Detmolder Kurier 266
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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>266</strong> 15. März 2024 Seite 14<br />
www.kurier-verlag.de info@kurier-verlag.de Redaktion: 05234-2028-21 Anzeigen und Beilagen: 05234-204499<br />
Musik im Cultur-Café Heiligenkirchen<br />
Ein unvergesslicher Abend<br />
Letzten Freitag erlebten die Zuschauer<br />
bei Musik im Cultur-Café<br />
Heiligenkirchen wieder einen unvergesslichen<br />
Abend und alle Plätze<br />
waren belegt. Mit viel Empathie<br />
und Herzlichkeit heizte der Opener<br />
„Kraftpaket“, Andre Deininger<br />
(Gitarre/Gesang) und Sängerin Rita<br />
Röscher mit Songs der unterschiedlichen<br />
Musikgenres das Publikum<br />
mächtig ein. Hans Krückemeier<br />
(Piano) und Bulli Grundmann<br />
(Vocals, Gitarre, Bluesharp) alias<br />
„Zwei VomFeinsten“ machten ihrem<br />
Namen alle Ehre und legten im Folk,<br />
Rock, Blues und Jazz mit Songklassikern<br />
von Billy Joel, Eric Clapton<br />
und Beatles nach.<br />
Genuss pur kam zum Abschluss<br />
mit Pete Alderton. Der Singer-/<br />
Songwriter, der schon mehrfach im<br />
Cultur-Café gastierte, überzeugte mit<br />
seinen großartigen Leonard Cohen<br />
und Tom Waits Interpretationen<br />
sowie mit eigenen Stücken. Die<br />
Zuhörer ließen keinen der Akteure<br />
am Abend ohne Zugaben von der<br />
Bühne und dankten es ihnen mit<br />
viel Applaus und einer großzügigen<br />
Spende in den Hut, die nachher an<br />
die Musiker verteilt wurde.<br />
Musik im Cultur-Café in Heiligenkirchen<br />
ist eine Location, die<br />
von Künstlern und Zuhörern großartig<br />
angenommen wird und sich<br />
in Detmold und Umgebung immer<br />
mehr zu einer beständigen Größe<br />
entwickelt hat. Das Angebot umfasst<br />
Auftrittsmöglichkeiten bei netter<br />
Atmosphäre, wobei eine Nähe zum<br />
Publikum immer garantiert ist. Für<br />
das Spielen auf der Bühne sind im<br />
letzten Quartal dieses Jahres auch<br />
noch einige Plätze frei. Anmeldungen<br />
sind unter offenebuehne@heiligenkirchen.de<br />
möglich.<br />
www.bardensprung.de<br />
Landestheater ruft junge Poetry-Slammer zum kreativen Schreiben auf<br />
Poetry Slam „Slam it!“<br />
Der Poetry-Slam „Slam it!“ geht in die dritte Runde!<br />
Das Landestheater Detmold lädt erneut Slammer jeden<br />
Alters dazu ein, ihre Texte auf der Bühne vorzutragen.<br />
Der moderierte Lyrik-Wettbewerb besteht aus zwei<br />
Runden. Am Sonntag, 5. Mai 2024, um 19:30 Uhr findet<br />
der Vorentscheid auf der Bühne des Großen Hauses statt,<br />
das Finale ist am Freitag, 31. Mai 2024, um 19:30 Uhr<br />
im Hof des Theaters.<br />
Interessierte können sich bis zum 8. April mit einer<br />
Kostprobe ihres Slams per Mail unter jt@landestheater-detmold.de<br />
bewerben. Form und Thema sind frei<br />
wählbar. Der Vortrag soll ca. zwei Minuten dauern und<br />
ohne Requisiten, Musik und Kostüme erfolgen. Möglich<br />
sind Videos, Audio-Dateien, We-Transfer-Links oder<br />
geschützte YouTube-Links. Für den Vorentscheid werden<br />
zehn Kandidaten und Kandidatinnen ausgewählt,<br />
welche vor einer Jury und dem Publikum einen ca.<br />
fünfminütigen Slam präsentieren. Die sechs Gewinner<br />
des Vorentscheides werden zum großen Finale am 31.<br />
Mai 2024 eingeladen.<br />
Weitere Informationen unter<br />
https://www.landestheater-detmold.de/de/SlamIt.<br />
