Saint Martyrs- Stadt der Verdammten - Media-Mania.de
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Wo bin ich? Bin ich echt? Bist du es? Meine<br />
Umwelt? Was ist real? Was sehe ich, wenn ich<br />
kein Leitungswasser mehr trinke?<br />
Fragen, die nahezu zum Alltag in <strong>de</strong>n Werken<br />
<strong>de</strong>s Science-Fiction-Autors Philip K. Dick<br />
gehören. So bitter das ist: Erst ein Film machte<br />
dieses Genie berühmt. Wer war Philip K. Dick?<br />
Welche Strömungen fließen in seinem Werk?<br />
Und wofür, bei VALIS, steht das K?<br />
Die Welt <strong>de</strong>s Autors<br />
Philip wur<strong>de</strong> am 16.12.1928 in eine harte Zeit<br />
geboren: Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Welle <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaftskrise<br />
wogte die Große Depression heran, seine Eltern<br />
Joseph Edgar Dick und Dorothy, geborene<br />
Kindred, kamen gera<strong>de</strong> so über die Run<strong>de</strong>n, und<br />
es war ein harter Winter in Chicago. Keine guten<br />
Aussichten für frühgeborene Zwillinge. Philips<br />
Schwester Jane überlebte <strong>de</strong>n Winter nicht.<br />
Umzug nach Berkley, Kalifornien, Scheidung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Eltern, <strong><strong>de</strong>r</strong> Junge blieb bei Mutter und<br />
Großeltern, Umzug nach Washington 1934 und<br />
Rückkehr nach Berkley 1939. Dort blieb er dann<br />
vorerst und ließ sich vom intellektuellen Geist<br />
dieser <strong>Stadt</strong> vereinnahmen.<br />
„Stirring Science Stories“ war ein Science-<br />
Fiction-Magazin, das ziemlich erfolgreich von<br />
Donald A. Wollheim herausgegeben wur<strong>de</strong>. Auf<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Suche nach etwas eigentlich ganz an<strong><strong>de</strong>r</strong>em<br />
fiel <strong>de</strong>m zwölfjährigen Philip eines dieser Hefte<br />
in die Hand und schlug ihn in seinen Bann – <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Grundstein für seine spätere Karriere als SF-<br />
Autor.<br />
High School, Arbeit im Schallplattenla<strong>de</strong>n,<br />
Texter für einen Radiosen<strong><strong>de</strong>r</strong>, Vorliebe für<br />
klassische Musik, später einige Semester<br />
Germanistik an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität zu Berkley. Er<br />
machte Bekanntschaft mit <strong>de</strong>m Verleger und<br />
Mystery-Autor Anthony Boucher, in <strong>de</strong>ssen<br />
„Magazine of Fantasy and Science Fiction“<br />
Philip 1953 seine erste Kurzgeschichte, „Roog“,<br />
veröffentlichte – die er allerdings schon 1951<br />
geschrieben und an das Magazin verkauft hatte.<br />
Damals reichte ein solches Erfolgserlebnis noch,<br />
um von jetzt auf gleich vom<br />
Schallplattenverkäufer zum freiberuflichen<br />
Schriftsteller umzusatteln. Aus <strong>de</strong>m jungen,<br />
MMM – <strong>Media</strong> <strong>Mania</strong> Magazin<br />
Ein Philip K. Dick<br />
orientierungslosen Philip wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kurzgeschichtenautor Dick: Er schrieb und<br />
verkaufte 1953 dreißig Kurzgeschichten, die in<br />
fünfzehn Magazinen veröffentlicht wur<strong>de</strong>n, im<br />
Jahr darauf 28 Geschichten und 1955 immerhin<br />
noch zwölf. Die Geschichte „Foster, you’re<br />
<strong>de</strong>ad“ erschien sogar im russischen Magazin<br />
„Ogonek“ – kein Wun<strong><strong>de</strong>r</strong>, war sie doch eine<br />
hochkarätige Kritik an <strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong><strong>de</strong>r</strong> Industrie<br />
geför<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Atombunker-Manie in <strong>de</strong>n USA<br />
während <strong>de</strong>s Kalten Krieges. Für ihn hatte die<br />
Geschichte direkte Konsequenzen: Seine ein-<br />
und ausgehen<strong>de</strong> Geschäftspost zur UdSSR<br />
wur<strong>de</strong> nachweislich regelmäßig geöffnet.<br />
Mit seinem ersten Roman, „Solar Lottery“<br />
(„Hauptgewinn: Die Er<strong>de</strong>“), wen<strong>de</strong>te er sich<br />
1955 an besagten Donald A. Wollheim und<br />
<strong>de</strong>ssen Verlag Ace, <strong><strong>de</strong>r</strong> lei<strong><strong>de</strong>r</strong> für seine<br />
schlechten Honorare und Knebelverträge<br />
bekannt war: Dick musste schnell weitere<br />
Bücher schreiben. Bis 1959 schrieb er unter<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>em die Sci-Fi-Romane „The world Jones<br />
ma<strong>de</strong>“ („Die seltsame Welt <strong>de</strong>s Mr. Jones“),<br />
„Eye in the sky“ („Und die Er<strong>de</strong> steht still“) und<br />
„Eine Handvoll Dunkelheit“ („A handful of<br />
darkness“) sowie „Eine Ban<strong>de</strong> von Verrückten“<br />
(„Confessions of a crap artist“) als<br />
„Mainstream“-Roman, <strong><strong>de</strong>r</strong> aber erst 1975<br />
publiziert wur<strong>de</strong> – Philip K. Dick war nun mal<br />
ein Sci-Fi-Autor.<br />
Im Jahr 1958 markierte seine dritte Ehe mit<br />
Anne Rubinstein einen Wen<strong>de</strong>punkt in seinem<br />
Schriftstellerleben. Dieser Ehe waren die gera<strong>de</strong><br />
mal einjährige mit Jeanette Marlin (1949) und<br />
Kleo Apostoli<strong>de</strong>s (1951-1957) voraus gegangen,<br />
bei<strong>de</strong> kin<strong><strong>de</strong>r</strong>los. Zugleich kam das, was je<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schriftsteller fürchtet: eine Schreibblocka<strong>de</strong>, die<br />
bis 1961 anhielt. Dick arbeitete in Annes<br />
Juwelierla<strong>de</strong>n mit. In dieser Zeit produzierte er<br />
nur einen Roman, <strong><strong>de</strong>r</strong> 1962 herauskam: „Das<br />
Orakel vom Berge“ („The man in the high<br />
castle“) leitete seine zweite Schaffensperio<strong>de</strong><br />
ein, die vielfach als die be<strong>de</strong>utsamste bezeichnet<br />
wird. Zu<strong>de</strong>m ging aus <strong><strong>de</strong>r</strong> bis 1966 anhalten<strong>de</strong>n<br />
Ehe Töchterchen Lara hervor.<br />
Es folgten die Romane „Martian time-slip“<br />
(„Mozart für Marsianer“), „The three stigmata of<br />
Palmer Eldritch“ („Die drei Stigmata <strong>de</strong>s Palmer<br />
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