Das ABC des HbA1c - Bayer Diabetes Care Schweiz
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Wechseln Sie an heissen Tagen öfters die<br />
Schuhe und sorgen Sie für höchstmögliche<br />
Luftzufuhr. Verschwitzte Schuhe<br />
sollten sorgfältig gereinigt und gut ausgelüftet<br />
werden.<br />
Wenn Sie eine Nervenschädigung haben,<br />
die man selber typischerweise nicht spürt,<br />
sollten genügend breite Schuhe, idealerweise<br />
mit weicher Innensohle oder<br />
noch besser mit ganzsohlig angepassten<br />
Einlagen, getragen werden. Die Sohle<br />
soll steif genug sein, damit sich beim<br />
Abrollen nicht zuviel Druck auf den Fuss<br />
entwickelt.<br />
Die Vorderkappe <strong>des</strong> Schuhs (verstärken<strong>des</strong><br />
Lederteil an der Spitze <strong>des</strong><br />
Schuhs) darf nicht zu hart sein.<br />
Teilen Sie Ihre Bedenken mit<br />
Informieren Sie Ihr <strong>Diabetes</strong>betreuungsteam,<br />
wenn Sie über die Gesundheit Ihrer<br />
Füsse besorgt sind. Die Beschwerden<br />
verschlimmern sich, wenn Sie vernachlässigt<br />
werden. Ausserdem sollten Sie<br />
Ihrem Betreuungsteam mitteilen, wenn<br />
Sie Schwierigkeiten beim Nägelschneiden<br />
oder dem Untersuchen Ihrer Füsse<br />
haben.<br />
Schuhe können gleichzeitig<br />
<strong>Diabetes</strong>gerecht und<br />
und modisch<br />
sein, denken Sie aber daran:<br />
Frauen haben viermal soviel<br />
Fussbeschwerden wie Männer.<br />
Dies ist auf hohe Absätze und<br />
Schuhform zurückzuführen.<br />
Was sagt der Experte?<br />
Warum ist die Fusspflege<br />
bei <strong>Diabetes</strong> so wichtig?<br />
<strong>Das</strong> ist kein Witz: Eine Ehefrau fand den<br />
verloren geglaubten Autoschlüssel im<br />
Schuh <strong>des</strong> Ehemanns. Der Ehemann mit<br />
diabetischem Fuss-Syndrom hatte den<br />
Schuh den ganzen Tag über getragen.<br />
Diese Geschichte ist leider typisch. So<br />
etwas könnte vielen Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />
passieren. Die Fusskontrolle und<br />
Fusspflege sind darum so wichtig, weil<br />
Diabetiker nicht spüren, ob sie ein Risiko<br />
oder bereits ein Problem an den Füssen<br />
haben. Eine Nervenbeteiligung spürt man<br />
eben nicht.<br />
Mit regelmässiger Fusspflege<br />
1. schaut man die (nicht gespürten)<br />
Füsse an.<br />
2. kann die Hornhautbildung verhindert<br />
werden, denn eine übermässige<br />
Bildung von Hornhaut wirkt sich<br />
sehr ungünstig aus. Dadurch wird der<br />
Druck an den bestehenden Druckstellen<br />
noch höher.<br />
3. können versteckte offene Stellen entdeckt<br />
werden. So kann das Eindringen<br />
von Bakterien mit Puder und<br />
Salben verhindert werden. Bei Patienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> sind die Füsse<br />
oft sehr trocken. Dadurch entstehen<br />
schnell Risse. Diese bilden die Eintrittspforten<br />
für Bakterien.<br />
Warum sollten Patienten<br />
mit <strong>Diabetes</strong> eine gute<br />
Stoffwechseleinstellung<br />
anstreben?<br />
Mit einer guten Stoffwechseleinstellung<br />
vermindern Sie Risiken wie Durchblutungsstörungen<br />
und Nervenschädigungen.<br />
Hoher Zucker fördert indirekt Bewegungsstörungen:<br />
Kein Abrollen, höherer<br />
Druck an der Fusssohle, sowie verminderte<br />
Schweissbildung mit trockenen<br />
rissigen Füssen.<br />
www.bayerdiabetes.ch<br />
<strong>Das</strong> Wichtigste ist Folgen<strong>des</strong>:<br />
1. Regelmässig selber oder durch eine<br />
Hilfsperson die Füsse anschauen, prüfen<br />
und pflegen.<br />
2. Beim Arzt die Füsse jährlich auf Nervenschädigung<br />
prüfen lassen.<br />
3. Sobald Anzeichen für Polyneuropathie<br />
(Kribbeln, Brennen, Pelzigkeitsgefühl,<br />
Taubheitsgefühl und Schmerzen an<br />
den Füssen während der Nachtruhe)<br />
auftreten oder ein Risikofuss aus<br />
anderen Gründen vorhanden ist, sollte<br />
man vorbeugend spezielle Schuhe<br />
tragen. Je nach Stadium gibt es verschiedene<br />
Typen von Schuhen. Nach<br />
unserer Erfahrung tritt ein Risikofuss<br />
nach 10 Jahren <strong>Diabetes</strong>dauer praktisch<br />
bei jedem Typ-2-Diabetiker auf,<br />
oft schon viel früher.<br />
Dr. med. Lukas Villiger<br />
ist Facharzt für Innere<br />
Medizin und Endokrinologie/Diabetologie<br />
und führt seit 1997<br />
eine Praxis mit <strong>Diabetes</strong>-Zentrum<br />
in<br />
Baden. Zudem ist er<br />
Konsiliararzt am Kantonsspital<br />
Baden.<br />
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