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R - IANUS

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2.3 Die Neutronenquelle zur Einleitung einer Kettenreaktion<br />

Im Zeitpunkt maximaler Überkritikalität - während einiger Millionstel Sekunden - muß<br />

ein Neutron die gewünschte Kettenreaktion im Plutonium einer Kernwaffe einleiten. Bei<br />

der ersten Implosionsbombe wurde eine kugelförmige Kapsel, die Polonium- und Berylliumpulver,<br />

getrennt durch eine Folie, im Innern der Plutonium-Hohlkugel enthielt,<br />

im Augenblick maximaler Überkritikalität zerquetscht. Dabei vermischten sich die beiden<br />

Pulver und die Reaktion 9Be(a,n) 12 C lieferte einen Neutronenstoß [BARN79]. (Das<br />

Polonium-210 war durch Neutronenbeschuß von Wismuth-209 im Clinton Pile gewonnen<br />

worden). Die Quellstärke einer Polonium-210-Beryllium-Quelle liegt bei etwa 2,5 . 10 6<br />

Neutronen pro Sekunde und Curie Polonium [JAEG74]; die spezifische Aktivität von<br />

Polonium-210 beträgt 4600 Curie (1, 7 . 10 14 Bq) pro Gramm. Mit einem Milligramm<br />

Polonium-210 lassen sich also bereits 1,2· 10 7 Neutronen pro Sekunde generieren, was<br />

als Quellstärke.im Innern der Plutoniumkugel ausreichen würde. Die Zündung mittels<br />

Polonium-Beryllium-Quelle ist eine relativ primitive Methode. Ein elektronischer Neutronengenerator<br />

mit Tritium-Deuterium-Target kommt ebenfalls als Neutronenquelle in<br />

Betracht. Ist bei einer vorgegebenen Schießtechnik eine Frühzündung durch ein Neutron<br />

aus spontaner Spaltung des Plutoniums oder durch eine (a, n)-Reaktion an Verunreinigungen<br />

des Plutoniums äußerst wahrscheinlich, kann auf die zusätzliche Neutronenquelle<br />

ohnehin verzichtet werden.<br />

2.4 Hantierung von Reaktorplutonium<br />

2.4.1 Dosisbelastung durch radioaktive Strahlung<br />

10 kg typisches Leichtwasserreaktor-Plutonium (1,5 % 238pu; 56,5 % 239pU; 26,5 % 240pu;<br />

11,5 % 241pU; 4,1 % 242PU) erzeugen nach Campbell und Gift [CAMP78] in 30,5 cm Abstand<br />

eine Dosisleistung von 1,56 mSv/h (156 mrem/h). Innerhalb eines Jahres nach<br />

Abtrennung des Plutoniums aus abgebrannten Brennelementen steigt die Dosisleistung<br />

auf 1,74 mSv/h (174 mrem/h). Den größten Beitrag liefern dabei die Neutronen der<br />

spontanen Spaltung. Bei Verunreinigungen mit leichten Elementen beziehungsweise bei<br />

Plutoniumdioxid können aber auch die Neutronen aus (a, n)-Reaktionen für die Ortsdosisleistung<br />

entscheidend sein [ARN058]. Selbst bei einer Konzentration von 18,5 % des<br />

sehr a-aktiven Isotops Plutonium-238 betrüge nach Campbell und Gift [CAMP78] die<br />

Gesamtdosisleistung von 10 kg Plutoniumdioxid in 30,5 cm Abstand nicht mehr als 8,5<br />

mSv/h (850 mrem/h). Die von Campbell und Gift angegebenen Werte enthalten keine<br />

Röntgen- und ß-Strahlung und keine 'j'-Strahlung aus spontaner Spaltung; diese Strahlungen<br />

spielen im betrachteten Abstand keine wesentliche Rolle [ROES58].<br />

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