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Untersuchungsprogramm zur Ermittlung des nutzbaren ...

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Während die Feldkapazitäten der Bodenarten Tabellenwerken entnommen werden können<br />

(z.B. ARBEITSGRUPPE BODENKUNDE 1982), muss für die <strong>Ermittlung</strong> der kapillaren Aufstiegsrate<br />

der Grundwasserflurabstand im obersten Grundwasserleiter flächendeckend bekannt<br />

sein. Dieses ist nur mit einem sehr dichten Netz von Grundwassermessstellen zu bewerkstelligen.<br />

Ein derartiges Messnetz ist jedoch in den meisten Fällen nicht vorhanden, so<br />

dass auf Pauschalansätze und Schätzungen <strong>zur</strong>ückgegriffen werden muss. Auch dieses vergröbert<br />

das Berechnungsergebnis.<br />

Von den klimatologischen Ausgangsdaten lassen sich die Niederschläge mit Hilfe einschlägiger<br />

Regionalisierungsverfahren noch am ehesten auf größere Untersuchungsgebietsintegrale<br />

übertragen. Das Netz der Niederschlagsstationen ist in Norddeutschland vergleichsweise dicht<br />

und die Schwankungsbreite der Niederschlagswerte in bezug auf langjährige Mittelwerte gering.<br />

Allerdings sind die Unterschiede zwischen einzelnen Stationswerten um so größer, je kleiner<br />

das betrachtete Zeitintervall ist.<br />

Eine Regionalisierung der potentiellen Verdunstung nach HAUDE gestaltet sich als sehr<br />

schwierig, da hierfür Daten von Klimamessstationen benötigt werden. Im Untersuchungsraum<br />

Pinneberg wird nur eine Station (Quickborn) innerhalb der Gebietsgrenzen betrieben. Das dort<br />

um 14.00 Uhr ermittelte Sättigungsdefizit auf ein Gebiet von 272 km² Größe zu übertragen, ist<br />

besonders dann nicht sinnvoll, wenn die Landschaftsform vielgestaltig ist. Zur <strong>Ermittlung</strong> der<br />

aktuellen Verdunstung wird zudem noch der Feuchtegehalt <strong>des</strong> durchwurzelten Bodens benötigt.<br />

Bestehen hinsichtlich Durchwurzelungstiefe und HAUDE-Verdunstung Unsicherheiten hinsichtlich<br />

der Datenbasis, führt dieses automatisch zu einer großen Fehlerbandbreite bei der<br />

<strong>Ermittlung</strong> der aktuellen Verdunstung.<br />

Um mit Hilfe der Bilanzierung <strong>des</strong> Bodenwasserhaushalts die Grundwasserneubildung berechnen<br />

zu können, muss der Oberflächenabfluss als Bilanzglied berücksichtigt werden. Bei der<br />

Aufstellung der klimatischen Wasserbilanz ist der Anteil <strong>des</strong> Abflusses vom Niederschlag zu<br />

subtrahieren, weil dieser unmittelbar aus dem System herausgeführt wird und somit nicht dem<br />

Bodenspeicher zusickern kann. Wie in Kap. 4 detailliert ausgeführt, lassen sich Aussagen über<br />

die räumliche Verteilung <strong>des</strong> Oberflächenabflusses nur mit sehr hohem Aufwand gewinnen, so<br />

dass auch hier auf Schätzwerte <strong>zur</strong>ückgegriffen werden muss.<br />

Die Umsetzung <strong>des</strong> o.a. Berechnungsganges mit modernen Technologien, wie z.B. mit Geo-<br />

Informationssystemen (GIS), stellt zwar eine Arbeitserleichterung besonders hinsichtlich der<br />

Ergebnispräsentation dar. Doch der Einsatz von GIS impliziert nicht automatisch eine fundierte<br />

Datenbasis und eine geringe Fehlerbandbreite in bezug auf die Bilanzierungsergebnisse. So<br />

stellen ALBRECHT & GROSSMANN (1995) eine GIS-gestützte Berechnung der Grundwasserneubildung<br />

auf Basis einer klimatischen Bodenwasserbilanzierung vor, legen jedoch für die<br />

o.a. Ausgangsdaten Pauschalansätze zugrunde oder übertragen punktuell ermittelte Daten ohne<br />

eine kritische Bewertung auf große Gebietsintegrale. Auch wird der gesamte Komplex

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