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Untersuchungsprogramm zur Ermittlung des nutzbaren ...

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- 39 -<br />

3.7 Klimatische Bodenwasserbilanz im Bereich westlich von Quickborn für den Zeitraum von<br />

1980 bis 1991<br />

Für das unmittelbare Umfeld der agrarmeteorologischen Forschungs- und Beratungsstelle<br />

Quickborn <strong>des</strong> DWD wurde die Grundwasserneubildungsrate auch über eine klimatische Wasserbilanz<br />

unter Einbeziehung <strong>des</strong> Bodenwasserhaushaltes bestimmt. Die Ergebnisse wurden<br />

mit denen <strong>des</strong> in den Kap. 3.6 beschriebenen Verfahrens verglichen. Der Bilanzzeitraum erstreckte<br />

sich wiederum über die Jahre 1980 bis 1991. Den Berechnungen lagen die Ansätze<br />

von RENGER; STREBEL & GIESEL (1974a,b) sowie MATTHESS & PEKDEGER (1981) zugrunde.<br />

Im Berechnungsgang wird zunächst die potentielle Verdunstung EPot nach HAUDE<br />

(1955) anhand <strong>des</strong> Sättigungsdefizites der Luft sowie eines von der Jahreszeit abhängigen<br />

pflanzenspezifischen Faktors bestimmt (Formel s.u.). Zahlenwerte für diesen Faktor finden sich<br />

u.a. bei (DOMMERMUTH & TRAMPF 1990; ELLING, HÄCKEL & OHMAYER 1990).<br />

EPot = f · (es - ea)<br />

EPot = potentielle Verdunstung nach HAUDE<br />

f = vegetationsspezifischer Faktor<br />

es = Sättigungsdampfdruck der Luft um 14.00 Uhr<br />

ea = aktueller Dampfdruck um 14.00 Uhr<br />

(es - ea) = Sättigungsdefizit der Luft um 14.00 Uhr<br />

Danach ist die Differenz zwischen dem Niederschlag und der Verdunstung zu bilden (klimatische<br />

Wasserbilanz). Ist diese positiv, wird die überschüssige Wassermenge dem durchwurzelten<br />

Bodenspeicher zugeschlagen. Wenn hierbei die nutzbare Feldkapazität <strong>des</strong> Bodens überschritten<br />

wird, sickert die überschüssige Wassermenge dem Grundwasser zu. Ist die klimatische<br />

Wasserbilanz negativ, entnehmen die Pflanzen dem Bodenspeicher trotzdem Wasser,<br />

d.h. der Bodenwassergehalt <strong>des</strong> Wurzelraumes vermindert sich um dieses Wasserdefizit. Je<br />

niedriger der Wassergehalt <strong>des</strong> Bodenspeichers ist, um so stärker ist die verbleibende Restfeuchte<br />

an die Bodenmatrix gebunden. Die Folge ist, dass dieses Wasser von den Pflanzenwurzeln<br />

nicht mehr in vollem Maße aufgenommen werden kann. Die tatsächliche, aktuelle Verdunstung<br />

Eakt. entspricht also nicht mehr der potentiellen, sondern liegt darunter. RENGER;<br />

STREBEL & GIESEL (1974b) haben, basierend auf Felduntersuchungen, versucht, diese Abminderung<br />

der potentiellen Verdunstung in Form einer Funktionsgleichung darzustellen. Sie<br />

kommen dabei zu folgendem Zusammenhang:<br />

Eakt = EPot · [ 0,2 + 2 · %nFK/100 - 1,2 · (%nFK/100)² ]<br />

EPot = potentielle Verdunstung nach HAUDE<br />

Eakt. = tatsächliche, aktuelle Verdunstung<br />

%nFK= Wassergehalt <strong>des</strong> Bodens in %<br />

der <strong>nutzbaren</strong> Feldkapazität<br />

Andere Autoren kommen zu anderen Ergebnissen. So beschreibt SPONAGEL (1980) sehr detailliert<br />

die Zusammenhänge zwischen realer und potentieller Verdunstung in Abhängigkeit vom

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