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Geschlossene Immobilienfonds - WMD Brokerchannel

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Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

immer mehr Anleger drängen auf den deutschen<br />

Immobilienmarkt. So sucht laut einer aktuellen<br />

Umfrage, jeder vierte Kaufinteressent aktuell<br />

eine Immobilie als Kapitalanlage. Im Vorjahr war<br />

es nur jeder achte. Auch professionelle Privatinvestoren,<br />

Family Offices, Pensionskassen und<br />

Versicherungen haben ihre Investitionen in den<br />

risikoaversen und inflationssicheren Immobiliensektor<br />

verstärkt, wie man den unterschiedlichsten<br />

Statistiken und aktuellen Umfragen entnehmen<br />

kann. International gesehen wird die Kluft zwischen<br />

Europas Immobilienmärkten tiefer. Während<br />

sich die Ertragsperspektiven in den nord- und<br />

mitteleuropäischen Metropolen 2011 wieder verbessern,<br />

fallen die Immobilienmärkte der Euro-<br />

Krisenstaaten weiter zurück, wie aus der Studie<br />

"Emerging Trends in Real Estate Europe 2011" der<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PwC mit dem Urban Land Institute, hervor geht.<br />

Welche Auswirkung hat dies aktuell auf angebotene<br />

Immobilien-Produkte? Welches sind nun die<br />

interessantesten Märkte für Wohn- oder Gewerbeimmobilien<br />

derzeit? Wie entwickeln sich einzelne<br />

europäische Regionen oder auch Märkte wie<br />

EDITORIAL | IMMOBILIEN 2011<br />

die USA, China oder Australien? Wie geht es weiter<br />

mit offenen <strong>Immobilienfonds</strong>? Können Anleger<br />

hier wieder Vertrauen fassen? Wie haben sich<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong> bisher rentiert und<br />

welche neuen Produkte gibt es derzeit am Markt?<br />

Was ist besonders zu beachten bei Investitionen in<br />

Denkmalschutzimmobilien und was hat es mit der<br />

ersten Immobilienpolice auf sich? Was für Immobilienprofis,<br />

Berater und freie Finanzdienstleister<br />

noch wichtig ist?<br />

Die Antworten auf diese und weitere interessante<br />

Fragen zu den wichtigsten Immobilienthemen, lesen<br />

Sie hier, in der aktuellen Print- Ausgabe des<br />

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Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre,<br />

gute Entscheidungen<br />

und viel Erfolg!<br />

Ihr Team vom wmd-brokerchannel<br />

Friedrich A. Wanschka, Astrid Klee,<br />

Matthias Heß, Maren Richter, Martin Witt<br />

und Tobias Strenk<br />

Täglich aktuelle Informationen, Fachartikel und Video-Interviews<br />

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3


IMMOBILIEN 2011 | Inhaltsverzeichnis<br />

INDIREKTE IMMOBILIENANLAGE<br />

6 Offene <strong>Immobilienfonds</strong> in Deutschland<br />

8 Einen kühlen Kopf bewahren<br />

10 Immobilienmarkt Deutschland:<br />

Ist die Zeit reif für B-Standorte?<br />

12 Sachwert statt Geldwert<br />

14 Dorf in der Stadt<br />

16 Zentrale der Deutschen Börse beispielhaft<br />

18 Wohnimmobilien:<br />

Investoren stehen auf Berlin<br />

20 Holländische <strong>Immobilienfonds</strong><br />

22 Immobilienmarkt Österreich<br />

24 Schweizer Immobilienmarkt<br />

26 Perspektiven im chinesischen<br />

Immobilienmarkt<br />

28 Institutionelle Immobilieninvestoren<br />

für 2011 vorsichtig optimistisch<br />

30 US-Immobilienmarkt<br />

32 Investieren im Land der Kängurus<br />

34 FinanzBusinessTV Immobilienrunde<br />

2011<br />

42 Wohnimmobilienfonds der neuen<br />

Generation<br />

44 Bewegung auf dem Gewerbeimmobilienmarkt<br />

46 Einzelhandelsimmobilien unangefochtene<br />

Investment-Spitzenreiter im<br />

1.Halbjahr 2011<br />

50 Internationale Luxusmarken sehen<br />

Deutschlands Luxusmeilen<br />

52 <strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong> im Inund<br />

Ausland – Der goldene Weg des<br />

Anlegers?!<br />

54 Baugeldstudie: Ein Drittel schätzt<br />

Finanzierung kompliziert ein<br />

56 Übersicht geschlossene <strong>Immobilienfonds</strong><br />

in Emission<br />

58 Deutschlands erste börsenunabhängige<br />

und echte Immobilienpolice<br />

DIREKTE IMMOBILIENANLAGE<br />

62 Mit Sachwerten durch die Krise<br />

64 Altbausanierung Leipzig<br />

66 wmd-brokerchannel fragt nach:<br />

Immobiliensanierung und Energiekonzepte:<br />

Woran erkennt man eine gute<br />

Sanierung?<br />

FINANZIERUNG<br />

70 Vorausschauend planen und Zinsen nutzen<br />

72 Wohnträume mit der W&W umsetzen<br />

74 Die Postbank setzt auf das Team<br />

+ 4NEWS<br />

+ SPECIALS + VIDEOS + NEWS + SPECIALS +<br />

RECHT<br />

78 Augen auf beim Immobilienkauf<br />

ADVERTORIAL<br />

29 "DFH <strong>Immobilienfonds</strong> 98<br />

Vodafone Campus Düsseldorf"<br />

55 Erfolgreich in Australien<br />

77 "Optimale Baufinanzierungslösungen<br />

-mit dem richtigen Partner"<br />

IMPRESSUM<br />

70 Impressum<br />

Aktuelle Finanz- und Produktinformationen,<br />

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IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

6<br />

Offene <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Offene <strong>Immobilienfonds</strong> in Deutschland<br />

Solide Produkte profitieren von Reformen<br />

Beitrag von Klaus Speitmann,<br />

Leiter Partnervertrieb der Commerz Real AG<br />

Jahrzehntelang waren offene <strong>Immobilienfonds</strong><br />

in Deutschland ein gutes und sicheres Investment.<br />

Bis 2005 konnte die Fondsgattung gar<br />

damit werben, dass niemals eines ihrer Produkte ein<br />

Jahr im Minus beendet hatte. Stabile Durchschnittsrenditen<br />

zwischen drei und zehn Prozent und sehr<br />

geringe Schwankungen erfreuten die Herzen insbesondere<br />

defensiver Anleger. Dass die Erträge größtenteils<br />

steuerfrei vereinnahmt werden können, war<br />

(und ist) ein weiterer Pluspunkt, der zur Beliebtheit<br />

der Vehikel beitrug. Darüber hinaus hatten sich Anfang<br />

des Jahrtausends durch die Liberalisierung des<br />

deutschen Investmentgesetzes und die Ausweitung<br />

des Anlageuniversums hinsichtlich der Nutzungsarten<br />

und Standorte die Ertragsaussichten vieler<br />

Fonds noch einmal deutlich verbessert.<br />

Doch seit der Finanzkrise hat das Image der Fonds<br />

gelitten. Als sich das Marktumfeld im Herbst 2008<br />

schlagartig verschlechterte, zogen institutionelle<br />

Großanleger hohe Summen aus den offenen <strong>Immobilienfonds</strong><br />

ab. Das sorgte dafür, dass die Liquidität<br />

bei einigen Produkten dahinschmolz und die gesetzlich<br />

vorgeschriebene Reserve von fünf Prozent des<br />

Fondsvermögens in Gefahr geriet.<br />

Vor allem Fonds, in denen größtenteils institutionelle<br />

oder semi-institutionelle Anleger investiert waren,<br />

wurden nachhaltig destabilisiert. Die starken Mittelabflüsse<br />

führten schließlich dazu, dass die unter<br />

Druck geratenen Fonds keine Anteile mehr zurücknehmen<br />

konnten, um die Liquiditätsreserven nicht<br />

weiter zu belasten. Aufgrund dieser Schließungen<br />

2008 und 2009 kamen viele Anleger nicht mehr an<br />

ihr Geld heran. Weil sich die Situation bei einigen<br />

Fonds 2010 nicht besserte, mussten diese sogar ihre<br />

Abwicklung ankündigen. Für die Anleger der vier<br />

von dieser Ultima Ratio betroffenen Fonds bedeutet<br />

dies, dass nun die im Portfolio vorhandenen Immobilien<br />

verkauft werden und der Erlös an sie ausgezahlt<br />

wird.<br />

Die Ereignisse der vergangenen Monate hinterlassen<br />

zwei wesentliche Spuren. Zum einen hat sich<br />

bei den offenen <strong>Immobilienfonds</strong> die Spreu vom<br />

Weizen getrennt. Es zeigte sich, dass vor allem<br />

großvolumige und breit diversifizierte Fonds zukunftsfähig<br />

sind, die bereits lange am Markt sind<br />

und in der Vergangenheit eine verantwortungsbewusste<br />

und umsichtige Anlage- und Vertriebsstrategie<br />

praktiziert haben. Sie werden vergleichsweise<br />

moderat durch Bewertungsänderungen oder temporäre<br />

Marktgegebenheiten getroffen. Ein starker<br />

und klassischerweise durch Privatanleger geprägter<br />

Vertriebshintergrund trägt dabei unzweifelhaft zu<br />

einer erfolgreichen Weiterentwicklung bei. Denn<br />

ist der Vertrieb breit aufgestellt, also nicht nur von<br />

wenigen schwergewichtigen Investoren abhängig,<br />

und zeigt er sich dementsprechend stabil, kann ein


Fonds auch in Zeiten von Marktkrisen die erforderliche<br />

Liquidität gewährleisten.<br />

Darüber hinaus ist deutlich geworden, dass sich<br />

das aggressive Engagement in eher exotischen<br />

Märkten nicht ausgezahlt<br />

hat. Die Auswahl volatilerer<br />

globaler Märkte korrespondierte<br />

oftmals nicht mit den<br />

Anforderungen der überwiegend<br />

sicherheitsorientierten<br />

Kunden. So ließ insbesondere<br />

bei Fonds mit vornehmlich<br />

globaler Ausrichtung das<br />

Anlegerinteresse nach. Dies<br />

limitierte zunehmend die<br />

Gestaltungsmöglichkeiten in<br />

der Portfoliosteuerung und<br />

in der Immobilienakquisition.<br />

Einhergehend mit der insgesamt stabilen Entwicklung<br />

Europas zeigt sich, dass das Fundament erfolgreicher<br />

offener <strong>Immobilienfonds</strong> künftig verstärkt<br />

die westeuropäischen Märkte sein werden. Stärker<br />

chancenorientierte Engagements außerhalb der<br />

westeuropäischen Kernmärkte dürften eher Beimischungscharakter<br />

haben. Insgesamt werden Berater<br />

und Anleger die einzelnen Fonds über den Renditeaspekt<br />

hinaus fortan wesentlich genauer auf die<br />

Merkmale Fondsvolumen, Diversifikation und Vertriebsstruktur<br />

hin überprüfen.<br />

Die zweite Konsequenz aus der Krise: Der Branche<br />

der offenen <strong>Immobilienfonds</strong> steht im Rahmen des<br />

neuen Anlegerschutzgesetzes eine große Reform<br />

bevor, die den Charakter der Fonds als langfristig<br />

ausgerichtete Anlageprodukte für sicherheitsorientierte<br />

Privatanleger stärkt. Dabei bleibt die Fungibilität<br />

der Anteile für den überwiegenden Teil<br />

der Anleger erhalten. Ein wesentlicher Bestandteil<br />

ist die Regelung, dass Anleger ohne Einhaltung einer<br />

Kündigungsfrist Anteile im Wert von maximal<br />

30.000 Euro pro Kalenderhalbjahr zurückgeben<br />

können. Bei höheren Beträgen ist eine einjährige<br />

Kündigungsfrist zu beachten. Außerdem wird für<br />

Neuanleger eine Mindesthaltedauer von zwei Jahren<br />

eingeführt. Diese Regeln gelten spätestens von<br />

2013 an.<br />

Die neue Regulierung offener <strong>Immobilienfonds</strong><br />

dürfte für mehr Stabilität in der Branche sorgen. Für<br />

"Die neue Regulierung<br />

offener<br />

<strong>Immobilienfonds</strong><br />

dürfte für mehr<br />

Stabilität<br />

in der Branche<br />

sorgen"<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

institutionelle Anleger hingegen werden die Fonds<br />

tendenziell unattraktiver. Dennoch ist den Institutionellen<br />

der Weg in die offenen Publikumsfonds nach<br />

wie vor nicht verwehrt. Sie sollen weiterhin von den<br />

Vorzügen offener <strong>Immobilienfonds</strong> profitieren können.<br />

Gegen die in der Vergangenheit<br />

weit verbreitete Unsit-<br />

te, offene <strong>Immobilienfonds</strong> als<br />

Geldmarktersatz zu nutzen,<br />

wird mit der Reform wirksam<br />

jedoch vorgegangen.<br />

Entscheidend ist, dass sich<br />

für alle, die von den vielfältigen<br />

Qualitäten des offenen<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> überzeugt<br />

sind, ein dauerhaft stabiles<br />

Anlageumfeld entwickelt. Die<br />

wettbewerbliche und regulatorische<br />

Bereinigung ist das Eine, Vertrauen in die<br />

Produkte das Andere. Zu Letzterem können viele<br />

Marktteilnehmer maßgeblich beitragen: Meinungsmultiplikatoren<br />

durch eine differenzierte Analyse<br />

und Fondsanbieter durch ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein<br />

im Vertrieb und Portfoliomanagement.<br />

7


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

8<br />

Offene <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Einen kühlen Kopf bewahren<br />

Beitrag von Thomas Körfgen,<br />

Managing Director und Head of Real Estate Equities bei SEB Asset Management<br />

Der Handel mit offenen <strong>Immobilienfonds</strong> an<br />

der Börse offenbart einmal mehr, dass die<br />

Lehre von effizienten Märkten ein Märchen<br />

ist. Irrationalitäten wie bei vielen Aktien prägen<br />

den Handel mit Fondsanteilen – vor allem mit jenen<br />

Fonds, deren Anteilsrücknahme von den Gesellschaften<br />

vorübergehend ausgesetzt wurde.<br />

Der Handel beschränkt sich dabei auf die Regionalbörse<br />

Hamburg-Hannover. Wieso, bleibt ein<br />

spannendes Rätsel. Aber bereits dieses Faktum belegt,<br />

dass es mit der Effizienz hapert. Sechsstellige<br />

Beträge kommen bei Fonds zusammen, die ein milliardenschweres<br />

Volumen verwalten. Selbst die Verbraucherschützer<br />

äußern sich skeptisch im Hinblick<br />

auf die Preisfeststellungen der offenen <strong>Immobilienfonds</strong><br />

an der Börse. Denn ob ein Fonds geschlossen<br />

oder offen ist, hat nichts mit der Werthaltigkeit seiner<br />

Assets zu tun.<br />

Market Maker sind von der geltenden Liquiditäts-<br />

und Ausführungsgarantie befreit<br />

Die preisfeststellenden Market Maker sind von der<br />

geltenden Liquiditäts- und Ausführungsgarantie befreit.<br />

Trotzdem bestimmen sie den Preis, und der liegt<br />

mitunter bis 20 Prozent unter den täglich gemeldeten<br />

Anteilspreisen der Fondsgesellschaften. Diese<br />

Abschläge sind nicht nachvollziehbar. Ähnliche Abschläge<br />

hatten REITs vor gar nicht allzu langer Zeit,<br />

die Korrektur kam bald darauf. Der Unterschied zu<br />

den üblicherweise an den Börsen gehandelten indirekten<br />

Immobilienanlagen ist, dass es zu Recht eine<br />

Liquiditätsprämie für Fondsanteile geben muss, deren<br />

Rückgabe an die Gesellschaft ausgesetzt wurde.<br />

Die Höhe des Abschlags kann aber den liquiden<br />

Handel wieder in Frage stellen. Zu hohe Abschläge<br />

werden nur verzweifelte oder völlig unkundige Privatanleger<br />

akzeptieren.<br />

Ängste werden geschürt, die weniger auf die Werthaltigkeit<br />

der im Fonds befindlichen Immobilien abzielen,<br />

sondern vielmehr auf die Verfügbarkeit des<br />

Kapitals. Berater sind auf Provisionen angewiesen<br />

und volatilere Anlagen werden in der Regel häufiger<br />

umgeschichtet als eine wertstabile Position im Portfolio.<br />

Nun sollten sie aber nicht ohne Not Anleger<br />

zu verlustreichen Verkäufen drängen, wenn sich<br />

erstmals ein Grund dafür anbietet. Ist der <strong>Immobilienfonds</strong><br />

qualitativ gut, sollte der Anleger dabei<br />

bleiben.<br />

Offene <strong>Immobilienfonds</strong> sind eine Langfristanlage.<br />

Und viele Kunden sind seit Jahren mit der durch<br />

regelmäßige Ausschüttungen stabil konservativen<br />

Wertentwicklung zufrieden. Denn öffnet die KAG<br />

morgen wieder ihre Rücknahmen, verschwindet


auch die 20-prozentige Liquiditätsprämie. Ein Abschlag von<br />

20 Prozent aber reißt ein fatales Loch in die Gesamtrendite.<br />

Abschläge sind eine Kaufgelegenheit<br />

Die Börse kann als Chance gesehen werden. Selten bietet sich<br />

eine ähnlich offensichtliche Möglichkeit, Fondsanteile derart<br />

günstig einzukaufen. Insbesondere langfristige Investoren können<br />

ihren Einstiegspreis dramatisch verringern, ohne dass dies<br />

zu Lasten des eingegangenen Risikos geht. Gerade die Fonds,<br />

die über Jahre unter Beweis gestellt haben, dass sie eine konservative<br />

Anlagepolitik fahren und auf hohe Einnahmen durch<br />

qualitativ gute Mieter setzen, gerade diese Fonds sollte man<br />

hier kaufen.<br />

Natürlich sollte man das Underlying, also den Immobilienbestand,<br />

prüfen. Daneben sollten Anleger prüfen, ob Investmentphilosophie<br />

und Anlagepolitik übereinstimmen und zu der<br />

eigenen Zielsetzung passen. Im Zuge dessen wird man konservative<br />

Fonds entdecken, die beispielsweise die Hälfte ihres<br />

Portfolios im soliden deutschen Gewerbeimmobilienmarkt mit<br />

besten Objekten, erstklassigen Mietern und in Toplagen haben.<br />

Genau das sind die Schnäppchen, bei denen ein Liquiditätsabschlag<br />

in zweistelliger Höhe irrational ist.<br />

Liquidität fehlt auch der Börse<br />

Offene <strong>Immobilienfonds</strong> haben in den letzten Jahren eine hohe<br />

Diversifikation erfahren. Produkte kamen an den Markt, die<br />

mehr Risiken durch häufigeres Trading, höheres Leverage oder<br />

gar Währungsspekulationen in Kauf nahmen. Einige der spekulativeren<br />

Fonds kamen in Schieflage, weil sie zu teuer gekauft<br />

und mit zu hohen Fremdkapitalhebeln agiert haben. Abwertungen<br />

und gar Abwicklungen waren die Folge. Doch selbst<br />

qualitativ hochwertige Fonds haben als Geldmarktersatz institutioneller<br />

Investoren oder Dachfonds gelitten und konnten die<br />

Liquiditätsabflüsse nicht ohne Schließung bewältigen, wenn sie<br />

verbleibende Investoren schützen wollten.<br />

Mittlerweile sehen wir anziehende Immobilienmärkte. Fonds<br />

veräußern Immobilien wieder über deren Bewertungskurs. Im<br />

Börsenhandel spiegelt sich diese positive Entwicklung jedoch<br />

nicht wider, denn es gibt keinen effizienten Handel. Eventuell<br />

ist die Liquiditätsprämie der Börse selbst geschuldet und hätten<br />

wir einen liquideren Börsenhandel würden wir auch realistischere<br />

Kurse sehen. Noch aber ist dies reine Spekulation. Ein<br />

liquider Zweitmarkt für den Börsenhandel von Fondsanteilen<br />

ist wünschenswert und notwendig. Solange es ihn aber noch<br />

nicht gibt, gilt für alle Anleger nur eins: einen kühlen Kopf zu<br />

bewahren.


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

10<br />

Immobilienmarkt Deutschland<br />

Ist die Zeit reif für B-Standorte?<br />

Beitrag von Michael Ruhl,<br />

Vorstand, Deutsche Fonds Holding AG<br />

Die Ampeln zeigen grünes Licht<br />

Die deutsche Wirtschaft hat Fahrt aufgenommen:<br />

Um 1,5 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt<br />

im ersten Quartal 2011 gegenüber<br />

dem Vorquartal gewachsen. Auch auf den Immobilienmärkten<br />

stehen die Ampeln auf Grün: Die gute<br />

wirtschaftliche Lage in Deutschland wirkt sich positiv<br />

auf die Büromärkte aus. Die „Big Five“ – Berlin,<br />

Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München –<br />

verzeichnen hohe Flächenumsätze sowie gefestigte<br />

Spitzenmieten. Die Leerstände haben sich weitestgehend<br />

stabilisiert. Insgesamt wurden an den fünf<br />

Top-Standorten im ersten Halbjahr 2011 rund 1,3<br />

Mio. Quadratmeter Bürofläche vermietet. Das ist<br />

ein Zuwachs von etwa 13 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum. Die Prognosen stimmen ebenfalls<br />

optimistisch – Experten rechnen mit steigenden<br />

Mieten und sinkende Leerstandsquoten.<br />

Die Kehrseite der Medaille stellt Investoren allerdings<br />

vor Herausforderungen: Die Nachfrage nach<br />

attraktiven Objekten am deutschen Immobilienmarkt<br />

– hiermit sind üblicherweise die fünf großen<br />

Standorte gemeint – ist enorm. Nicht nur inländische<br />

Investoren haben die Gunst der Stunde erkannt,<br />

auch internationale Kunden sind am deutschen<br />

Copyright by CADMANN GmbH<br />

Markt sehr aktiv. Dies führt zu einer Wettbewerbssituation,<br />

die die Objektpreise steigen und die mit den<br />

Immobilien erzielbaren Renditen sinken lässt. Insbesondere<br />

die begehrten Core-Objekte werden derzeit<br />

kaum oder nur zu sehr hohen Preisen angeboten.<br />

Diese hochwertigen Immobilien befinden sich in guten<br />

Lagen von Großstädten, sind vollvermietet und<br />

weisen eine sehr gute Mieterstruktur und -bonität<br />

sowie langfristige Mietverträge auf. Naturgemäß ist<br />

das Ertragsrisiko solcher Objekte während der Mietvertragslaufzeit<br />

gering. Wenn die Immobilien dann<br />

auch noch nachhaltig gebaut beziehungsweise saniert<br />

sind und dies durch ein anerkanntes Zertifikat<br />

belegt wird - beispielsweise von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen -, erhöht dies<br />

den Wert weiter. Für potenzielle Investoren bedeutet<br />

das allerdings, dass Investitionen mit attraktiven<br />

Anfangsrenditen kaum noch möglich sind. Mit erstklassigen<br />

Bürogebäuden in deutschen Großstädten<br />

ist also immer weniger zu verdienen.<br />

Da es der deutschen Wirtschaft derzeit gut geht,<br />

sollten sich Investoren bundesweit umschauen, wo<br />

höhere Renditen zu erzielen sind. Büroimmobilienkäufer<br />

suchen immer häufiger Alternativen zu hochwertigen<br />

Bürohäusern in bester Lage der Metropolen.<br />

Solche Alternativen könnten Non-Core-Objekte


in Großstädten – beispielsweise mit Leerstand oder<br />

Sanierungsstau – oder aber gute Gebäude in Regionalzentren,<br />

sogenannten B-Standorten sein.<br />

Großobjekte werden meist anteilig mit Eigen- und<br />

Fremdkapital erworben. Dazu ist die Finanzierungszusage<br />

einer Bank erforderlich. Wenn jedoch Abstriche<br />

bei der Objektqualität wie bei Non-Core<br />

nötig sind, spielen die Banken heutzutage meist<br />

nicht mit. Zwar ist es nicht<br />

mehr ganz so schwierig, eine<br />

Fremdfinanzierung für Immobilien<br />

dieser Größenordnung<br />

zu bekommen wie noch vor<br />

zwei Jahren, die Forderungen<br />

und Prüfprozesse der Banken<br />

sind jedoch als anspruchsvoll<br />

zu bezeichnen.<br />

Der Blick ins Ausland scheint<br />

ebenfalls keine Lösung anzubieten.<br />

In einigen noch nicht so etablierten Märkten<br />

Osteuropas sind zwar attraktive Objekte zu haben.<br />

Für Immobilien an deutschen B-Standorten spricht<br />

jedoch, dass man sie meist leichter verkaufen kann<br />

als ein sehr gutes Gebäude in Osteuropa. Das ist vor<br />

allem eine Frage der Markttransparenz. Jones Lang<br />

LaSalle, ein internationales Beratungsunternehmen<br />

im Immobilienbereich, veröffentlicht alle zwei Jahre<br />

eine Studie zur Transparenz weltweiter Immobilienmärkte,<br />

den Commercial Real Estate Transparancy<br />

Index. Analysiert wird beispielsweise, ob fundamentale<br />

Marktdaten verfügbar sind und wie die<br />

rechtlichen und behördlichen Rahmenbedingungen<br />

ausgestaltet sind. Für die jüngste, 2010 veröffentlichte<br />

Studie, wurden 81 internationale Märkte untersucht.<br />

Danach gehört Deutschland zu den transparentesten<br />

Märkten der Welt und hat die höchste<br />

Stufe „sehr transparent“ erreicht. Unter den Top 20<br />

ist jedoch kein osteuropäischer Markt zu finden.<br />

Zentrale Standorte in deutschen Städten der „zweiten<br />

Reihe“ sind dafür umso attraktiver. Bürogebäude<br />

in Regionalzentren stellen eine echte Alternative<br />

dar: Sie bieten bei vergleichbarer Qualität und Lage<br />

in kleineren Städten etwa einen Prozentpunkt mehr<br />

Rendite als in den Metropolen. Zudem ist der Leerstand<br />

dort üblicherweise gering, denn es wird kaum<br />

spekulativ gebaut. Investoren errichten neue Bauvorhaben<br />

erst dann, wenn sie die Objekte vollständig<br />

langfristig vermietet haben, da das Mieterpotenzial<br />

begrenzt ist. Die Märkte in B-Städten gelten<br />

Märkte in B-Städten<br />

gelten bei<br />

Experten als weniger<br />

krisenanfällig und<br />

volatil als die<br />

der Top Five.<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

bei Experten als weniger krisenanfällig und volatil<br />

als die der Top Five. Die Büromärkte der Top-Standorte<br />

sind meist stark konjunkturabhängig und unterliegen<br />

internationalem Einfluss. Zu Boom-Zeiten<br />

hat das Vorteile, Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />

– beispielsweise hohe Sockelleerstände – kennzeichnen<br />

jedoch zurzeit noch immer einige große<br />

Märkte.<br />

Befürchtungen potenzieller<br />

Investoren, die Folgen des<br />

demografischen Wandels an<br />

B-Standorten könnten den<br />

Wert einer Immobilie negativ<br />

beeinflussen, sind in den<br />

meisten Fällen unbegründet.<br />

Nach neuesten Berechnungen<br />

des Bundesinstituts für Bau-<br />

, Stadt- und Raumforschung<br />

wird die Bevölkerungsentwicklung<br />

in etlichen mittelgroßen Städten positiver<br />

verlaufen als bisher angenommen.<br />

Immobilien-Investitionen erfordern fundierte Kenntnisse<br />

über den Standort. Der Wettbewerb in regionalen<br />

Märkten ist überschaubar, da Maklerhäuser<br />

und internationale Marktbeobachter nicht, wie bei<br />

den großen Märkten üblich, regelmäßig relevanten<br />

Kennzahlen und Trends erfassen und veröffentlichen.<br />

Dies schreckt große Investoren ab, B-Standorte<br />

werden daher oft von regionalen Investoren mit<br />

detaillierter Marktkenntnis dominiert.<br />

Copyright by Krug Photo Atelier, Düsseldorf<br />

11


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

12<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Sachwert statt Geldwert<br />

