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Untersuchungsprogramm zur Ermittlung des nutzbaren ...

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- 35 -<br />

Niederschlag und der Sickerwasserhöhe zu erkennen. Allerdings beschränkt sich der Geltungsbereich<br />

der Lysimetergeradengleichungen auf langjährige Mittelwerte, da nur so die Einflüsse<br />

der Wassergehaltsänderungen im Bodenspeicher vernachlässigt werden können (stationäre<br />

Verhältnisse; SCHROEDER 1990).<br />

Insgesamt ist die Schwankungsbreite der Lysimeterergebnisse hoch (vgl. Abb. 3.8 - 3.10). Dieses<br />

ist einerseits durch die Bauart der Lysimeter bedingt, andererseits aber auch durch eine<br />

hohe Variabilität <strong>des</strong> jährlichen Klimaganges bei gleichen Jahresmittelwerten. Darüber hinaus<br />

hängt der Wasserüberschuss auch nicht allein von der Höhe <strong>des</strong> Gebietsniederschlages ab.<br />

So führt ein warmes Jahr mit vielen sommerlichen Starkregen zu einer niedrigeren Sickerwassermenge<br />

als ein kühles Jahr mit kontinuierlichen Niederschlägen, auch wenn die Jahressummen<br />

der Niederschläge gleich sind. Bei Starkregen ist der Direktabfluss hoch, d.h. es fließt ein<br />

Teil <strong>des</strong> Niederschlages unmittelbar ab und gelangt nicht <strong>zur</strong> Versickerung. In einem kühlen<br />

Jahr ist die Verdunstung niedriger. Darüber hinaus ist bei Niederschlägen geringerer Intensität<br />

der Oberflächenabfluss vernachlässigbar klein. Es lassen sich also mit diesem Verfahren verlässliche<br />

Wasserüberschusswerte nur für längere Untersuchungszeiträume (z.B. Dekadenmittelwerte)<br />

gewinnen.<br />

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse (Kap. 3.8) werden auch die obigen Lysimetergleichungen<br />

verwendet. Es wird diskutiert, wie groß die Abweichungen in der Wasserüberschussverteilung<br />

gegenüber der Variante mit den von DYCK & CHARDABELLAS (1963) vorgeschlagenen<br />

Gleichungen (s.u.) ist.<br />

Der vorgestellten Grundwasserneubildungsberechnung liegen unter Berücksichtigung der<br />

Schichtenfolge und Flächennutzung folgende Funktionsgleichungen zugrunde (vgl. DYCK &<br />

CHARDABELLAS 1963):<br />

Sandböden mit Acker und Grünland: WÜ = 1,1 × N - 433<br />

Wald: WÜ = 1,1 × N - 474<br />

Lehmböden mit Acker und Grünland: WÜ = 1,1 × N - 558<br />

Wald: WÜ = 1,1 × N - 578<br />

Demnach ist der Wasserüberschuss bei Sandböden mit Acker und Grünland am höchsten, da<br />

die Verdunstung vergleichsweise gering ist und zudem der Niederschlag schnell versickern<br />

kann (Feldkapazität gering). Bei Lehmböden mit Waldnutzung hingegen ist der Wasserüberschuss<br />

am geringsten, da die nutzbare Feldkapazität solcher Böden groß ist und somit infiltriertes<br />

Niederschlagswasser den Pflanzen länger <strong>zur</strong> Verfügung steht. Hinzu kommt, dass die<br />

Verdunstungsrate im Bereich von Wäldern (besonders von Nadelwäldern) im Vergleich zu Akker-<br />

und Grünland groß ist. Das die Steigung der Geradengleichungen >1 ist, erklärt sich vermutlich<br />

damit, dass hier unkorrigierte Niederschlagswerte verwendet wurden.

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