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Tagungsband Naturgartentage 2011 - Naturgarten eV

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Pflanzplanung nach der Natur ist ein einfacher<br />

Weg, sich in der Vielfalt der angebotenen<br />

Arten zurechtzufinden.<br />

Der hier vorgeschlagene Weg beginnt also<br />

mit einer Landschaftserinnerung für den<br />

spezifischen Gartenraum. Die Fachliteratur<br />

versorgt uns mit Pflanzenlisten der dort<br />

vorkommenden Pflanzengesellschaft(en).<br />

Besonders ertragreich in dieser Hinsicht ist<br />

die „Vegetation Mitteleuropas“ von Ellenberg,<br />

weil hier nicht nur die Charakterarten<br />

aufgelistet werden, sondern auch die Differentialarten.<br />

Jetzt geht es nur noch darum,<br />

aus diesen Listen auszuwählen. In einem<br />

ersten Schritt wird geprüft, welche Arten<br />

überhaupt gartenwürdig und lieferbar<br />

sind. Die meisten Pflanzengesellschaften<br />

enthalten auch Arten, die schon als Gartenpflanzen<br />

bekannt sind. Es ist sinnvoll,<br />

solche Arten auf jeden Fall zu verwenden,<br />

sie holen auch mit der <strong>Naturgarten</strong>idee<br />

nicht vertraute Betrachter dort ab, wo sie<br />

stehen. In einem zweiten Schritt wird ein<br />

Blühkalender aufgestellt. Zeiten, in denen<br />

es in der natürlichen Pflanzengesellschaft<br />

gerade keine „Blütenwelle“ gibt, können<br />

dadurch gefüllt werden, dass die Arten, die<br />

blühen, in größerer Anzahl genutzt werden<br />

oder dass Pflanzen aus anderen Pflanzengesellschaften<br />

dazugesellt werden. Die Gestaltung<br />

beginnt, wenn wir uns für Bodendecker,<br />

Strukturbildner und Leitpflanzen<br />

Aus dem „Steinbruch“ extrahierter Blühkalender der Stauden<br />

Was ist ein <strong>Naturgarten</strong><br />

Legende:<br />

An: Anemone nemorosa, Ar: Anemone<br />

ranunculoides, Sh: Stellaria holostea, Oa:<br />

Oxalis acetosella, Ps: Phyteuma spicata, All<br />

urs: Allium ursinum, Fs: Fagus sylvatica, Po:<br />

Pollen, NP: Nektar und Pollen, K: Knospen,<br />

I: Blüten, B: Blätter, zB: sich zersetzende<br />

Blätter, Kn: Knollen, Vers: Verschiedenes, Pf:<br />

Platycerus caraboides, Hirschkäfer, Ei: Eana<br />

incana, Wickler, Chfas: Cheilosia fasciata, Bärlauchschwebfliege,<br />

Lm: Lilioceris merdigera,<br />

Blattkäfer, Pm: Portevinia maculata, Schwebfliege,<br />

Pa: Phyllobius argentatus, Grünrüssler,<br />

Pf: Pegohylemyia fugax, Blumenfliege, Aa:<br />

Arion ater, Wegschnecke, Chir: Chironomidae,<br />

Zuckmücken, Fc: Fringilla coelobs, Buchfink,<br />

Sst: Scatophaga stercoraria, PsA: Parasitoide<br />

Arthropoden, Mm: Meta mengei, Radspinne,<br />

Ac: Araniella cucurbitina, Kürbisspinne,<br />

Phurs: Phygadeuon ursini, Schlupfwespe, Phs:<br />

Phygadeuon cheilosii, Schlupfwespe, Pv: Pleolopus<br />

vestigialis, Schlupfwespe, Af: Apodemus<br />

flavicollis, Gelbhalsmaus, Cg: Clethrionomys<br />

glareolus, Rötelmaus, Ad: Adulttiere, La:<br />

Larven, Pu: Puppen, M: Männliche Tiere, verändert<br />

nach Kratochwil und Schwabe, S. 454<br />

entscheiden und Farbklänge auswählen.<br />

Der Schlüssel liegt in der Beschränkung<br />

der Artenanzahl, damit flächige Blütenaspekte<br />

entstehen und in der Beschränkung<br />

der Farben, Formen und Strukturen, damit<br />

eine deutliche, erkennbare Gestaltung eine<br />

schöne Stimmung erzeugt.<br />

Natur & Garten April <strong>2011</strong> 15

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