Immobilienbeteiligungen – Die bessere Alternative<br />

Beitrag von Alexander Betz,<br />

Vorstandsmitglied der MPC Capital AG<br />

Eigentlich hätten wir Grund zum Jubeln: Die<br />

Konjunkturerholung der europäischen Wirtschaft<br />

hält an. Der IWF erwartet für 2011 ein<br />

Wirtschaftswachstum in Deutschland von 2,5 Prozent.<br />

Deutschlands Exportmaschine brummt wie<br />

kaum zuvor. Doch über dieser positiven Entwicklung<br />

schwebt ein Damokles-Schwert: Die Krise der europäischen<br />

Währungsunion. Griechenland, Irland,<br />

Spanien und Portugal brauchen finanzielle Unterstützung<br />

in Milliardenhöhe, um ihre defizitären<br />

Haushalte vor dem Zusammenbruch zu bewahren.<br />

Zwar sieht der Internationalen Währungsfonds (IWF)<br />

den wirtschaftlichen Aufschwung Europas trotz der<br />

Schuldenkrise nicht in Gefahr, betrachtet aber die<br />

Probleme Griechenlands und anderer finanziell angeschlagener<br />

Euro-Staaten als Konjunkturrisiko.<br />

Viele Anleger sind verunsichert und scheuen langfristige<br />

Entscheidungen. Doch Geld halten, dürfte<br />

vor dem Hintergrund eines mögli-<br />

cherweise wackelnden Euros und<br />

steigender Inflationsraten nicht<br />

zwangsläufig die beste Lösung<br />

sein. Wenn der Wert des Geldes<br />

in Gefahr ist, scheinen Sachwerte<br />

opportun zu sein. Doch Sachwert<br />

ist nicht gleich Sachwert. Gold<br />

beispielsweise ist zwar eine Sache<br />

und hat einen Handels- aber<br />

keinen echten Nutzwert. Die Wertentwicklung von<br />

Gold basiert auf rein spekulativer Nachfrage und<br />

einem begrenzten Angebot. Bei Inflationsgefahr<br />

wird Gold stark nachgefragt, fraglich ist aber wie<br />

lange diese Nachfrage bei dauerhafter Inflation anhält.<br />

Anders ist es mit Sachwerten, die ihren Wert vor<br />

allem aus ihrem Nutzen ziehen. Das kann das eigene<br />

Haus sein, dessen Baufinanzierung durch die<br />

Inflation für den Eigentümer günstiger wird. Aber<br />

Viele Anleger sind<br />

verunsichert und<br />

scheuen langfristige<br />

Entscheidungen<br />

auch Kapitalanlagen in Immobilien können einen<br />

Inflationsschutz bieten. Wer kein Immobilienexperte<br />

mit viel Freizeit ist und Auswahl und Management<br />

der Immobilien lieber Profis überlässt, ist mit einem<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> gut bedient. Einen langfristigen<br />

Schutz vor Inflationseinflüssen bieten dabei insbesondere<br />

geschlossene Fonds, die<br />

in langfristig vermietete oder verpachtete<br />

Immobilien investieren,<br />

deren Mieten laufend an den<br />

Verbraucherpreisindex angepasst<br />

werden.<br />

Aber ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt,<br />

um Beteiligungen an Immobilien<br />

zu zeichnen? Ja, denn<br />

ein Blick auf die Immobilienuhr von Jones Lang<br />

LaSalle zeigt, dass sich die Investitionsmärkte nach<br />

der Finanzkrise wieder in einer guten Ausgangslage<br />

befinden. Doch das Zeitfenster beginnt sich in einigen<br />

Regionen bereits wieder zu schließen. Gerade<br />

die von Anlegern derzeit begehrten Beteiligungsobjekte<br />

in Deutschland mit langfristig gebundenen<br />

Top-Mietern werden von Investoren gesucht, so dass<br />

die Preise für die hochwertigen Objekte bereits anziehen<br />

beziehungsweise die Spitzenrenditen leicht<br />

nachgeben.


Gute Investitionsmöglichkeiten finden sich auch<br />

außerhalb der Top-Lagen der Großstädte. Gerade<br />

die regionalen Immobilienmärkte in wirtschaftlich<br />

starken Regionen wie etwa die Metropol-Region<br />

Nürnberg bieten weiterhin gute Investitionsmöglichkeiten.<br />

Auch bei unseren europäischen Nachbarn bieten<br />

sich derzeit attraktive Möglichkeiten. Die Staatsverschuldung<br />

der Niederlande ist im europäischen Vergleich<br />

eher gering, das Geschäftsklima verbessert<br />

sich zusehends und die positive Wirtschaftsentwicklung<br />

zeichnet sich auch auf den Immobilienmärkten<br />

ab. Auch hier sind durch den Fokus auf hochwertige<br />

Flächen an guten Standorten bereits sinkende<br />

Spitzenrenditen zu erkennen.<br />

Viele der aktuell angebotenen Fonds weisen noch<br />

günstige Kaufpreisfaktoren auf. Doch für neue<br />

Fonds wird es immer schwierig werden, geeignete<br />

Objekte zu attraktiven Preisen zu finden. Doch es<br />

gibt auch Alternativen zu den herkömmlichen<br />

Fondsobjekten ohne gleich in ein gänzlich anderes<br />

Risiko-Profil wie etwa bei Projektentwicklungen investieren<br />

zu müssen: Als so eine Alternative etabliert<br />

sich etwa nach angelsächsischem Vorbild der Markt<br />

für studentisches Wohnen in Deutschland.<br />

Die Zahl der Studierenden wächst seit einigen Jahren<br />

kontinuierlich. Doppelte Abiturjahrgänge bis 2015,<br />

die Abschaffung der Wehrpflicht sowie die Internationalisierung<br />

der Studienbedingungen beschleunigen<br />

diesen Trend erheblich. Das entsprechende<br />

Wohnraumangebot ist jedoch bereits heute knapp.<br />

Öffentliche Anbieter wie Studentenwerke und Kirchen<br />

leiden unter engen finanziellen Spielräumen<br />

und haben kaum Möglichkeiten, zu modernisieren<br />

oder gar zu erweitern. Bundesweit existieren nur<br />

rund 180.000 Wohnheimplätze. Den zusätzlichen<br />

Bedarf schätzt das Deutsche Studentenwerk auf<br />

mindestens 20.000 Plätze.<br />

Durch die wachsende Bedeutung des Themas Bildung<br />

auf politischer und gesellschaftlicher Ebene sowie<br />

die steigenden Studentenzahlen und die damit<br />

einhergehende Wohnungsknappheit, bildet sich zunehmend<br />

ein Markt für studentisches Wohnen auf<br />

privater Ebene heraus. Vorteile dieses Anlagetyps<br />

sind stabile Erträge durch konjunkturunabhängige<br />

Nachfrage, eine Diversifikation auf unterschiedliche<br />

Top-Universitätsstandorte und höhere Sicherheit<br />

durch eine sehr breite Mieterbasis.<br />

Hochwertige Apartmentanlagen für Studenten,<br />

zentral gelegen, modern möbliert mit einer transparenten<br />

„All-In-Miete“ bieten den Studierenden<br />

optimale Wohnbedingungen und Anlegern eine<br />

alternative Anlagemöglichkeit zur klassischen Eigentumswohnung<br />

bzw. zum herkömmlichen Wohnimmobilienfonds,<br />

mit einer insgesamt höheren<br />

Renditeerwartung und festindexierten Pachteinnahmen.<br />

Der Generalpächter übernimmt die Instandhaltungskosten<br />

und das Mietmanagement. Die breite<br />

Mieterbasis sorgt für stabile Einnahmenströme.<br />

Fazit<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise<br />

ist derjenige gut bedient, der jetzt auf Sach- statt<br />

Geldwerte setzt. Insbesondere geschlossene <strong>Immobilienfonds</strong><br />

enthalten nicht nur einen adäquaten<br />

Schutz vor Inflation, sondern bieten zur Zeit noch<br />

attraktive Investitionschancen. Doch bei den klassischen<br />

Objekten macht sich der starke Wettbewerb<br />

immer mehr bemerkbar. Lukrative Alternativen bietet<br />

etwa der Markt für studentisches Wohnen.<br />

13


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

14<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Dorf in der Stadt<br />

Beitrag von Angelika Kunath,<br />

Geschäftsführerin, Fondshaus Hamburg<br />

Unten Einzelhandel, eine Apotheke, vielleicht<br />

noch ein Rechtsanwalt oder ein Arzt, oben<br />

Wohnen – das klassische Geschäftshaus gilt<br />

traditionell als Liebling der Investoren. Umso erstaunlicher<br />

ist es, dass das Produkt des Geschäftshauses<br />

in den vergangenen Dekaden nicht weiterentwickelt<br />

wurde, um sich den wandelnden Marktanforderungen<br />

anzupassen. Gerade innerstädtische<br />

Bereiche attraktiver Mittel- und Großstädte bieten<br />

das Potenzial, statt des klassischen Geschäftshauses<br />

an geeigneten Standorten eine Art kleines Dorf in<br />

der Stadt zu entwickeln. Ein Beispiel hierfür sind die<br />

Westarkaden – ein gemischt genutztes Stadtquartier<br />

im Westen Freiburgs – das bis Anfang 2013 fertiggestellt<br />

sein soll. Über den geschlossenen <strong>Immobilienfonds</strong><br />

‚ FHH Immobilien 10 – Stadtquartier Freiburg‘<br />

ist es dann auch privaten Anlegern möglich,<br />

sich am Erfolg eines Stadtquartiers zu beteiligen.<br />

Was beinhaltet dieses Dorf-Konzept konkret? Zunächst<br />

einmal muss das klassische Geschäftshaus<br />

großmaßstäblicher interpretiert werden als bislang.<br />

Je nach Standort halte ich rund 10.000 Quadratmeter<br />

Fläche im Erdgeschoss für die Untergrenze,<br />

ab der das Konzept funktionieren kann. Dort lässt<br />

sich ein entsprechender Mietermix aus Gastronomie<br />

und Einkaufsmöglichkeiten darstellen, bei dem die<br />

gewerblichen Mieter von der gegenseitigen Präsenz<br />

profitieren. Zum Vergleich: Bei klassischen Geschäftshäusern<br />

ist eine Größenordnung von 5.000<br />

Quadratmetern gewerblicher Fläche bereits eher<br />

selten. Trotz des größeren Flächenanspruchs reiht<br />

sich das weiterentwickelte Geschäftshaus-Konzept<br />

deutlich unterhalb des Shopping Centers ein, das<br />

eher 20.000 Quadratmeter und mehr aufweist.<br />

In den oberen Geschossen wird – wie beim klassischen<br />

Geschäftshaus auch – gewohnt. Die Wohnflächen<br />

sollten dabei zumindest einen ähnlich<br />

großen Umfang aufweisen wie die gewerblichen<br />

Flächen. Wünschenswert ist es, wenn der Wohnanteil<br />

sogar noch größer ist und das Nutzungskonzept<br />

entsprechend wesentlich prägt. In Freiburg entstehen<br />

beispielsweise knapp 200 Wohnungen auf einer<br />

Gesamtfläche von rund 14.000 Quadratmetern<br />

sowie 11.000 Quadratmeter gewerbliche Flächen<br />

für Dienstleister, Gastronomie und vor allem Einzelhandel.<br />

In welchem konkreten Verhältnis die Nutzungen<br />

zueinander stehen sollten, hängt aber stets<br />

vom Kontext und der stadträumlichen Situation ab.<br />

Für die gewerbliche Nutzung und den Wohnanteil<br />

gilt gleichermaßen: Eine gewisse kritische Masse<br />

muss vorhanden sein.<br />

Damit ein großmaßstäbliches Stadtquartier gelingt,<br />

kommt es im Wesentlichen darauf an, die Konfliktpotenziale<br />

zwischen der Wohn- und gewerblichen<br />

Nutzung zu minimieren. Dies fängt bei der Auswahl<br />

der gewerblichen Nutzer an. Von einer hochwertigen<br />

gastronomischen Einrichtung gehen naturgemäß<br />

weniger potenzielle Störungen aus als von<br />

einer Diskothek. Zudem müssen die Überlegungen<br />

den ruhenden Verkehr einschließen. Parkplätze


müssen beispielsweise so gelegen sein, dass die<br />

Wohnungsnutzer nicht durch den Lärm ankommender<br />

und abfahrender Wagen belästigt werden.<br />

Eine Lösungsmöglichkeit stellt je nach Situation vor<br />

Ort eine eigene Tief- oder Hochgarage dar. Sie sollte<br />

entsprechend so konzipiert sein, dass die Schallemissionen<br />

möglichst wenig auf die Wohnungen<br />

einwirken. Die Westarkaden werden sogar beides<br />

bieten: Neben 50 Tiefgaragenstellplätzen stehen<br />

sowohl den Anwohnern als auch den Kunden der<br />

gewerblichen Mieter rund 710 Stellplätze im zugehörigen<br />

Parkhaus zur Verfügung.<br />

Wichtig sind außerdem separate Außenanlagen, die<br />

nur für die Wohnungsmieter zugänglich sind. Für<br />

die zukünftigen Bewohner der Westarkaden entsteht<br />

daher im hinteren Gebäudebereich eine abgeschlossene<br />

Wohnanlage mit Grünflächen, Ruhezonen<br />

und Spielplätzen. Durch die Abgeschiedenheit<br />

kann den Bewohnern ein besonders hoher Wohnkomfort<br />

geboten werden.<br />

Auch der Lieferverkehr und die Müllentsorgung für<br />

die Geschäfte sind ernstzunehmende Lärmquellen.<br />

Bei erstgenanntem Punkt bietet sich an, verschiedene<br />

Lieferzonen einzurichten, um die Belastung<br />

zu entzerren statt zu bündeln. Die Müllentsorgung<br />

hingegen kann vergleichsweise einfach unterirdisch<br />

organisiert werden, so dass hier eher keine zusätzlichen<br />

Lärmimmissionen in Kauf genommen werden<br />

müssen. Insgesamt gilt: Bei geschickter Planung<br />

lassen sich die Belastungen zwar nicht gänzlich ausschließen,<br />

aber durchaus auf ein für innerstädtische<br />

Standorte normales Maß reduzieren.<br />

Mit Konzepten, die Geschäfte, Wohnungen sowie<br />

ausreichend eigene Parkplätze für die Wohn- und<br />

gewerbliche Nutzung in einem einzigen, innerstädtischen<br />

Gebäude vereinen, lässt sich das Prinzip des<br />

klassischen Geschäftshauses zum Stadtquartier weiterentwickeln.<br />

Aus städtebaulicher Sicht dürfte ein<br />

solches Dorf in der Stadt in vielen Fällen positive Impulse<br />

für die Stadtentwicklung setzen und zugleich<br />

verträglicher sein als beispielsweise ein Shopping<br />

Center. Bislang gibt es zwar erst wenige solcher<br />

Konzepte in Deutschland. Nach meinem Kenntnisstand<br />

sind sie aber bereits an mehreren Standorten<br />

im Gespräch.<br />

Standortvoraussetzungen für das Konzept des<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Dorfes in der Stadt sind die innerstädtische Lage<br />

und eine gute Verkehrsanbindung, zudem muss ein<br />

Wohnraumdefizit bestehen. Dabei sollte man sich<br />

keinesfalls nur auf die allseits beliebten Großstädte<br />

Hamburg, Berlin, München und Co. beschränken.<br />

Mittlerweile zieht die Wohnungsnachfrage auch in<br />

vielen kleineren Städten wieder an, wie beispielsweise<br />

in Freiburg. Hier ist die Zahl der Haushalte in<br />

den vergangenen zehn Jahren überdurchschnittlich<br />

stark gewachsen und mit ihr natürlich auch<br />

die Wohnungsnachfrage. Da dieser jedoch nur<br />

ein vergleichsweise geringes Angebot gegenüber<br />

steht, gibt es bereits heute deutliche Engpässe vor<br />

allem in den attraktiven Innenstadtlagen. Demnach<br />

ist es wahrscheinlich, dass die Wohnungen der<br />

Westarkaden aufgrund ihrer zentralen Lage und<br />

einer dennoch vergleichsweise geringen Miethöhe<br />

auf eine hohe Nachfrage stoßen werden. Auch für<br />

die geplanten Einzelhandelsflächen können positive<br />

Erfolgsaussichten prognostiziert werden. Der<br />

Einzelhandel in Freiburg profitiert einerseits von der<br />

wachsenden Kaufkraft der Einwohner, andererseits<br />

zieht die Stadt durch ihre Nähe zum Schwarzwald<br />

zahlreiche Besucher an.<br />

Am richtigen Standort stellt sich das Rendite-Risiko-Verhältnis<br />

des Dorfes in der Stadt ähnlich dar<br />

wie beim klassischen Geschäftshaus: Während die<br />

Wohnnutzung in den oberen Geschossen für stabile,<br />

risikoarme Einnahmen steht, bieten die gewerblichen<br />

Nutzungen im Erdgeschoss die Aussicht auf<br />

einen zusätzlichen Renditekick. Der Unterschied dabei<br />

ist, dass ein Investment bei einem entsprechend<br />

größeren Maßstab wie im Falle der Westarkaden<br />

auch für institutionelle Investoren interessant wird.<br />

Damit werden sie – gewollt oder ungewollt – auch<br />

zu Stadtentwicklern, die zur Aufwertung deutscher<br />

Innenstädte beitragen.<br />

15


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

16<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Zentrale der Deutschen Börse beispielhaft<br />

Hauptsache grün muss es sein…<br />

Beitrag von Michael Wilke,<br />

Vertriebsvorstand, SIGNA Property Funds Deutschland AG<br />

Als die Architekten von KSP Jürgen Engel vor<br />

drei Jahren mit den ersten Planungen für den<br />

Neubau der Deutschen Börse in Eschborn bei<br />

Frankfurt begannen, war von Anfang an klar: Neben<br />

Ästhetik und Funktion sollten Ökologie, Ökonomie<br />

und soziale Qualität im Vordergrund stehen<br />

– auf neudeutsch also ein „Green Building“. Nach<br />

der Fertigstellung im Herbst 2010 stand fest: Es ist<br />

das erste deutsche „grüne“ Hochhaus, das in Sachen<br />

hochgradiger Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit<br />

die höchste Kategorie nach dem amerikanischen<br />

Zertifizierungssystem LEED erreicht hat<br />

– den Platin Standard.<br />

Was ist ein „grünes Gebäude“?<br />

Laut Wikipedia wird ein Gebäude als solches bezeichnet,<br />

dessen Ressourceneffizienz in den Bereichen<br />

Energie, Wasser und Material erhöht ist,<br />

während gleichzeitig die schädlichen Auswirkungen<br />

auf Gesundheit und Umwelt reduziert sind, indem<br />

bei Planung und Sanierung auf besonders ressourcenschonendes<br />

Bauen Wert gelegt wird. Von diesen<br />

Maßnahmen sind von der Anlage, der Planung und<br />

der Konstruktion über den Betrieb, die Wartung<br />

und die Demontage alle Bereiche des Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes betroffen.<br />

