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Facharbeit

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Abb.19 & 20:<br />

Das Fladenbrot wird zu fast<br />

jeder Mahlzeit im erhitzten<br />

Wüstensand unter der Glut<br />

gebacken.<br />

(Fotos: U. Ellermann, 2005)<br />

19<br />

Zusammensein statt. Die Räume im Haus dienen (abgesehen von Bad und Küche) nur<br />

der Aufbewahrung von Haushaltsgegenständen. Auch das abendliche Mahl findet im (oft<br />

überdachten) Innenhof statt. Männer und Frauen essen nicht zusammen, doch untereinan-<br />

der gemeinsam aus einer großen Platte mit den Händen. Frauen verbringen tagsüber viel<br />

Zeit mit ihren Freundinnen und weiblichen Verwandten. Verheiratete Männer und Frauen<br />

sehen sich nicht zu regelmäßigen Zeiten. Je nach Mann und momentaner Auftragslage<br />

jeden Tag oder auch nur einmal in der Woche. 1 (Ergänzende Informationen zum Verständ-<br />

nis der Beziehung zwischen Mann und Frau siehe Exkurs auf der nächsten Seite)<br />

Unerfüllte Liebe ist das beliebteste Thema beduinischer Lieder, denn Musik spielt auch im<br />

Leben der Wüstenbewohner eine große Rolle. In jedem Haushalt gibt es einen Kassettenre-<br />

korder. Gehört wird vorzugsweise Musik aus Saudi-Arabien. 2 Die Beduinen machen aber<br />

auch selbst Musik. Das typische Beduineninstrument ist die „Rababa“, eine einseitige Geige,<br />

Abb.21: Zwei Männer musizieren auf der Rababa<br />

(Foto: M. v. Oppenheim, 1898)<br />

die Nomaden von Marokko bis Irak be-<br />

kannt ist. Sie wird allerdings nur noch<br />

von wenigen beherrscht und einer der<br />

wenigen, die das Instrument noch bau-<br />

en konnten, ist vor kurzem in der Oase<br />

Ain Hudra gestorben. Gebräuchlicher<br />

ist heute die fünfsaitige Leier und die<br />

Flöte. Viele Lieder werden auch ohne<br />

instrumentale Begleitung z.B. beim Hü-<br />

ten der Tiere gesungen oder gedichtet.<br />

1 Interview mit Frau Biallas<br />

2 Dies möchte ich mit einer persönlichen Anekdote verdeutlichen. Bei einer Sinaireise mussten wir<br />

(meine Familie) selbst erfahren, dass andere Musik, sobald sie nicht aus dem Herkunftsland der Beduinen<br />

kommt, von ihnen nicht gern gehört wird. Der langjährige Beduinenfreund, dem wir ein Geschenk machen<br />

wollten, lehnte die „Desert Blues“-CDs mit Musik aus Nordafrika mit der Bemerkung ab: „Bedouin<br />

only hear music from Saudi Arabia.“<br />

Interview mit Frau Biallas

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