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Samova - Siegerländer Wochen-Anzeiger

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Sonntag, 10. Juni 2012 SPORT<br />

Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> / Seite 11<br />

Titelverteidiger Spanien<br />

Spanien heute gegen Italien / „El Niño“ soll Italien durchwirbeln<br />

Danzig. Es war nur ein kleiner<br />

Versprecher, der aber sorgte für<br />

große Erheiterung im spanischen<br />

EM-Quartier. „Willkommen<br />

zur Pressekonferenz mit<br />

Fernando Torres“, sagte die Pressesprecherin<br />

des spanischen<br />

Fußball-Verbandes RFEF. Kopfschütteln<br />

bei den Journalisten,<br />

kurzes Schweigen. „Äh, Fernando...<br />

Llorente“, korrigierte<br />

sich Paloma Antoranz. Vor dem<br />

Auftaktspiel heute (18 Uhr/<br />

ZDF) gegen Italien kann sich im<br />

spanischen Lager offenbar niemand<br />

der Stürmer-Diskussion<br />

entziehen.<br />

Vieles deutet darauf hin, dass<br />

Torres seine Rivalen Fernando<br />

Llorente von Athletic Bilbao<br />

und Álvaro Negredo vom FC<br />

Sevilla aussticht. Dabei galt der<br />

Schütze des Siegtores im EM-Finale<br />

2008 gegen Deutschland<br />

(1:0) vor wenigen <strong>Wochen</strong><br />

noch als Pflegefall, seine Berufung<br />

in den Kader für das Turnier<br />

in Polen und der Ukraine<br />

stand auf der Kippe. Dass Torres<br />

gegen Italien nun wohl den Vorzug<br />

erhält, hat er zuallererst dem<br />

Ausfall von Rekordtorschütze<br />

David Villa zu verdanken – und<br />

Vicente del Bosque. Denn der<br />

Trainer hat – nicht ganz freiwillig<br />

– den Glauben an die Stärke<br />

von „El Niño“ wiedergewonnen.<br />

„Euphorisch“ sei Torres, seitdem<br />

er wisse, dass er zur EM<br />

fahre, sagt del Bosque. „Ich habe<br />

ihn schon lange nicht mehr so<br />

gut drauf gesehen“, ergänzte<br />

Torwart Pepe Reina, früherer<br />

Teamkollege von Torres beim<br />

FC Liverpool und dessen bester<br />

Freund in der Selección.<br />

Einen großen Anteil an der<br />

Wiederauferstehung des Torjägers,<br />

der in der EM-Vorbereitung<br />

gegen Südkorea (4:1) erstmals<br />

seit November 2011 wieder<br />

für Spanien spielte, dürften neben<br />

dem Gewinn der Champions<br />

League gegen den FC Bayern<br />

und dem Gewinn des FA-<br />

Roy Hodgson hat vor dem EM-Auftakt der Engländer gegen Frankreich<br />

ein Problem: Wer soll Rooney ersetzen? Foto: avs<br />

Sorgenfalten<br />

England sucht den Rooney-Ersatz<br />

Krakau. Beim emotionalen Besuch<br />

in der Holocaust-Gedenkstätte<br />

Auschwitz-Birkenau vergaß<br />

Wayne Rooney für einen<br />

Moment den Frust über seine<br />

Start-Sperre bei der EM. „Ich<br />

bin selbst Vater, und man sieht,<br />

wie viele Kinder hier umgebracht<br />

wurden. Man sieht die<br />

unzähligen Kinder-Kleider und<br />

-Schuhe, das ist wirklich erschütternd“,<br />

sagte der englische<br />

Stürmerstar sichtlich bewegt<br />

von den Eindrücken im ehemaligen<br />

Konzentrationslager.<br />

Angeführt wurde die englische<br />

Delegation von Teammanager<br />

Roy Hodgson, der zum<br />

Gedenken an die Opfer des Holocausts<br />

Kerzen anzündete. In<br />

diesem Moment spielte der Fußball<br />

keine Rolle, doch spätestens<br />

bei der Rückkehr ins Trainingslager<br />

in Krakau dürften Hodgson<br />

die Probleme bei den Three Lions<br />

wieder eingeholt haben. Vor<br />

dem ersten EM-Gruppenspiel<br />

am morgigen Montag (18 Uhr/<br />

ZDF) in Donezk gegen Frankreich<br />

machen Hodgson aber weniger<br />

die anhaltenden Giftpfeile<br />

des ausgebooteten Rio Ferdinand<br />

zu schaffen, sondern vielmehr<br />

die Frage: Wer macht den<br />

Rooney? „Wir werden eine Lösung<br />

finden, wir haben genügend<br />

Qualität“, versprach der<br />

Spanien, als amtierender Welt- und Europameister, geht optimistisch<br />

in die Europameisterschaft und hofft auf einen erfolgreichen Turnierverlauf.<br />

