ASO! Augsburg Süd-Ost - April 2024
Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg
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6 <strong>ASO</strong>! <strong>April</strong> ‚24<br />
Aug s ch b u rger<br />
City-Schwäbisch<br />
Kolumne<br />
Von Fritzi Hundekuchen<br />
- „Abrill, Abrill! … des isch kei Radweg,<br />
des isch a Fußweg!“<br />
- „Des war fuchzg Jahr a Radweg!“<br />
- „Gell, ja, naa, jedds nimmr, jedds hammr<br />
a neis Schildle, da schausch hi, des häd<br />
zweihundrdvrzig Eiro koschded, und von<br />
Ihne grieg i dreißig Eiro Ordnungsgeld!“<br />
A so gehd s zu im Siebadischwald; des isch<br />
kei Schbaß mehr. Gfiahld hamm s hundrd<br />
neie Fußwegschildr in Boda grammd, da wo<br />
scho dei Leba lang durchgraadld bisch, und<br />
jedds isch s des reinschde Labyrind. Gradaus<br />
gehd s faschd immr durch, abr was machsch,<br />
wenn abbiega willsch? Nix da, nach lings<br />
und nach rechds isch jedds s Radln vrbodn.<br />
Weggs waas? A so, s Ordnungsambd von dr<br />
Schdadt wll ja oo was vrdiena. S gibbd abr oo<br />
a baar Schildr Radlr-Fußgängr, sinn hald vllig<br />
iibrflissig, abr n middlschdändischa Schildrr<br />
freid s.<br />
Abrill, Abrill! … des isch kei Bänkle zum<br />
Hiisiddsn! Des dädsch nedd lang aushaldn!<br />
Heggschdns amal fir s Herrle oddr fir s<br />
Fraule, wo si schnell hiisiddsd, dass bessr s<br />
Schleifle in ihr Hundi-Druggi-Blaschdig-Diidle<br />
macha kaa, was dann neebahii schmeißd,<br />
weisch, weil dr alde scho halbad vrroschdede<br />
Abfalleimr iibrloffd. Und a so griggd d Siebadischwaldluffd<br />
a ganz neis Arooma, und<br />
da findsch oo d Bänkle leichdr. Grad wenn<br />
jemand n Weg erglärsch:<br />
„Nach Siebabrunn wolln S? Da vorn beim<br />
zweidn Bänkle midd dia Hundssägglehaufa<br />
gehen S lings widdr zwei roode Blaschdig-<br />
Säggle-Bänkle weidr, bis zu dem rooda<br />
Haufn, wo amal a Abfallkiabele gwesa isch,<br />
isch abr nimmr, d Leid schmeißn abr droddsdem<br />
no ihre Säggle hii, sinn scho dreie Seela,<br />
und dann gehn S des Bächle weidr, wo<br />
nimmr Zigeinrbächle heißn derf, gehn S grad<br />
weidr dr wirzign Luffd nach, wissn S, da gehd<br />
s zum Jägrhaus, wo s friahr no nach di frische<br />
Bfannkuacha grocha hadd …“<br />
Ja kenndr dr Ordnungsdienschd nedd amal<br />
nach dia gschdingige Bänkle schaun? Na, na,<br />
bringd ja nix, und s Geldle schdingd nedd,<br />
heißd s im alda Rom. Abrill! Abrill!<br />
Augschburger City-Schwäbisch (44)<br />
Ein kritischer Leser der Kolumne gab mir den guten<br />
Rat, meine Schreibweise für den Dialekttext zu überdenken.<br />
Danke! Fast hätte ich mich in eine sprachliche<br />
Darstellung verrannt, die immer weniger lesbar<br />
zu werden drohte. So gehe ich in mich und verlasse<br />
teilweise die über-phonetische Schreibweise. Beispiel:<br />
Nicht mehr RAADWEEG, sondern RADWEG – in der<br />
Hoffnung, dass der geneigte Leser ja selbst weiß, wie<br />
man in AUGSCHBURG RADWEG auszusprechen hat,<br />
nämlich mit langen Vokalen. Damit gebe ich mir andererseits<br />
die Freiheit, in besonderen Fällen, z.B. vom<br />
SCHBAAß BEIM RADLN zu schreiben, um die Emotion<br />
hervorzuheben. Auch wie bei SCHDADT kann ich<br />
kaum auf die Schreibung mit SCH- verzichten, wenn<br />
auch ein Sprecher des Hochdeutschen „Schtadt“ lautet,<br />
aber eben nicht mit dem stimmhaften „d“; und der<br />
Zischlaut fällt auch bei uns voller aus, oft mit vorgeschobener<br />
Unterlippe, wohl um dem Ganzen größeren<br />
Resonanzraum zu geben. – Bei kurzen Vokalen<br />
möchte ich durchgängig die Anzeige mit Hilfe eines<br />
Doppelkonsonants danach bekräftigen, also nicht<br />
nur hochdeutsch „Bett, Fluss, Sack“ mit BEDD, FLUSS,<br />
SÄGGLE wiedergeben, sondern auch die speziell im<br />
Augschburger City-Schwäbisch kurzen Vokale, wie<br />
WEGGS WAAS HAMM S DES JEDDS DAAN? Also auch<br />
hochdeutsches „ck“ und „tz“ finden sich in Doppelkonsonanten<br />
vertreten, wenn der Vokal zuvor kurz ist. S<br />
GIBBD OFFD NIX, DASS DI HIISIDDSCH IN DR SCHDADT,<br />
OHNE DASS SCHDINGD. ZUM GLIGG HAMM-R ALLE<br />
HUNDRD MEDDR NAACHBLFANZUNGA.<br />
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