28.03.2024 Aufrufe

Mobilitätswende

Mit unserem neuen Mobilitätsratgeber für Unternehmen möchten wir inspirieren und Impulse setzen, damit Unternehmen ihre Mobilitätsstrategien im Einklang mit Nachhaltigkeitsprinzipien gestalten können.

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EXPERTISE<br />

Mobilitätsmanagement,<br />

das wirkt – mit dem<br />

Jobrad zur Arbeit<br />

„Seit ich das Jobrad habe, fahre ich nur mehr mit dem Fahrrad<br />

zur Arbeit. Dank Regenhose sogar bei jedem Wetter“, erzählt eine<br />

Mitarbeiterin der Julius Blum GmbH. Das Unternehmen, das<br />

Beschläge herstellt, etablierte im Herbst 2021 ein umfassendes<br />

Maßnahmenpaket, um die nachhaltige und gesunde Mobilität<br />

seiner Mitarbeiter:innen zu fördern.<br />

Christian Gratzer<br />

Sprecher der Mobilitätsorganisation<br />

„VCÖ – Mobilität mit<br />

Zukunft“<br />

FOTO : VC Ö / R I TA N E W M A N<br />

Die Julius Blum GmbH<br />

führte an ihren acht<br />

Standorten in Vorarlberg<br />

Maßnahmen ein,<br />

um den Anteil der Arbeitswege,<br />

die zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem<br />

Zug oder dem Bus zurückgelegt<br />

werden, von 38 auf 60 Prozent zu<br />

erhöhen. 2022 – also ein Jahr später<br />

– hatten bereits 2.000 Beschäftigte<br />

ein vom Unternehmen zur Verfügung<br />

gestelltes Jobrad; und das<br />

Unternehmen gewann den renommierten<br />

VCÖ-Mobilitätspreis.<br />

Doch die Julius Blum GmbH<br />

ist kein Einzelfall. Ob Asfinag,<br />

Haberkorn, Infineon, ORF,<br />

Palfinger oder Püspök – sie alle<br />

und noch viele mehr setzen neue<br />

Maßstäbe, damit mehr Mitarbeiter:innen<br />

mit dem Fahrrad<br />

zur Arbeit kommen. Die Gründe<br />

dafür sind naheliegend: In einer<br />

Zeit der zunehmend sitzenden<br />

Tätigkeiten ist der Arbeitsweg eine<br />

Chance, sich regelmäßig gesund<br />

zu bewegen. Wer aktiv in die<br />

Pedale tritt statt im Auto zu sitzen,<br />

ist gesünder mobil. Das belegen<br />

unzählige medizinische Studien.<br />

Regelmäßige Bewegung stärkt das<br />

Immunsystem, fördert die Fitness<br />

und beugt Herz-Kreislauferkrankungen<br />

und Haltungsschäden<br />

vor. Auch auf Schlafqualität und<br />

Wohlbefinden wirkt sich Bewegung<br />

positiv aus. Dies ist nicht nur für<br />

die Gesundheit der Beschäftigten<br />

gut, sondern in weiterer Folge auch<br />

für das Unternehmen, da dadurch<br />

die Anzahl an Krankenstandtagen<br />

merklich sinkt.<br />

Zudem ist das Fahrrad ein<br />

platzsparendes Verkehrsmittel. Auf<br />

einem Pkw-Abstellplatz können<br />

rund zwölf Fahrräder parken.<br />

Mobilitätsmanagement ermöglicht<br />

die Reduktion der Parkplatzfläche<br />

und die Erweiterung des Betriebsstandorts.<br />

Das Motto „Arbeitsplätze<br />

statt Parkplätze“ stärkt den<br />

Wirtschaftsstandort. Zusätzlich zu<br />

den bereits erwähnten steuerbegünstigten<br />

Jobrädern sind die Möglichkeiten<br />

der Förderung vielfältig:<br />

Hinsichtlich der Infrastruktur sind<br />

ausreichend wettergeschützte<br />

Fahrradabstellplätze wichtig, die<br />

möglichst nahe beim Eingang platziert<br />

sind; ebenso Werkzeug für das<br />

Selbstservice, eine Fahrradpumpe<br />

und Duschmöglichkeiten.<br />

Bewusstseinsaktionen, Anreize<br />

und Belohnungen motivieren<br />

darüber hinaus. Informationen<br />

über optimale Radrouten hin zum<br />

Arbeitsplatz oder bei längerer<br />

Anfahrt zum nächstgelegenen<br />

Bahnhof helfen den Beschäftigten<br />

beim Umstieg aufs Fahrrad.<br />

Zentrale Faktoren sind dabei die<br />

Führungsetage, die die Maßnahmen<br />

des Mobilitätsmanagements<br />

unterstützt, und die Wertschätzung<br />

den Mitarbeiter:innen gegenüber,<br />

die mit dem Fahrrad zur Arbeit<br />

kommen.<br />

Das Potenzial für mehr Radfahren<br />

zur Arbeit ist groß: Jede:r dritte<br />

Beschäftigte wohnt weniger als<br />

fünf Kilometer vom Arbeitsplatz<br />

entfernt. Über 50 % haben weniger<br />

als zehn Kilometer zurückzulegen.<br />

Das sind Distanzen, die bei guter<br />

Infrastruktur mit dem Fahrrad oder<br />

dem Elektro- Fahrrad bewältigbar<br />

sind. Letztere boomen in Österreich;<br />

es gibt bereits mehr als eine<br />

Million davon.<br />

Was möglich ist, zeigt die Stadt<br />

Salzburg, in der bereits vor 25<br />

Jahren begonnen wurde, den<br />

Radverkehr zu fördern. Hier ist das<br />

Fahrrad das am häufigsten<br />

genutzte Verkehrsmittel am<br />

Arbeitsweg: 37 Prozent der<br />

Arbeitswege werden mit dem Rad<br />

gefahren. Viele, die mit dem Auto<br />

fahren, fahren auch Rad. Vom<br />

Umstieg aufs Fahrrad profitiert<br />

aber nicht nur die eigene Gesundheit.<br />

Auch die Umwelt, Anrainer:innen<br />

und all jene, die auf das<br />

Auto angewiesen sind und weniger<br />

Stau erleben, freuen sich.<br />

Infos und Tipps<br />

finden Sie unter<br />

www.vcoe.at

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