LAEUFT_2024_01_fruehjahr-sommer_Leseprobe
Gelenkschmerzen? Neue Erkenntnisse zur Arthrose-Heilung ganz ohne OP | Trainingsplanung: So schaffst du einen halben Marathon und steigerst deine Bestzeit | Gamechanger oder Spielerei: Was bringt Blutzuckermessung beim Laufen? | Kopfschmerzen: Wann Laufen hilft und wann du es besser sein lässt | Dehnen: Vor dem Laufen? Nach dem Laufen? Oder besser gar nicht? Unsere Antworten! | Achillessehne: Können diese Socken vor den berüchtigten Schmerzen schützen? | Großer Test: Das sind die 45 besten Laufschuhe für die neue Saison | Olympia in Paris: Das sind die deutschen Marathon-Hoffnungen | Olympia-Stars: Amanal Petros, Melat Kejeta, Samuel Fitwi, Domenika Mayer, Richard Ringer und Laura Hottenrott im Porträt | Warum am Reschensee in Südtirol Laufen zum Genuss wird | Ganz Österreich umrundet: Wie Andreas Ropin vom Alkoholiker zum Ultraläufer wurde | Laufen auf Reisen: So findest du die schönsten Laufrouten auf der ganzen Welt | Gesa Krause: So will unser Hindernis-Ass mit Tochter Lola in die Olympiaspur kommen | Leistungsbooster oder Formkiller? So wirkt ein Mittagsschlaf oder Power-Nap auf dein Laufen
Gelenkschmerzen? Neue Erkenntnisse zur Arthrose-Heilung ganz ohne OP | Trainingsplanung: So schaffst du einen halben Marathon und steigerst deine Bestzeit | Gamechanger oder Spielerei: Was bringt Blutzuckermessung beim Laufen? | Kopfschmerzen: Wann Laufen hilft und wann du es besser sein lässt | Dehnen: Vor dem Laufen? Nach dem Laufen? Oder besser gar nicht? Unsere Antworten! | Achillessehne: Können diese Socken vor den berüchtigten Schmerzen schützen? | Großer Test: Das sind die 45 besten Laufschuhe für die neue Saison | Olympia in Paris: Das sind die deutschen Marathon-Hoffnungen |
Olympia-Stars: Amanal Petros, Melat Kejeta, Samuel Fitwi, Domenika Mayer, Richard Ringer und Laura Hottenrott im Porträt | Warum am Reschensee in Südtirol Laufen zum Genuss wird | Ganz Österreich umrundet: Wie Andreas Ropin vom Alkoholiker zum Ultraläufer wurde | Laufen auf Reisen: So findest du die schönsten Laufrouten auf der ganzen Welt | Gesa Krause: So will unser Hindernis-Ass mit Tochter Lola in die Olympiaspur kommen | Leistungsbooster oder Formkiller? So wirkt ein Mittagsschlaf oder Power-Nap auf dein Laufen
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Am 11. August 2023 beendete Andreas „Rambo“ Ropin seine<br />
Österreich-Umrundung. In nur 72 Tagen hatte der Steirer<br />
sein Heimatland entlang der Grenze umlaufen: 3100 Kilometer,<br />
125.000 Höhenmeter. Doch der größte und wichtigste<br />
Triumph des Extremsportlers liegt schon 17 Jahre zurück:<br />
Er war seit seiner Jugend schwerer Alkoholiker – der<br />
Sport half ihm, von der Sucht loszukommen.<br />
↦ „Ich bin Alkoholiker.“ Andreas Ropin redet nicht<br />
um den heißen Brei herum. Er beschönigt nicht, redet<br />
Dinge nicht klein oder sucht Ausreden oder Entschuldigungen:<br />
„Ich bin Alkoholiker,“ sagt der kernige<br />
Mann aus Trofaiach, einer kleinen, ländlichen<br />
Gemeinde in der Steiermark in Österreich. Ropin<br />
sagt das sehr bewusst: Er weiß, dass viele andere<br />
vermutlich „war Alkoholiker“ sagen würden. Nicht<br />
nur weil es besser klingt, sondern weil es technisch<br />
sogar stimmt: Das letzte Mal zur Flasche gegriffen<br />
hat Andreas Ropin Anfang Februar 2007.<br />
