MuW_Nachrichten 2417
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16 AKTUELLES<br />
Ergebnis erneut gesteigert<br />
Genossenschaftsbanken in Stadt und Landkreis Passau zufrieden mit Geschäftsjahr 2023<br />
Passau. Die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken in<br />
Stadt und Landkreis Passau<br />
blicken auf ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr zurück.<br />
In einem von großen Unsicherheiten<br />
und Unwägbarkeiten<br />
geprägten Umfeld<br />
haben die Kreditgenossenschaften<br />
besonnen und<br />
vorausschauend agiert und<br />
das Jahr 2023 mit einem soliden<br />
Ergebnis abgeschlossen.<br />
Die addierte Bilanzsumme<br />
der sechs Mitgliedsinstitute<br />
- die VR-Banken Passau<br />
und Vilshofen-Pocking sowie<br />
die Raiffeisenbanken<br />
Ortenburg-Kirchberg v.W,<br />
Passau-Nord, Unteres Inntal<br />
und Wegscheid - beträgt<br />
5,75 Mrd. Euro (-0,5 %). Rund<br />
190.000 Kundinnen und<br />
Kunden schenken den Instituten<br />
ihr Vertrauen. Davon<br />
sind knapp 76.000 auch Mitglied<br />
und somit Miteigentümer<br />
der Genossenschaften,<br />
erklärte der Vorsitzende des<br />
Kreisverbands Otmar Knaus.<br />
Auch im Geschäftsjahr 2023<br />
stieg das Betriebsergebnis<br />
von 48,7 Mio. Euro auf 62,1<br />
Mio. Euro, wie Vorstand<br />
Mark Mühlberger mitteilte.<br />
Die positive Entwicklung sei<br />
auf das nach wie vor stabile<br />
Kundengeschäft und eine<br />
weitere Verbesserung in der<br />
Kosteneffizienz zurückzuführen.<br />
Kreditvergabe mit<br />
solidem Plus<br />
Die Ausleihungen stiegen<br />
um 2,3 Prozent beziehungsweise<br />
83,5 Mio. Euro auf 3,79<br />
Mrd. Euro. Sowohl bei den<br />
kurz- und mittelfristigen<br />
als auch bei den langfristigen<br />
Ausleihungen ist ein<br />
Plus zu verzeichnen. Das<br />
hohe Kreditwachstum aus<br />
den zurückliegenden Ausnahmejahren<br />
wird jedoch<br />
nicht erreicht. Die Kredite<br />
an Firmenkunden stiegen<br />
um 3,5 Prozent auf 2,13 Mrd.<br />
Euro, eine Zunahme um 71,7<br />
Mio. Euro. Kredite an Privatkunden<br />
wuchsen um 0,2<br />
Prozent auf 1,49 Mrd. Euro.<br />
„Die Banken spüren die<br />
Zurückhaltung bei Privathaushalten<br />
und Wirtschaft.<br />
In einem insgesamt langsamer<br />
wachsenden Markt<br />
haben die Kreisverbandsbanken<br />
ihren Marktanteil<br />
weiter leicht ausgebaut“,<br />
kommentierte Otmar Knaus<br />
die Zahlen. Abgekühlt hat<br />
sich hingegen das Geschäft<br />
mit Immobilienkrediten, ein<br />
wesentliches Geschäftsfeld<br />
der Volks- und Raiffeisenbanken.<br />
Das Neugeschäft<br />
erreichte bei Weitem nicht<br />
mehr die Rekordzuwächse<br />
der zurückliegenden Jahre.<br />
Starkes Zinsergebnis<br />
Die Zinswende wirkt sich<br />
positiv auf das Ergebnis der<br />
Volks- und Raiffeisenbanken<br />
aus. Der Zinsüberschuss<br />
stieg um 20,7 Prozent auf<br />
rund 107,9 Mio. Euro. „Nach<br />
der Negativzinsphase sind<br />
die Banken wieder in der<br />
betriebswirtschaftlichen<br />
Normalität angekommen.<br />
Geld hat wieder einen Preis“,<br />
so Knaus. Die Provisionserträge<br />
erhöhten sich um 2,9<br />
Prozent auf 38,4 Mio. Euro.<br />
Termineinlagen<br />
verdreifacht<br />
Bei den bilanziellen Kundengeldern<br />
verzeichneten<br />
die Banken ein Minus von<br />
1,4 Prozent auf 4,31 Mrd.<br />
Euro. Dabei ist eine deutliche<br />
Umschichtung zu beobachten<br />
von Sichteinlagen<br />
in Einlagen bei festverzinslichen<br />
Sparprodukten. Die<br />
Termineinlagen legten aufgrund<br />
attraktiverer Verzinsung<br />
deutlich zu und haben<br />
sich mehr als verdreifacht<br />
(+237,3 Prozent). „Die Banken<br />
haben den Kunden gut<br />
verzinste Alternativen zum<br />
Tagesgeld angeboten“, betonte<br />
Michael Sers, stellv.<br />
Kreisverbandsvorsitzender<br />
(Raiffeisenbank Unteres Inntal<br />
eG). Folglich sind auch<br />
die Zinskosten gestiegen, um<br />