Foto: avs<br />

Teammanager. Doch daran bestehen<br />

Zweifel: Ohne den bulligen<br />

und ballsicheren Stürmer<br />

von Manchester United war das<br />

ohnehin wenig inspirierende<br />

Offensivspiel der Engländer in<br />

der Vergangenheit stets noch<br />

langsamer und für den Gegner<br />

einfacher zu durchschauen.<br />

Noch immer könnte sich<br />

Rooney selbst ohrfeigen, dass er<br />

im unbedeutenden EM-Qualifikationsspiel<br />

in Montenegro<br />

nach einem üblen Tritt die Rote<br />

Karte gesehen hatte. „Das ist der<br />

Preis, den ich für meinen Fehler<br />

zahlen muss. Ich hoffe aber, dass<br />

ich in ein Gewinner-Team zurückkehre“,<br />

sagte der gegen<br />

Frankreich und auch am 15. Juni<br />

gegen Schweden gesperrte Angreifer.<br />

Zum Auftakt wird wahrscheinlich<br />

sein Klubkollege<br />

Ashley Young vom linken Flügel<br />

in den Sturm wechseln, um dort<br />

Rooney als zentrale Figur im Offensivspiel<br />

zu ersetzen. Dass der<br />

nicht gerade für seine Durchsetzungskraft<br />

bekannte ManU-<br />

Profi das gleichwertig schaffen<br />

kann, bezweifeln viele Experten,<br />

doch Hodgson ist sich sicher:<br />

„Genau wie bei Wayne glauben<br />

wir, dass Ashley Fähigkeiten<br />

hat, dort zu spielen und dem<br />

Gegner weh zu tun.“ (sid)<br />

Cups mit Chelsea auch die Psychospielchen<br />

von del Bosque<br />

haben: Mehrfach hatte der<br />

61-Jährige den im Klub meist<br />

nur auf der Bank sitzenden Stürmer<br />

in den vergangenen Monaten<br />

angezählt.<br />

So fand sich Torres etwa<br />

beim EM-Qualifikationsspiel gegen<br />

Liechtenstein (6:0) im September<br />

2011 nur auf der Tribüne<br />

wieder – und musste von dort<br />

mitansehen, wie Konkurrent<br />

Negredo zweimal traf. Weil die-<br />

Zuversicht<br />

Timoschtschuk träumt vom Finale<br />

Kiew. Bundesliga-Profi Anatoli<br />

Timoschtschuk träumt bei der<br />

Fußball-EM im eigenen Land<br />

vom Finaleinzug mit der<br />

Ukraine.<br />

„Wir wollen die K.o.-Runde<br />

erreichen. Das steht außer Frage.<br />

Und danach sehe ich uns im<br />

Endspiel“, sagte der Defensivspieler<br />

von Bayern München,<br />

der in der Ukraine Kapitän und<br />

Rekordnationalspieler ist: „Ich<br />

weiß, dass das schwer wird, aber<br />

ich strebe immer nach dem Unmöglichen.“<br />

Bei Nationaltrainer<br />

Oleg Blochin steigt derweil vor<br />

Kampf um Prestige<br />

Der Twist der Formel-1-Teamchefs<br />

Montréal. Wenn sich die Teamchefs<br />

von Ferrari und McLaren<br />

zum privaten Plausch treffen,<br />

spielt die Formel 1 irgendwann<br />

keine keine Rolle mehr. Stefano<br />

Domenicali und Martin Whitmarsh<br />

verstehen sich bestens.<br />

Sobald die Motoren gestartet<br />

werden, ist damit aber Schluss.<br />

Im Kampf um Prestige und Pokale,<br />

Geld und Ruhm müssen sie<br />

dem großen Druck von Konzernen<br />

und Fans standhalten.<br />

„Wenn man abends schlafen<br />

geht, stellt man sich vor den<br />

Spiegel und fragt sich, ob man<br />

das Beste gegeben hat. Und<br />

wenn die Antwort Ja ist, ist<br />

mehr einfach nicht möglich“,<br />

betonte Domenicali vor dem<br />