An welchem Tag genau, spielt keine Rolle mehr:<br />
Diesen Tag feiert der 45-jährige nämlich nicht.<br />
Im Gegensatz zum 7. Februar. An dem besuchte<br />
der damals 28-Jährige zum ersten Mal ein Treffen<br />
der Anonymen Alkoholiker. Gemeinsam mit<br />
seinem Vater. „Das war mein zweiter Geburtstag,<br />
dieser Tag hat mein Leben verändert – und<br />
gerettet: Seit dem 7. Februar 2007 bin ich trocken.“<br />
Und auch wenn der gelernte Stahlbauschlosser<br />
darauf stolz ist, betont er: „Die Sucht besiegt zu<br />
haben, heißt nicht, dass die Krankheit nicht mehr<br />
da ist und auf ihre Chance wartet: Ich bin Alkoholiker<br />
– das bleibt man ein Leben. Aber man kann<br />
aufhören zu trinken, sich befreien. Und das sage<br />
ich jedem, dem ich meine Geschichte erzähle.“<br />
„WELTBERÜHMT IN ÖSTERREICH“<br />
Seit dem letzten Sommer erzählt der Familienvater<br />
seine Geschichte nicht nur oft, sondern auch<br />
vor großem Publikum: Ropin ist, wie man in seiner<br />
Heimat gerne mit selbstironischem Augenzwinkern<br />
scherzt, „weltberühmt in Österreich“.<br />
Ein National-Promi: Im Acht-Millionen-Einwohner-Land<br />
war und ist der Ex-Alki heute ein gern<br />
und oft in TV-Talkshows geladener und in Magazinen<br />
und Radio interviewter Gast.<br />
Jenseits der Grenzen der „Alpenrepublik“ kennt<br />
Andreas Ropin und seine Geschichte aber kaum<br />
jemand. Eigentlich schade. Zum einen, weil<br />
Andreas Ropins sportliche Geschichte auch größeres<br />
Publikum beeindrucken würden. Zum anderen<br />
und vor allem aber, weil der Mann, den man<br />
daheim „Rambo“ nennt, glaubwürdig ist. Weil er<br />
dazu steht, was und wer er war, bevor er durchs<br />
Laufen zunächst regionale Berühmtheit erlangte.<br />
Und weil er nicht müde wird, genau deshalb darauf<br />
hinzuweisen, dass es jeder und jede selbst in<br />
der Hand hat, sich aus dem tiefsten Sumpf wieder<br />
nach oben zu strampeln. Ja, durchaus mit<br />
Hilfe – aber um die annehmen zu können, muss<br />
man sich zuallererst selbst eingestehen, dass<br />
man Hilfe braucht. Ein Problem hat. Man muss<br />
selbst wieder aufstehen wollen – und selbst den<br />
ersten Schritt machen.<br />
Andreas Ropin wollte genau das. Damals im Februar<br />
2007. Und erkannte in den Wochen und Monaten<br />
darauf, was alles geht, wenn man wirklich<br />
will – und anpackt: Er erfand sich neu. Machte<br />
aus dem Alkoholiker einen Sportler. Einen Läufer.<br />
Einen, der sich Aufgaben suchte, auf die vor<br />
ihm meist noch niemand gekommen war. Er wurde<br />
zum Spezialisten für Herausforderungen, die<br />
andere sprachlos machen. Und mit denen er nicht<br />
nur Aufmerksamkeit für die eigentliche Challenge<br />
generierte, sondern auch für jenes Thema,<br />
dass er dann immer auch anspricht: Die Sucht,<br />
die Krankheit. Wie, aber vor allem, dass man davon<br />
loskommen kann.<br />
EINMAL RUND UM ÖSTERREICH<br />
Im vergangenen Sommer schaffte „Rambo“ dann<br />
den Sprung von regionalen Bezirksblättern ins<br />
nationale Bewusstsein: Andreas Ropin umrundete<br />
Österreich. Laufend. Exakt an und auf der<br />
Staatsgrenze. Der Läufer legte vom 1. Juni bis<br />
zum 11. August in 72 Tagen nicht nur 3125 Kilometer,<br />
sondern auch über 125.000 Höhenmeter<br />
107 ——— LÄUFT.