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Rechtschreibfähigkeit und Unterricht - Dr. Peter May

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3.2 Organisation <strong>und</strong> Gestaltung des Förderunterrichts<br />

* In etwa drei Viertel der Klassen wird die Zusatzförderung teilweise oder vollständig von<br />

sog. LRS-Lehrer/innen durchgeführt. In den übrigen Klassen führt die Klassenlehrerin die<br />

Förderung durch.<br />

* In Klassen, in denen die Förderung durch eine/n LRS-Lehrer/in durchgeführt wird,<br />

geschieht dies sehr selten innerhalb des Klassenunterrichts (ca. 2 Prozent), dagegen in knapp<br />

80 Prozent der Fälle parallel zum Klassenunterricht. In den meisten Fällen versäumen die<br />

geförderten Kinder demnach den während des Förderunterrichts laufenden Klassenunterricht.<br />

* In etwa der Hälfte der Klassen, in denen ein/e LRS-Lehrer/in die Förderung durchführt,<br />

finden regelmäßige Besprechungen mit dem/der Klassenlehrer/in über die Lernentwicklung der<br />

Kinder <strong>und</strong> über die Abstimmung zwischen Förder- <strong>und</strong> Klassenunterricht statt. Nur in jeder<br />

neunten Klasse erfolgen gemeinsame Elternberatungen. In über 20 Prozent der Klassen gibt es<br />

keine Absprachen zwischen LRS- <strong>und</strong> Klassenlehrer/in.<br />

* In 42 Prozent der Klassen, in denen ein/e LRS-Lehrer/in die Förderung durchführt, fällt<br />

der Förderunterricht nach Einschätzung der Klassenlehrer/innen selten oder nie aus, in 38 Pro-<br />

zent der Klassen fällt er manchmal <strong>und</strong> in 20 Prozent der Klassen häufig aus.<br />

* Die Klassenlehrer/innen sind in einem Viertel der Klassen vollständig oder weitgehend<br />

mit den Ergebnissen des Förderunterrichts zufrieden, etwa die Hälfte findet ihre Erwartungen<br />

teilweise erfüllt, <strong>und</strong> etwa ein Viertel ist mit den Erfolgen wenig oder gar nicht zufrieden.<br />

Zwischen der Häufigkeit des Ausfalls des Förderunterrichts <strong>und</strong> dem Grad der Zufriedenheit<br />

mit den Fortschritten besteht - wie zu erwarten - ein statistischer Zusammenhang: in Klassen<br />

mit geringerem Ausfall des Förderunterrichts ist die Zufriedenheit mit den Ergebnissen höher.<br />

3.3 Zur Verteilung der Förderst<strong>und</strong>en<br />

* Das bisherige Zuteilungsmodell verfehlt in beträchtlichem Ausmaß die Zielgruppe der<br />

Kinder mit den schwächsten Leistungen: Nur 46 Prozent der Schüler/innen, die nach dem Er-<br />

gebnis des Rechtschreibtests förderbedürftig sind, bekommen tatsächlich LRS-Einzelhilfe.<br />

Gleichzeitig erzielen 50 Prozent der Kinder, die Förderung erhalten, ein Testergebnis, demzu-<br />

folge sie die Kriterien für die LRS-Einzelhilfe nicht erfüllen. Allein in r<strong>und</strong> einem Viertel der<br />

Klassen werden mit der LRS-Einzelhilfe ausschließlich Kinder gefördert, die die Kriterien nicht<br />

erfüllen.<br />

* Die Gründe für mögliche Fehlentscheidungen bei der Verteilung der LRS-Einzelhilfe<br />

sind nicht nur bei den einzelnen Schulen oder innerhalb der Schulkreise zu suchen. Auch zwi-<br />

schen den einzelnen Schulkreisen bestehen erhebliche Disproportionen zwischen dem Umfang<br />

an Förderst<strong>und</strong>en, die ihnen vom Amt für Schule zugewiesen werden, <strong>und</strong> dem Förderstun-<br />

PLUS-Voruntersuchung (PM 94/10) 10

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