Tagungsband Naturgartentage 2011 - Naturgarten eV
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Was ist ein <strong>Naturgarten</strong><br />
Heimische Mischpflanzungen<br />
Erste Erfahrungen aus der Praxis<br />
Mischpflanzungen allgemein<br />
Es gibt inzwischen über drei Dutzend verschiedene<br />
Mischpflanzungen fürs öffentliche<br />
und private Grün, u.a. von Wolfram<br />
Kircher (Bernburg), Philipp Schönfeld (Veitshöchheim),<br />
Martina Föhn (Wädenswil), Cassian<br />
Schmidt (Weinheim), Cornelia Pacalaj<br />
(Erfurt), Michael Simonsen (Dresden) etc.<br />
Überblick auf www.perennemix.de oder<br />
www.durchgeblüht.de<br />
Sehr erfolgreiches Prinzip, denn<br />
1. ohne detaillierte Artenkenntnis zu<br />
pflanzen und zu pflegen<br />
2. sehr pflegeleicht und damit kostengünstig<br />
Begrüßenswert, denn gerade im öffentlichen<br />
Grün befinden sich artenreiche und<br />
ästhetisch ansprechende Staudenpflanzungen<br />
seit Jahrzehnten auf dem Rückzug.<br />
22 Natur & Garten April <strong>2011</strong><br />
Heimische Mischpflanzungen<br />
Auf dem Markt sehr viele Zusammenstellungen<br />
mit exotischen, nichtheimischen<br />
Arten, am meisten heimische Arten hat<br />
noch ´Silbersommer´. Momentan keine<br />
heimischen mehr im Gebrauch, die wenigen<br />
von Prof. Dr. Wolfram Kircher (Fachhochschule<br />
Bernburg in SachsenAnhalt)<br />
entwickelten Mischungen mit heimischen<br />
Arten beziehen sich speziell auf den östlichen<br />
Harz und sind für einen bundesweiten<br />
Einsatz zu regional zugeschnitten. Deshalb<br />
wurde 2008 mit zwei neuen Mischpflanzungen<br />
für das ganze Bundesgebiet ein<br />
zweiter Anfang gemacht.<br />
PrINzIPIEN<br />
1. Schwerpunkt heimische Arten<br />
Anteil in den beiden Mischungen etwa 90 %<br />
Wildpflanzen Deutschlands. Wildpflanze<br />
<strong>Naturgarten</strong> Blütensteppe rot-weiß im 2. Jahr<br />
Deutschlands ist definiert nach dem aktuellen<br />
Bildatlas der Farn und Blütenpflanzen<br />
Deutschlands von Haeupler und Muer.<br />
Schwerpunkt sind indigene und archäophytische<br />
Arten, dazu kommen neophytische<br />
Arten, aber keine potentiell invasorischen.<br />
2. Die Grundkonzeption ist<br />
rein heimisch ohne Sorten<br />
Dazu gibt es je eine Variante mit Sorten.<br />
Sorten von heimischen Wildpflanzen können<br />
aus ästhetischen Gründen verwendet<br />
werden, sofern es sich um fertile, genetisch<br />
durch Aussaat sich vermehrende Arten<br />
handelt, also Mutationen von heimischen<br />
Wildarten.<br />
3. Maximal 10 % nicht-heimische Arten<br />
Aus Gründen der Struktur und Textur der<br />
Pflanzung sind wenige, nichtinvasorische