Rechtschreibfähigkeit und Unterricht - Dr. Peter May
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schreibleistungen wurden mit Hilfe der Sek<strong>und</strong>arstufenversion der Hamburger Schreibprobe<br />
HSP 5-9 ermittelt, die 14 Wörter <strong>und</strong> 6 Sätze mit insgesamt 337 Graphemen umfaßt.<br />
Da es sich bei der Erhebung nicht um Längsschnitts-, sondern um Querschnittsdaten handelt,<br />
können keine direkten Schlüsse auf die Leistungsentwicklungen in den einzelnen Schulformen<br />
gezogen werden. Ein indirekter Vergleich der Leistungsentwicklung wird allerdings dadurch<br />
möglich, daß es sich jeweils weitgehend um dieselben Schulen handelt, in denen fünfte, siebte<br />
<strong>und</strong> neunte Klassen an der Erhebung teilnahmen. 23 Tabelle 1.9 zeigt die Mittelwerte aller einbe-<br />
zogenen Klassen der verschiedenen Schulformen sowie die Mittelwerte der jeweiligen Aus-<br />
wahlstichproben für Hamburg, bei deren Zusammensetzung die Anteile der einzelnen Schul-<br />
formen an der Gesamtschülerschaft berücksichtigt wurden. 24 Darüber hinaus sind die prozen-<br />
tualen Anteile verschiedener Leistungsgruppen in den einzelnen Schulformen aufgeführt, denen<br />
die Schüler/innen nach ihrem Ergebnis in der HSP 5-9 – entsprechend den Verteilungen in den<br />
jeweiligen B<strong>und</strong>esstichproben – zugeordnet wurden.<br />
In den Gymnasien liegen die durchschnittlichen Rechtschreibleistungen in allen Klassenstufen<br />
deutlich über dem Hamburger Durchschnitt. Der Anteil der Schüler/innen in Gymnasien, die<br />
nach der Einteilung in der b<strong>und</strong>esweiten Vergleichsstichprobe eine gute Rechtschreibleistung<br />
aufweisen, steigt mit der Klassenstufe an. Er liegt am Ende des fünften Schuljahres bei 11,8<br />
Prozent, steigt gegen Ende der siebten Klasse auf 18,7 Prozent <strong>und</strong> liegt am Ende der neunten<br />
Klasse bei 21,1 Prozent. In die Gruppe der Schüler/innen mit schwachen Rechtschreibleistun-<br />
gen fallen schon am Ende der 5. Klasse nur 1,9 Prozent, <strong>und</strong> der Anteil dieser Gruppe nimmt<br />
noch weiter ab. Während die Zusammensetzung der Schülerschaft in der fünften Klasse nach<br />
der Elternentscheidung bestimmt wird, entscheidet später ausschließlich die Klassenkonferenz<br />
über den Verbleib im Gymnasium. Es ist daher zu vermuten, daß Schüler/innen mit schwachen<br />
Rechtschreibleistungen im Laufe der Zeit das Gymnasium verlassen. Wie Abbildung 1.2 illu-<br />
striert, ergeben sich auch zwischen den Durchschnittsleistungen verschiedener Klassen im<br />
An den Erhebungen nahmen folgende Schulen teil: Gymnasien: Billstedt, Bramfeld, Eppendorf, Helene-Lange,<br />
Johanneum, Kaiser-Friedrich-Ufer, Lerchenfeld, Margaretha-Rothe, Matthias-Claudius, Sankt Ansgar, Tonndorf,<br />
Uhlenhorst-Barmbek; Gesamtschulen: Eppendorf, Geschwister-Scholl, Harburg, Horn, Öjendorf, Otto-Hahn,<br />
Stellingen; Orientierungsstufen: Heinrich-Hertz, Luruper Hauptstraße; Haupt- <strong>und</strong> Realschulen: Am Altonaer<br />
Volkspark, Beim Pachthof, Döhrnstraße, Fränkelstraße, Goosacker, Herrmannstal, Kroonhorst, Oppelner Straße,<br />
Winterhuder Weg; Förderschule: Böttcherkamp.<br />
23 In der neunten Klassenstufe nahmen allerdings wegen des bevorstehenden Entlassungstermins nicht alle<br />
Hauptschulklassen der beteiligten Schulen teil, so daß hier die Verhältnisse nur schlaglichtartig erfaßt werden<br />
konnten.<br />
24 Bei den Ergebnissen für die verschiedenen Schulformen wurden jeweils alle beteiligten Klassen einbezogen,<br />
um möglichst große Teilstichproben zu bilden. Der Anteil der einzelnen Schulformen an der Gesamtschülerschaft<br />
entspricht dadurch nicht den tatsächlichen Verhältnissen in Hamburg. So ist z.B. der Anteil der Schüler/innen in<br />
Gesamtschulen zu hoch. Dies wurde bei der Zusammenstellung der Hamburger Auswahlstichproben korrigiert,<br />
indem für die drei Klassenstufen gewichtete Zufallsstichproben gezogen wurden, die die Anteile der einzelnen<br />
Schulformen an der Hamburger Gesamtschülerschaft im Schuljahr 1990/91 (ohne Sonderschule) repräsentieren.<br />
Infolgedessen unterscheiden sich in der Tabelle die jeweiligen Gesamtzahlen der Schüler/innen für die Hamburger<br />
Auswahlstichproben von der Summe, die sich aus den Schülerzahlen der einzelnen Schulformen ergibt. Die Klassen<br />
der Schulform Orientierungsstufe wurden der Gesamtschule zugeordnet.<br />
PLUS-Voruntersuchung (PM 94/10) 36