Grüne Gebäude haben die Aufgabe, die Belastungen<br />

für die Umwelt um ein deutliches Maß zu<br />

reduzieren, denn Gebäude sind vor allem in Industrienationen<br />

für einen hohen Verbrauch an Land, Energie<br />

und Wasser und damit auch für Veränderung<br />

von Luft und Erdatmosphäre verantwortlich.<br />

Welche Materialien werden für grüne Gebäude<br />

verwendet?<br />

Zu den typischerweise als „grün“ bezeichneten<br />

Baumaterialien gehören u.a. schnell nachwach-<br />

sende Pflanzenmaterialien wie Bambus oder Stroh<br />

aus umweltverträglich bewirtschafteten Wäldern,<br />

Naturstein, recycelter Stein, recyceltes Metall oder<br />

andere Produkte, die ungiftig, wiederverwertbar,<br />

erneuerbar und/oder recycelbar sind (z.B. Trass, Linoleum,<br />

Schafwolle, Fußbodenplatten aus Papierflocken,<br />

gebrannte Erde, Stampferde, Ton, Leinen,<br />

Sisal, Seegras, Kork, gekörnter Blähton, Kokosnuss,<br />

Holzfaserplatten, Kalzium-Sandstein usw.).<br />

Grüne Architektur reduziert aber auch die Vergeudung<br />

von Energie, Wasser und Baustoffen. In der<br />

Konstruktionsphase sollte es ein Ziel sein, die Menge<br />

des Materials zu verringern, das auf der Mülldeponie<br />

endet. Um Einflüsse auf Quellen oder<br />

Wasseraufbereitungsanlagen zu minimieren, gibt<br />

es mehrere Optionen: Grauwasser (Abwasser von<br />

Geschirrspülern, Waschmaschinen usw.) kann zur<br />

Untergrund-bewässerung oder beispielsweise für<br />

die Toilettenspülung bzw. Autowäsche eingesetzt<br />

werden. Regenwasserbehälter finden in ähnlicher<br />

Weise Verwendung.<br />

Was verbirgt sich hinter der Zertifizierung LEED?<br />

Bei der LEED (Leadership in Energy und Environmen-


tal Design) handelt es sich um einen internationalen<br />

Standard für grüne Gebäude. Das Green-Building<br />

Rating System ist ein Zertifizierungsprogramm, das<br />

eingerichtet wurde, um den grünen Bau auf der Basis<br />

von bestimmten Kriterien zu überwachen. Gutschriften<br />

werden in sechs Kategorien verteilt:<br />

• Umweltverträglicher Standort<br />

• Wassereffizienz<br />

• Energie und Atmosphäre<br />

• Materialien und Ressourcen<br />

• Umweltqualität des Innenraums<br />

• Innovation und Gestaltungsprozent<br />

Wie Sie der hier eingefügten Zertifizierung für das<br />

Gebäude der Deutschen Börse entnehmen können,<br />

vergaben die Prüfer in den Kategorien „effiziente<br />

Wassernutzung“ und „Innovationen“ die Höchstpunktzahl.<br />

Und die 84,1 Prozent hat bislang noch<br />

kein anderes Hochhaus in Deutschland erreicht…<br />

Wie gingen die Architekten bei der Deutschen<br />

Börse vor?<br />

Die neue Unternehmenszentrale bietet heute auf<br />

78.000 qm Bruttogrundfläche Arbeitsplätze für bis<br />

zu 2.400 Mitarbeiter.<br />

Stichworte Kühlung, Lüftung, Heizung<br />

Das Atrium wird über Öffnungsklappen der Fassade<br />

natürlich belüftet und im Sommer gekühlt. Ohne<br />

zusätzliche mechanische Kühlung kann die Temperatur<br />

im Bereich der Eingangshalle im Sommer auf<br />

3 – 4 Grad unter der Außenlufttemperatur gehalten<br />

werden. In den Aufenthaltsbereichen im Erdgeschoß<br />

sorgt eine zusätzliche Fußbodenkühlung bei<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

hohen Temperaturen für ein angenehmes Mikroklima<br />

um 5 – 6 Grad unter der Außenlufttemperatur.<br />

Im Winter konditionieren eine Fußbodenheizung<br />

sowie beheizte Fassadenprofile den Hallenraum auf<br />

über 17 Grad.<br />

Stichwort Fenster<br />

Die transparenten Flächen der einzelnen Geschosse<br />

sind als raumhohe Kastenfenster konstruiert: Raumseitig<br />

erhielten sie eine Dreischeibenisolierverglasung<br />

und nach außen hin eine zusätzliche Windprallscheibe,<br />

die den im Fassadenzwischenraum<br />

angebrachten beweglichen Sonnenschutz aus Lamellenraffstores<br />

vor Witterungseinflüssen schützt.<br />

Diese Fensterkonstruktion minimiert im Winter die<br />

Wärmeverluste und im Sommer die ungewünschten<br />

Wärmegewinne.<br />

Stichwort Energie- und Raumkonzept<br />

Die Grundphilosophie des Gebäudeentwurfs vereint<br />

zwei Aspekte: die Herstellung der bestmöglichen<br />

Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter und die Minimierung<br />

des Energiebedarfs. Durch die Heiz- und<br />

Kühlflächen im Deckenbereich wird im Winter eine<br />

Raumtemperatur von 22 Grad und im Sommer von<br />

maximal 26 Grad angestrebt. Im Winter macht eine<br />

Wärmerückgewinnung 80 Prozent des Energiegehalts<br />

der Abluft wieder für die Erwärmung der<br />

kühlen Außenluft nutzbar. Im Sommer nutzt das<br />

Wärmerückgewinnungssystem die Abluft zur Vorkühlung<br />

der warmen Außenluft. Eine zusätzliche<br />

Solaranlage deckt rund zehn Prozent des Energiebedarfs<br />

für Warmwasser.<br />

Außerdem verfügt „The Cube“ über zwei eigene<br />

Blockheizkraftwerke, die rund 60 Prozent des eigenen<br />

Strombedarfs decken. Der Einsatz von Biogas ist<br />

in den Blockheizkraftwerken bereits vorgesehen, so<br />

dass Strom vollständig CO2-neutral erzeugt werden<br />

kann. Die Wärme, die bei der Stromerzeugung in<br />

den Blockheizkraftwerken entsteht, wird zum Heizen<br />

und Kühlen in einem Wasser-Schichtspeicher<br />

eingelagert, wo sie temperaturgenau abgerufen<br />

werden kann.<br />

Der Primärenergiebedarf beträgt lediglich 150 kWh/<br />

qm im Jahr und unterschreitet die gesetzlichen Anforderungen<br />

der Energieeinsparverordnung von<br />

2009 um 50%.<br />

17


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

18<br />

Immobilienmarkt<br />

Wohnimmobilien:<br />

Investoren stehen auf Berlin<br />

Beitrag von Einar Skjerven,<br />

Geschäftsführer der Industrifinans Real Estate GmbH<br />

Deutschland ist anders. Während die Immobilienmärkte<br />

anderer europäischer Länder überwiegend<br />

vom Geschehen in den jeweiligen<br />

Hauptstädten bestimmt werden, steht Berlin bei<br />

Miethöhen, Flächenumsätzen und Transaktionsvolumen<br />

häufig im Schatten von München, Hamburg<br />

und Frankfurt. Erst in jüngster Zeit haben sich die Gewichte<br />

auch hierzulande zugunsten der Hauptstadt<br />

verschoben. Berlin ist inzwischen der zweitteuerste<br />

deutsche Einzelhandelsstandort nach München und<br />

auch im Bürosegment wartet die Spreemetropole<br />

mit beeindruckenden Vermietungszahlen auf. Bei<br />

Wohnimmobilien nimmt Berlin inzwischen sogar die<br />

Spitzenposition unter den deutschen Metropolen ein.<br />

Bei einer bei der BulwienGesaAG in Auftrag gegebenen<br />

Studie bewerteten 92 Prozent der befragten<br />

Investoren das Investitionsklima für Berliner Bestandswohnungen<br />

mit positiv und sehr positiv. Im<br />

Vergleich der sieben A-Städte (Berlin, Düsseldorf,<br />

Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart)<br />

wird der Bestands-Investmentmarkt in Berlin<br />

von 71 Prozent der Befragten als am attraktivsten<br />

bewertet. Auf dem zweiten Platz folgt mit 67 Prozent<br />

Hamburg und auf dem dritten Platz München<br />

mit 58 Prozent. Der Berliner Wohnungsmarkt ist somit<br />

endlich da, wo er seinem Potenzial nach schon<br />

seit längerem hingehört. Daran ändert auch nichts,<br />

dass Berlin beim Neubau-Investmentmarkt hinter<br />

Hamburg, München und Frankfurt nur den vierten<br />

Platz erreicht: Nichts desto trotz schätzen 58 Prozent<br />

der Befragten dieses Marktsegment als attraktiv ein.<br />

Wichtiges Plus des Berliner Wohnungsmarktes sind<br />

die wachsende Wohnungsnachfrage durch einkommensstarke<br />

Bevölkerungsschichten und der geringe<br />

Wohnungsneubau. Im vergangenen Jahr wurden<br />

in Berlin 3.794 neue Wohnungen genehmigt. Das<br />

sind lediglich 1,1 Einheiten je 1.000 Einwohner.<br />

Zum Vergleich: München kommt bei 5.049 geneh-<br />

migten Wohnungen auf immerhin 3,73 Einheiten je<br />

1.000 Einwohner. Dabei steigen die Einwohner- und<br />

Haushaltszahl in Berlin kontinuierlich. Dem jüngsten<br />

Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin<br />

zufolge wuchs die Zahl der Haushalte zwischen<br />

2000 und 2009 um gut neun Prozent. In der Folge<br />

geht der Wohnungsleerstand in der Bundeshauptstadt<br />

seit Jahren zurück. Zwischen 2001 und 2010<br />

hat sich die Leerstandrate auf zuletzt drei Prozent<br />

halbiert. In vielen Stadtteilen liegt die Nachfrage inzwischen<br />

deutlich über dem Angebot. Das macht<br />

sich auch bei den Mieten bemerkbar. Im Prenzlauer<br />

Berg beispielsweise steigen die Mietpreise derzeit in<br />

vielen Fällen von etwa 6,50 Euro auf 8,50 Euro pro<br />

Quadratmeter, wenn eine Wohnung neu vermietet<br />

wird, und in Friedrichshain und Kreuzberg klettern<br />

die Mieten in bestimmten Straßenzügen mittlerweile<br />

von zuvor 5,90 auf 7,50 Euro.


Derartige Preissprünge waren vor einigen Jahren<br />

noch undenkbar. Berlin wurde von Wohnungsinvestoren<br />

gemieden, weil die Mieten zu niedrig und die<br />

Leerstände zu hoch waren. Das bestätigt auch die<br />

Studie von BulwienGesa. Als weiteres wichtiges Investitionshemmnis<br />

wurde der schlecht einzuschätzende<br />

heterogene Markt genannt (32 Prozent).<br />

Berlin schien bislang vielen Investoren zu groß und<br />

zu unübersichtlich. Augenblicklich ist die Dynamik<br />

des Wandels innerhalb der Stadt allerdings für 35<br />

Prozent der Investoren ein Grund, in Berlin tätig zu<br />

werden. Das heißt, die raschen Verschiebungen innerhalb<br />

des innerstädtischen Wohnungsmarktes<br />

werden von den Investoren nicht mehr als Nachteil,<br />

sondern zunehmend als Chance wahrgenommen.<br />

Dabei sind die Vielzahl der Lagen mit überdurchschnittlichem<br />

Miet- und Preiswachstum auch ein<br />

Beleg dafür, dass die Stadt inzwischen auch als Ganzes<br />

eine erhebliche Aufwertung erfahren hat.<br />

Wer allerdings gezielt auf Wertsteigerungen setzt,<br />

muss die Wachstumslagen früher erkennen als andere<br />

Marktteilnehmer. Das ist in Berlin oft schwieriger<br />

als es anfänglich scheint. Denn zum einen sind<br />

die trendbestimmenden Milieus in der Hauptstadt<br />

in permanenter Bewegung. Beinahe jährlich werden<br />

auf der Suche nach preiswertem Wohnraum<br />

neue Quartiere entdeckt, die sich dann rasch zu<br />

einem Geheimtipp und in<br />

einem weiteren Schritt zur<br />

angesagten Wohnlage entwickeln.<br />

Zum anderen ist es<br />

häufig so, dass Straßen, die<br />

tagsüber als schöne attraktive<br />

Wohnumgebung erscheinen,<br />

nachts zu einer beliebten<br />

Partymeile entwickeln. Das<br />

gilt insbesondere in den „angesagten“ Vierteln von<br />

Friedrichshain und Kreuzberg. Im Ergebnis können<br />

Investoren, die dort frühzeitig einkaufen, oft hohe<br />

Renditen erwirtschaften, wenn sie das Potenzial<br />

und die Risiken der Mikrolage richtig einschätzen.<br />

Wer in den dynamischen Lagen Berlins nach Investitionsmöglichkeiten<br />

sucht, sollte den Markt deshalb<br />

über einen längeren Zeitraum beobachten, oder<br />

sich mit einem ortskundigen Partner beraten.<br />

Ein weiteres Plus von Berlin ist die hohe Liquidität<br />

des Wohnungsmarktes. Im Zeitraum zwischen<br />

2005 bis 2009 lag das Transaktionsvolumen in der<br />

Wachsende Wohnungsnachfrage<br />

durch<br />

einkommensstarke<br />

Bevölkerungsschichten<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Bundeshauptstadt im Mittel bei rund 3,6 Milliarden<br />

Euro. In anderen Großstädten wie Frankfurt, Düsseldorf,<br />

München und Hamburg wurden mit Wohnhäusern<br />

lediglich durchschnittliche Umsätze von<br />

290 bis 944 Millionen Euro erzielt. Vor dem Hintergrund<br />

der aktuell größeren Nachfrage nach Wohnhäusern<br />

und einem verschärf-<br />

ten Wettbewerb um attraktive<br />

Objekte ist es in Berlin somit<br />

deutlich leichter zu einem günstigen<br />

Abschluss zu kommen als<br />

in anderen Städten.<br />

Weil aber auch in der deutschen<br />

Hauptstadt inzwischen<br />

eine Vielzahl von Käufern unterwegs ist, sollten Investoren<br />

ihre Ankaufskriterien möglichst genau definieren,<br />

um bei der Akquisition möglichst rasch zu<br />

einer Kaufentscheidung zu kommen. Ebenso empfiehlt<br />

es sich, momentan einen Großteil der Kaufsumme<br />

als Eigenkapital zur Verfügung zu haben.<br />

Denn die besten Objekte werden in Berlin – wie<br />

in anderen deutschen Großstädten – in der Regel<br />

rasch von ortskundigen Privatanlagen identifiziert<br />

und sind daher oft für nur kurze Zeit auf dem Markt.<br />

Wer in einer solchen Konkurrenzsituation erst noch<br />

bei seiner Bank einen Kredit verhandeln muss, hat<br />

oft das Nachsehen.<br />

19


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

20<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Holländische <strong>Immobilienfonds</strong>:<br />

Das Comeback einer Assetklasse<br />

Beitrag von Hanno Weiß,<br />

Leiter Real Estate, Lloyd Fonds AG<br />

Bis zum Jahr 2004 investierten deutsche Anleger<br />

jährlich ca. 500 Milliarden Euro in Holländische<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> – damit war die<br />

Assetklasse lange eines der beliebtesten Anlageprodukte.<br />

Doch ab 2005 gingen die Platzierungszahlen<br />

merklich zurück. Dies lag zum einen daran, dass die<br />

Konkurrenz durch Immobilienanlagen zum Beispiel<br />

in Asien massiv wuchs, zum anderen wurden Neuengagements<br />

durch steigende Preise gebremst.<br />

Doch das Comeback der altbewährten Assetklasse<br />

ließ nicht lange auf sich warten – bereits 2008 legten<br />

Investoren wieder vermehrt in Hollandimmobilien an<br />

- trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise. So konnte<br />

noch im selben Jahr das Platzierungsvolumen verdoppelt<br />

werden. 2009 verdreifachte sich das platzierte<br />

Eigenkapital sogar gegenüber dem Vorjahr,<br />

wodurch Holländische <strong>Immobilienfonds</strong> zum erfolgreichsten<br />

Auslandsimmobilienfonds avancierten.<br />

Diesen Titel konnte die Assetklasse auch im letzten<br />

Jahr verteidigen, obwohl das platzierte Eigenkapital<br />

2010 um neun Prozent von 252 Millionen Euro<br />

(2009) auf 229 Millionen Euro zurückging.<br />

Hollandfonds treffen den Nerv der Zeit<br />

Holländische Immolibienfonds geben eine Antwort<br />

auf die aktuellen Anlegerbedürfnisse.<br />

Sicherheit und Transparenz sind heute wieder zentrale<br />

Kriterien bei Investitionsentscheidungen. Anleger<br />

wollen in Fonds mit konservativen Immobilien<br />

in etablierten, starken Märkten investieren – davon<br />

profitieren Hollandfonds.<br />

Darüber hinaus stimmen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen:<br />

Die Niederlande sind aufgrund<br />

der geografischen Lage eines der wirtschaftsstärksten<br />

Länder in Europa. Auch die exzellente Infrastruktur,<br />

die konsensorientierten Wirtschaftspolitik<br />

und die geringe Staatsverschuldung sprechen für<br />

die Niederlande als Investitionsstandort.<br />

Neben der stabilen wirtschaftlichen Situation der<br />

Niederlande ist auch die Struktur des Immobilienmarktes<br />

attraktiv für deutsche Anleger: Der Immobilienmarkt<br />

ist – nach Großbritannien – der<br />

transparenteste in Europa. Denn übersichtliche Mitvertrags-,<br />

Eigentums- und Grundbuchrechte bieten<br />

Fondsanbietern transparente und sichere Grundlagen<br />

für ihre Portfoliostrukturierung.<br />

Aufgrund dieser guten Rahmenbedingungen entwickelt<br />

sich in den Niederlanden das Miet- und<br />

Kaufpreisniveau stabil. Obwohl die Kaufpreise auch<br />

in den Niederlanden gestiegen sind, ist die Neubautätigkeit<br />

aufgrund restriktiver Baugenehmigungen<br />

relativ gering, was wiederum die Preise für hochwertige<br />

moderne Immobilien steigert. Trotzdem<br />

bewegen sich die Kaufpreise im europäischen Vergleich<br />

auf niedrigem Niveau, wodurch für Emissionshäuser<br />

eine attraktive Einkaufsituation entsteht.<br />

Auch die Entwicklung der Mietpreise spricht aus Anlegersicht<br />

für die Niederlande. Einkaufspreise sind<br />

bekanntermaßen nur eine Variable, die zum Erfolg<br />

eines <strong>Immobilienfonds</strong> beitragen. Daneben spielt


auch die langfristige Entwicklung der Mieten eine<br />

wesentliche Rolle. Und auch im diesem Bereich können<br />

die Niederlande mit guten Prognosen punkten.<br />

Denn im Vergleich zu den Einkaufrenditen befinden<br />

sich die Mietpreise derzeit mit durchschnittlich 140<br />

Euro pro Quadratmeter noch auf einem niedrigen<br />

Niveau.<br />

Darüber hinaus sind die Niederlande auch in Hinblick<br />

auf rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen<br />

für Investoren attraktiv. Dazu trägt ganz<br />

maßgeblich die günstige Besteuerung nach dem<br />

niederländischen Box-System bei, wobei Miet- und<br />

Pachteinnahmen pauschal eine Rendite von vier<br />

Prozent auf das gebundene Kapital unterstellt und<br />

das Ergebnis mit 30 Prozent besteuert wird. Der<br />

durchschnittliche Nettoertrag liegt dadurch nur<br />

etwa einen Prozentpunkt unter der Brutto-Rendite.<br />

Darüber hinaus sind Erträge aus Immobilienverkäufen<br />

sogar gänzlich steuerfrei. Zudem entfällt durch<br />

den Wegfall des Progressionsvorbehaltes eine weitere<br />

Belastung durch den deutschen Fiskus.<br />

Last but not least sind die Mitverträge in den Niederlanden<br />

in der Regel zu 100 Prozent indexiert sodass<br />

die jährlichen Mieterhöhungen als Inflationsausgleich<br />

vertraglich festgeschrieben sind – auch<br />

davon profitieren geschlossene <strong>Immobilienfonds</strong>.<br />

Ein starkes Investment mit dem „Holland Utrecht“<br />

All diese Vorteile vereint der aktuelle Hollandfonds<br />

der Lloyd Fonds AG „Holland Utrecht“. Mit dem<br />

Beteiligungsangebot haben den Anlegern die Möglichkeit,<br />

am starken niederländischen Immobilienmarkt<br />

zu partizipieren und die systemischen Vorteile<br />

auszuschöpfen.<br />

Der Fonds investiert in eine Büro-Neubauimmobilie<br />

des renommierten Architektenbüros Meyer en Van<br />

Schooten in Utrecht. Die Stadt befindet sich in der<br />

Randstadt, die das wirtschaftliche und kulturelle<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Zentrum der Niederlande darstellt. Rund 40 Prozent<br />

der niederländischen Bevölkerung leben in diesem<br />

Ballungsraum im Einzuggebiet von Rotterdam,<br />

Amsterdam, Utrecht und den Haag.<br />

Das Investitionsobjekt des „Holland Utrecht“ zeichnet<br />

sich nicht nur durch seine exzellente Lage aus.<br />

Das sogenannte „Green Building“ ist darüber hinaus<br />

für mindestens zehn Jahre an eine Gesellschaft<br />

des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens<br />

Deloitte vermietet.<br />

Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 30,5 Millionen<br />

Euro, 50 Prozent davon sollen durch Eigenkapital<br />

eingeworben werden; die jährlichen<br />

Ausschüttungen sind durchgängig mit 6 Prozent<br />

prognostiziert.<br />

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21


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

22<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Immobilienmarkt Österreich:<br />

Kleiner Nachbar mit großen Chancen<br />

Beitrag von Torsten Doyen,<br />

Geschäftsführer, HIH Vertriebs GmbH<br />

Die aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten<br />

und die Diskussionen um die Zukunft von<br />

Euro und US-Dollar mahnen: Risikostreuung<br />

war für Anleger noch nie so wichtig wie heute. In<br />

ein gut diversifiziertes Portfolio gehört ein breiter<br />

Mix aus verschiedenen Anlageklassen. Für alle, die<br />

Sicherheit suchen, sollten reale Werte, allen voran<br />

die Immobilie, dabei eine besonders wichtige Rolle<br />

spielen. Professionell gemanagte <strong>Immobilienfonds</strong><br />

sind das beste Mittel, um auch als Privatanleger von<br />

den lukrativen und traditionell wenig mit Aktien<br />

korrelierten Gewerbeimmobilienmärkten zu profitieren.<br />

Traditionell greifen Investoren zur Risikodiversifikation<br />

zu Auslandsimmobilienfonds, die auch häufig<br />

noch ein Renditeplus versprechen, weil sie in besonders<br />

dynamischen und aussichtsreichen Märkten<br />

investieren. Aktuell zögern viele Anleger jedoch mit<br />

Engagements außerhalb Deutschlands. Nach der Finanzkrise<br />

und mitten in der Eurokrise ist dies auch<br />

durchaus verständlich, denn Sicherheit geht vor.<br />

Was also tun: Lieber auf dem Heimatmarkt investieren<br />

und auf maximale Sicherheit setzen oder zur<br />

Diversifikation und zur Renditeoptimierung einen<br />

Auslandsimmobilienmarkt wählen? Einen interessanten<br />

Mittelweg können die wirtschaftlich stabilen<br />

Nachbarländer Deutschlands bieten.<br />

Österreich zum Beispiel stellt einen noch weitgehend<br />

weißen Fleck auf der Investorenlandkarte dar<br />

– zu Unrecht. Der kleine Nachbar im Südosten bietet<br />

große Chancen und gilt als Hort der Stabilität. Das<br />

Land ist deutschsprachig, EU-Mitglied und vielen<br />

Anlegern aus eigenen Reisen vertraut. Gemessen<br />

am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die Alpenrepublik<br />

eines der wohlhabendsten und produktivsten Länder<br />

in der Europäischen Union. Mit 32.800 Euro<br />

BIP pro Kopf liegt es deutlich vor Deutschland und<br />

Großbritannien. Im Durchschnitt der vergangenen<br />

zehn Jahre wuchs die Wirtschaft in Österreich um<br />

rund 1,55 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschland<br />

kommt dabei nur auf einen Wert von 0,9 Prozent.<br />

Für 2011 wird ein dynamisches Wachstum der<br />

österreichischen Wirtschaftsleistung von 1,7 Prozent<br />

erwartet, für das Jahr 2012 sogar 2,1 Prozent.<br />

Damit nicht genug: Die Arbeitslosenquote ist die<br />

niedrigste in der gesamten europäischen Union. Sie<br />

liegt bei nur 4,4 Prozent.<br />

Der transparente Wiener Immobilienmarkt braucht<br />

den internationalen Vergleich ebenfalls nicht zu<br />

scheuen. Wien ist das wirtschaftliche Zentrum des<br />

Nachbarlandes. Die Millionenmetropole beherbergt<br />

internationale Organisationen wie OECD und OPEC<br />

und ist für viele global agierende Konzerne das Tor<br />

nach Osteuropa. Im Großraum lebt mehr als ein<br />

Viertel der österreichischen Bevölkerung. Hinsichtlich<br />

Transaktionsvolumen rangiert der Wiener Immobilienmarkt<br />

mit einem absoluten Wert von 1,6<br />

Milliarden Euro im Jahr nahezu auf Augenhöhe mit<br />

dem wichtigsten deutschen Markt Frankfurt (1,8<br />

Milliarden Euro). Gefragt sind in Wien vor allem<br />

hochwertige Büroflächen mit Anbindung an den öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV). Wiener nutzen<br />

traditionell die öffentlichen Verkehrsmittel sehr


intensiv. Daher legen die Unternehmen besonderes<br />

Augenmerk auf die verkehrsgünstige Lage bei der<br />

Auswahl von Flächen. Die Folge: Die hohe Nachfrage<br />

führt zu stabilen bis steigenden Mieten für<br />

Büroobjekte mit ÖPNV-Anschluss. Die Investitionsbedingungen<br />

in Wien sind auch insgesamt ausgesprochen<br />

gut: robuste, tendenziell leicht steigende<br />

Spitzenmieten, eine stabile Spitzenrendite und ein<br />

moderates Leerstandsniveau. Selbst während der<br />

globalen Finanzkrise erwies sich der Markt als stabil<br />

und deutlich weniger schwankungsanfällig als viele<br />

andere europäische Metropolen.<br />

Investoren aus Deutschland lockt zudem das attraktive<br />

Doppelbesteuerungsabkommen. Anleger,<br />

die in Österreich über einen geschlossenen Fonds<br />

investieren, können die Erträge, solange diese den<br />

jährlichen Freibetrag von 2.000 Euro nicht überschreiten,<br />

ohne Steuern zu zahlen vereinnahmen.<br />

Nach einer Haltedauer von zehn Jahren ist der Veräußerungsgewinn<br />

beim Verkauf einer Immobilie<br />

dann vollständig steuerbefreit. Gegenüber Investitionen<br />

in Deutschland bietet dies einen spürbaren<br />

Renditevorteil.<br />

Die Besonderheit des Wiener Immobilienmarktes:<br />

Internationale Investoren sind bislang noch wenig<br />

vertreten. 94 Prozent aller Immobilieninvestments<br />

entfielen etwa im zweiten Halbjahr 2010 auf österreichische<br />

Investoren, berichtet das internationale<br />

Maklerhaus CB Richard Ellis. Um angesichts des<br />

knappen Angebots zum Zug zu kommen, sind eine<br />

hervorragende lokale Vernetzung und eine gute<br />

Marktkenntnis zwingend erforderlich. Ein Grund,<br />

weshalb trotz der guten Investitionsbedingungen<br />

bislang nur wenige Initiatoren geschlossener Beteiligungsmodelle<br />

in Österreich aktiv sind.<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Die HIH Global Invest verfügt über einen guten<br />

