pro aurum Magazin 01/2024
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„Bremsklotz“ für den Goldpreis<br />
Die fragile geopolitische Lage<br />
wirkt sich auf den Goldpreis aus<br />
nostizieren viele Analysten für 2023 einen<br />
schwächeren US-Dollar, was dem Goldpreis<br />
in der Vergangenheit meist geholfen<br />
hat.“ Im Februar rückte aber auch mit dem<br />
Herabstufen der Bonität der US-Regionalbank<br />
New York Community Bancorp auf<br />
Ramschniveau (durch Moody’s) die in Vergessenheit<br />
geratene Bankenkrise wieder<br />
ins Bewusstsein der Anleger.<br />
MIESE LAUNE AN DEN TERMIN-<br />
MÄRKTEN UND IM ETF-SEKTOR<br />
Als „Bremsklotz“ für den Goldpreis erwiesen<br />
sich in diesem Jahr vor allem zwei<br />
Marktsegmente – die Terminmärkte sowie<br />
der ETF-Sektor. In den ersten vier Wochen<br />
beliefen sich laut Daten des World Gold<br />
Council die weltweiten Goldabflüsse auf<br />
51 Tonnen. Ein besonders starker Abgabedruck<br />
war in Nordamerika (–36,2 Tonnen)<br />
und Europa (–17,5 Tonnen) registriert<br />
worden, während sich asiatische ETFs<br />
diesem Trend entzogen und Zuflüsse von<br />
immerhin 3,1 Tonnen verbuchten. Damit<br />
verzeichnet diese Region seit März 2023<br />
stetige monatliche Zuflüsse, die sich auf<br />
insgesamt 26,7 Tonnen belaufen.<br />
Edelmetallexperte Hartmann weist diesbezüglich<br />
darauf hin, dass viele chinesische<br />
Privatanleger die massive Schwäche<br />
chinesischer Aktien zum Kauf von Gold<br />
genutzt haben, da in solchen Marktphasen<br />
das gelbe Edelmetall stets als „sicherer<br />
Hafen“ wahrgenommen und angesteuert<br />
wird. Daneben erhöht aber auch die chinesische<br />
Notenbank im großen Stil ihre<br />
Goldreserven. Im vergangenen Jahr hat sie<br />
zwölf Monate in Folge Gold erworben und<br />
dadurch ihre Bestände um ungefähr 200<br />
Tonnen Gold aufgestockt.<br />
Erheblicher Verkaufsdruck war in den<br />
ersten Handelswochen des neuen Jahres<br />
aber auch an den Terminmärkten auszumachen.<br />
So hat sich zum Beispiel seit Ende<br />
Dezember die Anzahl offener Kontrakte<br />
von 491.300 auf 430.300 Futures (–12,4<br />
Prozent) deutlich reduziert. Außerdem<br />
sind große wie kleine Terminspekulanten<br />
seither signifikant skeptischer geworden.<br />
Innerhalb von fünf Wochen reduzierten<br />
große Terminspekulanten (Non-Commercials)<br />
ihre Netto-Long-Position (mehrheitlich<br />
optimistisch gestimmt) von 207.700<br />
auf 147.800 Kontrakte (–28,8 Prozent),<br />
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