Das ABC des HbA1c - Bayer Diabetes Care Schweiz

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RATGEBER
Blutzucker-Selbstkontrolle lohnt sich –
nichts tun kostet…
Teuer bei Diabetes: Die Folgeerkrankungen
Die Kosten in unserem Gesundheitswesen explodieren, die
Krankenkassen erhöhen Jahr für Jahr die Prämien. Zeit also
zum Sparen. Aber wo? Viele Diabetiker haben den Eindruck,
dass regelmässiges Blutzuckermessen die Kosten nach oben
treibt und sparen deshalb am Material und bei den Messungen.
Diese sicherlich vorbildliche Einstellung kann aber genau das
Gegenteil bewirken. Folgeerkrankungen und Operationen bei
schlecht eingestelltem Diabetes verursachen deutlich mehr
Kosten als die Blutzuckermessungen. «Nichtmessen» kostet
also – und schadet erst noch Ihrer Gesundheit.
Wer zum Arzt, Apotheker oder in die Diabetes-Beratung geht
und seinen Blutzucker regelmässig überwacht, kann Diabetes
verhindern, früh erkennen oder mit der Krankheit besser zu
Recht kommen und damit nicht zuletzt markant Kosten sparen
durch das Vermeiden der Folgeschäden, Arbeitsausfällen und
Pflegebedürftigkeit.
Ist die häufige Blutzuckerkontrolle
überhaupt nötig?
Diabetes ist eine komplexe, lebenslange
Erkrankung. Sie kann bei schlechter Behandlung
über Jahre hinweg zu Schäden an
verschiedenen Organen wie Augen, Nieren,
Füssen oder Gefässen führen. Deshalb ist es
wichtig, den Blutzucker so nahe wie möglich
im Normbereich zu halten (4–7 mmol/l).
Dadurch verhindert man Entgleisungen des
Zuckers, die Folgeerkrankungen fördern.
Ohne regelmässige Blutzuckerkontrolle wissen
Sie selbst aber nicht, ob sich Ihr Zucker
im Normbereich befindet. Entsprechend
lassen sich auch keine Massnahmen
ergreifen, oder wenn, dann häufig zu spät.
Blutzuckermessen bedeutet also Kontrolle
über die Krankheit und damit über Ihre gesamte
Gesundheit.
Ohne schlechtes Gewissen Messen
Regelmässiges Messen des Blutzuckers verursacht
natürlich Kosten. Viele Diabetiker
haben deshalb ein schlechtes Gewissen: Sie
haben das Gefühl, mit «unnötigen» Messungen
die Kosten im Krankheitswesen in die
Höhe zu treiben. Die naheliegende Lösung,
nämlich das Einstellen oder Reduzieren
des Messens, ist aber ein Fallstrick. Massiv
viel teurer als das Material für Blutzuckermessungen
sind nämlich die Kosten
für Folgeerkrankungen, Spitalaufenthalte,
Operationen und Arztkonsultationen. Studien
haben gezeigt, dass schlecht eingestellte
Diabetes-Erkrankungen genau diese Folgekosten
verursachen.
Wie viel kostet die Blutzucker
Selbstkontrolle?
In einer 2007 publizierten Studie (Weber et
al «Swiss Perspective» der ROSSO Studie)
www.bayerdiabetes.ch
wurden die Kosten bei Diabetikern, die eine
regelmässige Blutzuckerselbstkontrolle
durchführten und mit denjenigen, die es nicht
machten, verglichen. Die Ergebnisse zeigten,
dass die Selbstkontrolle-Gruppe weniger
Kosten durch Spitalaufenthalte verursacht
hat als die Gruppe ohne Selbstkontrolle. Die
«Messer» hatten also Konsequenzen aus
den Werten gezogen.
Diabetes gut zu kontrollieren ist nicht teuer:
Die Kosten für regelmässiges Blutzuckermessen
für Patienten mit Typ 2-Diabetes
belaufen sich maximal auf zirka 1.5–5% der
Gesamtkosten bei Diabetes. Wichtig dabei ist,
nur dann zu messen, wenn man die Messwerte
richtig interpretieren und die nötigen
Anpassungen machen kann, oder wenn sie
der Arzt zur Therapie-Beurteilung nutzt.
Dann ist die Massnahme ein sehr geringer
Kostenanteil und eine Investition, die sich
lohnt. Wer sie nicht tätigt, verursacht im
Durchschnitt Mehrkosten und, das sollte nicht
vergessen werden, setzt seine Gesundheit
erhöhtem Risiko aus.
Der Nutzen häufiger
Selbstkontrolle ist:
1. Erreichen und Beibehalten von
normalen Blutzucker-Werten
2. Tägliches Wohlbefinden ohne
Angst und Unsicherheit
3. Testen Sie den Blutzucker,
wenn er die Tendenz hat, zu
steigen, denn das führt zu
Krankheiten und Komplikationen.
Testen Sie Ihren Blutzucker,
wenn er zu stark abfällt
(wichtig vor Mahlzeiten, Sport
oder Autofahrten).