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Heimat ... suchen & finden - Technische Universität Braunschweig

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Fotos: Privat<br />

Herr Reitz, wie ist die Idee zur<br />

<strong>Heimat</strong>-Trilogie entstanden?<br />

Ich befand mich zu der Zeit in<br />

einer berufl ichen Krise. Um mir<br />

meine eigene Situation bewusst zu<br />

machen, habe ich mich mit meiner<br />

Familiengeschichte beschäft igt.<br />

Dabei ist das 2 000-seitige Drehbuch<br />

entstanden.<br />

Welches anfangs noch den Namen<br />

„Geheischnis“ trug…<br />

Das ist ein Ausdruck aus dem<br />

Hunsrücker Dialekt. Es leitet sich<br />

vom Verb „hegen“ oder „Gehege“<br />

ab und bedeutet im übertragenen<br />

Sinne Geborgenheit.<br />

<strong>Heimat</strong> war in den 80ern ein Unwort.<br />

Trotzdem hatten ihre Filme<br />

großen Erfolg.<br />

Weil sie keine <strong>Heimat</strong>fi lme sind.<br />

Ich habe wirklich die Konfl ikte<br />

und Widersinnigkeiten der <strong>Heimat</strong><br />

beschrieben, anders als bei den gefühlsduseligen<br />

<strong>Heimat</strong>fi lmen früherer<br />

Zeit. Ich habe also eher einen<br />

Anti-<strong>Heimat</strong>fi lm gedreht.<br />

Obwohl der Hunsrück doch ihre<br />

<strong>Heimat</strong> ist.<br />

<strong>Heimat</strong> ist vor allem Erinnerung<br />

und eigentlich<br />

immer etwas,<br />

»Gegen<br />

Heimweh hilft<br />

Fernweh.«<br />

wovon man<br />

glaubt, dass man<br />

es verloren hat.<br />

Sei es eine Erinnerung<br />

an die<br />

sorglose Kindheit.<br />

Ich zitiere an der Stelle immer<br />

gern Ernst Bloch: „...so entsteht<br />

in der Welt etwas, das allen in die<br />

Kindheit scheint und worin noch<br />

niemand war: <strong>Heimat</strong>.“<br />

<strong>Heimat</strong> ist also gleich Kindheit?<br />

Das Glück der Kindheit kann man<br />

nie mehr fi nden. Es<br />

wäre ein Irrtum zu<br />

meinen, man könne<br />

einfach zurückkehren.<br />

Daher ist<br />

<strong>Heimat</strong> für mich<br />

heute auch das<br />

Gefühl zu sagen:<br />

„Hier bin<br />

ich und hier werde<br />

ich ver<strong>suchen</strong><br />

meine Gedanken zu<br />

verwirklichen“. Das<br />

ist die <strong>Heimat</strong> der<br />

Erwachsenen.<br />

Also auch die der Studierenden.<br />

Wie bewerten sie die<br />

aktuelle Entwicklung im Hochschulwesen?<br />

Studieren gab mir immer ein Gefühl<br />

von totaler Freiheit, akademisch<br />

wie menschlich. Durch die<br />

Umstellung auf den Bachelor hat<br />

sich einiges geändert. Ich weiß<br />

nicht, ob ich mich als Student heutzutage<br />

wohlfühlen würde.<br />

Vielen Studierenden geht es wohl<br />

genauso.<br />

Je mehr man eine Liebe zu dem<br />

entwickelt, was man im Studium<br />

lernt, desto größer wird die Angst<br />

später keinen Job zu fi nden. Meist<br />

ist diese jedoch unbegründet, es<br />

verhungert hier schließlich keiner.<br />

Zu meiner Zeit gab es da mehr Zuversicht<br />

seitens der Studenten.<br />

Woher kommt das Angstgefühl?<br />

Ich glaube nicht, dass daran die<br />

neue Studienordnung schuld ist.<br />

Das ist eher eine Frage der Politik.<br />

Ihre fehlende Zuversicht und<br />

mangelnde Konzepte übertragen<br />

sich auf die heutige Jugend. So entsteht<br />

das fatale Gefühl des „nichtgebraucht-werdens“.<br />

Das tut mir in<br />

der Seele weh.<br />

Weshalb unserer Generation der<br />

Mut fehlt irgendwo<br />

einen Anker<br />

zu setzen?<br />

Genau, weil man<br />

immer denkt, dass<br />

das Glück woanders<br />

und alles nur<br />

vorläufi g ist. Doch<br />

es liegt in unserer Natur Verlässlichkeit<br />

zu <strong>suchen</strong>. Der Mut zum<br />

Abenteuer braucht eine Startbasis.<br />

Und wenn einen dann mal das<br />

Heim(at)weh packt?<br />

Dann hilft Fernweh!<br />

Nico Bensch<br />

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