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Gliederung 1. Einleitung und Einführung in den Betrachtungsraum 2. Lebensweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts 2.1. Kamele 2.2. Unterkünfte 2.3. Stammesgesellschaft 2.4. Raubzüge und Stammeskonflikte 2.5. Gesetze der Wüste 2.6. Sesshaftmachung 2.7. Sinai 3. Aktuelle Situation im Sinai 3.1. Siedlungsstruktur 3.2. Lebensgrundlagen und Erwerbsmöglichkeiten 3.3. Tourismus 3.4. Wohnen und Alltag 3.5. Beduinen als Staatsbürger 3.6. Soziale Beziehungen 3.7. Kurzer Vergleich mit den Nomaden der Zentralsahara Epilog
1. Einleitung und Einführung in den Betrachtungsraum 1 Als wir im Frühjahr 2005 mit drei Kamelen und zwei jugendlichen Beduinen zu einem mehrtägigem Streifzug aufbrachen, war es für mich nicht das erste Mal, dass ich Kontakt mit den Wüstennomaden des Orients hatte. Schon auf mehreren Reisen auf die Sinai- Halbinsel zuvor hatte ich die Situation der Beduinen kennen gelernt. Doch diesmal war es anders. Der jüngere der beiden Führer sagte, er sei vierzehn, wäre sich damit aber nicht ganz sicher. Er war also wahrscheinlich genauso alt wie ich damals, aber das schien auch das einzige zu sein, was uns gemein war. Und doch – oder gerade deshalb – schloss ich Freundschaft mit dem Jungen während der Tour, auf der er und sein gehörloser Stam- mesgefährte meine Eltern und mich vier Tage durch die karge Landschaft seiner Heimat geleitete, die allein nicht mehr den Lebensunterhalt seiner Familie decken konnte. Diese Erlebnisse waren prägend für mich, schienen die Aufgaben der beiden Jugendlichen doch viel elementarer, sie selbst viel reifer zu sein als ich. Doch wie viel ihrer ursprünglichen Lebensweise haben sie übernommen und können sie gegenwärtig beibehalten? Dieser Frage möchte ich in meiner <strong>Facharbeit</strong> nachgehen und werde dazu die Lebensweise der arabischen Wüstennomaden in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts und die aktuelle Situation der Beduinen des Sinai untersuchen. Abschließend möchte ich einige Unter- schiede zu den heute in der Sahara lebenden Tuareg aufzeigen. Als erstes möchte ich jedoch einige grundlegende Begriffe erläutern, da diese im allge- meinen Sprachgebrauch oft mit verschiedenen Bedeutungen benutzt werden. Unter Nomadismus versteht man eine mobile Lebens- und Wirtschaftsform, die auf exten- siver Wanderweidewirtschaft beruht. Sie tritt überall dort auf, wo die Landschaft zu karg ist, um Ackerbau zu betreiben, so zum Beispiel in den Wüsten, Halbwüsten und Steppen des Mittleren Ostens. Hier bestehen die Herden vor allem aus Dromedaren, Ziegen und Schafen. Deren Erzeugnisse werden zur Eigenversorgung beziehungsweise zum Verkauf genutzt. Denn die Nomaden halten dauerhafte Handelsbeziehungen zu Sesshaften, um zu verschiedenen (teils lebenswichtigen) Gütern, die sie nicht selbst herstellen können, zu kommen. Die Nomaden sind in Stämmen organisiert. Mittlerer Osten ist ein moderner Begriff für die früher gebräuchlicheren Bezeichnungen Morgenland und Orient. Er fasst viele unterschiedliche Länder und Gesellschaften von Nordafrika über die arabische Halbinsel bis nach Persien und Afghanistan zusammen. Die wichtigsten Gemeinsamkeiten sind die Verbreitung des Islam und der arabischen Sprache. Das Wort Orient hat heute nur noch die Bedeutung des Kulturerdteils. Mit Arabien ist im engeren Sinne nur die arabische Halbinsel gemeint. Doch ausgehend
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Seite 25 und 26: 2 eine ausreichend große Gruppe de
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