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Rechtschreibfähigkeit und Unterricht - Dr. Peter May

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Anteils zweisprachiger Kinder in einer Klasse <strong>und</strong> der mittleren Leistung der Kinder mit<br />

Deutsch als Muttersprache kein nennenswerter Zusammenhang.<br />

1.2 Rechtschreibleistungen in der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

1.2.1 Die Rechtschreibleistung stellt ein wesentliches Kriterium für die Wahl der<br />

Schulform dar: Kinder, die später ein Gymnasium besuchen, zeigen schon am Ende der<br />

Gr<strong>und</strong>schule im Mittel deutlich bessere Rechtschreibleistungen als Kinder, die später in eine<br />

Haupt-, Real- oder Gesamtschule übergehen. Kinder mit schwachen Rechtschreibleistungen<br />

besuchen äußerst selten ein Gymnasium.<br />

1.2.2 Die durchschnittlichen Rechtschreibleistungen Hamburger Schüler/innen bleiben<br />

auch in fünften, siebten <strong>und</strong> neunten Klassen hinter der b<strong>und</strong>esdeutschen Durchschnittsleistung<br />

zurück, <strong>und</strong> der Anteil der Schüler/innen mit schwachen Rechtschreibleistungen ist in Hamburg<br />

bis zum Ende der Sek<strong>und</strong>arstufe I höher als im B<strong>und</strong>esgebiet. Allerdings zeigen sich in den<br />

Rechtschreibleistungen große Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulformen. Inner-<br />

halb des gegliederten Schulsystems verändern sich die Leistungsproportionen zugunsten des<br />

Gymnasiums <strong>und</strong> zuungunsten der Hauptschule – vermutlich infolge der Selektion. In Haupt-<br />

schulklassen erreicht am Ende der neunten Klasse die Hälfte der Schülerschaft nur schwache<br />

Rechtschreibergebnisse. Dagegen bleibt die Leistungsverteilung in der nicht selegierenden<br />

Schulform Gesamtschule über die Sek<strong>und</strong>arstufe I hinweg nahezu gleich, auch im Verhältnis<br />

zur Leistungsverteilung in der Hamburger Gesamtstichprobe. Der Anteil von Schüler/innen mit<br />

schwachen Rechtschreibleistungen ist in der Gesamtschule von Anfang an höher als in der<br />

übrigen Schülerschaft, <strong>und</strong> dieser Anteil verändert sich von der fünften zur neunten Klasse<br />

kaum.<br />

2. Merkmale schriftsprachlichen <strong>Unterricht</strong>s<br />

Die Lehrer/innen der an der Voruntersuchung beteiligten vierten Klassen wurden mit einem<br />

standardisierten Fragebogen zu Merkmalen <strong>und</strong> Bedingungen ihres Lese- <strong>und</strong> (Recht-)<br />

Schreibunterrichts befragt. Die Vergleichsergebnisse aus einer b<strong>und</strong>esweiten Befragung von<br />

<strong>Dr</strong>ittklaßlehrer/innen entstammen der IEA-Lesestudie (Lehmann, R.H. u.a. 1993).<br />

2.1 Ziele des schriftsprachlichen <strong>Unterricht</strong>s<br />

Hinsichtlich der Bedeutung der wichtigsten Ziele des schriftsprachlichen <strong>Unterricht</strong>s unter-<br />

scheiden sich die Einschätzungen Hamburger Viertklaßlehrer/innen kaum von denen einer bun-<br />

desdeutschen Stichprobe aus dritten Klassen. Die am häufigsten genannten Ziele des Lese- <strong>und</strong><br />

(Recht-) Schreibunterrichts sind:<br />

PLUS-Voruntersuchung (PM 94/10) 6

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