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nen, tiefe Schluchten, Sanddünen (die wie in den meisten Wüsten der Erde eher selten anzutreffen sind), Was- serstellen oder gar Oasen sein. Die Beduinen kennen jede noch so kleine Stelle in der Wüste, an der Wasser zu finden ist. Die Spanne reicht von Or- ten mit je nach Jahreszeit relativ ho- hem Grundwasserspiegel über ganz- jährig wasserführende Brunnen bis zu Palmenoasen. An allen Punkten in der Wüste, die als „Ayn“(Quelle), 1 „Bir“(Brunnen) oder „Moyat“(Wasserbecken) bezeichnet werden, konnte man sich bis vor ein paar Jahren sicher sein, dass dort zumindest zu bestimmten Jahreszeiten Wasser zu finden ist. Über die Menge und Beschaffenheit macht der Name allerdings keine Angabe. Abb.15: Moderner Brunnen (Foto: U. Ellermann, 2005) Daher kann man daraus nicht erschließen, ob es sich etwa um eine salzige Quelle oder viel- leicht um eine „Buddelstelle“ (siehe Abb.14) handelt, an der man noch selbst nach dem Was- ser in unbestimmter Tiefe gra- ben muss. Darüber weiß aber jeder Bedu genauestens Be- scheid. Nach Niederschlägen in den Wintermonaten hält sich in wenigen, engen Felsnischen, in die nur eine kurze Zeit des Tages Sonnenlicht fällt, das Wasser manchmal einige Monate. Solche Becken werden besonders gerne als Wegziele auf Kameltouren angesteuert. Die rein wirtschaftliche Bedeutung der Dromedare hat abgenommen. Im Sinai gibt es keine Karawanen oder gar Raubzüge mehr und der Geländewagen macht dem Kamel als konventionellem Transportmittel zunehmend Konkurrenz. Allein im touristischen Be- reich spielen sie heute eine bedeutende ökonomische Rolle. Deshalb ist, im Gegensatz zu anderen Trockenzonen des Mittleren Ostens, wo der Fremdenverkehr schwächer ausge- prägt ist, der Besitz von Kamelen im Sinai heute nicht nur Statussymbol, sondern auch Arbeitsgrundlage. Abb.14: Freilegen einer Wasserstelle (W. Thesiger, 1947)
Abb.16: 14-jähriger Kamelreiter in der Sinai-Wüste (Foto: U. Ellermann, 2005) 17 Die Achtung und Wertschätzung, die die Beduinen ihren Kamelen entgegenbringen, ist bis heute ungebrochen. Sie lieben ihre Kamele über alles, geben ihnen nach wie vor Na- men, pflegen sie und achten dabei genau auf die verschiedensten Anzeichen ihrer gesund- heitlichen Verfassung. Dabei ziehen sie insbesondere die Entwicklung der Höhe ihrer Höcker in Betracht und untersuchen auch die Mundhöhle regelmäßig auf Reinheit und das Fernbleiben von Geschwülsten. Bei solchen Untersuchungen geben die Kamele ein herzzerreißendes Blöken von sich. Abb.17: Die männlichen Beduinen, denen auch das Reiten von Kamelen vor- behalten ist, lieb- kosen ihre Ka- mele intensiv bei vielerlei Gelegen- heiten. (Foto: S. Ellermann, 2005)
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Seite 29: Quellenverzeichnis Literarische Que

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