Marktzugang in Österreich. Ihr ist es gelungen, eine<br />

hochattraktive Büroimmobilie in Wien für deutsche<br />

Anleger zu sichern. Das im Jahr 2007 fertiggestellte<br />

Gebäude weist Neubaustandard mit hoher Energieeffizienz<br />

auf, beherbergt einen bonitätsstarken,<br />

staatsnahen Mieter und liegt direkt an der U-Bahn-<br />

und Busstation Zippererstraße, deren Linien direkt in<br />

die Wiener Innenstadt führen. Der langfristige Mietvertrag<br />

gilt noch für weitere fast zwölf Jahre und<br />

ist voll inflationsindexiert und damit gegen Geldentwertung<br />

geschützt. Über den neuen geschlossenen<br />

Fonds HIH Global Invest 05 - Österreich können Privatanleger<br />

ab einer Mindestzeichnungssumme von<br />

15.000 Euro in diese Immobilie im stabilen und attraktiven<br />

Wiener Immobilienmarkt investieren. Die<br />

Auszahlungen des konservativ kalkulierten Fonds<br />

steigen von 5,75 Prozent pro Jahr über die Laufzeit<br />

auf 6,25 Prozent. Unter Berücksichtigung des<br />

österreichischen Freibetrages kann der Anleger bis<br />

zu einem Beteiligungsbetrag von 45.000 Euro diese<br />

Auszahlungen steuerfrei vereinnahmen.<br />

Anleger, die Wert auf Sicherheit legen und zugleich<br />

ihr Risiko streuen wollen, sollten den Immobilienmarkt<br />

Österreich in Betracht ziehen. Eine Investition<br />

in das Nachbarland sorgt für Risikostreuung im<br />

Portfolio, sichert die Vorteile eines attraktives Doppelbesteuerungsabkommens<br />

und bietet zugleich<br />

eine wirtschaftliche Stabilität vergleichbar mit der<br />

Deutschlands. Außerdem ist Wien immer eine Reise<br />

wert: Eine Kulturreise in die Donaumetropole lässt<br />

sich elegant mit einer Visite beim Fondsobjekt verbinden.<br />

So kann sich der Anleger jederzeit selbst einen<br />

Eindruck vom Stand seiner Investition machen.<br />

23


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

24<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Schweizer Immobilienmarkt:<br />

Bietet ein breites Spektrum an Anlagealternativen<br />

Beitrag von Klaus W. Bender,<br />

Gründer und Verwaltungsratspräsident, Acron AG, Zürich<br />

Der Schweizer Immobilienmarkt boomt. Viele<br />

Immobiliengesellschaften konnten mit soliden<br />

Aufwertungen glänzen. Die Berner Börse,<br />

die einzige alternative Börse neben der SIX Swiss<br />

Exchange in der Schweiz, hat sich als Handelsplatz<br />

für kleinkapitalisiert Immobilienunternehmen etabliert.<br />

Zu deren Angebot zählen auch drei Einobjektanlagen<br />

von Acron, die die Vorteile von <strong>Immobilienfonds</strong><br />

oder REITs mit denjenigen von Direktanlagen<br />

kombinieren. Sie bieten die notwendigen Informationen,<br />

um dem Investor eine detaillierte Einschätzung<br />

der Ertragschancen und Risiken seiner Anlage<br />

zu erlauben und verbessern die Handelbarkeit.<br />

Die Preise im Schweizer Immobilienmarkt steigen vor<br />

allem bei Wohneigentum und Renditeliegenschaften<br />

ungebremst. Die vereinzelten Stimmen, in den Regionen<br />

Zürich und Genf, den wirtschaftlichen Zentren<br />

der Schweiz, würden sich Immobilienblasen bilden,<br />

finden kaum Gehör. Denn gerade in diesen Ballungsräumen<br />

halten die Einkommen mit der Immobilienpreisentwicklung<br />

mit und die Bautätigkeit ist intensiv.<br />

Insgesamt wird der Immobilienboom durch die starke<br />

Wirtschaftsleistung, die tiefe Arbeitslosigkeit und die<br />

andauernde Zuwanderung in die Schweiz gestützt.<br />

Diese Trends führen zu einer steigenden Nachfrage<br />

nach Immobilien, die durch die tiefen Zinsen zusätzlich<br />

gestützt wird. Zwar läuft die Bautätigkeit auf Hochtouren,<br />

kann den Bedarf aber kaum decken. Gemäss<br />

einer Studie von Wüest & Partner, ein Spezialist im Immobilien-<br />

und Baumarkt, liegen etwa die Preise von<br />

Büro- oder Einzelhandelsimmobilien heute deutlich<br />

über den Niveaus vor der Finanzkrise. Allerdings kann<br />

diese vereinfachte Diagnose nicht pauschal auf alle Immobilieninvestments<br />

angewendet werden. Lokale und<br />

sektorielle Unterschiede bleiben groß, womit die sorgfältige<br />

Auswahl der Immobilien auch in der Schweiz<br />

entscheidend bleibt.<br />

Die Bauindustrie sowie die Immobilienaktien und<br />

-fonds sind die Gewinner des Immobilienbooms.<br />

Der Index Schweizer Immobilienwerte hat seit Anfang<br />

2009 seinen Wert fast verdoppelt, während der<br />

Schweizer Aktienmarkt nur um rund ein Viertel zulegte.<br />

Die größten Schweizer Immobilienwerte weisen<br />

eine Marktkapitalisierung von mehreren Milliarden<br />

Franken auf und sind in internationalen Branchenindizes<br />

enthalten. Internationale Investoren sind damit auf<br />

Schweizer Immobilienaktien aufmerksam geworden.<br />

Dem Anleger in Schweizer Immobilien bietet sich eine<br />

Vielzahl von Anlagealternativen mit sehr unterschiedlichen<br />

Charakteristika (Tabelle 1). Weit verbreitet und<br />

bekannt sind <strong>Immobilienfonds</strong> und Immobiliengesellschaften<br />

(REITs). Diese bieten dem Investor eine liquide<br />

Beteiligung an einem diversifizierten Immobilienportfolio.<br />

Allerdings bieten diese Anlageformen kaum die<br />

notwendige Transparenz, um die effektiven Sach- und<br />

Ertragswerte des Portfolios optimal einschätzen zu<br />

können. Zudem sind die Asset Manager jederzeit frei,<br />

dass Portfolio und damit die Risiko-Ertrags-Relationen<br />

zu ändern. Demgegenüber verfügen Direktanlagen<br />

über optimale Transparenz von der Finanzierung bis<br />

zur Ausgestaltung der Mietverträge. Sie bieten gerade<br />

in Zeiten steigender Inflationserwartungen den opti-


malen Schutz, da sich Ertragssteigerungen aufgrund<br />

der Indexierung der Mietverträge unmittelbar auf die<br />

Nettorendite auswirken. Hingegen sind Direktanlagen<br />

wenig liquide und die Transaktionskosten können sehr<br />

hoch ausfallen.<br />

Abgrenzung der Formen von Immobilieninvestments<br />

für Privatanleger<br />

+ zu vergleichsweise hohen Kosten<br />

Das Einbringen von Einzelobjekten in eine Aktiengesellschaft,<br />

wie dies mit den Acron Helvetia Immobilienaktiengesellschaften<br />

umgesetzt wird, bietet einen<br />

Ausweg aus dem Dilemma. Durch dieses Modell erhalten<br />

Immobilieninvestoren die Möglichkeit, in eine<br />

einzelne Immobilie – ähnlich einer Direktanlage – zu<br />

investieren. Im Gegensatz zu einer Direktanlage steht<br />

es dem Anleger frei, lediglich eine Teilinvestition vorzunehmen<br />

wodurch er seinen Kapitaleinsatz im Kontext<br />

der Vermögensallokation flexibel wählen kann. Darüber<br />

hinaus erhält der Investor mit der Aktie auch ein direktes<br />

Mitspracherecht an Unternehmensentscheiden.<br />

BX-notierte Immobilienunternehmen gelten als<br />

Geheimtipp<br />

Die Berner Börse BX Berne eXchange hat sich als idealer<br />

Börsenplatz für kleinkapitalisiert Unternehmen aus<br />

dem Immobiliensektor etabliert und bietet einen kostengünstigen<br />

Handel. Die Notierung der Aktien ermöglicht<br />

nicht nur den geregelten Handel der Aktien,<br />

sie bietet den Investoren zusätzliche Transparenz, da<br />

die Emittenten den mit der Notierung verbundenen<br />

Pflichten nachgekommen müssen. Vorschriften, die es<br />

u.a. zu beachten gilt, sind in dem Börsengesetz sowie<br />

der Börsenverordnung, dem Obligationenrecht, dem<br />

Kollektivanlagengesetz sowie dem Kotierungsreglement<br />

der Berner Börse festgehalten. Dazu zählen z.B.<br />

ein ausführlicher Jahresbericht, ad-hoc Meldepflichten<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

oder die Publikation von Beteiligungen über 3%. Darüber<br />

hinaus ist jederzeit der Tageskurs der an der Börse<br />

gehandelten Aktie ermittelbar.<br />

Seit September 2009 sind drei ACRON Immobilienunternehmen<br />

an der BX Berne eXchange notiert und<br />

bieten ihren Aktionären diesen Zusatznutzen. Die<br />

Renditen der Unternehmen sind dank niedrigen Kosten,<br />

einer optimalen Finanzstruktur und einer hohen<br />

Ausschüttung mit mindestens 6.0% sehr attraktiv.<br />

Entsprechend zogen die Aktien insbesondere ertragsorientierte<br />

Anleger an, die sich bei Zeichnung der Immobilienaktien<br />

bewusst für ein langfristiges Engagement<br />

in den Schweizer Immobilienmarkt entschieden.<br />

Fokus auf hochwertige Gewerbeimmobilien<br />

Nicht alle Immobilen eignen sich jedoch für das gewählte<br />

Modell, weshalb Acron strenge Selektionskriterien<br />

einhält. Im Fokus stehen neue oder neuwertige<br />

Gewerbeliegenschaften an erstklassigen Standorten<br />

mit wenigen Mietern, die eine kostengünstige Bewirtschaftung<br />

mit langfristigen Mietverträgen erlauben.<br />

Dazu zählen Büroliegenschaften (Zertifizierung mindestens<br />

MINERGIE), Hotels, Retailimmobilien und Logistikliegenschaften.<br />

Dagegen sind Wohnimmobilien<br />

aufgrund ihrer Grösse sowie der oft grossen Anzahl<br />

von Mietern bei häufigen Wechseln kaum für die aktienbasierte<br />

Beteiligung geeignet.<br />

Portikons in Zürich,<br />

Investitionsimmobilie der ACRON HELVETIA VII Immobilien AG<br />

25


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

26<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Perspektiven<br />

im chinesischen Immobilienmarkt<br />

Beitrag von Florian Schmied,<br />

Geschäftsführer, Euro Sino Invest GmbH<br />

Nach einem Bericht der Unternehmensberatung<br />

McKinsey werden in den nächsten Jahren<br />

über 350 Millionen Chinesen vom Land in<br />

die Städte ziehen. Für das Jahr 2030 wird in China<br />

mit einer urbanen Bevölkerung von einer Milliarde<br />

Menschen gerechnet. Bereits 2015 soll die Urbanisierungsrate<br />

auf 50 Prozent ansteigen. Zum Vergleich:<br />

In Staaten wie Südkorea und Malaysia liegt<br />

sie bei 81 bzw. 70 Prozent. Das schafft Nachfrage<br />

vor allem nach städtischem Wohnraum.<br />

Dass der chinesische Wohnungsmarkt noch längst<br />

nicht gesättigt ist, war vor einiger Zeit aus dem<br />

Wohnbau- und Stadtentwicklungsministerium<br />

(MoURD) zu hören. Chen Huai, Direktor des ministeriellen<br />

Policy Research Center, wurde mit der Aussage<br />

zitiert, dass in den nächsten 20 Jahren über die<br />

Hälfte der bestehenden Wohnimmobilien ersetzt<br />

werden müsse. Häuser, die vor 1999 gebaut seien,<br />

entsprächen nicht mehr den Lebensgewohnheiten<br />

und seien nicht auf langfristige Nutzung ausgelegt.<br />

Das beweist den hohen Bedarf an wohnwirtschaftlich<br />

genutzter Fläche. Und die Regierung hat ein<br />

starkes Interesse, dass die Versorgung mit bezahlbarem<br />

Wohnraum sichergestellt ist.<br />

In Teilen der so genannten erstrangigen Städte wie<br />

Peking, Shanghai oder Guangzhou herrscht ein<br />

Preisniveau, dass sich etwa Beamte mit mittlerem<br />

Einkommen nicht mehr leisten können. Das ist bekannt<br />

und wird in Auslandsmedien oft als existentielle<br />

Immobilienblase beschrieben. Dabei wird verkannt,<br />

dass bestimmte Bezirke in den Mega-Cities<br />

bei einkommensstarken Chinesen derart beliebt<br />

sind, dass die Nachfrage kaum gedeckt werden<br />

kann und die Marktpreise demnach auch nicht fallen<br />

dürften.<br />

Scharf hat die Regierung auf überbordende Entwicklungen<br />

reagiert und Kampagnen zur Eindäm-<br />

mung überzogener Preissteigerungen gestartet.<br />

Unter anderem sehen die Programme vor, Baufinanzierungen<br />

streng zu kontrollieren, Darlehen<br />

für den Erwerb von Zweit- und Drittwohnungen<br />

zu begrenzen und Anzahlungen beim Erwerb von<br />

Zweitwohnungen heraufzusetzen. Somit hat die<br />

Regierung im Kampf gegen partielle Blasenbildung<br />

Maßnahmen ergriffen und Instrumente eingesetzt,<br />

die dem Markt in den vergangenen vier Jahren gute<br />

Leitlinien gegeben haben.<br />

Bis 2020 wird der Anteil der erstrangigen Städte<br />

am Immobilienmarkt bei 10 Prozent liegen, so der<br />

internationale Immobiliendienstleister Jones Lang<br />

LaSalle. Deshalb bieten sich in diesem Jahrzehnt<br />

große Chancen in den zweit- und drittrangigen<br />

Städten. Anders als erstrangige Metropolen liegen<br />

jetzt Städte zweiten Ranges wie Shenyang im Fokus<br />

ausländischen Kapitals, so Jones Lang LaSalle.


Shenyang – Metropole mit gesundem Wachstum<br />

Shenyangs Vizebürgermeister Yang Yazhou präsentiert<br />

gute Aussichten für seine Stadt. Denn: „2013<br />

werden die nationalen Spiele in Shenyang stattfinden.“<br />

Weiterer Wachstumsimpuls: Die im nordöstlichen<br />

China gelegene Stadt ist als besonders<br />

geförderte Sonderwirtschaftszone ausgewiesen.<br />

Solche Informationen wirken sich auf Wirtschaft,<br />

Infrastruktur und Immobilienmarkt in der Regel sehr<br />

positiv aus.<br />

Das Potenzial der Stadt lässt sich<br />

auch in der im ersten Quartal<br />

2011 herausgegebenen Studie<br />

des internationalen Immobiliendienstleistungsunternehmens<br />

CB Richard Ellis nachlesen. Danach<br />

liegt der durchschnittliche<br />

Kaufpreis für den Quadratmeter<br />

Wohnraum im hochwertigen<br />

Segment in Shenyang mit nur 9.359 Renminbi oder<br />

rund 1.030 Euro am unteren Ende der Skala der 15<br />

wichtigsten Städte Chinas.<br />

Nachdem die Einkommen in Shenyang von 2000<br />

bis 2008 um durchschnittlich 14 Prozent jährlich<br />

gestiegen sind, aber die Kaufpreise in diesem Zeitraum<br />

nur einen Anstieg von sieben Prozent jährlich<br />

verzeichneten, ist ein moderater Zuwachs der<br />

Wohnungspreise auf ein gesundes Maß zu erwarten.<br />

Zum Vergleich: In der erstrangigen Hauptstadt<br />

Peking liegt der Durchschnittsquadratmeterpreis<br />

sechsmal höher als in Shenyang. Für die recht stabi-<br />

Chinesischer<br />

Wohnungsmarkt<br />

noch längst<br />

nicht gesättigt<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

le Preisentwicklung in Shenyang spricht auch, dass<br />

hier das Verhältnis von Miete zu Verkaufspreis deutlich<br />

günstiger ist als in den anderen analysierten chinesischen<br />

Metropolen.<br />

Das Beispiel Shenyang steht sicherlich auch für andere,<br />

vergleichbar gute Standorte. Solche Standorte<br />

sind es, die Euro Sino Invest (ESI) mit ihren Teams<br />

vor Ort für eigene Projekte ausfindig macht und<br />

analysiert, um anschließend Wohnimmobilien zu<br />

planen, bauen und zu verkaufen.<br />

Im Rahmen einer derartigen<br />

Markt- und Standortanalyse entschied<br />

ESI sich für Shenyang, eine<br />

Stadt mit deutlichem Wachstumspotenzial<br />

– siehe oben. In Shenyang<br />

mit seinen 7,2 Millionen<br />

Einwohnern (und zusätzlich<br />

13 Millionen im Großraum)<br />

entwickelt ESI jetzt mit dem erfahrenen Joint-Venture-Partner<br />

Wan Heng, einem staatlichen Unternehmen,<br />

das Wohnbauprojekt „Noble Mansion“.<br />

ESI legt besonderen Wert darauf, dass mit deutscher<br />

Qualität gebaut wird. Zwei Beispiele: ThyssenKrupp<br />

liefert Aufzüge und Bosch Sicherheitssysteme. Das<br />

Design wurde bewusst europäisch gehalten, um<br />

den Wünschen der chinesischen Mittelschicht zu<br />

entsprechen. Verantwortlich für das Design zeichnet<br />

das international tätige Architekturbüro Progetto<br />

CMR aus Mailand, das in China bereits zahlreiche<br />

Preise und Auszeichnungen für seine Arbeit gewonnen<br />

hat.<br />

27


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

28<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die nachhaltige und<br />

energiesparende Bauweise. Das ist ein Aspekt, der<br />

gerade in China besonderen Anklang bei den Regierungsstellen<br />

findet. So sind die Regenwasseraufbereitung<br />

und die Nutzung von Geothermie einige<br />

der modernen umweltbewussten Maßnahmen für<br />

das Vorhaben „Noble Mansion“ (ein Projekt für den<br />

in 2010 platzierten Beteiligungsfonds ESI China 1).<br />

Damit setzt ESI in China auch in ökologischer Sicht<br />

neue Standards.<br />

Institutionelle Immobilieninvestoren<br />

für 2011 vorsichtig optimistisch<br />

Institutionelle Anleger, die in die Assetklasse Immobilien<br />

investieren, schätzen, dass sich im laufenden<br />

Geschäftsjahr in Deutschland mit Immobilien<br />

ein Total Return von 4,6 % bis 5,2% erzielen<br />

lässt. Innerhalb dieser Bandbreit lag die Schätzung<br />

von der Hälfte aller Befragten. Vereinzelt wurden<br />

sogar Renditen bis 6,8% prognostiziert. Die niedrigste<br />

Erwartung lag bei 2,7%. Das ergab eine<br />

Stichprobenbefragung der IPD Investment Property<br />

Databank GmbH (IPD), Wiesbaden, die aktuell<br />

unter 130 Marktteilnehmern durchgeführt wurde.<br />

Die jährliche Befragung der deutschen institutionellen<br />

Investoren wird von IPD bereits zum fünften<br />

Mal durchgeführt. Die Abweichung in den Vorjahren<br />

zwischen der Prognose und dem tatsächlichen<br />

DIX-Ergebnis von 4,2% bewegten sich zwischen<br />

0,2%-Punkten und 1,3%-Punkten. "Die über-<br />

Euro Sino Invest versteht sich als Unternehmen mit<br />

ganzheitlichem Ansatz. Es verbindet Aktivitäten<br />

als Emissionshaus (momentan werden Anteile am<br />

Fonds ESI China 2 angeboten), Asset Manager und<br />

Projektentwickler in einem Unternehmen. Damit<br />

lassen sich deutliche Vorteile beispielsweise bei der<br />

Ersteigerung der Immobilienrechte ebenso wie bei<br />

der Beschaffung von Baumaterialien erzielen. In<br />

der eigenen Projektentwicklungsgesellschaft sind<br />

30 Ingenieure, Architekten etc. direkt am Projektstandort<br />

in Shenyang vertreten und gewährleisten<br />

die Projektführung und -kontrolle am kurzen Zügel.<br />

Darüber hinaus sind in Peking rund 20 qualifizierte<br />

ESI-Mitarbeiter tätig.<br />

wiegend realistischen Einschätzungen der Marktteilnehmer<br />

zum Renditepotenzial des deutschen<br />

Immobilienmarktes stellen mittlerweile einen zuverlässigen<br />

Indikator dafür dar, ob die Branche mit positiven<br />

oder negativen Entwicklungen rechnet", so<br />

IPD-Geschäftsführer Dr. Daniel Piazolo.<br />

Der Total Return besteht aus zwei Komponenten:<br />

der Netto-Cash-Flow-Rendite, für die 2010 ein Wert<br />

von 5,1% ermittelt wurde, und der Wertänderungsrendite,<br />

die im vergangenen Jahr bei -0,8% lag.<br />

"Mit einer Prognose von 4,8% für 2011 zeigen die<br />

Marktteilnehmer einen vorsichtigen Optimismus.<br />

Denn de facto erwartet die Immobilienbranche<br />

weder deutliche Wertsteigerungen noch Wertverluste",<br />

führt Daniel Piazolo weiter aus.


