Rahmenbedingungen,<br />
um eine höhere Geschwindigkeit<br />
des Transportsystems in den sogenannten eingeschränkten<br />
Bereichen zuzulassen.<br />
Überwachung aus der Ferne<br />
Darüber hinaus wird ab Januar 2027 in der EU<br />
die Maschinenverordnung (2023/1230) die Anforderungen<br />
an autonome mobile Maschinen und<br />
Geräte erweitern – etwa hinsichtlich einer „Überwachung<br />
mobiler Plattformen aus der Ferne“. Autonome<br />
mobile Maschinen müssen dann über eine<br />
Remote-Überwachungsfunktion verfügen, damit<br />
auch aus der Ferne ein sicherer Stopp und Start<br />
möglich ist. Ohne diese Funktion, darf die Maschine<br />
nicht betrieben werden.<br />
Die Integration mobiler Plattformen in die Infrastruktur<br />
ist ebenfalls Thema der Maschinenverordnung:<br />
Verkettete Maschinen bzw. mobile Plattformen<br />
müssen wie eine Gesamtmaschine betrachtet<br />
werden. Das macht eine Risikobewertung<br />
für das gesamte mobile System erforderlich. Bei<br />
der Nachrüstung mobiler Transportplattformen<br />
zu bestehenden Maschinen muss, wenn die Sicher-<br />
42 März 2024