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Wir lassen uns von dem schlechten Wetter nicht entmutigen und wandern mit allen Arten<br />
Regenschutz weiter den Brockenunterweg bis zum Ottofelsen. Er besteht aus Tiefengestein (Granit)<br />
und ist nur über Eisenleitern besteigbar. Der tolle Rundblick belohnt uns für die Mühe. Dann<br />
beschließen auch die härtesten Wanderfreunde den kürzesten Weg zurück ins Tal zu nehmen.<br />
Gegen 18 Uhr erreichen wir die Autos und die ca. 27 Kilometern stecken uns trotzdem in den<br />
Gliedern. Am Abend löscht Marion mit ihrem Spezial-Feuerlöscher unseren Durst, Micha und<br />
Annelie zeigen uns Lichtbilder zu den Hochgebirgstouren Ötztal, Hochstubai und Kaisergebirge<br />
im Sommer dieses Jahres und erläutern uns die Erlebnisse recht anschaulich.<br />
Sonnabend, 4. Oktober 2003: Hoch soll sie leben! Marion hat Geburtstag und muss eine<br />
Gratulationscour über sich ergehen lassen. So geht es mit der rechten Einstimmung mit dem<br />
Kleinbus nach Meisdorf, denn heute ist Burgfest auf der Burg Falkenstein und da wollen wir dabei<br />
sein. Durch das Selketal wandern wir ca. eine Stunde allmählich zur Burganlage hoch. Sogar das<br />
Wetter spielt mit. Das Markttreiben in dem gut erhaltenen Burggelände, Ritterkämpfe, Seilkunst,<br />
Museumsbesuch, kulinarische Genüsse und zum Höhepunkt eine Greifvogelschau gestalten uns<br />
sehr abwechslungsreiche Stunden. Für den Nachmittag beschließen wir noch die Besteigung der<br />
Teufelsmauer in unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft in Blankenburg. Die Teufelsmauer besteht<br />
aus weichen Quadersandsteinschichten der Kreidezeit, die bei der Heraushebung des Harzes<br />
nach oben verbogen wurden. Vom Aussichtspunkt Großvaterfelsen bot sich entlang des Kammweges<br />
ein herrlicher Panorama-Rundblick und die abwechslungsreiche Wanderung ist für alle eine<br />
Freude. Am Abend lassen wir Marion und ihre schmackhafte Bowle hochleben und freuen uns<br />
der Gemeinschaft mit Gesang und guter Stimmung.<br />
Sonntag, 5. Oktober 2003: Nach drei kurzen Nächten heißt es heute: Taschen packen! Aber vor<br />
der Rückreise gab es noch ein Ziel: Stadtbesichtigung von Quedlinburg. Unzählige Baudenkmäler<br />
aus Romanik und Gotik machen dieses immer wieder sehenswerte Harzstädtchen zu einem<br />
kulturhistorischen Leckerbissen. Wir bummeln auf dem historischen Kopfsteinpflaster durch das<br />
malerische Fachwerkstädtchen und bemühen uns, viel von den Erläuterungen der Stadtführerin<br />
zu merken. Mit einem kleinen abschließenden Imbiss ging auch dieses schöne Wochenende zu<br />
Ende. Aber wir sind uns einig: der Harz ist immer eine Reise wert und es gibt noch so viele<br />
unerforschte Wege, Burgen und Aussichtspunkte! Wir kommen also bestimmt einmal wieder.<br />
Sabine Schleider<br />
Mit dem DAV-Summit-Club im Zentral-Tienshan<br />
Vom DAV SUMMIT CLUB wird regelmäßig für ehrenamtliche Führungskräfte des DAV eine<br />
Trainings- und Studien-Trekkingreise in den Zentral-Tienshan angeboten mit dem Ziel, eigene<br />
Erfahrungen mit Logistik und Erlebnisvielfalt zu gewinnen, aber auch die Gefahren und Risiken<br />
bei Gruppenreisen in größeren Höhen und abgelegenen Regionen beurteilen und werten zu<br />
können. Gleichzeitig soll das Wissen in der Höhenphysiologie und Taktik des Höhenbergsteigens<br />
vertieft werden.<br />
Der Tienshan, auch das Himmelsgebirge genannt, wartet mit nahezu unberührter Natur auf und<br />
muss in einem Atemzug mit Karakorum und Pamir genannt werden.<br />
Anreiseort für unsere Gruppe (zwölf Teilnehmer und ein deutscher Bergführer, Alterslinie: 23 bis<br />
64 Jahre, dabei eine weibliche Teilnehmerin, 23 Jahre) war Almaty, bekannt auch als Alma Ata,<br />
die ehemalige Hauptstadt von Kasachstan. Ein Land mit einer Größe von 2.717.000 Quadratkilometern<br />
und 16,5 Millionen Einwohnern, davon 44 Prozent Kasachen, 36 Prozent Russen, 3,5<br />
Prozent Deutsche, 5,2 Prozent Ukrainer, 2 Prozent Usbeken sowie Tataren, Weißrussen, Viguren<br />
u. a.; Hauptstadt Astana, seit 1991 unabhängige Präsidialrepublik. Almaty erreichten wir nach<br />
6,5-stündigem Flug von Frankfurt/Main. Im Hotel Otrar lernten wir den kasachischen Bergführer<br />
Sascha und unsere Dolmetscherin Katja kennen. Nach einem vollgepackten Seminartag wurden<br />
wir mit einem Bus in sechsstündiger Fahrt zum Ausgangspunkt unserer Bergfahrt nach Karkara<br />
gebracht. Karkara seit jeher bekannt als Basar für die Nomadenvölker, gleicht in der Sommerzeit<br />
einer Zeltstadt (Sommerlager) für Handelsreisende und Besucher des Tienshan-Gebirges.<br />
Die Gegend um Karkara bot eine überaus vielfältige und faszinierende Flora und wir nutzten die<br />
Zeit für Eingehtouren. Im Lager sortierten wir Ausrüstungsgegenstände, die per Hubschrauber<br />
MI-8 zum Lager am Semenow-Gletscher ausgeflogen wurden. Tags darauf fuhren wir in einem<br />
„schmucken“ umfunktionierten Allrad-Bus der Marke „SIL“ in das Flusstal Kortschar. Dort trafen<br />
wir auf unsere dienstbaren Geister. Die kasachischen Träger waren für die gesamte Logistik<br />
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