Advertorial | IMMOBILIEN 2011<br />

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IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

30<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

US-Immobilienmarkt:<br />

Schnelle Erholung für Ostküsten-Staaten<br />

Interview mit Wolfgang J. Kunz,<br />

Vertriebsdirektor, DNL Investmentagentur für US-Immobilien e.K.<br />

Herr Kunz, Sie offerieren <strong>Immobilienfonds</strong> in den<br />

USA. Was sagen Sie zu den Schlagzeilen der vergangenen<br />

Tage wie‚ USA ist abgebrannt…gigantische<br />

Schuldenberge….extreme Staatsverschuldung<br />

in Amerika… Sind die USA ähnlich pleite wie<br />

Griechenland?<br />

EINDEUTIG NEIN. Wäre Amerika pleite, würden<br />

kaum große Unternehmen wie Volkswagen, Daimler<br />

Benz, wie BMW und viele mittelständische Unternehmen<br />

nach Amerika gehen.<br />

Wie ich Griechenland mit Deutschland nicht vergleichen<br />

kann, muss ich auch in den USA differenzieren.<br />

So kann man z.B. Kalifornien nicht mit uns in<br />

Georgia vergleichen.<br />

Beachten Sie hierbei bitte auch, dass die USA ein<br />

sehr hohes Potenzial an wirtschaftlicher Erholung<br />

haben. So könnte z.B., das Haushaltsdefizit innerhalb<br />

weniger Jahre komplett abgebaut sein, wenn<br />

sich der Verteidigungsetat um nur 30 % reduzieren<br />

würde. Alleine durch den Fortfall des Einsatzes im<br />

Irak würden die USA jährlich ca. 500 Milliarden USD<br />

einsparen.<br />

Wo machen Sie denn besonders eine Erholung fest?<br />

In den Ostküsten-Staaten – vor allem im Süd - Osten<br />

der USA. Dort ist TSO mit seinem Firmensitz in<br />

Atlanta traditionell gut vernetzt und investiert. Der<br />

Bundesstaat Georgia zählt zu den fünf Staaten die<br />

Ihr Kredit-Rating „AAA“ auch während des konjunkturellen<br />

Abschwungs beibehalten werden. Dies<br />

sowie die hohe Lebensqualität und die günstigen<br />

Lebenshaltungskosten führen dazu, dass viele nationale<br />

und internationale Unternehmen sich hier<br />

ansiedeln.<br />

Vor einigen Monaten erst hat die Firma NCR, der<br />

größte Geldautomatenhersteller Amerikas, ihren<br />

Firmensitz von Ohio nach Atlanta verlegt und dort<br />

ca. 3500 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Wie unterscheidet sich der Süd-Osten der USA vom<br />

Rest der USA?<br />

Wie bereits erwähnt, durch die günstigeren und<br />

besseren Lebensbedingungen. Die Krise ist im Südosten<br />

relativ moderat verlaufen, und der Zuzug an<br />

hochqualifizierten Arbeitskräften und die Ansiedlung<br />

neuer Unternehmen haben zu einer schnellen<br />

Erholung geführt.<br />

Sie haben durchplatziert, auch in der Krise. Sind allerdings<br />

mit dem aktuellen Fonds TSO-DSL Fonds Nr.<br />

3 seit geraumer Zeit am Markt. Es ist eine Art halb<br />

Blindpool. Wie kommt so etwas in diesen Zeiten<br />

beim Anleger an?<br />

Ja, wir haben während der Krise durchplatziert, weil<br />

unsere Anleger vierteljährliche Ausschüttungen erhielten<br />

und da wir nur in ertragbringende Immobilien<br />

investiert haben. Wir haben sogar von der Krise<br />

partizipiert – statt den normalen Preisabschlägen<br />

von ca. 30 % konnten wir mit Preisabschlägen von


is zu 70% für unsere Anleger einkaufen. Wir sind<br />

seit geraumer Zeit auf dem Markt, weil wir nicht in<br />

ein großes Investment sondern in viele verschiedene<br />

Immobilien investiert haben. Seit einiger Zeit sind<br />

wir auch kein Blindpool mehr und unsere Investoren<br />

wissen heute, an welchen Immobilien sie beteiligt sind.<br />

Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass der<br />

Anleger es doch scheut sein Geld in einen Blindpool<br />

zu investieren. Inwieweit ist Ihr aktueller Fonds, der<br />

Fonds Nr. 3 denn tatsächlich inzwischen investiert?<br />

Die Anleger haben nur anfangs in ein Teil Blindpool<br />

investiert, da im Emissionsprospekt drei konkrete<br />

Objekte beschrieben wurden.<br />

Aktuell ist TSO-DNL Fund III in neun Gewerbeimmobilien<br />

investiert. Da der Funds Ende September<br />

geschlossen wird investieren die Anleger aktuell in<br />

ein LEED-Gold-Bürogebäude im Herzen Atlantas, da<br />

die Anleger hierüber bereits Detail Informationen<br />

erhielten investieren sie also auch bei dieser Immobilie<br />

nicht mehr in einen Blindpool.<br />

In Europa ist inzwischen jeder Neubau gleichzeitig<br />

auch ein Nachhaltiges Gebäude, Green Building.<br />

Wie wichtig ist das Thema in den USA?<br />

Dieses Thema ist sehr wichtig – in den USA wurden<br />

die Qualifizierungen der verschiedenen Qualifizierungszertifikate<br />

eingeführt. Sowohl die Eigentümer<br />

dieser Immobilie als auch die Mieter profitieren von<br />

der Nachhaltigkeit.<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Was hat der Anleger davon, dass der Fonds sich an<br />

solch einer Immobilie beteiligt. Und was haben die<br />

Mieter davon, wenn sie in solch einer Immobilie sitzen?<br />

Die Anleger haben eine wesentlich hochwertigere<br />

Immobilie, die beim Wiederverkauf im Durchschnitt<br />

ca. 16 % mehr Verkaufsgewinn erzielen. Außerdem<br />

erzielen Investoren höherer Renditen und haben<br />

den Vorteil, dass die Mieter bereit sind, langfristige<br />

Mietverträge zu akzeptieren.<br />

Obwohl die Mieter höhere Nettomieten zahlen, sparen<br />

sie durch die wesentlich geringeren Nebenkosten<br />

effektiv.<br />

Aktuell kauft TSO für den TSO – DNL Fund III eine<br />

solche Leed-Gold-Immobilie in Atlanta ein.<br />

Das Video zum Gotzi`s FOND-Check mit Herrn Kunz<br />

sehen Sie unter: www.wmd-brokerchannel.de<br />

Bitte klicken Sie auf den Button!<br />

u<br />

31


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

32<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Investieren im Land der Kängurus<br />

Beitrag von Andreas Heibrock<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Real I.S. AG<br />

Stabilität und Sicherheit gehören für Investoren<br />

zu den wichtigsten Gründen für Immobilieninvestitionen.<br />

Da diese Eigenschaften meist dem<br />

Naheliegenden und Altbekannten zugeschrieben<br />

werden, fokussieren sich hiesige Investoren insbesondere<br />

auf Deutschland und investieren allenfalls<br />

noch in Europa oder den USA. In puncto Stabilität<br />

ist dies jedoch nicht automatisch die beste Wahl. So<br />

bietet beispielsweise auch Australien ein höhes Maß<br />

an Stabilität – und zwar in mehrerlei Hinsicht.<br />

Australien ist ein dynamischer Wachstumsraum. Für<br />

2011 wird ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts<br />

um 3,6 Prozent erwartet, und auch für die folgenden<br />

Jahre gehen Experten von einem jährlichen<br />

Wirtschaftswachstum von bis zu vier Prozent aus.<br />

Bereits seit dem Jahr 1992 ist das Bruttoinlandsprodukt<br />

stetig gegenüber dem Vorjahr gewachsen.<br />

Zwar fiel das Wachstum während der weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise mit<br />

1,2 Prozent im Jahr 2009 ver-<br />

glichen mit dem langjährigen<br />

Durchschnittswert relativ gering<br />

aus. Dennoch zählt Australien<br />

damit immerhin zu einer der<br />

wenigen hoch entwickelten Industrienationen,<br />

die in diesem<br />

Jahr überhaupt gewachsen sind.<br />

Dies ist insbesondere auf das<br />

stabile Bankensystem, aber auch auf wirtschaftspolitische<br />

Maßnahmen und die soliden Staatsfinanzen<br />

zurückzuführen. So hat Australien, gemessen am<br />

Bruttoinlandsprodukt, mit etwa 20 Prozent eine<br />

sehr viel geringere Verschuldungsquote als andere<br />

OECD-Nationen. In Deutschland liegt sie beispielsweise<br />

bei über 80 Prozent, in den USA bei knapp<br />

100 Prozent .<br />

Darüber hinaus profitiert Australien von seinen hohen<br />

Rohstoffaufkommen. Sowohl bei Eisenerz als<br />

auch den Industriemetallen Titan, Lithium, Gold<br />

und Aluminium ist das Land einer der weltweit füh-<br />

Australien<br />

ist ein<br />

dynamischer<br />

Wachstumsraum<br />

renden Produzenten und seit Mitte der 80er Jahre<br />

zudem weltweit größter Exporteur von Steinkohle.<br />

Insgesamt hat sich die australische Wirtschaft im<br />

Vergleich mit den meisten anderen OECD-Staaten<br />

seit dem Ausbruch der Finanzkrise somit deutlich<br />

besser entwickelt.<br />

Auch der Arbeitsmarkt hat die<br />

Krise relativ unbeschadet überstanden.<br />

Zwar ist die Arbeitslosenquote<br />

im Zuge der Krise<br />

um zwei Prozentpunkte angestiegen,<br />

verglichen mit anderen<br />

Nationen lag sie allerdings mit<br />

knappen sechs Prozent noch<br />

immer auf einem sehr niedrigen<br />

Niveau. Für das Jahr 2011 wird für Australien eine<br />

Quote von 4,9 Prozent prognostiziert. Damit ist die<br />

Arbeitslosigkeit deutlich geringer als in den meisten<br />

OECD Staaten. Auch dem australischen Bildungssystem<br />

wird vom World Economic Forum im Ländervergleich<br />

eine hohe Wettbewerbsfähigkeit zugeschrieben,<br />

was eine Grundlage für die Sicherung<br />

des zukünftigen Wohlstands ist.<br />

In Australien wächst jedoch nicht nur die Wirtschaftsleistung,<br />

sondern – im Gegensatz zu Deutschland<br />

– auch die Bevölkerung. Seit 1990 ist die Bevölke-


ungszahl kontinuierlich gestiegen und liegt derzeit<br />

bei 22,3 Millionen. Im Schnitt beträgt das Wachstum<br />

etwa 1,5 Prozent pro Jahr und wird Prognosen<br />

zufolge auch in Zukunft weiter anhalten.<br />

Die wachsende Wirtschaft und Bevölkerung Australiens,<br />

von der insbesondere<br />

die Großstädte profitieren, bieten<br />

gute Voraussetzungen für<br />

Immobilieninvestitionen. Aber<br />

auch der Immobilienmarkt selbst<br />

bietet gute Gründe für den Erwerb<br />

australischer Immobilien,<br />

denn er ist zum Beispiel laut dem<br />

aktuellen Immobilien-Transparenzindex<br />

von Jones Lang LaSalle<br />

der transparenteste der Welt.<br />

Für ausländische Investoren<br />

bedeutet dies, dass sie die gleichen Marktbedingungen<br />

wie lokale Investoren vorfinden und ihnen<br />

verlässliche Markt- und Finanzinformationen und<br />

klare Vorgaben zu Steuern und behördlichen Regu-<br />

lierungen in einem Markt zur Verfügung stehen, der<br />

sich durch eine hohe Expertise der Marktteilnehmer<br />

auszeichnet.<br />

Zudem zeichnet sich der australische Büromarkt aktuell<br />

durch ein geringes Flächenangebot bei einer<br />

gleichzeitig regen Nachfrage aus. Die landesweite<br />

Leerstandsrate in den Geschäftszentren liegt derzeit<br />

unter dem langjährigen Durchschnitt. Für Investoren<br />

bedeutet dies steigende Mieten und Preise So rechnen<br />

Marktexperten beispielsweise für Adelaide damit,<br />

dass die Leerstandsraten im Teilmarkt „Core“<br />

im laufenden Jahr auf rund 6,4 Prozent zurückgehen<br />

werden. Grund dafür ist vor allem das faktisch<br />

nicht vorhandene Angebot an neuen A-Grade-Flächen<br />

in den nächsten 18 Monaten. Denn im Rah-<br />

Vieles spricht dafür,<br />

dass Australien<br />

auch künftig<br />

attraktive<br />

Investmentchancen<br />

bietet<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

men der Finanzkrise wurde die Neubauaktivität in<br />

Adelaide stark zurückgefahren. In den kommenden<br />

Jahren wird dies zu einem entsprechenden Mangel<br />

an zusätzlichen qualitativ hochwertigen Flächen,<br />

insbesondere im Teilmarkt „Core“, führen und die<br />

Mieten und Preise der wenigen<br />

verfügbaren Flächen anheben.<br />

Australische Mietverträge enthalten<br />

üblicherweise fest fixierte<br />

jährliche Mietanpassungen, in<br />

der Regel um zwischen drei und<br />

vier Prozent. Bei längerfristigen<br />

Mietverträgen sind häufig,<br />

neben den festen Mietanpassungen,<br />

in mehrjährigen Abständen<br />

auch Anpassungen an<br />

die Marktmiete vereinbart. Wird beispielsweise eine<br />

jährliche fixe Mietsteigerung von 3,5 Prozent vereinbart,<br />

so würde sich der Mietertrag bei einer Laufzeit<br />

von zehn Jahren um über 40 Prozent erhöhen.<br />

Vieles spricht dafür, dass Australien auch künftig<br />

attraktive Investmentchancen bietet. Das Potenzial<br />

des Immobilienmarkts, der von dem wirtschaftlichen<br />

und demografischen Wachstum des Landes, hoher<br />

Transparenz und guter Nachfrage nach hochwertigen<br />

Gebäuden in den Geschäftszentren profitiert,<br />

zieht bereits immer mehr internationale Investoren<br />

an. Auch wenn der australische Markt hierzulande<br />

momentan noch nicht im üblichen Investitionsfokus<br />

liegt, so ist damit zu rechnen, dass er in der Zukunft auch<br />

bei deutschen Investoren zunehmend Interesse findet.<br />

33


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

34<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

FinanzBusinessTV Immobilienrunde 2011:<br />

Alexander Betz Michael Ruhl Andreas Heibrock Markus Gotzi<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong>:<br />

Welche neuen Konzepte machen Sinn?<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> zählen auch im ersten Halbjahr<br />

2011 zu den Gewinnern der geschlossenen Beteiligungsmodelle.<br />

Neu ist allerdings die Bandbreite<br />

der Angebote. Es sind nicht mehr nur vor<br />

allem Single-Tenant-Objekte mit einem einzigen<br />

solventen Mieter, sondern zunehmend Immobilien<br />

mit vielen verschiedenen Nutzern. Und auch Fonds<br />

mit Immobilien im Ausland bekommen wieder ihre<br />

Chance. Über Standorte, Konzepte und Märkte geschlossener<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> diskutieren mit Moderator<br />

und Fachjournalist Markus Gotzi, Andreas<br />

Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung, Real I.S.,<br />

Michael Ruhl, Vorstand, Deutsche Fonds Holding AG<br />

und Alexander Betz, Vorstand MPC Capital AG:<br />

Markus Gotzi: Wir haben es eingangs gehört,<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> zählen zu den eher gefragteren<br />

Angeboten <strong>Geschlossene</strong>r Fonds, wobei sich eben<br />

das Angebot geändert hat. Die Bandbreite hat sich<br />

geändert. Es ist nicht mehr nur die Single-Tenant-<br />

Immobilie mit nur einem einzigen Mieter. Herr Heibrock,<br />

Sie haben jetzt gerade einen Fonds im Vertrieb<br />

mit sehr vielen Mietern, einem Einzelhandelsobjekt<br />

in Hamburg. Kommt dieses Konzept am Markt an?<br />

Andreas Heibrock: Das Konzept kommt im Moment<br />

sehr gut an, was überwiegend damit zusammenhängt,<br />

wie Sie eben schon erwähnten, dass<br />

sehr viele Büroimmobilien am Markt waren, sowohl<br />

im In- wie auch im Ausland. Und insofern ist allein<br />

aus Allokationsgesichtspunkten heraus, der Anleger<br />

im Moment wieder dabei, sich auch mit Einzelhandelsimmobilien<br />

zu beschäftigen. Da passt ein solches<br />

wie von ECE gemanagtes Center sicherlich gut<br />

in viele Portfolios hinein.<br />

Markus Gotzi: Herr Ruhl, Sie sind ein Vertreter der<br />

Anbieter, die noch auf große Objekte mit einem<br />

einzigen Mieter setzen. Aktuell platziert DFH den<br />

Vodafone-Fonds in Düsseldorf. Wie stellt sich die Situation<br />

bei Ihnen dar am Markt?<br />

Michael Ruhl: Also wir können eigentlich sehr<br />

zufrieden sein mit den ersten Wochen der Platzierungszeit.<br />

Es ist überraschend viel was wir einsammeln<br />

konnten. Dies hängt sicherlich auch daran,<br />

dass wir zwar einen Single-Tenant-Mieter haben,


aber mit 20 Jahren Mietvertragszeit auch ein großes<br />

Alleinstellungsmerkmal besitzen, was so im Markt<br />

nicht oft vorzufinden ist. Dies stellt für viele Anleger<br />

einen wichtigen Sicherheitsaspekt dar.<br />

Markus Gotzi: Die Ausschüttungen liegen unterhalb<br />

von 6% p.a. bei Ihnen. Ist das für den Absatz<br />

hinderlich?<br />

Michael Ruhl: Nein, wir merken das nicht. Ich glaube<br />

das Thema Rendite steht nicht mehr so im Vordergrund<br />

wie es unlängst, vor ein bis zwei Jahren<br />

noch war. Das Thema Sicherheit beim Anleger steht<br />

ganz klar vor der Rendite und mittlerweile weiß<br />

auch jeder, dass eine gute Core-Immobilie kaum<br />

mit 6% darzustellen ist. Außer ich nehme einen höheren<br />

FK-Hebel in die Finanzierung oder versuche<br />

es mit anderen Dingen die Kalkulation etwas zu<br />

modifizieren.<br />

Markus Gotzi: Können Sie das bestätigen, Herr<br />

Betz? Bei Ihnen gibt es, glaube ich, keinen Fonds<br />

der weniger als 6% Ausschüttung prognostiziert.<br />

Alexander Betz: Ja, das ist richtig, ich kann insoweit<br />

schon bestätigen, dass die Sicherheit, die Qualität<br />

der Immobilie und vor allem auch des Mieters im<br />

Vordergrund stehen. Trotzdem sagen wir von MPC<br />

Capital, wenn es irgend geht, sollte die Verzinsung<br />

natürlich auch der, einer unternehmerischen Beteiligung<br />

gerecht werden. Wir versuchen nach wie vor<br />

daran festzuhalten, 6% anfänglicher Auszahlung,<br />

ohne die typischen Tricks, also ohne dass es aus der<br />

Liquiditätsreserve kommt und ohne Tilgungsaussetzung<br />

oder ohne das Agio, durchzuhalten. Aber ich<br />

räume ein, dass es natürlich zunehmend schwieriger<br />

wird, hochwertige Immobilien mit dieser höheren<br />

Verzinsung auch anbinden zu können.<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Markus Gotzi: Wir wollen auch über Standorte<br />

sprechen. Sie scheinen sich in die Metropolregion<br />

Nürnberg verliebt zu haben. Viele Ihrer Fonds sind<br />

dort lokalisiert. Woran liegt das?<br />

Alexander Betz: Ja, also zunächst einmal wäre<br />

festzuhalten, warum gerade in Deutschland? MPC<br />

Capital hat bisher 317 Immobilien initiiert und das<br />

in 9 verschiedenen Ländern. Wir sind nach wie vor,<br />

und das etwa seit der Finanzmarktkrise, der Ansicht,<br />

dass gerade Immobilien in Deutschland von<br />

den Anlegern und Vertriebspartnern als heimische<br />

Produkte besonders geschätzt werden. Ein weiterer<br />

Aspekt ist - wo bekommt man denn noch eine adäquate<br />

Verzinsung wie z.B. 6% p.a.? Dann sind besonders<br />

regionale Märkte sehr interessant, wie der<br />

Markt Nürnberg/Erlangen, der als Metropolregion<br />

in Bayern extrem gute Rahmendaten aufweist und<br />

gleichzeitig noch lukrative Renditechancen bietet.<br />

Und so kommt es, dass wir immer wieder in dieser,<br />

aber auch in anderen Regionen investieren, wo wir<br />

glauben, dass Rendite und Stabilität in einem attraktiven<br />

Verhältnis zu einander stehen.<br />

Markus Gotzi: Herr Heibrock, bei Ihnen steht Hamburg<br />

zurzeit im Vordergrund. Sie haben nicht nur<br />

die Hamburger Meile sondern auch ein Büroobjekt<br />

in Hamburg im Angebot.<br />

Andreas Heibrock: Das ist so. Wir haben einen<br />

Fonds jetzt gerade geschlossen, der zwei Büroimmobilien<br />

in seinem Portfolio hatte. Beginnen jetzt<br />

gerade mit der Platzierung der Hamburger Meile.<br />

Unabhängig von Standorten, wie Nürnberg, Hamburg,<br />

Berlin oder München, spielt eine große Rolle<br />

für den Anleger, dass er sein Vermögen in geschlossene<br />

Beteiligungen entsprechend breit streut. Und<br />

damit ist er wirklich, da bin ich der festen Überzeu-<br />

35


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

36<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

gung, auf der ganz sicheren Seite. Obwohl wir in<br />

unserem Kerngeschäft überwiegend Immobilien anbieten,<br />

aber auch Flugzeugbeteiligungen offerieren,<br />

empfehlen wir unseren Anlegern trotzdem auch<br />

einen Blick auf die regenerativen Energien oder Private<br />

Equity zu werfen, weil das der gesamten Branche<br />

auch gut tut. Ein Anleger der breit gestreut ist<br />

in seinen Anlageformen, wird nie in eine Situation<br />

kommen, wo plötzlich nichts mehr funktioniert.<br />

Schließlich sprechen wir über unternehmerische Beteiligungen,<br />

d.h. das Risiko besteht natürlich, dass<br />

sich Dinge nicht so entwickeln wie geplant.<br />

Markus Gotzi: Sie haben sich zum Australienexperten<br />

gemausert. Aktuell ist der 7. Fonds im Vertrieb.<br />

Ist Australien für den Anleger nicht viel zu weit weg<br />

um auch nur einen gewissen Überblick über das Investment<br />

dort zu haben?<br />

Andreas Heibrock: Wenn ich dem folge was Herr<br />

Betz eben gesagt hat, dass der Anleger natürlich<br />

aufgrund seines Sicherheitsbedürfnisses am liebsten<br />

dort investiert, wo er die Dinge sehen kann,<br />

wo er spüren kann ob es funktioniert, ist Australien<br />

erst einmal kein guter Standort, da Minimum 20<br />

Stunden Flugzeit zwischen dem Anleger und dem<br />

Investment liegen. Es ist aber, aus anderer Sicht, ein<br />

hervorragender Standort, denn wir haben ja nicht<br />

so viele Länder in der Welt, ich behaupte wir haben<br />

überhaupt gar kein weiteres hochentwickeltes Land<br />

in der Welt, das z.B. die gesamten Turbulenzen um<br />

die Finanzmärkte mit einem positiven Wirtschaftswachstum<br />

abgeschlossen hat. Es hat kein Jahr, auch<br />

in diesen schwierigen, zurückliegenden Jahren, in<br />

Australien gegeben, wo es zu einer Rezession gekommen<br />

ist. Die Arbeitslosigkeit liegt in Australien<br />

mittlerweile unter 5%, also fast eine Vollbeschäftigung!<br />

Der Immobilienmarkt ist absolut transparent.<br />

Es gibt neben Canada und Australien keine transparenteren<br />

Immobilienmärkte weltweit. Als Investor<br />

erzielt man fest vereinbarte Mietsteigerungen pro<br />

Jahr zwischen 3 und 4%. Das findet man in der<br />

Regel auch weltweit nirgendwo. Und man hat eine<br />

ähnliche Situation wie in Deutschland, wo es eine<br />

Handvoll Topstandorte gibt, in die man investiert.<br />

Aufgrund der steuerlichen Situation in Australien<br />

kann der Anleger zwischen 6 und 7% Ausschüttung<br />

pro Jahr nach Steuern erzielen. Und das ist für viele,<br />

die stabilen Rahmenbedingungen plus die doch sehr<br />

gute Rendite bei den Beteiligungen, ein Grund um<br />

doch einmal etwas weiter weg von Deutschland zu<br />

gehen und in Australien zu investieren.<br />

Markus Gotzi: Wenn Sie so etwas hören Herr Ruhl,<br />

6-7%, macht Ihnen das nicht ein bisschen Bange,<br />

wenn Sie es mit Ihrem Fonds vergleichen?<br />

Michael Ruhl: Nein, das macht mir keine Bange,<br />

denn man muss ja sehen, dass ein Investment in<br />

Australien in einer Fremdwährung stattfindet und<br />

deshalb braucht man auch einen gewissen Renditeaufschlag<br />

im Vergleich zu einer Euro-Investition.<br />

Deutschlamnd gilt, was die Stabilität des Immobilienmarktes<br />

anbelangt, als extrem sicher. Das haben<br />

wir in der Finanzkrise gesehen und wir merken den<br />

aktuellen Appetit vieler ausländischer Investoren, die<br />

in Deutschland verzweifelt nach Immobilien suchen,<br />

weil sie dieses Land als sicheren Hafen ansehen und<br />

verstärkt hier ihr Geld anlegen wollen.<br />

Copyright by CADMANN GmbH<br />

Markus Gotzi: Wenn wir über Ausland reden,<br />

muss es ja nicht gerade Australien sein. Was im vergangenen<br />

Jahr an Standorten ging, war Holland. Ist<br />

es nicht inzwischen so, dass die Preise in Holland ei-


FinanzBusinessTV Immobilienrunde 2011<br />

gentlich schon wieder überhitzt sind und es zu spät<br />

ist dort einzusteigen? Sie haben auch gerade einen<br />

Hollandfonds in der Platzierung Herr Betz.<br />

Alexander Betz: Ja, der wurde gerade geschlossen.<br />

Ein Nachfolgeprodukt haben wir jetzt erst einmal<br />

nicht realisiert, welches wir konkret in Planung<br />

hatten. Allerdings, um das hier ganz offen zu sagen,<br />

weil wir die Nachfrage nicht in diesem Umfang, wie<br />

noch zu Anfang des Jahres, feststellen können. Es ist<br />

sicherlich schwieriger geworden zu attraktiven Konditionen<br />

Objekte einzukaufen. Ich würde aber schon<br />

einräumen, dass es nach wie vor möglich ist. Gerade<br />

auch noch einmal mit Blick auf die Diversifikationsargumentation<br />

von Herrn Heibrock, die ich grundsätzlich<br />

vollständig teile, will ich aber auch noch einmal<br />

den Blick darauf werfen, dass man nicht nur über<br />

die Region sondern auch über die Nutzungsarten<br />

diversifizieren kann. Und da beobachteten wir, dass<br />

sich letztes Jahr ein sehr starker Trend zu den Single-<br />

Tenant-Büroimmobilienprojekten ergeben hat, wie<br />

man an der Vielzahl der Fondsangebote im Markt<br />

sehen kann. Hier übersteigt das Angebot teilweise<br />

die Nachfrage, weshalb man sehen muss, welche<br />

anderen Nutzungsarten und Konzepte, möglicherweise<br />

auch in Deutschland, interessant sein können.<br />

Wir haben dazu ein neues Konzept am Start, hier<br />

geht es um studentisches Wohnen. Ausgelöst durch<br />

die doppelten Abiturjahrgänge die man bis 2015<br />

hat, das Aussetzen der Wehrpflicht und übrigens<br />

auch durch eine stetige Internationalisierung unserer<br />

Universitäten. Also es gibt mehr ausländische<br />

Studenten in Deutschland. Dazu kommt, dass es<br />

schon immer eine gewisse Knappheit von bezahlbaren<br />

aber vernünftigen, modernen Wohnraum an<br />

Unistandorten gab. Deshalb bringen wir in Kürze<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

