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2011 (pdf) - rotkreuzmagazin

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drk helfen<br />

ä<br />

Kleine<br />

schritte,<br />

großer<br />

Wille<br />

Haiti kommt auch ein Jahr nach<br />

dem Erdbeben nicht zur Ruhe. Die<br />

Cholera war ein Rückschlag – doch<br />

der Wiederaufbau geht weiter.<br />

Sauberes Wasser, Zucker, Salze: Schluck<br />

für Schluck, in kleinen Mengen – immer<br />

wieder müssen die Patienten diese Lösung<br />

trinken. Meist reicht das, um einen Cholerakranken<br />

zu behandeln. Schwere Fälle<br />

versorgen Ärzte und Krankenschwestern<br />

intravenös mit Flüssigkeit. Doch medizinische<br />

Hilfe ist rar. Die Wege<br />

aus den Dörfern zu den Hospitälern<br />

sind lang und kaum<br />

ausgebaut. Schnell trocknen<br />

die Körper der Kranken<br />

aus. Die Rettung kommt<br />

oft zu spät.<br />

Selbst mehr als<br />

ein Jahr nach dem<br />

Erdbeben sind<br />

die hygienischen<br />

Zustände in Haiti<br />

immer noch verheerend.Ideale<br />

Bedin-<br />

gungen für<br />

die Cholera,<br />

die Mitte Oktober<br />

12 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 1_11<br />

Trinken hilft: Sauberes Wasser bewahrt Cholerakranke vor der tödlichen Austrocknung<br />

2010 ausbrach. Binnen zweieinhalb Monaten<br />

starben mehr als 3 300 Menschen.<br />

Im Kampf gegen die Cholera ist Information<br />

alles. „Wir geben den Menschen<br />

Chlortabletten, die Bakterien im Wasser<br />

abtöten. Wir verteilen Seife und<br />

sagen ihnen, wie wichtig<br />

Händewaschen ist“, sagt<br />

Mario Geiger, Haiti-<br />

Koordinator des<br />

DRK. Um die<br />

Menschen<br />

zu erreichen,<br />

geht<br />

das DRK eineneinzigartigen<br />

Weg. Es<br />

sendet regelmäßig<br />

SMS an die Haitianer,<br />

die konkrete<br />

Handlungsanweisungen<br />

enthalten: „Bringen Sie<br />

jeden, der sich übergibt,<br />

Bauchschmerzen oder<br />

Durchfall hat, in ein Ge-<br />

sundheitszentrum!“ Die Kurzmitteilungen<br />

sind selbst für die, die kaum lesen können,<br />

leicht zu verstehen. Und sie erreichen die<br />

Haitianer: Mangels Festnetzleitungen ist<br />

das Mobiltelefon weit verbreitet.<br />

Bis in entlegene Dörfer<br />

Mobile Teams des DRK sind täglich im Land<br />

unterwegs und erreichen auch entlegene<br />

Dörfer. Die Krankenschwestern geben Kranken<br />

eine Rehydrationslösung zu trinken und<br />

zeigen Verwandten, wie sie ihre Kranken<br />

behandeln sollen. Gibt es medizinische Versorgungsstationen<br />

im Umkreis, legen sie<br />

dort einen Vorrat an Trinklösungen an. Neu<br />

Erkrankte können sich hier versorgen.<br />

Nach Ausbruch der Cholera half das<br />

DRK dem Haitianischen Roten Kreuz, binnen<br />

weniger Tage ein Behandlungszentrum<br />

in der Küstenstadt Arcahaie einzurichten.<br />

Ärzte und Krankenschwestern versorgen<br />

hier täglich bis zu 250 Patienten. „Heute<br />

kamen Kinder mit Behinderung aus einem<br />

Kinderheim zu uns. Viele hatten schlimmen<br />

Durchfall. Zwei waren zuvor im Heim<br />

Fotos: OlAv SAltbOneS/nRC, IFRC

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