plopp - Ausgabe 03-2024
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
30<br />
aus dem Verband<br />
im Portrait:<br />
Amelie Guzi Jia<br />
Alter: 12 Jahre<br />
Verein: TSV Langstadt<br />
Spielklasse: Regionalliga West<br />
Jeder Mensch besitzt ein Talent für irgendetwas. Bei den einen<br />
ist sofort offensichtlich, worin ihre Begabung liegt. Bei<br />
den anderen bedarf es dagegen Zeit und Arbeit, um es zu<br />
Tage zu fördern. Und dann gibt es da noch die Glücklichen,<br />
die gleich auf mehreren Gebieten glänzen. Amelie Guzi Jia<br />
gehört zu letzteren. Die zwölfjährige Frankfurterin ist eine<br />
der größten Nachwuchshoffnungen im deutschen Tischtennis.<br />
In den vergangenen Jahren dominierte sie in zahlreichen<br />
nationalen und internationalen Wettbewerben die Konkurrenz.<br />
Dabei hat Amelie eigentlich die Qual der Wahl, denn<br />
auch in anderen Bereichen braucht sie den Vergleich nicht zu<br />
scheuen – wie in Kürze zum Beispiel gleich zwei S-Bahnen im<br />
Rhein-Main-Gebiet belegen werden.<br />
„Eigentlich war es mein Vater, der wollte, dass ich Tischtennis<br />
mal ausprobiere“, erzählt Amelie. „Er war schon lange<br />
Fan“. Damals war sie sechseinhalb Jahre alt und sportlich im<br />
Becken statt der Box anzutreffen. Als Schwimmerin erzielte<br />
sie im Training bereits regelmäßig sehr gute Ergebnisse.<br />
Nun griff sie zusätzlich noch zum Schläger. Ein besuchter<br />
Tischtenniskurs machte ihr Spaß, genauso wie das Spiel gegen<br />
ihren Vater an der Platte zuhause. Amelies Interesse war<br />
geweckt. Im Lauf der Zeit sammelte sie nicht nur Erfahrung,<br />
sondern auch immer öfter Medaillen und Pokale – zunächst<br />
für den TV Eschersheim, seit Sommer 2022 beim TSV Langstadt.<br />
Mit zehn Jahren holte sie bei der DTTB-Sichtung in Bad Blankenburg<br />
zum ersten Mal einen bundesweiten ersten Platz.<br />
2022 spielte sie beim WTT Youth Contender in Berlin bereits<br />
im deutschen Nationaltrikot und gewann Gold in der U11, in<br />
Montenegro neben U11-Gold auch noch Bronze bei der U13.<br />
Gleich zweimal gewann Sie im Jahr 2023 die Bundesrangliste<br />
U13. Sowohl im Mai in Bad Blankenburg als auch im September<br />
in Dissen war sie von der nationalen Konkurrenz nicht<br />
zu schlagen. Bei der Europameisterschaft im kroatischen<br />
Zagreb durfte Amelie das erste Mal für Deutschland im U13-<br />
Teamwettkampf antreten und hatte bei ihrer Rückkehr nach<br />
Frankfurt eine Bronzemedaille im Gepäck. Zum krönenden<br />
Abschluss des vergangenen Jahres holte sie im Dezember<br />
noch Gold bei den hessischen Einzelmeisterschaften Jugend<br />
15 in Hofheim-Wallau, sowohl im Einzel als auch im Doppel.<br />
<strong>2024</strong> setzte sich die Siegesserie im Januar bei den Hessenmeisterschaften<br />
der Mädchen 19 fort. Und das ist nur eine<br />
Auswahl ihrer größten Erfolge.<br />
Trotz allem ist die aufgeweckte Zwölfjährige auffällig bodenständig<br />
geblieben. Es ist kein stolzer Moment allein<br />
hoch oben auf einem Siegertreppchen, der ihr bei der Frage<br />
nach ihren schönsten Tischtennis-Erinnerungen in den Sinn<br />
kommt, sondern einer voller Freundschaft und Verbundenheit:<br />
„Es war toll, als wir beim Deutschlandpokal in Ingolstadt<br />
als Team Hessen angetreten sind. Wie wir da zusammen am<br />
Rand standen und uns gegenseitig angefeuert haben. Die<br />
ganze Stimmung war cool. Und dann haben wir am Ende noch<br />
gewonnen und uns alle zusammen so gefreut.<br />
Das freundschaftliche Miteinander ist es auch, das Amelie viel<br />
dabei hilft, weiterhin eine gute Schülerin zu bleiben. Aktuell<br />
besucht sie die siebte Klasse des Gymnasiums Riedberg in<br />
Frankfurt. Ihre Lieblingsfächer sind Mathe und Englisch, vom<br />
Schulsport ist sie befreit. Kein Wunder, pro Woche trainiert<br />
sie montags bis samstags insgesamt 17 Stunden Tischtennis,<br />
viermal davon im Stützpunkt der Mainmetropole, sonntags<br />
kommen meist noch Spiele hinzu. Hin und wieder ist die<br />
Zwölfjährige auch ganz vom Schulunterricht befreit, um an