einen Studentenappartementfonds, diversifiziert<br />

über vier Unistandorte in Deutschland. Hier werden<br />

Renditen erzielt, die, obwohl es sich um Wohnraum<br />

handelt, normalerweise eher in dem Bereich der gewerblichen<br />

Vermietungen anzutreffen sind. Dazu<br />

sehr breit abgestützt über die Vielzahl der einzelnen,<br />

immer kurzlaufenden Mietverträge.<br />

Markus Gotzi: Muss man da nicht sehr hohe Rücklagen<br />

bilden? Man kann sich ja vorstellen, wie die<br />

jungen Leute in den Appartements hausen. Da ist ja<br />

wohl nach einem halben Jahr wahrscheinlich wieder<br />

eine Sanierung nötig?<br />

Alexander Betz: Nein, hier bieten wir ein bundesweit<br />

durchgängiges Flatrate-Konzept mit vollmöblierten,<br />

komplett ausgestatteten Appartements,<br />

einschließlich W-lan Anschluss. Hier wird nicht monatlich<br />

mit Ikea Schränken ein- und ausgezogen,<br />

sondern alles sehr professionell geführt. Die Mietverträge<br />

werden immer nur für ein Jahr geschlossen<br />

und die Eltern müssen mit unterschreiben. Natürlich<br />

ist es eine Management-intensive Nutzungsart, das<br />

ist gar keine Frage, doch gibt es mit den Projekten,<br />

die schon am Start sind, sehr positive Erfahrungen.<br />

Markus Gotzi: Was kann man sich sonst noch vorstellen<br />

an neuen Konzepten mit Immobilien?<br />

Michael Ruhl: Die Nutzungsarten der Immobilien<br />

sind jetzt nicht so vielfältig. Wir haben den klassischen<br />

Einzelhandel, wir haben Büro, wir haben<br />

Wohnen. Die Angebote gibt es ja schon alle am<br />

Markt. Jetzt kommen Spezialitäten dazu wie es Herr<br />

Betz gerade beschrieben hat, was ja eine Spezialform<br />

der Wohnimmobilie ist. Wir haben ja schon<br />

Seniorenimmobilien, wir haben Pflegeimmobilien.<br />

Es gibt es eine Vielzahl an Angeboten am Markt<br />

und das ist auch das Schöne an den <strong>Geschlossene</strong>n<br />

Fonds-Produkten. Denn hier kann der Anleger wirklich<br />

breit in jede verschiedene Nutzungsart investieren.<br />

Wir beobachten momentan dass viele Anleger<br />

sich für 300.000 Euro eine nicht eigengenutzte,<br />

sondern vermietete Wohnimmobilie kaufen und<br />

damit ein sehr großes Klumpenrisiko eingehen. Das<br />

hat der Fondsanleger wie gerade beschrieben nicht.<br />

Hier kann er für 300.000 Euro in 10 verschiedene<br />

Fonds, Nutzungsarten und Länder, breit diversifizieren<br />

und ich glaube das ist das bessere Investment<br />

für ihn.<br />

37


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

38<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Markus Gotzi: Wie sieht es mit Parkhäusern aus?<br />

Wenn ich mir vorstelle ich stehe mit meinem Auto<br />

am Flughafen, nur eine Nacht, da zahle ich fast so<br />

viel wie im Hotel. Das wär doch auch ein gutes Investment.<br />

Andreas Heibrock: Das wäre sicherlich ein gutes<br />

Investment. Aber ich glaube dass solche Parkhäuser<br />

nur selten zu veräußern sind, weil sie eben in<br />

den Händen der jeweiligen Betreiber sind, sei es die<br />

Bahn oder Flughafengesellschaften. Ich würde aber<br />

zum grundsätzlichen Thema, weil wir uns ja aufgemacht<br />

haben, auch nach Spezialitäten zu suchen,<br />

etwas sagen: Ich persönlich bin davon überzeugt,<br />

die Branche tut gut daran nicht zu stark wieder nach<br />

diesen Spezialitäten zu suchen, so wie sie es noch<br />

vor der Finanzkrise getan hat. Man sollte jetzt zurückblicken<br />

auf was man vor der Finanzkrise gesetzt<br />

hat. Welche Konzepte haben funktioniert? Dann<br />

stellt man fest, dass es überwiegend die Konzepte<br />

sind, über die wir bisher gesprochen haben. Dass<br />

Anleger in den Einzelhandel, in Büroprojekte, sei<br />

es Single-Tenant oder einer mit zahlreicher Mieterstruktur,<br />

investiert haben. Und wir alle tun glaube ich<br />

sehr gut daran, in diesen Segmenten überwiegend<br />

zu bleiben, wenn man da mal ein Stück weit nach<br />

rechts oder links in Richtung Leitplanke ausweicht<br />

ist das in Ordnung, aber wir sollten nicht schauen,<br />

jetzt besonders attraktive und vielleicht emotionale<br />

Konzepte wieder auf den Markt zu bringen, denn<br />

das hat der Branche nicht sehr gut getan.<br />

Alexander Betz: Herr Gotzi, ich pflichte da Herrn<br />

Heibrock hundertprozentig zu. Ich sehe die Branche<br />

hier nicht unter Innovationsdruck, sondern es geht<br />

vielmehr darum, solide, nachhaltig gut funktionierende<br />

Projekte zu realisieren. Dafür stehen die klassischen<br />

Nutzungsarten zur Verfügung und ich glaube<br />

hier gibt es genügend sinnvolles Investitionsgut<br />

was wir Anlegern bereitstellen können und sollen.<br />

Markus Gotzi: Ob diese Fonds langfristig funktionie-<br />

ren zeigt sich ja erst bei Exit, wenn wir mal ganz<br />

ehrlich sind.<br />

Also ich finde hier sollte man schlicht auf die Fakten<br />

sehen. Ein <strong>Geschlossene</strong>r Fonds hat erst dann sein<br />

geplantes Ergebnis erwirtschaftet oder eben nicht,<br />

wenn die Investition auch bis zum Exit vollständig<br />

durchgezogen wurde. MPC Capital hat bis jetzt 317<br />

Immobilien gekauft, davon sind 134 auch schon<br />

wieder verkauft worden. Hier können wir genau sehen<br />

was bei diesen 134 Immobilien herausgekommen<br />

ist: Was war eigentlich die mittlere Laufzeit dieser<br />

Beteiligung? Denn auch das Vorurteil, dass eine<br />

Immobilienbeteiligung immer langfristig ist, stimmt<br />

so nicht. Man kann nicht seriös vorausberechnen,<br />

dass man nach 6 Jahren verkauft. Aber im Fall dieser<br />

134 Immobilien die MPC veräußert hat, waren es im<br />

Durchschnitt 6 Jahre und es wurden, natürlich nicht<br />

in jedem Einzelfall, aber über alles gerechnet, sehr<br />

gute Ergebnisse, nämlich ungefähr 10% vor Steuer<br />

vom Vermögenszuwachs erzielt. Das sind die Fakten.<br />

Andreas Heibrock: Dem kann ich voll beipflichten.<br />

Wir haben ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir<br />

machen ja immer dieses schöne Beispiel, wenn ein<br />

Anleger all unsere Beteiligungen gezeichnet hätte,<br />

dann würde er jetzt über die 20 Jahre wo wir am


FinanzBusinessTV Immobilienrunde 2011<br />

Markt sind, 5,6% jährlichen Zufluss nach Steuern<br />

gehabt haben. Aber den größten Erfolg hat er mit<br />

den Projekten erzielt, die bereits verkauft sind. Da<br />

geht es um eine ähnliche Größenordnung wie bei<br />

MPC, wir haben es nur nach Steuern berechnet, da<br />

sind es ca. 9% nach Steuern für die Projekte, die bereits<br />

verkauft wurden und die Haltedauer ist in etwa<br />

in dem Bereich, den Herr Betz eben auch genannt<br />

hat. Also insofern scheint das kein Einzelfall zu sein<br />

und die Branche kann hier wirklich mit tollen Ergebnissen<br />

aufwarten.<br />

Markus Gotzi: Sie haben gerade Beispiele für erfolgreiche<br />

Investments und erfolgreiche Exits genannt.<br />

Aber offenbar ist die Wahrnehmung am<br />

Markt doch eine andere. Ich denke der <strong>Geschlossene</strong><br />

Immobilien-Fonds ist immer noch einer der<br />

gefragteren <strong>Geschlossene</strong>n Beteiligungen. Aber wir<br />

müssen uns auch nichts vormachen, die goldenen<br />

Zeiten sind vorbei. Wieso ist die Wahrnehmung der<br />

Anleger, aber auch der Vertriebe, offenbar eine ganz<br />

andere, als die Zahlen von Ihnen belegen?<br />

Alexander Betz: Weil, Herr Gotzi, alles über einen<br />

Kamm geschert wird. Denn alles was wir hier<br />

ausgeführt haben stimmt, ist nachlesbar und nachweislich<br />

so korrekt dargestellt. Aber es gibt ja auch<br />

andere Konzepte, das müssen wir einräumen. Unser<br />

Haus hat beispielsweise auch aus heutiger Sicht im<br />

Nachhinein den Fehler gemacht, auf den opportunistischeren<br />

Zug, noch vor der Finanzmarktkrise, aufzuspringen.<br />

‚Private Equity in Immobilien‘ könnte<br />

man es aus heutiger Sicht nennen. Indem eben<br />

opportunistische auch Entwicklungsfonds gemacht<br />

wurden. Und obwohl man hier mit den weltbesten<br />

Partnern die es im Geschäft der Immobilienentwicklung<br />

gibt, kooperierte, konnte man nach der Marktveränderung<br />

mit Lehmann-Pleite und Finanzmarktkrise,<br />

die geplanten Ergebnisse nicht erzielen. Das<br />

gehört eben zur Wahrheit auch dazu und insoweit<br />

kommen wir immer wieder darauf zurück: die wirklich<br />

konservativ geplanten Core-<strong>Immobilienfonds</strong><br />

dürften in der großen Masse durchaus diese positiven<br />

Eigenschaften aufweisen, die wir hier aufgezeigt<br />

haben.<br />

Michael Ruhl: Ich glaube das Problem ist, wir differenzieren<br />

den gesamten Markt viel zu wenig. Wir<br />

haben im letzten halben Jahr mit den Auswirkungen<br />

der Finanzkrise in vielen Sanierungsfällen bei Schif-<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

fen einiges erlebt. Dann haben wir das ganze Thema<br />

Medienfonds mit steuerlichen Veränderungen<br />

gesehen, die alle den Bereich <strong>Geschlossene</strong>r Fonds<br />

betreffen und natürlich negativ wirken und das<br />

Produkt <strong>Geschlossene</strong>r Fonds erst einmal in Frage<br />

stellen, obwohl es völlig undifferenziert ist und mit<br />

einem <strong>Immobilienfonds</strong> erst einmal gar nichts zu<br />

tun hat. Aber so wird es leider oft gemacht und ich<br />

glaube es ist unser Job diese Differenzierung wieder<br />

im Markt herbei zu führen und insbesondere<br />

dem Berater wieder klarzumachen, um was es hier<br />

eigentlich geht und das hier nicht alles über einen<br />

Kamm zu scheren ist.<br />

Markus Gotzi: Und dann gibt es natürlich, auch<br />

das muss man mal sagen, schwarze Schafe, die<br />

den gesamten Markt schon sehr beeinträchtigen<br />

und belasten. Glauben Sie, dass, wenn wir hier eine<br />

staatliche Regulierung haben, dieses Thema ein für<br />

alle Mal erledigt sein wird?<br />

Andreas Heibrock: Ich persönlich glaube nicht,<br />

dass die staatliche Regulierung dazu beiträgt schwarze<br />

Schafe vom Markt zu beseitigen. Ich glaube das<br />

kann nur gelingen, und da sind wir drei ja auch stark<br />

aktiv, mit einem starken Verband, dem Verband der<br />

<strong>Geschlossene</strong>n Fonds, der muss Präsenz zeigen, der<br />

muss Stärke zeigen und es muss für den Anleger<br />

und für den Berater, der die Produkte entsprechend<br />

verkauft, ein Qualitätsmerkmal sein, dass jemand in<br />

einem solchen Verband auch tatsächlich organisiert<br />

ist. Denn nehmen wir ein Beispiel, wer sich dem Verband<br />

anschließt und keine Leistungsbilanz, auch zu<br />

keinem genannten Stichtag herausgibt, wird diesen<br />

Verband verlassen müssen. Dazu gibt es erste Beispiele.<br />

Nur so kann man wirklich etwas an der Bran-<br />

39


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

40<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

che ändern und schwarze Schafe eliminieren. Aber<br />

durch gesetzliche Regelungen glaube ich persönlich<br />

nicht, dass dies gelingt.<br />

Alexander Betz: Ich bin hier sogar eine Idee optimistischer,<br />

das die AIFM-Richtlinie, die ja europäisch<br />

beschlossen ist, jetzt aber in Deutschland noch in<br />

konkreter Ausführung umzusetzen ist, dass die doch<br />

einen Qualitätsmaßstab hineinbringt, der erfordert,<br />

dass Emissionshäuser professionell organisierte gemanagte<br />

Unternehmen sind, wie es selbstverständlich<br />

sein sollte, aber wie Sie ja andeuten nicht in der<br />

Masse und Breite des Marktes heute schon sind.<br />

Also insoweit bin ich da doch optimistisch, dass sich<br />

das Niveau deutlich steigert. Es ist aber auch der<br />

heutige Stand schon deutlich besser als der vor 10<br />

oder gar 20 Jahren. Wir müssen einräumen, dass<br />

sehr viele der Probleme, die heute diskutiert werden,<br />

im Grunde noch Ausläufer von Entwicklungen von<br />

vor 10 Jahren und früher sind. Da gibt es eben Beispiele<br />

in denen große Strukturvertriebe vor 10, 20<br />

Jahren Modelle verkauft haben, wo schon damals<br />

alle Experten einig waren, dass dies problematische<br />

Modelle sind, und die machen uns heute noch das<br />

Leben schwer, so ist meine Wahrnehmung hier.<br />

Markus Gotzi: Wo wünschen Sie sich den Markt in<br />

einem Jahr? Wie sind da Ihre Pläne, Ihre Wünsche,<br />

Ihre Vorstellungen?<br />

Andreas Heibrock: Ich würde mir nur wünschen,<br />

dass es für unser Unternehmen, für die Real I.S, so<br />

bleibt wie es ist. Wenn wir auf dem Niveau bleiben<br />

können, wäre das ein großer Erfolg.<br />

Für den Markt würde ich mir wünschen, dass er<br />

nicht schlagartig aber doch beständig, seine Umsätze<br />

wieder steigert. Denn zwischen dem was der<br />

Markt einmal an Umsatzvolumen gehabt hat, ca. 10<br />

Milliarden Euro Eigenkapital im Jahr, zurzeit etwa 5<br />

Milliarden, ist noch ein Stück weit Luft. Und wenn<br />

da jedes Jahr entsprechend ein paar Prozent dazu<br />

kommen, wäre das für die Branche auch ein großer<br />

Erfolg.<br />

Michael Ruhl: Ich kann mich da größtenteils anschließen.<br />

Aber was ich nicht glaube, dass der<br />

Markt, auch nicht in den nächsten 2 oder 3 Jahren,<br />

wieder auf das alte Niveau von 11 Milliarden anwächst.<br />

Ich glaube auch, dass wir mit Wirkung der<br />

Regulierung neue Kundenkreise dazugewinnen und<br />

andere verlieren werden. Ich glaube, dass das Thema<br />

<strong>Geschlossene</strong>r Fonds im breiten Retail-Geschäft<br />

nicht mehr so stark gespielt wird. Aber ich denke<br />

dass es im kleineren institutionellen Bereich sehr viel<br />

mehr ein Thema sein wird, weil diese Zielgruppe,<br />

insbesondere oft Pensionskassen, Stiftungen, in ihren<br />

Regularien die Vorgabe haben, dass sie in Produkte<br />

investieren müssen, die täglich bewertet sind,<br />

oder zumindest einmal im Jahr. Das kann sich ein<br />

<strong>Geschlossene</strong>r Fonds derzeit leider noch nicht leisten,<br />

aber wird er in Zukunft reguliert, sollte er es<br />

können. Und somit glaube ich, dass wir eine neue,<br />

evtl. professionellere Zielgruppe dazugewinnen und<br />

auch der Markt damit insgesamt noch professioneller<br />

wird.<br />

Alexander Betz: Ich wünsche mir an allererster<br />

Stelle, dass das Vertrauen in die Märkte zurückkehrt.<br />

Wenn das Vertrauen im System fehlt, tun wir uns<br />

mit allen noch so sinnhaften Produkten schwer. Die<br />

Branche muss Schritt für Schritt professioneller werden.<br />

Sie ist auf dem richtigen Weg aber es gibt noch<br />

einiges zu tun. Und dann muss es uns gelingen, die<br />

Sinnhaftigkeit und die Nachhaltigkeit unserer Produkte<br />

auch in der öffentlichen Wahrnehmung wieder<br />

besser verarbeitet und positioniert zu sehen und<br />

dann, da widerspreche ich Ihnen Herr Ruhl, glaube<br />

ich, können wir wieder 10 Milliarden und mehr Eigenkapital<br />

durchaus in den, sagen wir mal nächsten<br />

5 Jahren, am Markt erleben.<br />

Das vollständige Video-Interview sehen Sie unter:<br />

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IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

42<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Wohnimmobilienfonds<br />

der neuen Generation<br />

Beitrag von Matthias Voss,<br />

Leiter Immobilienbereich der HCI Capital AG<br />

Neubauprogramme und moderne Wohnraumförderkonzepte<br />

der Bundesländer bieten Anreize für<br />

private Investoren: Intelligente Fondskonzepte nutzen<br />

dies und schaffen einen weiteren Anreiz für ein<br />

Investment in das risikoarme Asset Wohnimmobilie.<br />

In Hamburg herrscht Wohnungsnot: Während die<br />

Einwohnerzahl auf heute 1,77 Millionen anstieg,<br />

sank im gleichen Zeitraum die Zahl der Baugenehmigungen<br />

auf etwa 3.500 im Jahr 2010. Hamburg<br />

ist damit symptomatisch für einen bundesweiten<br />

Trend. Die angespannte Lage auf den Wohnungsmärkten<br />

der Großstädte dürfen sich in den kommenden<br />

Jahren noch verschärfen: Bis zum Jahr<br />

2025 besteht laut einer Studie des Eduard-Pestel-<br />

Instituts ein Gesamtbedarf – demografisch bedingt<br />

– von rund 400.000 Wohnungen im Jahr. Gebaut<br />

werden derzeit jedoch weniger als 200.000 neue<br />

Wohnungen.<br />

Die Politik hat das Thema Wohnen entdeckt: Gerade<br />

haben der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

und die sieben Hamburger Bezirke den „Vertrag<br />

für Hamburg“ unterzeichnet. Ziel des Vertrags<br />

ist es, die Zahl der neu gebauten Wohnungen ab<br />

2012 auf 6.000 pro Jahr zu steigern. Dabei soll in<br />

Projekten mit Mietwohnungsneubau ein Anteil von<br />

30 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen für<br />

Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen<br />

erreicht werden.<br />

Wohnungsbedarf und Förderungen als Chance für<br />

Investoren<br />

Ein solcher Neubaubedarf wie in Hamburg bietet<br />

auch gute Chancen für Immobilieninvestoren. Wohnimmobilien<br />

und Zinshäuser stehen deshalb hier seit<br />

einiger Zeit besonders im Fokus: Denn sie sind nicht<br />

nur weitgehend von der konjunkturellen Entwicklung<br />

entkoppelt, sondern ermöglichen mit vielen<br />

einzelnen Mietparteien eine vergleichsweise hohe<br />

Risikostreuung aus der Einnahmeseite. Zudem folgen<br />

Mietentwicklungen mittel bis langfristig inflationären<br />

Entwicklungen. So besteht sowohl durch<br />

den Substanzwert der Wohnimmobilie wie auch<br />

aufgrund der langfristigen Mietentwicklung ein<br />

hoher Inflationsschutz. Anleger sind jedoch selten<br />

in der Lage oder gewillt, Wohnimmobilien direkt<br />

zu erwerben. Um trotzdem an den Vorteilen dieser<br />

Assetklasse zu partizipieren, lohnt sich für Privatanleger<br />

das Investment in einen geschlossenen Wohnimmobilienfonds.<br />

Neuartige Fondskonzepte investieren zudem nicht<br />

nur in diesen boomenden Markt, sondern binden<br />

auch Förderung sinnvoll ein. Investoren, die bei<br />

der Errichtung von Neubauten bestimmte bauliche<br />

Kriterien einhalten, können beispielsweise in Hamburg<br />

zinsgünstige Darlehen und Mietzuschüsse der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie der<br />

Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt (WK)<br />

erhalten. Die Zinsen für das WK-Darlehen liegen<br />

beispielsweise mit anfänglich 1,2 Prozent deutlich


unter dem vergleichbaren Marktzins. Zu den Vorgaben<br />

gehören unter anderem bestimmte energetische<br />

Baumaßnahmen und die Vermietung zu<br />

einem festgelegten Mietzins.<br />

Diese Mietzuschüsse machen Wohnungsneubau<br />

in Hamburg trotz günstiger Anfangsmieten für Investoren<br />

lohnend. In Hamburg trägt der Mieter zu<br />

Beginn der Vermietung beispielsweise eine Monatsnettokaltmiete<br />

in Höhe von 5,70 Euro pro Quadratmeter<br />

selbst. Unter Berücksichtigung der Mietzuschüsse<br />

und Vorteile aus der günstigen Finanzierung<br />

müsste der Investor am freien Wohnungsmarkt eine<br />

Vergleichsmiete von rund 14 Euro pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche erzielen, um dieselbe Anfangsrentabilität<br />

wie bei der geförderten Wohnanlage zu<br />

erreichen.<br />

Mit HCI in Hamburger Wohnungen investieren<br />

Der Fonds HCI Wohnkonzept Hamburg investiert<br />

ausschließlich in neu gebaute, öffentlich-geförderte<br />

Mietwohnanlagen in Hamburg. Anleger des Fonds<br />

profitieren so von den Chancen des Hamburger<br />

Wohnimmobilienmarktes und partizipieren zugleich<br />

an einer bundesweit einzigartigen Förderung, denn<br />

der Fonds generiert seinen Fremdkapitalanteil komplett<br />

über zinsgünstige Förderdarlehen.<br />

Investiert hat der Fonds bereits in eine im Bau befindliche<br />

Wohnanlage mit 44 Mietwohnungen in<br />

Hamburg, die voraussichtlich Anfang 2013 für die<br />

neuen Mieter bezugsfertig ist. Der Gebäudekomplex<br />

liegt im nordwestlichen Hamburger Stadtteil<br />

Lurup und wird Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen<br />

sowie eine Tiefgarage mit 26 Stellplätzen umfas-<br />

HCI Capital / Angerer<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

HCI Capital / Angerer<br />

sen. Die Wohnungsgrößen liegen dabei zwischen<br />

50 und 105 Quadratmetern, die Gesamtwohnfläche<br />

beträgt insgesamt rund 3.400 Quadratmeter.<br />

Das Objekt wird zum großen Teil im so genannten<br />

„Passivhaus-Standard“ errichtet: Moderne Fenster-<br />

und Wandisolierungen sowie eine Abluftanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung sparen Energie und Kosten.<br />

