Saint Martyrs- Stadt der Verdammten - Media-Mania.de
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MMM – <strong>Media</strong> <strong>Mania</strong> Magazin<br />
Krimi: Neues Opfer zu verbuchen<br />
Dreißig ziemlich kriminelle Fälle von Gabian<br />
Peter<br />
Ein Krimiautor verliebt sich in sein fiktives<br />
Mordopfer und weigert sich nun, sie umbringen<br />
zu lassen. Eine Geheimagentin verzweifelt ob<br />
ihres unerfahrenen Kollegen, und ein<br />
unschuldiges Opfer widriger Umstän<strong>de</strong> schlägt<br />
seinen kriminellen Namensvetter mit <strong>de</strong>n<br />
eigenen Waffen.<br />
„Mit Scha<strong>de</strong>n wird man witzig“, so lautet das<br />
Zitat von Mozart, welches am Beginn von<br />
Gabian Peters Kurzgeschichtensammlung<br />
„Neues Opfer zu verbuchen“ steht. Es trifft <strong>de</strong>n<br />
Nagel auf <strong>de</strong>n Kopf. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> dieser dreißig Mini-<br />
Krimis schil<strong><strong>de</strong>r</strong>t auf durchschnittlich drei Seiten<br />
das skurrile Schicksal mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> min<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
erfolgreicher (Klein-)Krimineller und<br />
Son<strong><strong>de</strong>r</strong>linge. Oft geschieht dies aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
distanzierten Perspektive eines auktorialen<br />
Erzählers, <strong><strong>de</strong>r</strong> Gedanken und Taten seiner<br />
Protagonisten mit einem herrlich trockenen<br />
Humor kommentiert.<br />
Der klare Schreibstil <strong>de</strong>s Autors tut sein Übriges:<br />
Die Sätze sind einfach und verständlich gehalten,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Leser muss sich nicht erst mühsam in <strong>de</strong>n<br />
Text hineinfin<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n kann einfach<br />
loslesen. Dies macht das Buch zur i<strong>de</strong>alen<br />
Leseunterhaltung für zwischendurch. Es<br />
empfiehlt sich sowieso, immer nur zwei bis drei<br />
Geschichten am Stück zu lesen, um ihren Stil<br />
wirken zu lassen. Da alle Mini-Krimis in diesem<br />
Band einen relativ ähnlichen Aufbau haben,<br />
wür<strong>de</strong>n sie ansonsten auf Dauer langweilig<br />
wirken. Dennoch bleibt die Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
einzelnen Geschichten angenehm konstant<br />
positiv, nur vereinzelt hat man <strong><strong>de</strong>r</strong> Eindruck, als<br />
ob <strong><strong>de</strong>r</strong> Autor die Pointe zu früh gesetzt hätte und<br />
nun die Geschichte noch zu En<strong>de</strong> bringen muss.<br />
Fazit: Das Konzept funktioniert! Dank <strong>de</strong>s<br />
gelungenen Zusammenspiels von Kürze und<br />
subtilem Humor ist Peter eine Krimisammlung<br />
gelungen, die man be<strong>de</strong>nkenlos für <strong>de</strong>n „kleinen<br />
Hunger zwischendurch“ empfehlen kann. So<br />
eignet sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Band perfekt für Menschen, die<br />
gera<strong>de</strong> mal ein paar Minuten Zeit haben und sich<br />
mit leichter, aber <strong>de</strong>nnoch hintergründiger und<br />
schwarzhumoriger Lektüre unterhalten wollen.<br />
Frieling-Verlag, Januar 2001<br />
111 Seiten, 16,80 Euro<br />
Markus Goe<strong>de</strong>cke<br />
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