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blu März / April 2024

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REISE<br />

TEATRO AMAZONAS<br />

FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />

insgesamt 16.000 Baumarten, die man im<br />

Amazonasbecken findet. Während in den<br />

Baumwipfeln Klammer- und Brüllaffen<br />

toben, fliegen zwischen den Baumstämmen<br />

schillernde Schmetterlinge, und auch<br />

winzig kleine grüne Pfeilgiftfrösche findet<br />

Igor dank seiner Erfahrung mühelos.<br />

Ganz privat<br />

Neben den Wanderungen durch den<br />

Regenwald stehen bei einem Aufenthalt im<br />

gut zwei Autostunden nördlich von Manaus<br />

gelegenen Amazon Emotions Private<br />

Refuge auch weitere Aktivitäten auf dem<br />

Programm. Vom Einkauf der Zutaten für<br />

das Abendessen auf einem lokalen Markt<br />

über Wanderungen zu den rund um die<br />

Kleinstadt Presidente Figueiredo gelegenen<br />

Wasserfällen und einem Workshop zum<br />

Kennenlernen des indigenen Kunsthandwerks<br />

bis hin zu einem kulinarischen<br />

Erlebnis mit Produkten aus der Region:<br />

Dass sich das Team der komfortablen<br />

Lodge ganz und gar seinen Gästen widmen<br />

kann, liegt daran, dass hier nur jeweils eine<br />

Gästegruppe beherbergt wird: Man ist<br />

entweder allein, als Paar, Familie oder eine<br />

kleine Gruppe von Freunden mit maximal<br />

acht Personen.<br />

beeindruckenden Theaters gehört ebenso<br />

zum Pflichtprogramm wie das Schlendern<br />

durch die von Gustave Eiffel entworfene<br />

stählerne Markthalle am Ufer des Rio<br />

Negro. Beide Gebäude sind Ausdruck<br />

jenes unermesslichen Reichtums, zu<br />

dem die Stadt und ihre Bewohner in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dank<br />

des boomenden Handels mit Kautschuk<br />

kamen und die der Stadt den Titel „Paris<br />

der Tropen“ einbrachten. „Für die Frauen<br />

dieser Zeit war es selbstverständlich, Mode<br />

aus Europa zu tragen. Das Hochzeitskleid<br />

meiner Großmutter, in dem sie 1911<br />

geheiratet hat, wurde damals in Brüssel<br />

gekauft“, erzählt Rui Franco de Sa. Der<br />

66-Jährige ist eine Institution im queeren<br />

Nachtleben von Manaus und Besitzer der<br />

Cabaret Disco sowie der schwulen Sauna<br />

Clube H2O. „Die Szene in Manaus ist groß,<br />

es gibt zahlreiche große und kleinere Bars,<br />

darunter die Discos 443 und Central<br />

Park. Darüber hinaus befindet sich in der<br />

Altstadt von Manaus der älteste queere<br />

SCHWULE BAR IN MANAUS<br />

Klub Brasiliens. Seit 1967 ist der TS Club<br />

bereits fester Bestandteil der Szene“, so<br />

Rui, die Stadt vor allem auch als kulturellen<br />

Schmelztiegel schätzt. „Viele Einwohner<br />

haben portugiesische oder britische<br />

Wurzeln, zudem lebt in der Stadt die<br />

größte japanische Gemeinde außerhalb<br />

von São Paulo, und natürlich spielt die<br />

indigene Bevölkerung der Amazonasregion<br />

eine bedeutende Rolle“, erzählt Rui. Über<br />

das Jahr verteilt sorgen Veranstaltungen<br />

wie der Karneval im Februar, das Amazonas<br />

Food Festival im <strong>März</strong>, das Opernfestival<br />

im <strong>April</strong> und Mai, ein Jazz-Fest im Juli, das<br />

Musikfestival Boi Manaus im Oktober und<br />

nicht zuletzt Silvester für Abwechslung.<br />

Mit Maomoon findet rund um den<br />

Jahreswechsel in und um Manaus ein<br />

mehrtägiges queeres Festival statt –<br />

inklusive Bootsparty und Ausflügen in die<br />

Umgebung. Damit der Dschungel noch<br />

bunter wird. *dax<br />

www.visitbrasil.com<br />

Paris der Tropen<br />

In der Großstadt Manaus steht dagegen<br />

die Kultur im Mittelpunkt. Aushängeschild<br />

der etwa 1,8 Millionen Einwohner zählenden<br />

Metropole ist das Teatro Amazonas,<br />

jenes am Silvestertag 1896 eingeweihte<br />

Opernhaus, das in Deutschland vor allem<br />

durch Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo“<br />

(mit Klaus Kinski in der Titelrolle) eine<br />

gewisse Berühmtheit erlangte. Ein Besuch<br />

des mit seiner bunt gekachelten Kuppel<br />

und dem neobarocken Zuschauerraum

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