FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 29
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
©<br />
Die Schmoll-Phrase<br />
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong><br />
Gestaltung: www.raetsch.de<br />
Neu: Nachhilfe<br />
jetzt auch in<br />
Findorff<br />
Wir unterstützen Ihr Kind dabei, zu<br />
lernen und mehr Selbstvertrauen zu<br />
gewinnen. Unsere professionellen<br />
Tutorinnen und Tutoren bieten die<br />
beste akademische Unterstützung und<br />
passen sich an das Lerntempo Ihres<br />
Kindes an. Gemeinsam verbessern wir<br />
die Noten. Informieren Sie sich über<br />
l BREMEN-PASS<br />
l NACHHILFE-KURSE<br />
l PRÜFUNGSVORBEREITUNG<br />
l LRS-FÖRDERZENTRUM<br />
l VORBEREITUNG FÜR<br />
VORSCHULKINDER<br />
www.akademie-nachhilfe-bremen.de<br />
K<br />
ennen Sie auch den<br />
Jammersatz »Das wird<br />
man doch wohl noch<br />
sagen dürfen ?«, wenn<br />
jemand etwas sagen<br />
möchte oder gesagt hat,<br />
von dem der Absender<br />
glaubt, man dürfe bei uns<br />
nicht mehr frei über bestimmte<br />
Themen reden ? Besonders häufig ist dieser banale<br />
Klassiker einer verbalen Schmoll-Phrase in politischen Diskussionen<br />
in sozialen Netzwerken wie »facebook« zu lesen. Wie<br />
analysiert Journalist Matthias Dell dazu richtig: »...wann immer<br />
jemand beklagt, etwas nicht mehr sagen zu dürfen, hat er das<br />
im gleichen Augenblick getan. Kurz: Über nichts kann man so<br />
oft und wiederholt reden und schreiben wie über die Sachen,<br />
über die man angeblich nicht mehr reden und schreiben darf.«<br />
Geht es noch absurder, als sich mit ausgedachten, angeblichen<br />
»Sprechverboten« als TabubrecherIn zu inszenieren ?<br />
Tatsache ist: Im digitalen Zeitalter wurden und werden heutzutage<br />
in diesem Land online so viele »Meinungen« als Kommentare<br />
ungefiltert verbreitet wie nie zuvor. Daumen hoch: JedeR<br />
postet was und wie es gefällt. MitdiskutantInnen werden dabei<br />
nicht selten je nach politischem Blickwinkel wahlweise auch<br />
als »Verrückte, Genderidioten und Ökofaschisten« oder »Nazis,<br />
AfD-WählerInnen oder Faschos« bezeichnet, was für inhaltlichsachliche<br />
Diskussionen vermutlich weniger hilfreich ist.<br />
Frei nach einen Song von »Danger Dan« bleibt festzuhalten:<br />
Nicht jede noch so dämliche Pöbelei ist durch die Kunstfreiheit<br />
gedeckt, wohl aber durch die Meinungsfreiheit. In Deutschland<br />
ist die Meinungsfreiheit im Gegensatz zu den totalitären Staaten<br />
auf dieser Welt tatsächlich ein extrem hohes Gut – und als ein<br />
Menschenrecht in internationalen Menschenrechtsdokumenten<br />
garantiert. Es kann jedeR seine Meinung sagen, posten,<br />
veröffentlichen und sich der öffentlichen Diskussion stellen, egal<br />
ob privat oder als JournalistIn. Die Hürden, dass man etwas<br />
nicht sagen darf, liegen rechtlich hoch: »Die Meinungsfreiheit<br />
schützt danach in gewissen Grenzen auch<br />
die sogenannte Hassrede (hate speech), also etwa<br />
ausländerfeindliche, sexistische oder rassistische<br />
Meinungsäußerungen, und zwar grundsätzlich<br />
selbst dann, wenn sie fundamental mit den Wertungen<br />
der grundrechtlichen Diskriminierungsverbote<br />
... über Kreuz liegen. ... Auf Grenzen stößt der<br />
Schutz solcher Hassrede freilich in zahlreichen verfassungsgemäßen<br />
Normen des Strafrechts und des zivilrechtlichen<br />
Persönlichkeitsschutzes.« kann man auf der Internetpräsenz der<br />
»Bundeszentrale für politische Bildung« lesen.<br />
Wenn es allerdings um differenzierte Meinungsäußerungen<br />
geht, ist für viele primär emotional und teilweise faktenfrei<br />
eingestellte »LautsprecherInnen« schnell Ende im Freisprechgelände.<br />
Zum Beispiel vor Ort: Seit der ersten Ausgabe bietet<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> mit »Zwischenruf« und »Ja<br />
oder nein ?« zwei Meinungsrubriken an, über die man sich bei<br />
mehr als 10.000 LeserInnen entweder solo oder mit einem<br />
kontroversen Widerpart zu lokalen Themen im Stadtteil äußern<br />
könnte. Beide Rubriken kommen mittlerweile leider kaum noch<br />
vor, weil sich im Stadtteil keine AutorInnen finden; insbesondere<br />
nicht, wenn es um kontroverse lokale Themen geht. Das darf<br />
sich gern wieder ändern, wobei sich medial mit einer eigenen<br />
Meinung zu exponieren und sich der öffentlichen Diskussion<br />
auszusetzen ist den VertreterInnen der schweigenden Mehrheit<br />
im »Dorff« irgendwie nicht gegeben. Vielleicht liegt es daran:<br />
Einen fundierten Meinungsbeitrag zu schreiben macht richtig<br />
Arbeit, erfordert gut formulierte Gedanken – und bestenfalls<br />
auch die Reflexion anderer Positionen. Das kann nicht JedeR.<br />
Das wird man doch wohl noch fragen dürfen ? Ja, darf man !<br />
Ob unkommunikativer Beirat oder mangelhaftter Baumschutz:<br />
Gut für die offene Diskussion von Findoffer Stadtteilthemen<br />
sind Beiträge wie das Interview mit Cornelia Wiedemeyer<br />
(Danke dafür !) oder unsere neue Meinungsrubik auf Seite 26.<br />
Wir wünschen Ihnen aufregend-anregendes Lesevergnügen.<br />
Check die<br />
Infos<br />
06 l CORNELIA WIEDEMEYER<br />
Die Leiterin des Ortsamtes West über Stadtteilthemen,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und ein neues Zuhause<br />
16 l FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Wie Xenia über »Kwer-Wege«, dass als Projekt Menschen<br />
mit Handicap unterstützt, zu »fif« gekommen ist<br />
18 l SILKE MÜLLER<br />
Die Digitalbotschafterin über die Gefahren von »Social Media«<br />
und über die Notwendigkeit, Kinder davor zu schützen<br />
22 l SPARKASSE BREMEN<br />
24 l BÜRGERPARK-TOMBOLA<br />
26 l DER STADTIST<br />
28 l AKTIV VOR ORT<br />
30 l DORFFKLATSCH<br />
33 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
34 l SUPERSUSE<br />
Unser Standort in Findorff ist die Hemmstr. 273 (früher: Bindhammer) Tel. 0421 / 845 14 622<br />
Es gibt uns außerdem 2 x in Horn (Universität und LRS Förderzentrum) und 1 x in Huchting<br />
Der »Chor Don Bleu« ist für schöne Töne bekannt:<br />
Mehr über den Auftritt im Alten Pumpwerk auf Seite 33<br />
WWW.<strong>FINDORFF</strong>.INFO<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05