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Rechtschreibfähigkeit und Unterricht - Dr. Peter May

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1.2 Exkurs: Rechtschreibleistungen in der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

Die Ergebnisse dieses Abschnittes wurden 1990/91 im Rahmen des Forschungsprojektes "Her-<br />

ausbildung schriftsprachlicher Kompetenz in der Schule" gewonnen. Sie werden hier wieder-<br />

gegeben, da sie zeigen können, daß der Erwerb des Rechtschreibkönnens in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für die weitere Schullaufbahn darstellt (Rechtschreibung als Kriterium<br />

für die Wahl der Schulform) <strong>und</strong> daß sich Schüler/innen mit Rechtschreibschwierigkeiten in der<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe in bestimmter Weise konzentrieren (schulformbezogener Leistungsvergleich).<br />

1.2.1 Rechtschreibleistung als Kriterium für die Schulformwahl<br />

Bevor auf die Rechtschreibleistungen in verschiedenen Schulformen der Sek<strong>und</strong>arstufe einge-<br />

gangen wird, soll anhand der Ergebnisse einer Analyse der Rechtschreibleistungen am Ende der<br />

Gr<strong>und</strong>schule gezeigt werden, daß diese nach wie vor einen wichtigen Prädiktor für Schulerfolg<br />

<strong>und</strong> ein wesentliches Kriterium für die Entscheidung zwischen den Schulformen darstellt. Am<br />

Ende der vierten Klasse wurden in einer Längsschnittstudie über die Entwicklung schriftsprach-<br />

licher Kompetenz in den Klassen 1 bis 6 die Rechtschreibleistungen mit einer Vorform der HSP<br />

4/5 erhoben <strong>und</strong> die Lehrer/innen befragt, in welche Schulformen die Schüler/innen nach der<br />

Gr<strong>und</strong>schule übergehen. 21 Tabelle 1.8 zeigt die Verteilung der Rechtschreibleistungen am Ende<br />

des vierten Schuljahres <strong>und</strong> die verschiedenen Schulformen, in die die Schüler/innen im fünften<br />

Schuljahr übergehen.<br />

Fast alle Schüler/innen, die in ein Gymnasium eintreten, weisen am Ende der Gr<strong>und</strong>schulzeit<br />

eine gute oder mittlere Rechtschreibleistung auf. Schüler/innen mit extrem schwacher Recht-<br />

schreibleistung kommen in der Stichprobe der zukünftigen Gymnasialschüler/innen nicht vor.<br />

Dagegen weist kein/e Schüler/in der Stichprobe, der/die in die Beobachtungsstufe der Haupt-<br />

<strong>und</strong> Realschule eintritt, eine Rechtschreibleistung auf, die nach der Einteilung der B<strong>und</strong>esstich-<br />

probe als "gut" zu klassifizieren ist, <strong>und</strong> 35,7 Prozent dieser Teilstichprobe weist am Ende der<br />

vierten Klasse eine schwache Rechtschreibleistung auf. Bei der Gruppe von Schüler/innen, die<br />

in eine Gesamtschule übergehen, sind die Schüler/innen mit einer guten Rechtschreibleistung<br />

21 Die Stichprobe entstammt folgenden Schulen: Altonaer Straße (Altona/Eimsbüttel), Am Altonaer Volkspark<br />

(Lurup), An der Isebek (Eimsbüttel/Hoheluft), Bornheide (Lurup), Christian-Förster-Schule (Eimsbüttel), Eduardstraße<br />

(Eimsbüttel), Forsmannstraße (Winterhude), Genslerstraße (Barmbek), Gr<strong>und</strong>schule der Gesamtschule<br />

Öjendorf (Billstedt/Öjendorf), Herrmannstal (Horn/Billstedt), Jenfelder Straße (Jenfeld), Lämmersieth<br />

(Barmbek/Dulsberg), Rellinger Straße (Eimsbüttel), Tornquiststraße (Eimsbüttel).<br />

Die Stichprobe ist nicht repräsentativ für das gesamte Hamburger Landesgebiet; sie umfaßt stärker Schulen aus<br />

den innerstädtischen Regionen, während Schulen aus den Randgebieten unterrepräsentiert sind.<br />

PLUS-Voruntersuchung (PM 94/10) 34

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