Beim aktuell erworbenen Objekt liegen die Förderzusagen<br />

bereits vor. Der Fonds übernimmt das Objekt<br />

nach Fertigstellung und Vermietung, so dass<br />

Risiken aus der Bauphase nicht durch den Fonds<br />

getragen werden.<br />

Fonds, die zinsgünstige Darlehen sowie Miet- und<br />

Baukostenzuschüsse in Anspruch nehmen, können<br />

ihren Anlegern zudem eine schnelle Entschuldung<br />

der Objekte bieten. Beim HCI Wohnkonzept Hamburg<br />

werden Mieterträge und Fördermittel anfangs<br />

ausschließlich zur Tilgung der Darlehen verwendet,<br />

so dass das Fondsobjekt bereits nach zehn Jahren zu<br />

rund 50 Prozent schuldenfrei ist. Eine schnelle Darlehensrückzahlung<br />

senkt so nicht nur das Risiko einer<br />

möglichen Zinssatzänderung, sondern erlaubt dem<br />

Kapitalgeber auch einen größeren Handlungsspielraum<br />

am Ende des geplanten Bewirtschaftungszeitraums.<br />

Anleger des Fonds erhalten prognosegemäß<br />

ab dem Jahr 2021 Ausschüttungen von sechs Prozent.<br />

Bis zum Ablauf der geplanten Fondslaufzeit im<br />

Jahr 2027 werden nach Prognose einschließlich des<br />

prognostizierten Verkaufserlöses rund 220 Prozent<br />

des eingesetzten Kapitals an die Anleger zurückfließen.<br />

Das Hamburger Modell hat somit auf intelligente<br />

Weise Mieter und Anleger zusammengeführt.<br />

Im Ergebnis entsteht ein neuartiges Investitionsmodell<br />

für Immobilieninvestoren – und die in Hamburg<br />

dringend gebrauchten Wohnungen.<br />

43


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

44<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Bewegung auf dem Gewerbeimmobilienmarkt:<br />

Einzelhandel vorn<br />

Beitrag von Thomas Kuhlmann,<br />

Mitglied des Vorstands der Hahn Gruppe in Bergisch Gladbach<br />

Das Geld fließt wieder – insbesondere die<br />

deutschen Gewerbeimmobilienmärkte gleichen<br />

derzeit einem Sammelbecken von internationalem<br />

Kapital. Angaben des Maklerhauses<br />

BNP Paribas Real Estate zufolge wurden im ersten<br />

Halbjahr dieses Jahres bundesweit knapp 11,3 Milliarden<br />

Euro in Gewerbeimmobilien angelegt. Das<br />

entspricht einem Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

von rund 23 Prozent. Dabei fließt<br />

nicht nur Geld von außen nach Deutschland, sondern<br />

auch Deutsche legen ihr Geld verstärkt innerhalb<br />

des Landes an. Während im ersten Quartal<br />

2011 ausländische Investoren noch mit 45 Prozent<br />

am Umsatz mit Gewerbeimmobilien beteiligt waren,<br />

haben im zweiten Quartal insbesondere deutsche<br />

Geldgeber umfangreich investiert. Ihr Anteil<br />

stieg auf über 70 Prozent.<br />

Einzelhandelsimmobilien boomen<br />

Bei der Suche nach geeigneten Anlageobjekten stehen<br />

Einzelhandelsimmobilien auf der Wunschliste<br />

der Investoren ganz oben – auf sie entfiel im zweiten<br />

Quartal über die Hälfte des Transaktionsvolumens.<br />

Gestützt wird die Beliebtheit von Einzel-handelsinvestments<br />

unter anderem durch das derzeit<br />

günstige Konsumklima in Deutschland. Laut statistischem<br />

Bundesamt lagen die realen privaten Konsumaus-gaben<br />

in den ersten drei Monaten 2011 im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent höher. Vor<br />

allem die anhaltend positive Entwicklung am Arbeitsmarkt<br />

sorgt dafür, dass mehr Konsumenten<br />

eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage erwarten.<br />

Ent-sprechend ist die von der Gesellschaft für<br />

Konsumforschung (GfK) erhobene Ein-kommenserwartung<br />

von Mai zu Juni 2011 um knapp 19 Zähler<br />

auf 44,6 Punkte gestiegen. Im Juni 2010 lag diese<br />

noch bei 8,2 Zählern. Diese Entwicklung stützt die<br />

Binnennachfrage und somit die konjunkturelle Entwicklung<br />

in Deutschland.<br />

Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

treiben in der Folge nationale und internationale<br />

Einzelhändler dazu, ihre Expansionspläne zu intensivieren.<br />

Die erhöhte Nachfrage nach Einzelhandelsflächen<br />

verursacht einen Anstieg der Spitzenmieten.<br />

Die polyzentrische Städtestruktur in Deutschland erweist<br />

sich bei der aktuell hohen Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilienanlagen<br />

dabei als Pluspunkt:<br />

So bestehen attraktive Investitionsmöglichkeiten vor<br />

allem auch abseits der großen Investmentzentren.<br />

Nach Informationen des Beratungsunternehmens<br />

CB Richard Ellis wurden im ersten Quartal 2011<br />

knapp 81 Prozent des Investmentumsatzes im Einzelhandelssektor<br />

außerhalb der Top-5-Zentren investiert.


Konkurrenzschutz bei Einzelhandelsimmobilien<br />

Investoren, die auf den Einzelhandel setzen, müssen<br />

jedoch nicht nur auf positive ökonomische<br />

Rahmenbedingungen vertrauen, sondern können<br />

sich bei ihrer Investitionsentscheidung insbesondere<br />

auch auf die spezifischen Charakteristika von<br />

Handelsimmobilien verlassen. Gerade großflächige<br />

Einzelhandelsimmobilien wie Fachmarktzentren<br />

oder einzelne Fachmärkte ab einer Verkaufsfläche<br />

von mindestens 800 Quadratmetern stellen eine attraktive<br />

Anlagemöglichkeit innerhalb des Segments<br />

der Einzelhandelsimmobilien dar. Grund dafür ist<br />

die gesetzlich limitierte Verfügbarkeit von Objekten<br />

des großflächigen Einzelhandels. Entsprechend der<br />

in Deutschland gültigen Baunutzungsverordnung<br />

(BauNVO) dürfen großflächige Einzelhandelsobjekte<br />

zum Schutz innerstädtischer Kerngebiete und<br />

der befürchteten Kaufkraftabflüsse in der Regel<br />

nur auf speziell als „Sondergebiet für großflächige<br />

Einzelhandelsbetriebe“ ausgewiesenen Flächen<br />

errichtet werden. Je nach Lage, Sortiment, Größe<br />

und im Hinblick auf den bereits bestehenden Einzelhandelsbesatz<br />

vor Ort können bestimmte Betriebsformen<br />

wie Fachmärkte und Discounter zwar<br />

auch ausnahmsweise in gemischt genutzten Quartieren<br />

zugelassen werden, die beispielsweise von<br />

Wohnungen und Geschäfts- sowie Bürogebäuden<br />

geprägt sind. Jedoch nimmt in der Praxis die Beurteilung<br />

der städtebaulichen Auswirkungen von<br />

neu zu errichtenden großflächigen Einzelhandelsnutzungen<br />

viel Zeit in Anspruch, da Kommunen<br />

zumeist Ver-träglichkeitsstudien als Entscheidungsgrundlage<br />

in Auftrag geben.<br />

Eigentümer haben somit deutliche Wettbewerbs-<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

vorteile, denn die bestehenden Betriebe genießen<br />

im Vergleich zu Betriebsformen mit kleinerer Verkaufsfläche<br />

einen hohen Schutz gegen die Ansiedlung<br />

von Konkurrenzbetrieben. Gleichzeitig besteht<br />

für die Eigentümer dieser Immobilien ein geringes<br />

Risiko, dass die Mieter diese Standorte aufgeben.<br />

Üblicherweise geschieht dies nur bei einem strategischen<br />

Rückzug eines Einzelhandelsbetreibers aus<br />

dem jeweiligen lokalen Markt. In der Praxis zeichnen<br />

sich die großflächigen Einzelhandelsimmobilien<br />

durch eine vergleichsweise hohe Standortbindung<br />

und stabile Nachfrage aus, was wiederum eine positive<br />

Auswirkung auf die Vermietungsquote hat.<br />

Langfristig gesicherte Mieteinnahmen<br />

Ebenfalls auf die gesetzlich limitierte Verfügbarkeit<br />

von Alternativobjekten ist das verstärkte Interesse<br />

der Mieter zurückzuführen, sich die Standorte möglichst<br />

langfristig zu sichern. So haben Mietverträge<br />

bei Fachmarktzentren meist eine Laufzeit von zehn<br />

bis 15 Jahren. Oftmals lassen sich die Mieter darüber<br />

hinaus Optionen auf einen weiteren Verlängerungszeitraum<br />

von drei mal fünf Jahren einräumen.<br />

Für die Immobilieneigentümer bedeuten die langen<br />

Vertragslaufzeiten langfristig gesicherte Mieterträge<br />

– so wie im Falle des Hahn-Pluswertfonds 151.<br />

Hier sind mit den Ankermietern Laufzeiten bis 2025<br />

beziehungsweise 2030 vereinbart. Darüber hinaus<br />

zeichnen sich großflächige Einzelhandelsimmobilien<br />

durch eine bonitätsstarke Mieterstruktur aus, insbesondere<br />

im Hinblick auf die jeweiligen Ankermieter.<br />

Zu den typischen Ankermietern zählen Großkonzerne<br />

wie zum Beispiel die Metro Gruppe, Rewe, die<br />

Edeka-Gruppe, Kaufland und Obi. Die Bonität dieser<br />

Unternehmen wird von Ratingagenturen überwiegend<br />

als gut bis sehr gut eingestuft.<br />

45


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

46<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Einzelhandelsimmobilien unangefochtene<br />

Investment-Spitzenreiter im 1.Halbjahr 2011<br />

Deutschland: 5,96 Milliarden Euro wurden im<br />

ersten Halbjahr 2011 in Einzelhandelsimmobilien<br />

angelegt. Damit lag der Umsatz um<br />

50 Prozent über dem bereits guten Vorjahresergebnis<br />

und erreichte das beste Halbjahresergebnis seit<br />

2006, wie die Analyse von BNP Paribas Real Estate<br />

(BNPPRE) ergibt. „Mit diesem Resultat hat sich der<br />

bereits im vergangenen Jahr abzeichnende Trend<br />

verfestigt, dass Retail-Immobilien bei den Investoren<br />

ganz oben auf der Einkaufsliste stehen“, betont<br />

Piotr Bienkowski, Geschäftsführer von BNP Paribas<br />

Real Estate Deutschland. Sie lagen mit einem Anteil<br />

von 53 Prozent am gewerblichen Investmentumsatz<br />

unangefochten an der Spitze und verwiesen Büroobjekte<br />

mit weitem Abstand auf Platz zwei (24 %).<br />

Für die positive Entwicklung der Retail-Investments<br />

und das große Vertrauen der Anleger in diese Assetklasse<br />

gibt es mehrere Gründe.<br />

Ein wesentlicher Einflussfaktor sind die erfreulichen<br />

gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Mit<br />

der raschen und dynamischen Erholung der Wirtschaft<br />

im vergangenen Jahr, die sich auch 2011<br />

mit einem BIP-Wachstum von deutlich über 3 Prozent<br />

fortsetzen wird, ist Deutschland nicht nur die<br />

Konjunkturlokomotive Europas, sondern auch der<br />

momentan sicherste Hafen für Einzelhandelsinvestments.<br />

Die sinkende Arbeitslosigkeit, robuste<br />

und tendenziell steigende Konsumausgaben sowie<br />

absehbare Reallohnzuwächse sind dabei wichtige<br />

Indikatoren, die zu einer positiven Einzelhandelsentwicklung<br />

beitragen. „Darüber hinaus haben die<br />

Mieten für hochwertige Handelsflächen in A-Lagen<br />

auch im Krisenjahr 2009 nicht oder nur marginal<br />

nachgegeben und sind bereits 2010 wieder gestiegen.<br />

Hochwertige Retail-Immobilien verfügen somit<br />

auch in schwierigen Zeiten über eine höhere Ertragssicherheit<br />

als beispielsweise Büroobjekte“, erläutert<br />

Bienkowski.<br />

Shopping-Center besonders beliebt<br />

Mit Abstand am meisten investiert wurde in Shopping-Center<br />

(gut 2,63 Mrd. €, Umsatzanteil: 44 %).<br />

Zu den wichtigsten Deals gehörten die Übernahme<br />

eines 50-prozentigen Anteils am CentrO in Oberhausen<br />

durch einen kanadischen Pensionsfonds<br />

sowie der Erwerb von 85 Prozent der Hamburger<br />

Meile durch Real I.S. Auf dem zweiten Platz folgen<br />

Fachmärkte und Fachmarktzentren (rund 1,44 Mrd.<br />

€, Anteil: 24 %). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

legten sie damit um 90 Prozent zu, worin sich<br />

auch das mittlerweile wieder deutlich gestiegene Interesse<br />

an Investments außerhalb der Top-Standorte<br />

und des Core-Segments widerspiegelt. Insgesamt<br />

steht damit der Markt für Retail-Investments wieder<br />

auf einer breiteren Basis. Den dritten Rang belegen<br />

innerstädtische Geschäftshäuser mit einem Anteil<br />

von 20 Prozent (1,18 Mrd. €, plus 63 %); gut ein<br />

Viertel des Volumens wurde hier von privaten Investoren<br />

angelegt. Darüber hinaus wurden 706 Millionen<br />

Euro in Kauf- und Warenhäuser investiert.<br />

Big-Six-Standorte legen um 40 Prozent zu,<br />

Fonds dominieren den Markt<br />

Der Einzelhandels-Investmentboom zeigt sich auch<br />

in den Big-Six-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frank-


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IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

48<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

furt, Hamburg, Köln und München), in denen 2,26<br />

Milliarden Euro und damit 38 Prozent des Transaktionsvolumens<br />

in Retail-Immobilien angelegt wurden<br />

(plus 40 % im Vorjahresvergleich). Die beiden Städte<br />

mit den traditionell höchsten Anteilen im diesem<br />

Bereich liegen auch bislang vorne: Spitzenreiter ist<br />

Hamburg (684 Mio. €), gefolgt von Berlin (517 Mio.<br />

€). Aber auch Düsseldorf (322 Mio. €) und München<br />

(312 Mio. €) steigerten den Investmentumsatz<br />

spürbar. Mit 246 Millionen Euro landet Frankfurt<br />

auf dem fünften Platz, kann aber das zweitbeste<br />

Resultat der vergangenen zehn Jahre erzielen. In<br />

Köln wurde mit 179 Millionen Euro weniger umgesetzt<br />

als im Vorjahreszeitraum. Die beiden aktivsten<br />

Käufergruppen waren Spezialfonds und Equity/Real<br />

Estate Funds (jeweils Umsatzanteile von gut 22 %),<br />

gefolgt von geschlossenen Fonds (12 %), Pensionskassen<br />

(11 %) und offenen Fonds (gut 9 %). Bemerkenswert<br />

ist auch der relativ hohe Anteil privater<br />

Investoren (über 8 %). „Berücksichtigt man, dass<br />

private Käufer neben den direkten Investments weiterhin<br />

auch in geschlossene Fonds anlegen, so zeigt<br />

sich, dass Einzelhandelsimmobilien in Zeiten unsicherer<br />

Finanzmärkte und perspektivisch steigender<br />

Inflationsraten für privates Kapital zunehmend eine<br />

wichtige Alternative zu anderen Assetklassen darstellen“,<br />

so Piotr Bienkowski.<br />

Teilweise noch sinkende Renditen, gute Aussichten<br />

auch für das zweite Halbjahr<br />

Die große Nachfrage, insbesondere nach hochwertigen<br />

Immobilien in Top-Lagen mit entsprechend<br />

wachsendem Wettbewerb auf Investorenseite hat<br />

dazu geführt, dass die Spitzenrenditen teilweise<br />

noch nachgegeben haben. Für innerstädtische Geschäftshäuser<br />

an den Top-Standorten bewegen sie<br />

sich in einer Bandbreite von 4,2 Prozent (München)<br />

bis 4,5 Prozent (Berlin). Für Shopping-Center haben<br />

die Spitzenrenditen im zweiten Quartal noch<br />

einmal nachgegeben (auf 5,15 %), für erstklassige<br />

Fachmarktzentren und alleinstehende Fachmärkte<br />

liegen sie mittlerweile bei 6,5 und 6,9 Prozent.<br />

„Auch für das zweite Halbjahr deutet alles auf ein<br />

weiter sehr lebhaftes Marktgeschehen und hohe<br />

Investmentumsätze hin. Das Investoreninteresse<br />

ist ungebrochen groß, die gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen entwickeln sich weiter positiv<br />

und stärken damit die Attraktivität von Einzelhandelsinvestments.<br />

Darüber hinaus befinden sich<br />

einige größere Deals in Vorbereitung und werden<br />

voraussichtlich im zweiten Halbjahr abgeschlossen.<br />

Für das Gesamtjahr besteht demzufolge eine große<br />

Chance, dass der Investmentumsatz für Einzelhandelsimmobilien<br />

die 10-Milliarden-Euro-Schwelle<br />

durchbrechen und damit das beste Ergebnis der vergangenen<br />

vier Jahre erzielen kann“, prognostiziert<br />

Bienkowski.<br />

Autor: Chantal Schaum für BNP Paribas Real Estate<br />

Holding GmbH<br />

Hanseatic Group mit Immobilien für den<br />

Lebensmitteleinzelhandel erfolgreich<br />

Immobilien als direkte Sachwertinvestments sind<br />

nicht den Börsenschwankungen ausgesetzt und<br />

auch die Inflation kann ihnen relativ wenig anhaben.<br />

Deshalb zählen sie seit Jahrzehnten zu den<br />

beliebtesten Anlageklassen. Die Hanseatic Group<br />

ist damit auf ein Spezialsegment der Deutschlandimmobilien<br />

fokussiert, das eine der besten Wachstumsperspektiven<br />

bietet. Denn Artikel des täglichen<br />

Bedarfs sind unersetzlich, weshalb sich der Lebensmitteleinzelhandel<br />

auch in Krisenzeiten erstaunlich<br />

stabil zeigt. Die größten Branchenkonzerne wie<br />

die EDEKA- oder die REWE-Gruppe werden ihre Expansion<br />

in den nächsten Jahren weiter fortsetzen<br />

und in moderne, marktgerechte Flächenkonzepte<br />

investieren. Christian Beilicke, Vorstandsvorsitzender<br />

und Gründer der Hanseatic Holding AG mit Sitz<br />

in Hildesheim meint dazu: "Die Entwicklung in der


Einzelhandelsbranche überrascht mich nicht. Güter<br />

des täglichen Bedarfs gehören auch in Krisenzeiten<br />

zu einer festen Größe in jedem Haushalt. Qualität,<br />

Preis und Lage sind in jeder Phase entscheidende<br />

Faktoren für den Konsumenten."<br />

In mehr als 17 Jahren wurden durch die Hanseatic<br />

Group 260 Projektentwicklungen, Transaktionen<br />

im Entwicklungs- und Wohnbereich mit einem Gesamtvolumen<br />

von rd. € 1,35 Mrd. realisiert. „Wir<br />

stehen bei Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels<br />

im Ruf, selbst die als kritisch bewerteten Lagen<br />

erfolgreich entwickeln zu können. Das hat die<br />

Beziehungen zu unseren Kunden auf eine Ebene besonderer<br />

Vertrauenswürdigkeit und Verbindlichkeit<br />

gehoben, von der unsere Fonds und Anleger durch<br />

ausgezeichnete Rahmenbedingungen profitieren“,<br />

so Christian Beilicke. Ob die Anlage in Einzelhandelsimmobilien<br />

jeweils auch zum Erfolg für den<br />

Anleger wird, hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab. "Vor einer Investitionsentscheidung sollte man<br />

darauf achten, dass es sich um ein breit diversifiziertes<br />

Portfolio in wirtschaftlich stabilen Regionen<br />

handelt", erklärt Christian Beilicke, und ergänzt:<br />

"Darüber hinaus sollte ein professionelles Property-<br />

und Asset-Management sichergestellt sein, denn<br />

nur das gewährleistet die wirtschaftliche Nachhaltigkeit<br />

des Investments. Idealerweise sind auch die<br />

Mieten vollständig indexiert, sodass ein nahezu vollständiger<br />

Inflationsausgleich einkalkuliert ist." Über<br />

eineinhalb Jahrzehnte lang konnte nur ein exklusiver<br />

Investorenkreis am Erfolg der Hanseatic Group<br />

partizipieren. Mit dem Fonds Wertstrategie hatten<br />

nun erstmals private Kapitalanleger die Möglichkeit<br />

der Beteiligung.<br />

Der Fonds investiert breit diversifiziert auf 12 Objekte<br />

unterschiedlicher Größen in wirtschaftlich stabilen<br />

Regionen. Ankermieter sind deutschlandweit<br />

bekannte Einzelhandelsketten, darunter Edeka,<br />

Netto, Rewe, Lidl etc. Alle Ankermietverträge haben<br />

Laufzeiten über die Fondslaufzeit hinaus und rd.<br />

94 % der Mieteinnahmen beruhen auf langfristigen<br />

Verträgen mit 10 oder 15 Jahren Laufzeit. Zudem<br />

sind Super- und Discountmärkte ein Grundpfeiler<br />

der Nahversorgung und vergleichsweise wenig konjunkturanfällig.<br />

Scope Analysis, eines der führenden<br />

Finanzanalyse- und Advisoryinstitute Deutschlands,<br />

hat den Fonds Hanseatic Wertstrategie Retail Select<br />

mit dem Investment-Rating „A = gut“ bewertet.<br />

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dessen Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistung gestattet wurde.<br />

Dieser ist bei dem Anbieter der Beteiligung, der MPC Capital Investments GmbH, erhältlich. Es handelt<br />

sich um eine unternehmerische Beteiligung, die Risiken unterliegt. Diese werden in dem Verkaufsprospekt<br />

ausführlich dargestellt.


