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2011 (pdf) - rotkreuzmagazin

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Foto: getty images Von<br />

Mensch<br />

zu Mensch<br />

Warum ist es wichtig, Blut zu spenden? „Blut lässt sich<br />

nicht künstlich herstellen“, sagt Friedrich-Ernst Düppe<br />

vom DRK-Blutspendedienst West. „Aber täglich benötigen<br />

die Blutspendedienste des Roten Kreuzes 15 000<br />

gesunde Spender, um Leben zu retten oder Krankheiten<br />

zu behandeln.“ Vier von fünf Deutschen sind mindestens<br />

einmal in ihrem Leben auf eine Spende angewiesen. Das<br />

meiste Blut, rund 80 Prozent, braucht die moderne Medizin<br />

für Krebstherapien, Herz-Kreislauf-Operationen<br />

und Organtransplantationen. Auch die Allerjüngsten<br />

profitieren von Spenderblut, wie Düppe betont:<br />

„Vielen Neugeborenen und selbst Kindern im Mutterleib<br />

helfen Blutübertragungen zum Überleben.“<br />

Blut ist ein rares Gut: Spenden dürfen nur gesunde<br />

Menschen zwischen 18 und 68 Jahren, die<br />

mindestens 50 Kilogramm wiegen. Und nicht zu vergessen:<br />

Es gibt acht verschiedene Blutgruppen. Gleichzeitig<br />

wird immer mehr Blut gebraucht – in den vergangenen<br />

25 Jahren ist der Bedarf des DRK um rund 35<br />

Prozent gestiegen. Gründe sind Fortschritte in der Medizin,<br />

aber auch altersbedingte Erkrankungen, die in<br />

einer alternden Gesellschaft zunehmen. Tumorerkrankungen<br />

und Leukämien etwa werden mit Chemotherapien<br />

behandelt, die sehr viel Spenderblut benötigen.<br />

ä<br />

Auch Sie können spenden!<br />

200 Blutspendeteams des DRK sind täglich in Deutschland<br />

unterwegs. auskünfte geben alle Orts- und Kreisverbände<br />

des Roten Kreuzes. Die einzelnen termine und<br />

weitere Hintergrundinformationenn stehen auf der Website<br />

www.drk-blutspende.de.<br />

service drk<br />

Drei von vier Blutspenden stammen vom DRK. Damit erfüllt es den Auftrag,<br />

flächendeckend und jederzeit für ausreichend Blutpräparate zu sorgen. Dabei<br />

setzt das DRK ausschließlich auf freiwillige und unentgeltliche Spenden.<br />

Freiwillig und unentgeltlich<br />

Im Unterschied zu vielen klinischen oder privaten Blutspendediensten<br />

vergütet das DRK die Blutabgabe prinzipiell nicht. Das DRK folgt<br />

dem ethischen Kodex zu Blutspende und Bluttransfusion, den die 24.<br />

Internationale Rotkreuzkonferenz 1981 verabschiedet hat. Niemand<br />

soll spenden, weil er einen materiellen Vorteil davon hat, niemand<br />

soll durch Druck zur Blutspende veranlasst werden. Nur wer freiwillig<br />

etwas tut, tut es überzeugt und gerne. „Eine Vergütung würde das<br />

Anliegen der Spender, anderen zu helfen, entwerten und könnte sogar<br />

dazu führen, dass die Zahl der Spenden sinkt“, sagt Düppe.<br />

Das Rote Kreuz ist im Staatsauftrag für die flächendeckende<br />

Vollversorgung verantwortlich. Das umfasst ländliche<br />

Re gionen genauso wie die meisten Kliniken im Land.<br />

Dafür sammelt das DRK jährlich rund 3,5 Millionen<br />

Blutspenden, etwa drei Viertel des Gesamtaufkommens<br />

in Deutschland. Um diese Mengen sicherzustellen,<br />

muss das DRK weit mehr in Spenderwerbung,<br />

Spenderservice und Termindurchführung investieren<br />

als jede andere Blutspendeorganisation.<br />

Der Weg jeder Spende<br />

Bei einer Blutspende wird ein halber Liter Blut entnommen. Eine<br />

Menge, die der Körper schnell wieder nachbilden kann. Zusätzlich<br />

werden drei bis vier Teströhrchen mit je zehn Milliliter Blut gefüllt.<br />

Diese Röhrchen gehen zur Untersuchung ins DRK-Labor. Serologen<br />

bestimmen die Blutgruppe und überprüfen das Blut auf Hepatitis,<br />

HIV und Syphilis. Ist die Spende unbedenklich, wird das Blut in seine<br />

drei Hauptbestandteile – die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen<br />

und das Blutplasma – getrennt und auf drei Einzelbeutel verteilt.<br />

Statt einer Vollbluttransfusion erhalten die Patienten später nur die<br />

Bestandteile des Blutes, die sie wirklich benötigen. Unerwünschte<br />

Nebenwirkungen lassen sich so weitgehend vermeiden. Außerdem<br />

wird die Blutspende wesentlich besser ausgenutzt – sie kann nicht<br />

nur einem, sondern zwei oder sogar drei Menschen helfen. g<br />

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