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R - IANUS

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Als Plutoniummasse nehmen wir 7 kg Reaktorplutonium an, was eine Ausstrahlung von<br />

etwa 2· 10 6 Neutronen je Sekunde bedeutet. Neutronen aus der Spontanspaltung des<br />

Plutonium-240 bzw. Plutonium-242 besitzen eine mittlere Energie von 1,7 MeV bzw. 1,8<br />

MeV [SMIT72]. Würde das Plutonium 2 m von einer 1,5 m dicken Betonwand entfernt<br />

gelagert, so betrüge die Neutronenflußdichte am Ende dieser Betonschicht schon aus rein<br />

geometrischen Gründen - unter Vernachlässigung der Streuung - noch 1,3 Neutronen je<br />

Sekunde und cm 2 • Im Beton und einer eventuell vorgelagerten Schicht Blei würden die<br />

Neutronen bald thermalisiert. 1,5 m Normalbeton reduzieren den Fluß von Spaltneutronen<br />

bereits um mehr als 5 Größenordnungen (Ausscheidequerschnitt laut [SCHM70]). Ist<br />

der verfügbare Raum ungewöhnlich beengt, könnte eine Abschirmung aus Blei, Beton und<br />

Boral oder Cadmium-Blei-Blech gewählt werden. Mit Hilfe eines 13 mm dicken Bleches<br />

aus Blei mit 5 % dispergiertem Cadmium würde der thermische Neutronenfluß auf 1/500<br />

[JAEG60], durch ein 4,45 mm dickes Boral-Blech (30% B4C) auf 1/1000 [PRIC57] und<br />

ein 6,5 mm dickes Boral-Blech (35% B 4C) auf 10- 8 [JAEG60] geschwächt. Ein 3,2 mm<br />

dickes Boral-Blech (35 % B4 C) schwächt thermischen Neutronenfluß auf 10- 4 [ROCK56].<br />

Bor hat gegenüber anderen Abschirmmaterialien den Vorzug, keine harte ,-Strahlung<br />

bei der Absorption thermischer Neutronen auszusenden; die sekundäre ,-Strahlung liegt<br />

unter einer Energie von 500 keV [ROCK56]. Dies zeigt, daß es mit einigermaßen geschickt<br />

gewählten Abschirmmaterialien durchaus möglich ist, den Neutronenfluß aus entwendetem<br />

Reaktorplutonium an der Außenwand des Verstecks auf in der Praxis nicht mehr<br />

nachweisbare Werte zu reduzieren.<br />

2.7 Gründe der Kernwaffenstaaten für die Verwendung von<br />

Waffenplutonium<br />

1945 nahmen die USA mit 3 Reaktoren in Hanford eine großangelegte Plutonium-Produktion<br />

auf. 1954 waren in Hanford bereits 6 Reaktoren und in Savannah River 2 Reaktoren in<br />

Betrieb. 1964 liefen schließlich in Savannah River und Hanford insgesamt 14 Reaktoren.<br />

Zu dieser Zeit hatten die USA einen so großen Vorrat an spaltbarem Material für Waffenzwecke<br />

angehäuft, daß ihr damaliger Präsident Lyndon B. Johnson dessen Produktion<br />

einschränken ließ; die USA ergänzten ihr Atomwaffen-Arsenal nicht mehr mit hochangereichertem<br />

Uran und die Plutonium-Produktion wurde drastisch heruntergefahren. Die<br />

Zahl der zur Erzeugung von Plutonium betriebenen Reaktoren nahm ständig ab; 1984<br />

waren noch 1 Reaktor in Hanford und 3 in Savannah River in Betrieb [HIPP85]. Der<br />

jüngste dieser Reaktoren ist der 1962 in Auftrag gegebene Mehrzweckreaktor Hanford­<br />

N, der neben Plutonium auch elektrische Energie (860 MWe) liefert, und der 1966 den<br />

Betrieb aufnahm [HIPP85; KEMP85].<br />

In den USA wurde im Dezember 1957 mit dem Shippingport Reactor (72 MWe) der er-<br />

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