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Heft 26 - Sektion Gera

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Jetzt geht der Kampf um die besten Schlafplätze<br />

los. Aber die Sorge ist unbegründet. Der Raum<br />

bietet genug Schlafgelegenheiten, ist aber, wie<br />

meistens in den Hütten, ziemlich spärlich beleuchtet.<br />

Und nun meldet sich auch schon der<br />

Hunger und vor allem der Appetit auf einen<br />

guten Kaffee mit heißem Apfelstrudel. Das habe<br />

ich mir verdient und die anderen natürlich auch.<br />

Danach hole ich meine schon arg zerlatschten<br />

Laufschuhe aus dem Rucksack und jogge im<br />

Schneckentempo zum Fiderpaß (2210). Es geht<br />

besser, als ich dachte und war eigentlich viel<br />

zu kurz (ca. 0,5 h). Aber zum Abendbrot wollte<br />

ich pünktlich zurück sein. Es folgt ein wunderbarer,<br />

lustiger Hüttenabend und für mich eine<br />

schlaflose Hüttennacht. Lauter Schnarcher, bei<br />

manchen klingt es schon bedenklich nach klinisch<br />

kritischem Zustand. Also reiße ich aus<br />

und lege mich im oberen Stockwerk ab. Dort<br />

ist es zwar stockfinster, aber relativ ruhig. Abgesehen<br />

davon, dass einer kommt und mich<br />

wohl aus Neugier mit der Taschenlampe anleuchtet.<br />

Wenn der jetzt blöd wird, ziehe ich ihm<br />

die Beine weg, denke ich mit einem etwas<br />

mulmigem Gefühl im Magen. Aber meine Sorge<br />

ist unbegründet, er verschwindet wieder und Auf dem Abstieg vom Hohen Licht.<br />

ich habe meine Ruhe.<br />

Am nächsten Morgen, ich bin nach dieser Nacht klipperklar, ist an Sonne nicht zu denken. Es<br />

pieselt und pieselt. Wir lassen uns mit dem Frühstück Zeit und einigen uns darauf, die nächste<br />

Hütte – Mindelheimer Hütte (2058 Meter) – auf dem kürzesten Weg anzulaufen. Trotz des schlechten<br />

Wetters kommt bei keinem schlechte Laune auf. Alles hartgesottene Bergmadels und -burschen.<br />

Wir verpacken uns in Regensachen und beginnen mit dem Aufstieg zum Fiderpaß. Alles läuft<br />

wunderbar. Über den Krumbacher Höhenweg erreichen wir die Mindelheimer Hütte nach ca. 3,5<br />

Stunden. Der Tag ist noch jung und es wäre zu schade, ihn mit Herumsitzen in der Hütte zu<br />

vergeuden. Also machen wir uns, eine kurze Regenpause nutzend, auf und steigen auf den<br />

Kemptner Kopf (2191 Meter). Glücklicherweise hat die Hütte einen super Trockenraum mit<br />

powernden Lüftern, so dass unsere Regensachen schnell wieder trocken sind. Anschließend hole<br />

ich wieder meine Laufschuhe heraus und trabe nochmals bis zur Kemptner Scharte und in die<br />

andere Richtung noch ein Stück des Höhenweges (ca. 45 Minuten). Nach einem angenehmen<br />

Hüttenabend, den die meisten bei einem oder mehreren Gläschen Wein verbringen, schlafe ich<br />

trotz der Schnarcher ziemlich fest.<br />

Es ist Sonnabend und es pieselt immer noch. Das schreckt uns nicht. Wir starten zur nächsten<br />

Hütte und das Wetter belohnt uns für unser Durchhaltevermögen mit ein paar trockenen Abschnitten.<br />

Manchmal zeigt sich sogar die Sonne. Unterwegs begegnen wir Gämsen, Murmeltieren und den<br />

kleinen Bergsalamandern. Welch eine Vielfalt an Bergblumen. Weniger schön ist der Schlamm,<br />

durch den wir auf weiter Strecke waten. Wir sehen schon aus wie Gebirgswildschweine. Gabi<br />

versucht sich verzweifelt vor einem Sturz zu bewahren. Erst sieht es aus, als würde es ihr gelingen,<br />

doch dann geht sie zu Boden. Ein dickes Handgelenk ist die Folge. Schlimm getroffen hat es<br />

auch Peter – die schöne Regenhose, jetzt hat sie ein Loch und eine glitschige Wurzel war die<br />

Ursache. Dies bringt ihm den Namen Wurzelpeter ein. Der Weg führt über den Geißhornsattel<br />

(2040 Meter), am Mutzenkopf vorbei durch den Mutzentobel zur Rappenseehütte (2091 m). Auf<br />

den letzten Metern zur Hütte geht es ziemlich steil zur Sache. Das Wanderfeld hat sich auch ganz<br />

schön auseinandergezogen. Aber am Ende sind wieder alle in der Hütte beisammen. Diese Hütte<br />

ist ein Massenquartier. Es ist recht eng. Der Hüttenwirt macht durch seine Freundlichkeit seine<br />

gepfefferten Preise wett. Auch hier hole ich meine Laufschuhe raus und quäle mich zur Scharte<br />

zwischen Hochrappenkopf und Rappenseekopf und muss feststellen, dass es mit meinen<br />

Turnschuhen noch schwieriger ist, wieder vom Berg herunterzukommen. Das ist vielleicht eine<br />

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