Keramische Rundschau 4-24
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SCHWERPUNKTE AKTUELL & WISSENSWERT & REPORTAGEN<br />
NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND<br />
Alles neu macht der Mai<br />
Mit dem Frühlingsbeginn startet auch<br />
die nächste Phase der Erneuerung am Ceramico<br />
Campus in Stoob. Es wird fleißig<br />
aussortiert, katalogisiert und ausgelagert,<br />
um den Zeitplan für den Mitte des Jahres<br />
startenden Abriss des Schul- bzw. Haupt-<br />
gebäudes einzuhalten. Während die alte<br />
Werkstätte weiterhin in Betrieb bleibt bis<br />
die neue Werkstätte am Standort des alten<br />
Hauptgebäudes errichtet wurde, wurde in<br />
den letzten Monaten mit Hochdruck nach<br />
geeigneten Lagerflächen und Ausweichquartieren<br />
in Schulnähe gesucht, um für<br />
die Dauer der Bautätigkeit einen reibungslosen<br />
Verwaltungs- und Unterrichtsablauf<br />
zu gewährleisten.<br />
BUNDESVERBAND KERAMISCHE FLIESEN E.V.<br />
Antidumping-Zölle auf Fliesenimporte<br />
aus China verlängert<br />
Die Europäische Kommission hat die<br />
weitere Geltung von Antidumping-Zöllen<br />
auf die Einfuhren von Keramikfliesen, die<br />
in der Volksrepublik China hergestellt wurden,<br />
für weitere fünf Jahre bestätigt. Die<br />
Antidumping-Strafzölle betragen zwischen<br />
13,9 % (für Produkte eines Unternehmens)<br />
und bis zu 69,7 % (für die meisten Unternehmen).<br />
Der Bundesverband <strong>Keramische</strong><br />
Fliesen e. V. (BKF) begrüßt den Beschluss<br />
der Europäischen Kommission und sieht<br />
darin einen wichtigen Beitrag für fairere<br />
Wettbewerbsbedingungen auf dem deutschen<br />
und europäischen Markt.<br />
Das Verfahren wurde auf Antrag des europäischen<br />
Herstellerverbandes CET, dem<br />
der BKF neben anderen Verbänden angehört,<br />
eingeleitet. Anlass waren die intensiven<br />
Exportbemühungen der Hersteller in<br />
der Volksrepublik China, wie sie zunehmend<br />
auch von anderen Herstellern aus<br />
Fernost und Indien festgestellt werden.<br />
Ausgenutzt werden nicht nur Kostenvorteile<br />
aufgrund niedriger Energie-, Personalund<br />
Umweltkosten, die wiederum auf extrem<br />
niedrigen Umweltstandards beruhen,<br />
sondern vor allem und oft, wie bei Importen<br />
aus China und Indien ausdrücklich<br />
festgestellt wurde, aufgrund unfairer Wettbewerbspraxis,<br />
wie z. B. staatlicher Exportunterstützung.<br />
Die EU-Kommission hat die Antidumping-Zölle auf Fliesenimporte aus China um weitere<br />
5 Jahre verlängert.<br />
Dementsprechend hat die Europäische<br />
Kommission als Ergebnis der Untersuchung<br />
Dumping festgestellt, also unfaire<br />
Wettbewerbspraktiken, die den europäischen<br />
Wirtschaftszweig im Falle einer<br />
Aufhebung der Maßnahmen schwer schädigen<br />
würden. Nach Einschätzung des<br />
Bundesverbands <strong>Keramische</strong> Fliesen e. V.<br />
beeinträchtigen die vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
die Interessen der Konsumenten<br />
nicht, wie Patrick Schneider, Vorsitzender<br />
des Bundesverbands, erläutert: „Aktuell ist<br />
der deutsche Fliesenmarkt von Überkapazitäten<br />
geprägt, so dass weder eine Verknappung<br />
der Waren noch Preisnachteile, die<br />
nicht auf unfairer Praxis beruhen, zu befürchten<br />
sind“.<br />
Davon abgesehen haben die Schutzmaßnahmen<br />
einen positiven Nebeneffekt für<br />
den hiesigen Arbeitsmarkt und für Endkunden:<br />
Deutsche Hersteller sichern Arbeitsplätze<br />
in strukturschwachen Regionen<br />
des Landes und produzieren sowohl unter<br />
ökologischen als auch sozialen Gesichtspunkten<br />
vorbildlich. So können sich Bauherren<br />
und Sanierer auch ganz ohne ein<br />
„Lieferkettengesetz“ darauf verlassen, unter<br />
sozial fairen Bedingungen, klimafreundlich<br />
und ökologisch unbedenklich produzierte<br />
Fliesen zu kaufen.<br />
Foto: Adobe Stock | M Johannsen<br />
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