Großen Preis von Kanada in<br />

Montréal (heute, 20 Uhr).<br />

Der stets zuvorkommende<br />

und höfliche Italiener arbeitet<br />

seit 1993 Jahren bei Ferrari,<br />

2008 wurde er Nachfolger von<br />

„Napoleon“ Jean Todt. Whitmarsh<br />

stieg 2009 vom Geschäftsführer<br />

zum Teamchef bei<br />

McLaren auf. In Ron Dennis<br />

hatte auch er eine der prägendsten<br />

Figuren der Formel 1 als<br />

Vorgänger. Beide übernahmen<br />

ser erste, doppelte Warnschuss<br />

nicht saß, ließ del Bosque Torres<br />

gegen Venezuela (5:0) im Februar<br />

gleich ganz außen vor: Im<br />

andalusischen Málaga war Roberto<br />

Soldado vom FC Valencia<br />

dreimal erfolgreich. In London<br />

kam die Botschaft bei Torres an.<br />

„Gegen Venezuela nicht dabei<br />

zu sein, war hart. Da ist mir<br />

klar geworden, dass die Lage<br />

ernst ist und dass, wenn sich<br />

nichts ändern würde, es normal<br />

wäre, wenn ich nicht zur EM<br />

fahre“, bekannte Torres einen<br />

Tag nach seiner EM-Nominierung<br />

Ende Mai: „Wenn du<br />

glaubst, dass du nicht bei einem<br />

Turnier dabei bist und es dann<br />

doch schaffst, ist die Freude größer<br />

als beim ersten Mal.“<br />

Profitiert hat der 28-Jährige<br />

auch von Villas verletzungsbedingter<br />

EM-Absage, dem zweiten<br />

prominenten Ausfall neben<br />

Abwehrchef Carles Puyol. „Vicente<br />

vertraut mir, und jetzt will<br />

ich beweisen, dass ich bereit bin,<br />

das zu tun, was nötig ist“, sagt<br />

Torres, der mit seinem Treffer<br />

gegen Südkorea hinter Villa<br />

(51), dem Ex-Schalker Raúl<br />

(44) und Fernando Hierro (29)<br />

mit 28 Toren der viertbeste Torschütze<br />

der Selección ist.<br />

„Hoffentlich“, sagt Torres,<br />

„hoffentlich komme ich als<br />

Nummer drei hinter Villa und<br />

Raúl ins EM-Finale. Das wäre<br />

gut für mich – und die Mannschaft.“<br />

(sid)<br />

dem ersten Spiel am morgigen<br />

Montag in Kiew gegen Schweden<br />

(20.45 Uhr/ZDF) die Nervösität.<br />

„Natürlich bin ich aufgeregt“,<br />

sagte er: „Ich weiß gar<br />

nicht, wie ich am Abend vor<br />

dem Spiel einschlafen soll. Vor<br />

dem letzten Test gegen die Türkei<br />

habe ich geschlafen wie ein<br />

Baby. Aber jetzt werde ich wahrscheinlich<br />

die ganze Nacht über<br />

Videos schauen.“<br />

Außer auf Schweden trifft die<br />

Ukraine in der Vorrunde noch<br />

auf die Teams aus Frankreich<br />

und England. (sid)<br />

ein großes Erbe und damit auch<br />

eine große Erfolgslast. Für Domenicali<br />

reichte es bislang zu einem<br />

Konstrukteurstitel (2008),<br />

Whitmarsh hat noch gar keinen<br />

als Teamchef. Viel zu wenig, für<br />

beide.<br />

Kollege Ross Brawn muss<br />

schon lange nichts mehr beweisen.<br />

An allen sieben WM-Titel<br />

von Michael Schumacher hatte<br />

das Superhirn der Formel 1 maßgeblichen<br />

Anteil. Bei Mercedes<br />

ist der 57-Jährige auf dem Weg,<br />

den Silberpfeil zum titelträchtigen<br />

Wagen zu machen und damit<br />

Amtsrivale Christian Horner<br />

von Red Bull das vor allem<br />

in den vergangenen beiden Jahren<br />

siegverwöhnte Teamchef-<br />

