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24 3.7. Kurzer Vergleich mit den Nomaden der Zentralsahara Die Situation der Beduinen auf dem Sinai hat mit der anderer Wüstenbewohner im Ori- ent viele Parallelen. Vielerorts ersetzt der Geländewagen das Kamel als Transportmittel und die Männer müssen nach alternativen Verdienstmöglichkeiten Ausschau halten, da ihre traditionellen Aufgaben wegfallen usw.. Doch es sind auch Unterschiede zu finden. Z.B. bei den von den Berbern abstammenden Tuareg. Sie leben im Grenzgebiet vierer nordafrikanischer Staaten. Dort konnte sich die ursprüngliche nomadische Lebensweise etwas stärker erhalten. Von den ca. eine Million Tuareg leben etwa 50.000 nomadisch 1 , die meisten davon in Niger und Mali. Die Austrocknung der Wüste seit 25 Jahren trage allerdings in vielen Gebieten der Zentralsahara, vor allem in Algerien, dazu bei, „dass beispielsweise die Kel Ajjer überhaupt nicht mehr nomadisch leben können.“ 2 Ein wei- terer Unterschied zum Sinai besteht darin, dass das Überschreiten poltischer Grenzen für die Tuareg in der Zentralsahara möglich ist, während die militärisch ausgebaute Grenze zwischen Ägypten und Israel viele Beduinenfamilien und ganze Stämme dauerhaft von- einander getrennt hat. Außerdem gibt es im Niger noch eine jährlich stattfindende Karawane. Auf der insgesamt sechsmonatigen Reise bringen die Tuareg Salz aus Bilma (Teneré-Wüste) nach Nord- Nigeria in Schwarzafrika. In dieser Zeit übernehmen die Frauen die gesamte Arbeit in den Zelten. Der Tourismus ist in dieser Region nicht vollkommen unwichtig, wird aber immer wieder für lange Zeit durch Aufstände oder Entführungen unterbrochen. Im Sinai dagegen haben die Wüstenbewohner nie gegen die israelische oder ägyptische Besatzung mit Waffen rebelliert. Anders die Tuareg, die bei ihrem letzten bedeutenden Aufstand in den 90er Jahren für einen eigenen Staat in der Zentralsahara gekämpft haben. Dieses Ziel konnte zwar nicht erreicht werden, aber in Mali und Niger verbesserte sich ihre politische Situation, indem ihnen einige Rechte zuerkannt wurden. Ausschließlich auf der Arabi- schen Halbinsel gibt es Staaten (Emirate), die von den Nachkommen der Wüstennoma- den regiert werden. 1 Briefwechsel mit Herr Donath 2 Zitat aus Briefwechsel mit Herr Donath
Epilog 25 „Die Beduinen des Sinai sind weit weniger staatlichen Sesshaftmachungsprojekten aus- gesetzt als ihre Kollegen in den Nachbarländern. Man könnte eher von Sesshaftwerdung sprechen, da die Beduinen aus eigenem Willen (bzw. ökonomischem Druck) in feste Häuser ziehen. Weiterhin jedoch bleiben die Beduinen sehr flexibel und mobil - und sie schwärmen vom ruhigen Leben in der Wüste.“ 1 Als positives Zeichen für die Beduinen des Sinai deute ich, dass sie sich trotz dem Verlust der Viehzucht als wichtigsten Ernährer und dem daraus folgenden Aufge- ben der nomadischen Lebensweise nach wie vor über ihre Verwandtschaft und ihren Stamm identifizieren und nach wie vor die Bedeutung von Geld und Besitz nicht der Bedeutung der Gemeinschaft vorziehen. Abb.23 (Foto: U. Ellermann, 2005) 1 http://www.sinai-bedouin.com/geschichte.php
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Seite 25: 2 eine ausreichend große Gruppe de
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