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April/Mai 2024<br />

www.waldwaerts-magazin.de<br />

FREI-ZEIT-MAGAZIN<br />

BAYERISCHER WALD<br />

PASSAU UND<br />

MEDIENHAUS PASSAUER LAND<br />

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2 ZWIEGESPRÄCH<br />

Hans und Gretl<br />

von Rupert Berndl<br />

Gretl: Griaß di Hans.<br />

Hans: Servus Gretl. Oiso<br />

woaßt, zurzeit geht's scho<br />

wirkle greisle zua. D'Leid<br />

werdn oiwei unzufriedener<br />

und schimpfen über oiss.<br />

Gretl: Des stimmt. Überoi<br />

gehngan Menschn auf<br />

d'Strass und demonstriern<br />

gegen irgendebbs.<br />

I glaub, dass manche bloß<br />

mitrennan und garned<br />

wissen, gegn was da grad<br />

demonstriert wird.<br />

Hans: Oiso, i muass die Politiker<br />

direkt bewundern,<br />

de auf soichane Demos aufkreizn,<br />

weil se über de doch<br />

regelmäßig der Zorn der<br />

Demonstrantn mit Gschroa<br />

und Drohgebärden entlädt.<br />

Was de oftmois aushoitn<br />

miassn, wenn s' beschimpft<br />

und auspfiffa werdn!<br />

Gretl: Geh hör doch auf!<br />

De meistn Politiker ham<br />

in dera Hinsicht a dicks<br />

Fell. De drahn eahna<br />

Fahndal nach'm Wind<br />

und versuachan se bei<br />

de Demonstrantn beliebt<br />

z'macha indem s' an Schuidign<br />

nennan für die finanzielle<br />

Misere, in der 's Land<br />

derzeit steckt. Eischleima<br />

und awurzn nennt ma<br />

sowas, verstehst! So wia<br />

der Finanzminister, der<br />

vor kurzem probiert hod,<br />

eine Horde wild gewordener<br />

Bauern zu beruhigen,<br />

indem er quasi auf den gemeinsamen<br />

Feind hingewiesn<br />

hod: Arbeitsfähige<br />

Leute, die nicht arbeiten<br />

und für die der Staat viel<br />

aufbringen muss.<br />

Hans: I woaß scho! Owa unsere<br />

Bauern san doch ned<br />

bläd! De foin auf soichane<br />

Manöver ned rein, des<br />

hod de nicht beeindruckt!<br />

Außerdem is des sowieso<br />

grundfoisch, wenn de Leid<br />

weisgemacht wird, dass viele<br />

Arbeitslose einfach faule<br />

Sockn san. Erschtens woaß<br />

a jeder wia dramatisch des<br />

is, wenn jemand koa Arbat<br />

findt. Und zwoatns ist es<br />

eine Tatsache, dass erst<br />

bei einer bestimmten Arbeitslosenzahl<br />

in einem<br />

Wirtschaftssystem die Löhne<br />

und Preise stabil bleibn.<br />

Verstehst, des bedeit, dass<br />

die Arbeitslosn die Bevölkerung<br />

vor einer Inflation<br />

bewahren.<br />

Gretl: Oiso so ein Schmarrn<br />

kann aa bloß dir eifoin!<br />

Hans: Des is ned auf meim<br />

Mist gwachsn! Des ham<br />

gscheide Ökonomen außabracht!<br />

Schau her, des is<br />

nämlich aso: Wenn olle<br />

Leid a Arbat hättn, dann<br />

miassatn die Unternehmer<br />

mehra Lohn zoihn...<br />

Gretl: Ja und… des wär<br />

doch guad!<br />

Hans: Eben nicht! Weil<br />

wenn die Arbeiter höhere<br />

Löhne kriagn, dann steign<br />

die Preise und… zack… Inflation!<br />

Owa wenn a paar<br />

Leid koan Job ham, dann<br />

taucht bestimmt boid wer<br />

auf, der diese Arbeit auch<br />

für weniger Geijd erledigt,<br />

verstehst!?<br />

Gretl: Oiso woaßt, bsonders<br />

human klingt des fei<br />

ned!<br />

Hans: Ja mei! Außerdem<br />

können diese Dampinglöhner<br />

und die Arbatslosn ned<br />

so vui eikauffa.<br />

Gretl: Oiso oiss was recht<br />

is! Des is doch bedauerlich!<br />

Hans: Des scho, owa wenn<br />

weniger Leid zum Beispui<br />

an Sekt oder an Schokolade<br />

kauffan, dann geht der<br />

Preis für'n Sekt und für'n<br />

Schokolade zruck oder<br />

bleibt zumindest gleich,<br />

verstehst!<br />

Gretl: I versteh di scho!<br />

Owa da is doch bestimmt<br />

a Hakn dabei.<br />

Hans: Nix Hakn! Des<br />

is aso! Des ham de vom<br />

Wirtschaftsministerium<br />

ausgrechnet und da sitzn<br />

schließle lauter gscheide<br />

Leid drin.<br />

Gretl: Und wos ham de<br />

ausgrechnet?<br />

Hans: Dass d'Wirtschaft<br />

am bestn lauft, wenn 2,8%<br />

der arbeitsfähigen Leid<br />

koan Job ham.<br />

Gretl: Ja da hört se denerscht<br />

oiss auf! Wenn des<br />

stimmt…<br />

Hans: Des muass scho<br />

stimma, weil s' es neile<br />

de Buagamoasta in<br />

eahnana Konferenz gsagt<br />

ham. Und woaßt, was s'<br />

eahna no gesagt ham,<br />

dass Deutschland mehra<br />

Schuidn aufnehme derfat,<br />

wenn mehra Leid arbeitslos<br />

wärn.<br />

Gretl: Geh zua! Des is ja<br />

kam zum glaum!<br />

Hans: Stimmt owa! Wenn<br />

jetzt in Deutschland beispuismaße<br />

5 oder 6%<br />

koan Job hättn, dann hätt<br />

d'Regierung mehra Geijd<br />

für Investitionen. Was<br />

moanst, wia da die Wirtschaft<br />

brummat, wenn<br />

mir mehra Arbeitslose<br />

hättn! Drum kann i aa des<br />

Gjammarat über des neie<br />

Pisa-Ergebnis überhaupt<br />

ned versteh. Statt dass<br />

froh wärn, wenn d'Kinder<br />

nimmer lesn, schreim<br />

und rechnen können, weil<br />

dann gibt's automatisch<br />

mehra Schuiabbrecher<br />

und de kann dann nach<br />

der Schui neamd braucha<br />

und dann san de sofort<br />

arbeitslos. Des wärn doch<br />

die zuverlässigsten Stützen<br />

für eine florierende<br />

Wirtschaft und damit der<br />

beste Schutz vor einer Inflation.<br />

Pfiat di Gretl.<br />

Gretl: Pfiat di Hans.<br />

Hoffentlich hast da nix<br />

durchananda bracht! Oiso<br />

i woaß ned, ob ma deine<br />

ökonomischn Überlegungen<br />

traun derf.<br />

Fotos: Berndl<br />

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Ein starkes<br />

Stück Heimat<br />

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