„ZweiVomFeinsten“ das sind Hans Krückemeier und Bulli Grundmann.<br />
Schülerinnen und Schüler des Leopoldinums<br />
beschäftigten sich mit Fritz Herzberg<br />
Hass und Hetze verhindern<br />
Schülerinnen und Schüler betreten nach und nach die<br />
Bühne. Im Hintergrund ein aktuelles Bild vom Schulhof<br />
auf der Leinwand. Eine Pausenszene. Hier eine Gruppe<br />
von Schülerinnen, die im Gespräch ist, da eine Gruppe<br />
von Schülern, die mit dem Ball spielen. Alles ganz<br />
gewöhnlich. Dann ändert sich das Hintergrundbild. Der<br />
gleiche Schulhof – zur Zeit des Nationalsozialismus –<br />
wird eingeblendet. Mitten im Bild eine Schülergruppe<br />
in Uniform, die gerade auf dem Schulhof in Dreierreihe<br />
marschiert. Die Schülerinnen und Schüler auf der<br />
Bühne gehen aus ihrer aktuellen Szene mit langsamen<br />
Bewegungen in die gleiche Formation wie auf dem Bild.<br />
So beginnt die Inszenierung „Herzlichst wir vier“,<br />
die Schülerinnen und Schüler einer achten Klasse des<br />
Leopoldinums in Detmold mit der Theaterpädagogin<br />
Bettina Frank erarbeitet haben. Sie haben sich eine Woche<br />
lang mit dem Leben von Fritz Herzberg beschäftigt,<br />
der während der Zeit des Nationalsozialismus Schüler<br />
am Leopoldinum war. Herzberg war als Kind jüdischer<br />
Eltern in Detmold geboren und aufgewachsen. Aufgrund<br />
seiner Herkunft musste er Deutschland verlassen. Seine<br />
Eltern kamen später im Konzentrationslager Theresienstadt<br />
ums Leben. Der Titel des Stücks „Herzlichst<br />
wir vier“ stammt aus dem letzten Brief der Familie.<br />
Bettina Frank arbeitete im Rahmen einer Projektwoche<br />
mit der Klasse mit dem Ziel, Lebensgeschichten aus der<br />
Foto: Jörg Brüggensmeier<br />
Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern, damit sie nicht<br />
vergessen werden. Sie ist überzeugt: „Theaterpädagogische<br />
Zugänge bieten einen sinnvollen Ansatzpunkt,<br />
da sie einen anderen Umgang mit der Thematik als den<br />
gewohnten analytischen oder kognitiven eröffnen, und<br />
Verbindungen zum eigenen Alltagserleben aufdecken.“<br />
Die Beschäftigung mit dem <strong>Detmolder</strong> Fritz Herzberg<br />
habe die Schülerinnen und Schüler für die Erfahrungen<br />
von Menschen sensibilisiert, die unter Ausgrenzung<br />
und Gewalt leiden.<br />
Unterstützt wurde das Projekt von der Historikerin<br />
Gudrun Mitschke-Buchholz, den Klassenlehrern Marie-<br />
Luise Scherpe und Martti Steinke, sowie der Tochter<br />
von Fritz Herzberg, Joanne Herzberg.<br />
Verantwortet wurde das Projekt vom Schulreferat<br />
der Lippischen Landeskirche. Landespfarrer Andreas<br />
Mattke resümierte über das Projekt: „Es war sehr<br />
beeindruckend, wie die Schülerinnen und Schüler im<br />
Rahmen einer Vorstellung an das Leben des <strong>Detmolder</strong>s<br />
Fritz Herzberg erinnerten. Damit wir aus der Geschichte<br />
lernen können, ist es wichtig, nie zu vergessen, was<br />
damals passiert ist. Erinnern bedeutet aber nicht nur,<br />
sich an die Vergangenheit zu erinnern, sondern auch<br />
heute Hass und Hetze gegen andere zu verhindern,<br />
damit sich die grausame Geschichte nicht wiederholt.“<br />
„Herzlichst wir vier“: Inszenierung von Schülerinnen und Schülern zur Lebensgeschichte des <strong>Detmolder</strong>s<br />
Fritz Herzberg.<br />
Foto: Lippische Landeskirche