R - IANUS
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• Denaturierung war für ihn die Minderung der Waffentauglichkeit, entgegen der Definition<br />
anderer Autoren, die unter Denaturierung die völlige Waffenuntauglichkeit<br />
verstanden.<br />
• Als "denatured-grade plutonium" bezeichnete DeVolpi Plutonium mit einem in<br />
Reaktoren spaltbaren Anteil von 20 % und weniger. So könnte laut DeVolpi das<br />
Proliferationsrisiko durch isotopische Denaturierung um einige Größenordnungen<br />
reduziert [DEV079, Conclusion No. 6] und in Verbindung mit Safeguards auf und<br />
unter das Niveau anderer akzeptierter technologischer Risiken gedrückt werden<br />
[DEV079, ConclusionNo. 26]. Über Sinn und Unsinn von "Risikoabschätzungen"<br />
wird gerade in Zusammenhang mit der Kerntechnik schon lange diskutiert - ohne<br />
das eine Annährung der verschiedenen Standpunkte in Sicht wäre.<br />
Mit diesem Kapitel sollte vor allem eines gezeigt werden: Das in der Bundesrepublik<br />
Deutschland derzeit gehandhabte Plutonium hat mit diesen denaturierten Gemischen<br />
("denatured-grade plutonium") nicht das geringste zu tun. Die beschriebene Diskussion<br />
inden USA ging nicht mehr darum, ob Reaktorplutonium waffentauglich sei oder<br />
nicht, sondern um Methoden, wie Reaktorplutonium durch künstlich zugegebene Stoffe<br />
waffenuntauglich gemacht werden könnte. In der Bundesrepublik Deutschland denkt<br />
niemand daran, eine Plutoniumwirtschaft einzuführen, die mit Plutonium von weniger<br />
als 20 % in Reaktoren spaltbaren Isotopen umgeht. In der einzigen Plutonium<br />
Brennelementfabrik der Bundesrepublik, der Firma ALKEM, wäre die Hantierung mit<br />
diesem Plutonium bei Beachtung des gesetzlich vorgeschriebenen Schutzes·der Mitarbeiter<br />
und der benachbarten Bevölkerung ausgeschlossen. Dies trifft ebenfalls für die von<br />
ALKEM neu beantragte Anlage zu.<br />
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