Zufriedene Gesichter bei Vorstandssvorsitzenden Otmar Knaus (v.l.) sowie den Vorständen<br />
Mark Mühlberger (l.) und Michael Sers.<br />
Foto: <strong>MuW</strong>/k.krückl<br />
mehr als 300 Prozent von<br />
6,7 Mio. Euro auf 27,6 Mio.<br />
Euro. Das außerbilanzielle<br />
Kundenanlagevolumen<br />
stieg wegen gewachsener<br />
Bestände im Wertpapierund<br />
Fondsgeschäft. Die<br />
Kunden investierten aufgrund<br />
des steigenden Zinsniveaus<br />
2023 deutlich mehr<br />
in Rentenpapiere und Rentenfonds<br />
als im Vorjahr. Die<br />
Nettozuflüsse bei Aktien<br />
und Aktienfonds, Immobilienfonds<br />
und Mischfonds<br />
waren im Jahr 2023 hingegen<br />
geringer als im Vorjahr.<br />
CIR gegenüber Vorjahr<br />
verbessert<br />
Ein Beweis, dass die sechs<br />
Banken im Kreisverband<br />
Passau effizient arbeiten<br />
und dass das Geschäftsmodell<br />
der genossenschaftlichen<br />
Regionalbanken sehr<br />
erfolgreich ist zeigt die<br />
Tatsache, dass die Erträge<br />
deutlich stärker gestiegen<br />
sind als die Kosten. Die Aufwand-Ertrag-Relation<br />
(CIR)<br />
verbesserte sich auf einen<br />
Wert von 58,2 (Vorjahr 62,1).<br />
Das harte Kernkapital<br />
der Banken ist ebenfalls<br />
von 537,4 auf 548,5 Mio.<br />
Euro gewachsen. Die harte<br />
Kernkapitalquote liegt<br />
damit bei 11,1 Prozent. Der<br />
stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende<br />
Mark<br />
Mühlberger (VR-Bank Vilshofen-Pocking<br />
eG) sieht<br />
darin einen weiteren Beleg<br />
für die Solidität der Kreditgenossenschaften:<br />
„Die<br />
sechs Mitgliedsbanken im<br />
Kreisverband Passau sind<br />
solide mit Eigenkapital<br />
ausgestattet. Damit haben<br />
sie die besten Voraussetzungen,<br />
um auch künftig<br />
Firmen- und Privatkunden<br />
verlässlich mit Krediten<br />
versorgen zu können und<br />
damit die Transformation<br />
der Wirtschaft sowie die<br />
notwendigen Investitionen<br />
in die Energiewende zu finanzieren.“<br />
Attraktive Arbeitgeber<br />
Die Zahl der Beschäftigten<br />
blieb mit 1.029 (Vorjahr<br />
1.058) nahezu konstant – davon<br />
sind 70 Auszubildende,<br />
fünf mehr als im Jahr davor.<br />
Dies zeigt von hoher Arbeitgeberattraktivität<br />
der Volksund<br />
Raiffeisenbanken, die<br />
sichere und heimatnahe<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />
bieten. Mit 50 Standorten<br />
wird das mit großem<br />
Abstand dichteste Filialnetz<br />
in der Region unterhalten.<br />
„An dieser Stelle möchten<br />
wir auch unseren Dank an<br />
die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter aussprechen.<br />
Sie arbeiten alle mit großem<br />
Engagement und trugen wesentlich<br />
zum guten Ergebnis<br />
bei“, so Knaus.<br />
Regionale Förderer<br />
Mit geleisteten Gewerbesteuerzahlungen<br />
von 4,87<br />
Millionen an die Kommunen<br />
vor Ort waren die<br />
Banken wieder ein verlässlicher<br />
Partner und Steuerzahler.<br />
Mit einer Spendensumme<br />
von 645.000<br />
Euro unterstützten sie im<br />
Jahr 2023 zudem zahlreiche<br />
kulturelle und soziale<br />
Einrichtungen, Sport- und<br />
Heimatvereine, Kindergärten,<br />
Schulen, Feuerwehren,<br />
Naturschutzeinrichtungen,<br />
u.v.m.<br />
Ausblick<br />
Das Jahr 2024 ist von zahlreichen<br />
Unsicherheiten<br />
geprägt. Die weitere Zinspolitik<br />
der EZB ist noch<br />
nicht absehbar, künftige<br />
konjunkturelle Risiken<br />
sind nicht auszuschließen.<br />
Deutschland steht<br />
am Rande einer Rezession.<br />
Die Vorstände der Kreisverbandsbanken<br />
sind aber<br />
überzeugt, dass die Banken<br />
durch ihre gute Kapitalisierung<br />
ihren soliden Erfolgskurs<br />
fortsetzen werden.<br />
Der gesamten Wirtschaft<br />
ist insgesamt mehr Soziale<br />
Marktwirtschaft und mehr<br />
Eigenverantwortung zu<br />
wünschen, damit das volle<br />
Potenzial ausgeschöpft werden<br />
kann.