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16 Alltag im Krankenhaus Die Vorteile eines informierten Patienten Teil 1 : Ambulanz Dr. Vaclav Ruzicka, leitender Oberarzt der Ambulanz Das Profil der Patienten hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. Die Wahrnehmung, dass der Patient die ärztliche Behandlunggeduldig erleiden muss, ändert sich. Patienten wollen umfassend informiert und beraten werden. Sie möchten Partner des Arztes im diagnostischen und therapeutischen Prozess sein und nicht als Fall angesehen werden. Ein aufgeklärter und genau vorbereiteter Patient kann zum Erfolg der Therapie entscheidend beitragen. Der Patient soll als eigenständige Persönlichkeit wahrgenommen werden und dadurch auch entsprechende Selbstdisziplin vorweisen und mehr Eigenverantwortung übernehmen. Ein informierter Patient kann seinen ambulanten Besuch messbar einfacher und erfolgreicher gestalten Unsere Patienten müssen über die Ambulanz, die zeitlichen Notwendigkeiten und unsere beschränkten Ressourcen und Möglichkeiten besser informiert werden. Nur ein informierter Patient kann die vorhandenen Vorteile und Angebote für sich nutzen und gleichzeitig die organisatorischen Notwendigkeiten verstehen und akzeptieren. Ein informierter Patient macht sich sein „Patientenleben“ bedeutend leichter und angenehmer. Die optimale Patientenbetreuung benötigt zwischen 15 und 20 Minuten pro Patient. Bei Infiltrationen oder bei Patienten mit mehreren Problemen benötigen wir bis zu 45 Minuten. Wir können also in 1 Stunde maximal 3 bis 4 Patienten behandeln. Wenn aber 40 Patienten in der Ambulanz warten, bedeutet dies lange Wartezeiten. Die Erwartungen der ambulanten Pa- tienten sind bekannt. Behandlung auf höchstem qualitativem Niveau bei möglichst kurzen Wartezeiten, persönliche verständnisvolle Betreuung, verständliche und ausführliche Aufklärung und ein rascher Termin bei akut auftretenden Schmerzen. Genau das können wir den Patienten auch anbieten. Ergebnisse der Patientenbefragung betreffend die Wartezeiten: Wartezeit in Minuten Bis 30 60 120 240 Über 240 Bestellambulanz 90% 9% 1% Akutambulanz 20% 21% 34% 0% 25% Der ideale Ablauf eines ambulanten Besuches: Patienten, die zur geplanten Kontrolle kommen - die Beschwerden seit Wochen, Monaten und Jahren haben - oder die sich eine zweite Meinung holen wollen, müssen telefonisch einen Termin in der Bestellambulanz vereinbaren. Vorteile der Bestellambulanz: - ein sicherer Termin mit kurzen Wartezeiten - genug Zeit für die Untersuchung durch einen erfahrenen Facharzt - keine Unterbrechungen durch Rettung und Akutpatienten - der Hausarzt hat die Möglichkeit für seine Patienten einen Termin online zu reservieren Patienten mit akut aufgetretenen Schmerzen kommen in die Akutambulanz. Diese Ambulanz ist ohne Terminvereinbarung und nur für ganz akute Fälle bestimmt. Wenn diese Ambulanz jedoch durch Patienten mit chronischen Beschwerden überfüllt ist, bedeutet das stundenlange Wartezeiten für alle. Nachteile in der Akutambulanz: - Lange Wartezeiten durch zu viele chronische Patienten, die eigentlich in die Bestellambulanz gehören - Unterbrechungen durch Rettung - In der Akutambulanz werden auch die Untersuchungen vor der Operation (PDU) durchgeführt. Das bedeutet wiederum lange Wartezeiten. Wie kann ein jeder Patient zu einem reibungslosen Ablauf beitragen: - Patienten müssen alle ihre Befunde und Röntgenbilder mitbringen - Falls der Patient die eigenen RÖ- Bilder zu Hause vergessen hat, müssen neue gemacht werden. Das kostet Geld, Zeit (Patient muss warten) und bringt zusätzlich unnötige Strahlenbelastung für den Patienten. - Falls der Patient wichtige Befunde nicht mitbringt, müssen wir diese (falls überhaupt möglich) zeitaufwendig per Telefon und Fax organisieren. - Der Patient soll zur vereinbarten Uhrzeit ins Krankenhaus kommen. Es ist nicht sinnvoll um 7,00Uhr in die Ambulanz zu kommen, wenn der Termin erst für 11,00 Uhr vereinbart ist. Wir halten uns strikt an die Terminvergabe und dieser Patient wird nicht früher behandelt. Sonst bricht in der Ambulanz das Chaos aus! Idealer Zeitpunkt zur Anmeldung in der Bestellambulanz: - 10 Minuten vor dem vereinbarten Termin, falls der Patient eigene RÖ- Bilder besitzt - 15-20 Minuten vor dem Termin, falls die RÖ-Bilder noch gemacht werden müssen - Wenn ein Termin nicht wahr genommen werden kann, ist eine telefonische Absage wichtig, da der freie Termin an den nächsten Patienten vergeben wird
- Operationstermin frühzeitig vereinbaren! Die hohe Qualität unserer Arbeit bringt uns viele Patienten und dadurch entstehen längere Wartezeiten für eine notwendige Operation. Patienten sollen also unsere Ambulanz früh genug besuchen um einen Operationstermin zu vereinbaren. Viele Patienten warten zu lange und erwarten dann die rettende Operation am nächsten Tag. Das ist aber nicht möglich. - Unnötige Untersuchungen vermeiden. Wenn ein Patient Schmerzen im Knie hat, wird sich die Untersuchung und Behandlung auf das Knie beschränken!! - Die vorgesehenen Ambulanzzeiten einhalten. Nachmittag und am Wochenende ist nur eine Dienstmannschaft (2 Orthopäden und 1 Kinderarzt) für die gesamte Ambulanz, Notfälle, akute Operationen und alle stationäre Patienten zuständig. Es können deswegen nur akute Verletzungen versorgt werden, jedoch keine chronische Patienten, die „ gerade Lust und Zeit haben“ und vormittags nicht warten wollen. . ELEKTRO KOTNIG GmbH Tel.: +43 (3581) 8334-0 FAX : +43 (3581) 8334-5 e-mail: elektro-kotnig @utanet.at Zusammenfassung: 1. Nur Patienten mit akuten Schmerzen (seit einigen Tagen) gehören in die Akutambulanz. Dadurch werden sie schnell behandelt und müssen mit starken Schmerzen nicht lange warten A-8832 Oberwölz Stadt 23 Alltag im Krankenhaus 2. Patienten mit chronischen Beschwerden (seit Wochen, Monaten und Jahren) brauchen einen Termin in der Bestellambulanz. Das bedeutet für sie kurze Wartezeiten und optimale Betreuung Wichtig dabei - alle Befunde und Röntgenbilder mitnehmen - sich an den vereinbarten Termin halten - keine Gesundheitsuntersuchungen des ganzen Körpers (nach dem Motto: „Na wenn ich schon da bin… „), sondern gezielte Behandlung der Problemregion In der nächsten Ausgabe der Infosion lesen Sie: Die Vorteile eines informierten Patienten. Teil 2: Stationäre Aufnahme und Operation 17 BA
Seite 1 und 2: Ausgabe Nr.1 - 2010 Zeitschrift fü
Seite 3 und 4: Foto: Niko Formanek / APA Vorwort d
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