Leben ein bisschen schwerer zu<br />

machen. Horner ist mit gerade<br />

mal 38 Jahren der jüngste Entscheidungsträger<br />

aus dem Top-<br />

Teamquartett. Er war von Anfang<br />

an dabei und formte das Privatteam<br />

Red Bull nach dem Einstieg<br />

2005 zum Branchenführer<br />

der vergangenen beiden Jahre.<br />

Horner ist gerade mal drei Jahre<br />

älter als Pilot Mark Webber, Autoritätsprobleme<br />

hat er offenkundig<br />

aber nicht. (avs)<br />

Novak Djokovic (l.) trifft heute im Finale der French Open auf Rafael<br />

Nadal. Foto: avs<br />

Nadal-Djokovic<br />

Rendezvous mit der Geschichte<br />

Paris. Novak Djokovic und Rafael<br />

Nadal haben in Paris ein<br />

Rendezvous mit der Geschichte.<br />

Der Weltranglisten-Erste Djokovic<br />

will seinen „Djoko Slam“<br />

gewinnen und als erster Tennisprofi<br />

seit Rod Laver vor 43 Jahren<br />

alle Grand-Slam-Titel auf<br />

einmal halten.<br />

Schon im Wimbledon-Endspiel<br />

2011 bezwang er Nadal, im<br />

US-Open-Finale und im irren<br />

Australian-Open-Endspiel<br />

schlug er den spanischen Muskelmann<br />

ebenfalls. Aber nun<br />

geht es auf roter Asche gegen<br />

den Sandplatzkönig von Mallorca<br />

(heute, 15 Uhr). Und der<br />

will selbst Tennis-Geschichte<br />

schreiben: Als siebenfacher Roland-Garros-Champion<br />

würde<br />

er alleiniger Rekordhalter und<br />

sogar den großen Schweden<br />

Björn Borg in seinen Schatten<br />

stellen.<br />

Dieser „Rafa“ in Über-Form<br />

musste sich am Freitag wieder<br />

genervt rechtfertigen: „Doch,<br />

natürlich bin ich ein menschliches<br />

Wesen!“ Aber kaum jemand<br />

glaubt, dass der „Bestialische“<br />

(„L’Equipe“) bei diesen<br />

82. French Open schlagbar ist.<br />

Auch Roger Federer nicht, der<br />

im Halbfinale nach schwachem<br />

Auftritt in drei Sätzen an Djokovic<br />

scheiterte. „Rafa ist der klare<br />

Favorit“, sagte der dritte der<br />

„drei Musketiere“, die 27 der<br />

vergangenen 28 Grand-Slam-<br />

Titel unter sich ausgemacht haben.<br />

(avs)<br />

Erfolg für<br />

Klinsmann<br />

Tampa. Jürgen Klinsmann ist<br />

mit dem Fußball-Nationalteam<br />

der USA erfolgreich in die<br />

Qualifikation zur WM 2014 in<br />

Brasilien gestartet. Die vom früheren<br />

Bundestrainer betreuten<br />

Amerikaner besiegten in Tampa<br />

zum Auftakt der vorletzten Qualifikationsphase<br />

Antigua und<br />

Barbuda mit 3:1 (2:0).<br />

„Es war ein kniffliges Spiel<br />

gegen eine gute Verteidigung.<br />

Am Ende des Tages zählen die<br />

drei Punkte, die wir unbedingt<br />

haben wollten“, sagte Klinsmann.<br />

Gegen den kleinen Karibik-Staat<br />

brachte Verteidiger<br />

Carlos Bocanegra in der achten<br />

Minute die favorisierten Amerikaner<br />

in Führung. Bei Dauerregen<br />

erhöhte Clint Dempsey kurz<br />

vor der Pause per Foulelfmeter<br />

auf 2:0 (44. Minute). Peter Byers<br />

machte die Partie mit seinem<br />

Anschlusstreffer in der 65. Minute<br />

noch einmal spannend, ehe<br />

Stürmer Herculez Gomez zum<br />

Endstand traf (71.). (avs)

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