Liebe Freunde! - Diakoniewerk Neues Ufer
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Ein Ein T TTag<br />
T ag im im Leben Leben von von ...<br />
...<br />
Thomas Tomoscheit,<br />
Gruppenleiter im Bereich Landwirtschaft<br />
der Ramper Werkstätten<br />
Den Bäumen gewachsen...<br />
Um dreiviertel sieben knattert ein schwarzer VW-<br />
Bus auf das <strong>Diakoniewerk</strong>sgelände. Thomas Tomoscheit<br />
hat auf dem Weg schon an den kommenden<br />
Tag gedacht, es wird kein leichter sein.<br />
Thomas Tomoscheit ist Gruppenleiter im Bereich<br />
Landwirtschaft der Ramper Werkstätten.<br />
Wer wird heute welche Arbeit tun, was ist zu bedenken,<br />
was mitzunehmen - zusammen mit seinem<br />
Kollegen Robert Folgmann hat er bereits<br />
gestern die Planungen gemacht. Das Büro in der<br />
neuen Halle ist noch ungewohnt - hier nimmt sich<br />
Thomas Tomoscheit kurz Zeit für die E-Mails, dann<br />
rollen schon die ersten Kleinbusse an und um halb<br />
acht steht das Team bereit. „Wir starten immer<br />
mit einer Frühstücksrunde in den Tag. Da können<br />
wir noch einmal schauen, ob alles passt“, sagt der<br />
40-Jährige.<br />
Thomas Tomoscheit und Robert Folgmann haben<br />
dafür gesorgt, dass es für jeden in der Gruppe<br />
Aufgaben gibt, die zu ihm passen. Steine sammeln,<br />
Bäume beschneiden, Holz aus den Wäldern<br />
holen und für den Verkauf vorbereiten, und<br />
auf der Weide stehen ja auch noch die Gotlandschafe<br />
- 88 Muttertiere sind es, das heißt, es wird<br />
bis zu 120 Lämmer geben im März.<br />
Zurzeit sind sie neben den alltäglichen Dingen<br />
noch dabei, ihre neu ausgebaute Halle wohnlich<br />
zu machen - die Küche wird komplett selbst gebaut,<br />
aus Gasbetonsteinen, Holz und Lehm. Den<br />
Lehm haben sie aus den Resten eines alten Hau-<br />
<strong>Ufer</strong>zeit<br />
Seite 7<br />
ses geholt, der wird gestampft, gesiebt und gewässert<br />
und am Ende wird mit diesem uralten Baustoff<br />
die ganze Küchenzeile verkleidet. Eine große<br />
Tonne voller Lehm liegt schon bereit, die zweite<br />
ist halb voll...<br />
Heute geht es hoch hinaus. Eine Hebebühne hat<br />
Thomas Tomoscheit gemietet, um in luftiger Höhe<br />
eine Weide einen Kopf kürzer zu machen. Von 15<br />
Metern auf drei Meter soll der Baum gestutzt werden.<br />
In Retgendorf hinter der Kirche schrillt die<br />
Kettensäge und Äste fallen zu Boden. „Das ist eine<br />
Arbeit, bei der man topfit und hochkonzentriert sein<br />
muss. Wir arbeiten mit der Kettensäge ganz dicht<br />
beieinander - da ist die Verletzungsgefahr hoch“,<br />
sagt Tomoscheit. Auch seinen Beschäftigten vermittelt<br />
er immer wieder aufs Neue ein Gefühl für<br />
die Gefahr - armdicke Äste, die aus zehn Metern<br />
zu Boden fallen, können mehr als eine kleine Beule<br />
verursachen. In seiner Gruppe ist noch niemandem<br />
etwas passiert.<br />
Um 14 Uhr sind sie in Retgendorf fertig - die großen<br />
Äste werden als Brennholz verkauft, die kleineren<br />
geschreddert. Zurück in der Küche sehen<br />
die tollkühnen Höhenarbeiter, dass es wieder<br />
voran gegangen ist beim Projekt Lehmküche.<br />
Vadim Konjew und Sebastian Teich haben kunstvolle<br />
Ornamente in die Gasbetonsteine gehauen,<br />
Daniel Czaja hat Lehm gestampft, als gäbs kein<br />
Morgen. „Hier ist wirklich Kreativität im Spiel. Ganz<br />
selbstständig haben die drei hier gearbeitet“, lobt<br />
Tomoscheit. Er kann zufrieden sein, denn an Arbeit<br />
herrscht auch in den kommenden Monaten<br />
kein Mangel. Die Nachfrage an Brennholz reißt<br />
nicht ab, für die Landwirtschaftliche Produktion<br />
Langen Brütz sind Steine von den Feldern zu sammeln,<br />
es gibt Waldarbeiten beim Gut Kleefeld und<br />
in Kürze gilt es, 200 Raummeter Holz aus den<br />
nahen Wäldern zu holen. Zwei bis drei Monate<br />
werden sie damit zu tun haben. Der Baumschnitt<br />
auf dem <strong>Diakoniewerk</strong>sgelände ist fast fertig, 50<br />
Raummeter Birke warten schon auf Käufer.<br />
Zum Feierabend, wenn die Beschäftigten schon<br />
in den Bussen nach Hause fahren, sitzen Robert<br />
Folgmann und Thomas Tomoscheit noch einmal<br />
zusammen und planen den nächsten Tag. Etwas<br />
Sport machen sie fast immer gleich nach der<br />
Schicht, damit sie auch künftig den hohen Bäumen<br />
gewachsen sind. Dann schließt Tomas Tomoscheit<br />
die Halle ab, der VW-Bus tuckert heimwärts<br />
wie ein kleiner Schiffsdiesel.<br />
Thomas Naedler<br />
Öffentlichkeitsarbeit