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

50<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Internationale Luxusmarken sehen Deutschlands Luxusmeilen<br />

im europäischen Vergleich als Top-Expansionsziele<br />

Beitrag von Doris von Muschwitz,<br />

Leiterin Einzelhandelsvermietung Deutschland, Jones Lang LaSalle GmbH<br />

Der weltweite Markt für Luxusgüter hat die Finanzkrise<br />

weitaus schneller als erwartet hinter<br />

sich gelassen. Burberry, Gucci Group, Hermès,<br />

LVMH, Polo Ralph Lauren, PPR, Prada, Richemont –<br />

alle führenden Luxusgüterkonzerne verzeichneten<br />

zuletzt zweistellige Umsatzzuwächse oder sogar<br />

Rekordjahre, die sich auch in den Aktienkursen positiv<br />

niederschlagen. Stets fällt dabei die hohe Bedeutung<br />

der eigenen Standortnetzwerke ins Auge.<br />

Im Bereich Retail stiegen die Umsatzzahlen durchgängig<br />

überproportional. Unsere Studie „Glanz und<br />

Glamour in Europas Luxusmeilen“ analysiert diese<br />

Entwicklung und liefert Aussagen zur Präsenz der<br />

100 wichtigsten Luxuslabels in 21 europäischen Metropolen.<br />

Getrieben wurde das Luxus-Geschäft zuletzt vor<br />

allem durch Asien. Mit Ausnahme von Japan verzeichnen<br />

die Luxusmarken dort die höchsten<br />

Wachstumsraten. In besonderem Maße profitieren<br />

Luxusanbieter vom boomenden chinesischen Markt.<br />

China könnte sich bis 2015 zum größten Markt für<br />

Luxusgüter entwickeln. Aber auch in Europa ist der<br />

Markt wieder intakt und bleibt weiterhin weltweiter<br />

Hauptumsatzträger. Bei Anbietern wie LVMH oder<br />

Hermès liegen die Anteile des Europageschäfts am<br />

weltweiten Umsatz jeweils zwischen einem Drittel<br />

und 40 Prozent. Die wichtigsten europäischen Märkte<br />

nach Umsatz sind in dieser Reihenfolge Italien,<br />

Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Russland.<br />

Der Handel mit Luxusgütern ist auch aus der Immobilien-Perspektive<br />

einzigartig. Kein anderes Handelssegment<br />

ist ähnlich konsequent international ausgerichtet.<br />

Bei ihrer Expansion setzen Luxusanbieter<br />

derzeit insbesondere auf Asien und die Schwellenländer.<br />

Aber auch in den entwickelten westlichen<br />

Märkten wird in die Standortnetzwerke investiert.<br />

Dieser Trend äußert sich in aufwändigen Renovierungen<br />

und Vergrößerungen bestehender Stores.<br />

Zudem geht es um Standortverbesserung innerhalb<br />

der Luxusmeilen. Bestehende Lücken im jeweiligen<br />

Standortnetzwerk werden gezielt beseitigt. Dies<br />

trifft in besonderem Maße auf Deutschland zu, das<br />

als europäische Konjunkturlokomotive derzeit im<br />

Fokus der Luxusanbieter steht.<br />

Die höchste Dichte an internationalen Luxuslabels<br />

ist in Paris anzutreffen. Mit über 150 Luxusshops<br />

sind die von uns definierten 100 Luxusmarken in der<br />

französischen Hauptstadt zum Teil gleich mehrfach<br />

vertreten. Nur London kann in dieser Hinsicht mithalten<br />

und weist mit insgesamt 125 Shops ebenfalls<br />

etliche Doppelstandorte auf. Mailand komplettiert<br />

mit knapp 90 Luxuslabels die Top 3. Während sich<br />

das Angebot in den meisten Metropolen auf jeweils<br />

eine Straße konzentriert, sind besonders in den Megacities<br />

London, Paris und Moskau gleich mehrere<br />

hochwertige Luxuslagen anzutreffen. Insgesamt<br />

zeigen die Zahlen, dass Paris als unangefochtene<br />

Luxusmetropole Europas gelten kann. Nur London,<br />

und mit Abstrichen auch Mailand, können in der<br />

Liga der Top 3 mithalten.


Die höchste Präsenz in den 21 untersuchten westeuropäischen<br />

Städten weist mit über 40 Standorten<br />

Hugo Boss auf. Das Label hat in den letzten Jahren<br />

massiv in sein Standortnetzwerk investiert und die<br />

Internationalisierung konsequent vorangetrieben. In<br />

vielen Metropolen ist Hugo Boss gleich mit mehreren<br />

Shops seiner Hauptmarke vertreten. Auch Max<br />

Mara hat eine ausgesprochen hohe Shopdichte. Die<br />

Top-Luxuslabels Burberry, Cartier, Escada, Gucci,<br />

Louis Vuitton und Prada verfügen jeweils über mindestens<br />

25 Shops und erreichen damit in der Regel<br />

eine Vollabdeckung der analysierten Metropolen.<br />

Die New Bond Street in London ist die teuerste Luxusmeile<br />

in Westeuropa. Ein Quadratmeter Ladenfläche<br />

schlägt in der Spitze mit Jahresmieten bis zu<br />

7.900 Euro zu Buche. Es folgen die Avenue Montaigne<br />

in Paris mit bis zu 7.500 Euro/m² und die Moskauer<br />

Toplage Stoleshnikov Lane mit bis zu 7.015<br />

Euro/m². Die italienischen Luxuslagen Via Montenapoleone<br />

in Mailand und Via Condotti in Rom komplettieren<br />

die Top 5. Spitzenreiter in Deutschland ist<br />

die Münchner Maximilianstraße mit jährlich 3.000<br />

Euro/m². Die Luxusmeilen in Berlin, Düsseldorf,<br />

Frankfurt und Hamburg bewegen sich durchgängig<br />

in der Bandbreite zwischen 2.000 und 3.000 Euro/m².<br />

Deutschland bietet in allen wesentlichen Metropolen<br />

exzellent positionierte Luxuslagen bei vergleichsweise<br />

günstigen Spitzenmieten. Die internationalen<br />

Topmarken sind durchgängig in den deutschen<br />

Metropolen vertreten. Wir beobachten seit Anfang<br />

2010 viele Neuzugänge und etliche aufwändige<br />

Renovierungen und Standortvergrößerungen.<br />

Deutschlands Luxusmeilen sind ohne Zweifel Muss-<br />

Standorte für jedes namhafte Luxuslabel.<br />

Trotz boomender Online-Angebote ist der stationäre<br />

Handel gerade im Luxussegment ein sehr wichtiges<br />

Erfolgskriterium. Die Bilanzen der wichtigsten Anbieter<br />

zeigen eindrucksvoll, dass die Umsatzbedeutung<br />

selbstbetriebener Shop-in-Shops und Stores<br />

in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist. Fast<br />

alle Luxusmarken haben deshalb in den letzten<br />

Jahren massiv in eigene Retailstrukturen investiert<br />

und sich vom Wholesale-Geschäft unabhängiger<br />

gemacht. Im Zuge dieser Entwicklung sind erhebliche<br />

Investitionen in die Steigerung der Flächenproduktivität<br />

festzustellen. Luxusanbieter investieren in<br />

die Schnelligkeit ihrer Prozesskette, ohne die eine<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

funktionierende Steuerung eigener Flächen nicht zu<br />

bewerkstelligen ist. Gleichzeitig setzt sich der Trend<br />

zur Vertikalisierung auch im Luxusbereich durch.<br />

Die Kollektionen werden marktgerechter und fallen<br />

in ihrem Umfang kleiner aus. Wie im konsumiger<br />

orientierten Textilhandel hat die zeitliche Aufeinanderfolge<br />

der Kollektionen erheblich zugenommen<br />

und entfernt sich mehr und mehr vom klassischen<br />

Saisongeschäft.<br />

Die Studie „Glanz und Glamour in Europas Luxusmeilen“<br />

analysiert die Präsenz der aus Sicht von<br />

Jones Lang LaSalle 100 bedeutendsten Luxusmarken<br />

in den 21 wichtigsten europäischen Metropolen.<br />

Bei der Ermittlung der Shopanzahl in den jeweiligen<br />

Städten werden ausschließlich Luxusmarken<br />

mit in Eigenregie betriebenen Standortnetzwerken<br />

berücksichtigt. Die Auswertung bezieht ausschließlich<br />

Shops in 1a-Lagen und Einkaufs-Galerien ein.<br />

Zudem werden nur Shops der jeweiligen Hauptmarke<br />

berücksichtigt. Zweitmarken sind ebensowenig<br />

Bestandteil der Erhebung wie Franchise- und Multilabelstores.<br />

Auch Markenshops in namhaften Luxuskaufhäusern<br />

werden mangels Transparenz nicht<br />

berücksichtigt. Geografisch bezieht sich die Analyse<br />

stets auf das Zentrum der jeweiligen Stadt. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei die renommierten Luxusmeilen,<br />

gegebenenfalls ergänzt um die umliegenden<br />

Seitenstraßen.<br />

51


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

52<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong> im In- und<br />

Ausland – Der goldene Weg des Anlegers?!<br />

Analyse über die Emissionsangebote und<br />

Platzierungszahlen im Zeitraum 1990 bis 2010<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> sind derzeit eine der gefragtesten<br />

Assetklassen bei Sachwertfonds.<br />

Als schwer durchschaubare Finanzprodukte Milliardenverluste<br />

produzierten und eine Vertrauenskrise<br />

die Finanzbranche erschütterte, erlebte<br />

der Sachwertfonds eine Renaissance. In den umfangreichen<br />

Emissionsprospekten wird besonders auf die<br />

Sicherheit des Investments,<br />

der überaus<br />

stabilen Performance<br />

und der sinnvollen<br />

Vermögensbildung<br />

hingewiesen. Doch<br />

<strong>Immobilienfonds</strong> gibt<br />

es nicht erst seit der<br />

Finanzkrise.<br />

I m m o b i l i e n f o n d s<br />

in Deutschland sind<br />

ein fester Bestandteil<br />

im Markt der geschlossenen<br />

Fonds<br />

und bilden mit nahezu 35 Mrd. Euro platziertem Eigenkapital<br />

die bedeutendste Assetklasse.<br />

Aber auch im Ausland wurden mehr als 794 Fonds<br />

mit einem Marktvolumen von mehr als 24 Mrd. Euro<br />

platziert.<br />

Auch im "Betongold" stecken nicht nur Chancen,<br />

sondern ebenso Risiken und wie ein Sprichwort feststellt<br />

„ist nicht alles Gold was glänzt“. Ein erfolgreicher<br />

Anleger schaut nicht nur vielversprechend in<br />

die Zukunft, sondern hat auch die Vergangenheit<br />

genau im Blick, um richtige Entscheidungen zu treffen.<br />

Er ist wachsam und geht gezielt bestimmten<br />

Fragen nach. Haben sich die Prognosen der Emisionshäuser<br />

erfüllt? In welcher Höhe gab es Abweichungen?<br />

Hat sich die Performance der Immobilie<br />

als stabil erwiesen?<br />

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, nehmen<br />

wir den Zeitraum von 1990 bis 2010, insge-<br />

samt 2004 Leistungsbilanzen von 295 Initiatoren,<br />

die 2817 Fonds mit einem Volumen von mehr als<br />

122 Mrd. Euro platziert haben genauer unter die<br />

Lupe. Ein geeignetes Tool für eine Auswertung ist<br />

die Online-Plattform fondsEXPERT. Die Analyse-<br />

Software ermöglicht uns gezielt und problemlos unseren<br />

Fragen nachzugehen.<br />

Grafik 1: Platziertes Eigenkapital<br />

nach Initiator und Höhe (in<br />

Mio Euro)<br />

Wir nehmen zurerst eine<br />

Gesamtbetrachtung der<br />

geschlossenen <strong>Immobilienfonds</strong><br />

vor und analysieren<br />

die wichtigsten Kennzahlen<br />

an folgender Grafik.<br />

Grafik 2: Cockpit: Platziertes Eigenkapital nach Jahren<br />

und Assetklassen, Anzahl platzierter Fonds in den jeweiligen<br />

Jahren, sowie Performance Übersicht aller Fonds.


Die platzierungsstärksten Jahre waren 1998 und<br />

1999, in denen insgesamt 455 <strong>Immobilienfonds</strong><br />

jährlich platziert werden konnten. Die Renaissance<br />

dieser Assetklasse zeigt sich ab 2007, als auf deutlich<br />

niedrigerem Niveau ein stetiger Zuwachs verzeichnet<br />

werden konnte.<br />

Von den im Betrachtungszeitraum platzierten 2817<br />

Fonds liegen 2004 Leistungsbilanzen vor.<br />

Wenden wir uns nun den Emissionshäusern und<br />

deren KPS’s (Key Performance Indicator) zu.<br />

Grafik 3: Initiatoren KPIs: Übersicht über die Gesamtperformance<br />

aller Fonds, Exitanalyse der liquidierten<br />

Fonds, sowie Kapitalrückfluss und Verkaufserlös<br />

Neben den bereits angesprochenen Informationen<br />

über abgegebene Leistungsbilanzen erfahren wir<br />

hier, dass von den 2004 Fonds mit Leistungsbilanz<br />

insgesamt 536 Fonds prospektgemäße Ergebnisse<br />

oder sogar deutlich bessere erzielen konnten.<br />

380 Investments allerdings laufen nicht prospektgemäß<br />

und hinken den prognostizierten Werten hinterher.<br />

Auch die im Prospekt genannten Verkaufserlöse<br />

haben sich nicht bewahrheitet, sie weichen<br />

doch erheblich von den Kalkulationsdaten ab.<br />

Beim Kapitalrückfluss hingegen konnten die Aussagen<br />

im Prospekt nahezu eingehalten werden und unterstreichen<br />

hier die Stabilität dieser Assetklasse.<br />

Betrachten wir nun die Entwicklung der Ausschüttungen<br />

etwas näher. Diese Analyse bezeichnet man<br />

als die "Fieberkurve" der Branche, verschafft sie<br />

doch einen beindruckenden Überblick über die<br />

derzeit in der Realisierung befindlichen Fonds.<br />

Auch hier zeigt sich ein sehr differenziertes Bild und<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Abweichungen können schnell erkannt werden.<br />

Einige Initiatoren haben die prognostizierten Ausschüttungen<br />

erreicht oder leicht übertroffen, allerdings<br />

sehen wir auch, dass es bei einigen Initiatoren<br />

eine große Lücke zwischen prognostizierten und<br />

tatsächlichen Ausschüttungen gibt.<br />

Stellen wir Immobilien Schiffsbeteiligungen gegenüber,<br />

kann festgestellt werden, dass die tatsächlichen Ergebnisse<br />

der <strong>Immobilienfonds</strong> etwas geringfügiger abweichen.<br />

Abgerechnet wird aber zum Schluss. Die EXIT-Analyse<br />

zeigt die tatsächliche Performance dieses Produktsegments<br />

und hier kann der Immobilie mit einer durchschnittlichen<br />

Rendite von 14,69 % bei 581 liquidierten<br />

Fonds ein doch sehr stabiles und ordentliches Ergebnis<br />

bestätigt werden.<br />

Grafik 4: Ergebnisse liquidierter Fonds unter Berücksichtigung<br />

aller Komponenten und im Vergleich<br />

zum ursprünglichen Invest (Eigenkapital + Agio)X<br />

53


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

54<br />

<strong>Geschlossene</strong> <strong>Immobilienfonds</strong><br />

Die Kennlinie Eigenkapital + Agio als "Break-even-<br />

Point“ zeigt hier, ab wann mit diesem Produkt<br />

positive Ergebnisse erzielt werden. Die Top-20<br />

der Branche liefern Beispiele sinnvoller und<br />

nachhaltiger Immobilieninvestitionen.<br />

Von einer Kapitalvernichtung in Milliardenhöhe, wie<br />

von mancher Seite berichtet wurde, kann jedenfalls<br />

bei dieser Analyse nicht die Rede sein.<br />

Um alle Aspekte für eine genaue Analyse miteinzubeziehen,<br />

betrachten wir die Standorte der Immobilien.<br />

Bei der geografischen Auswertung der<br />

Einzelhandelsimmobilien in Deutschland, der sog.<br />

Geo-Analyse ist ersichtlich, dass diese Sparte mit<br />

524 Einzelhandelsimmobilien nahezu in allen Regionen<br />

Deutschlands präsent ist. Die Gesamtfläche<br />

dieses Segments mit über 4,48 Mio qm-Fläche do-<br />

kumentiert die Bedeutung geschlossener Fonds in<br />

diesem Marktsegment.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die Investition in geschlossene <strong>Immobilienfonds</strong> ist<br />

sicher eine interessante Ergänzung des erfahrenen<br />

Anlegers, der Chancen, aber auch Risiken einzuschätzen<br />

weiß.<br />

Wichtigster Aspekt jeder Investitionsentscheidung ist<br />

jedoch die Erfahrung, die der Anbieter, der Initiator in<br />

diesem Marktsegment vorweisen kann. Die Nachhaltigkeit<br />

der Anlagebetreuung sowie die Expertise des<br />

Initiators in einem speziellen Immobiliensegment sind<br />

entscheidend, wenn es um die Rentabilität der Anlage<br />

geht. Stimmen diese Faktoren, haben <strong>Immobilienfonds</strong><br />

durchaus einen Platz in einem risikodiversifiziertem<br />

Anlageportfolio verdient.<br />

Datenbasis dieser Analyse ist fondsEXPERT, ein innovatives und einzigartiges Online-Analyseportal<br />

über geschlossene Fonds. Zu finden sind in diesem Portal mehr als 12.000 geschlossene Fonds<br />

mit den wichtigsten Kennzahlen von ca. 1.400 Initiatoren.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter www.fonds-expert.com.<br />

Baugeldstudie:<br />

Ein Drittel schätzt Finanzierung kompliziert ein<br />

Wie die aktuelle Baugeldstudie des Baugeldvermittlers<br />

HypothekenDiscount zeigt,<br />

empfinden die Deutschen den Kauf einer<br />

Immobilie als zeitgemäß. Lediglich die Finanzierungsmodalitäten<br />

ängstigen viele.<br />

Ob Landhaus, Eigentumswohnung oder Penthouse:<br />

Trotz unterschiedlicher Wohnformen sind die Deutschen<br />

einer Meinung, wenn es um den Erwerb der<br />

eigenen vier Wände geht - er liegt im Trend. Denn<br />

laut einer Umfrage des Mannheimer Baugeldvermittlers<br />

HypothekenDiscount geben 83 Prozent von<br />

1.000 Befragten an, ein Immobilienkauf sei nicht<br />

spießig. Nur 4,9 Prozent der Deutschen sind der<br />

Meinung, die eigenen vier Wände sind altbacken.<br />

Fast ein Drittel (26,3% Prozent) empfinden jedoch<br />

die Auseinandersetzung mit der Immobilienfinan-<br />

zierung als zu kompliziert. Weitere 45 Prozent meinen,<br />

die Kreditbeantragung sei teilweise schwierig.<br />

"Doch die Finanzierung muss nicht so kompliziert<br />

sein, wie viele denken", sagt Kai Oppel von HypothekenDiscount.<br />

Was früher nur versierte Rechenkünstler<br />

durch multiplizieren und dividieren<br />

errechnen konnten, können heute auch weniger<br />

Mathematikbegabte kalkulieren. Rechner im Internet<br />

helfen, die Kreditrate und Gesamtlaufzeit<br />

des Darlehens in wenigen Minuten zu bestimmen.<br />

Selbst für verschiedene Tilgungshöhen lassen sich<br />

einfache Szenarien berechnen. Grundsätzlich rät<br />

der Immobilienexperte, vor allem die Gesamtlaufzeit<br />

des Kredits und die zukünftige Lebensplanung im<br />

Auge zu haben. "Denn spätestens mit dem Beginn<br />

des Ruhestands sollte die Immobilie schuldenfrei<br />

sein", erläutert Oppel.


Advertorial | IMMOBILIEN 2011<br />

55


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

56<br />

Übersicht geschlossene <strong>Immobilienfonds</strong> in Emission<br />

Fonds Deutschland<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in €<br />

Agio<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. Euro<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Segment<br />

asuco - Zweitmarktfonds 1 250.000 5 100,00 22 Zweitmarkfonds<br />

Bouwfonds - Wohnen in Deutschland 01 15.000 5 19,94 16 Wohnungen<br />

ConRendit - ConRendit 22 15.000 3 19,70 11 Sonstige Nutzen<br />

deboka - Einkaufen NRW 20.000 5 8,20 13 Einzelhandel<br />

DFH Beteiligungsangebot 95 10.000 0 32,20 18 Büro<br />

DFH Beteiligungsangebot 97 10.000 5 94,60 12 Büro<br />

DFH Beteiligungsangebot 98 10.000 5 225,00 12 Büro<br />

DII Grand SPA Resort A-ROSA Sylt 10.000 5 35,10 11 Sonstige Nutzen<br />

DIVAG - DIA Fonds Nr. 27 15.000 5 8,80 14 Einzelhandel<br />

DWS - ACCESS Wohnen 1 10.000 5 60,00 11 Mehrere Nutzen<br />

DWS Deutsche Bank Türme 5.000 5 334,00 13 Büro<br />

Euro Grundinvest - Deutschland 15 15.000 5 10,00 3 k.A.<br />

FFH - Immobilien 10 10.000 5 42,00 17 Mehrere Nutzen<br />

FIHM Gruppe - Hochschule München 5.000 5 23,95 12 Sonstige Nutzen<br />

Habona Invest - Einzelhandelsimmobilien 10.000 5 14,03 5 Einzelhandel<br />

Hahn - Pluswertfonds 151 20.000 5 29,63 15 Einzelhandel<br />

Hamburg Trust - domicilium 6 25.000 5 23,00 16 Wohnungen<br />

Hannover Grund - Wohnportfolio 01 15.000 5 25,00 12 Wohnungen<br />

Hannover Leasing - Substanzwerte Deutschland 6 10.000 5 30,20 14,5 Büro<br />

Hannover Leasing - Substanzwerte Deutschland 7 10.000 5 31,97 12 Büro<br />

Hannover Leasing - Vermögenswerte Deutschland 6 10.000 5 25,45 20 Sonstige Nutzen<br />

Hanseatic Wertstrategie - RETAIL SELECT 10.000 5 18,10 11 Einzelhandel<br />

HCI - Berlin Airport Center 10.000 5 29,20 13 Büro<br />

HCI - Wohnkonzept Hamburg 10.000 5 20,75 16 Wohnungen<br />

HTB - Vierte Hanseatische <strong>Immobilienfonds</strong> 7.500 0 11,27 16 Mehrere Nutzen<br />

IFK - Sachwertfonds Deutschland 2 2.000 0 36,44 16 Mehrere Nutzen<br />

ILG - Fonds 37 10.000 5 47,61 20 Einzelhandel<br />

Industrifinans - Berlin Selektion 02 15.000 5 70,63 12 Wohnungen<br />

König § Cie. - Wohnwerte Deutschland 5.000 5 20,03 18 Wohnungen<br />

MPC - Deutschland 9 10.000 5 21,90 11 Mehrere Nutzen<br />

Paribus - Hamburg Wohnen Renditefonds 12 10.000 5 20,00 12 Wohnungen<br />

PI Pro-Investor - <strong>Immobilienfonds</strong> 1 25.000 5 31,50 11 Mehrere Nutzen<br />

Primus Valor - ImmoChance Deutschland 4 10.000 5 8,00 12 Wohnungen<br />

REAL I.S. - Bayernfonds Deutschland 22 15.000 5 35,63 12 Mehrere Nutzen<br />

S & P - regioFonds Süddeutschland 8 10.000 5 16,00 15 Einzelhandel<br />

Signa Property Funds - Signa 13 Frankfurt 10.000 5 129,90 16 Büro<br />

United Investors - Deutsche S & K Sachwerte 15.000 5 30,00 5 Mehrere Nutzen<br />

United Investors - Metropolitan Estates Berlin 10.000 5 20,00 4 Wohnungen<br />

WealthCap - <strong>Immobilienfonds</strong> Deutschland 32 10.000 5 55,45 14 Büro<br />

Wölbern - Deutschland 04 10.000 5 14,41 11 Sonstige Nutzen<br />

ZBI - Professional 6 25.000 5 40,00 – Mehrere Nutzen<br />

Quelle: Scope / G.U.B. / eigene Recherche<br />

Diese Übersicht über aktuelle Beteiligungsangebote erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Fonds Europa<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in €<br />

Agio<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. Euro<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Segment<br />

ACRON - HELVETIA 7 100.000 (CHF) 0 55,00 CHF – Büro<br />

Buss - <strong>Immobilienfonds</strong> 3 10.000 3 13,30 11 Büro<br />

CAI - Côte d‘Azur 2 10.000 5 10,00 6 Mehrere Nutzen<br />

elbfonds - 12/50 Direkt Invest Polen 4 10.000 3 25,00 12 Einzelhandel<br />

elbfonds - Direkt Invest Polen 5 10.000 3 25,90 4 Einzelhandel<br />

Hannover Leasing - Fonds 205 Wachstumswerte Europa 5 10.000 5 27,94 10 Büro<br />

Hanzevast - Holland 65 (König & Cie.) 10.000 5 15,08 11 Büro<br />

KGAL - PropertyClass Großbritannien 3 10.000 5 63,50 12 Büro<br />

KGAL - PropertyClass Frankreich 1 10.000 5 44,90 15 Büro<br />

KGAL - PropertyClass Österreich 7 10.000 5 36,90 13 Büro<br />

Lloyd - Holland Utrecht 10.000 5 15,51 10 Büro<br />

MPC Capital - Holland 72 10.000 5 6,28 10 Büro<br />

REAL I.S. Bayernfonds Großbritannien 3 10.000 5 35,00 12 Büro<br />

REAL I.S. Bayernfonds Niederlande 1 15.000 5 74,37 15 Büro<br />

REAL I.S. Bayernfonds Niederlande 2 15.000 5 60,27 11 Büro<br />

United Investors - Cosmopolitan Estates Mallorca 25.000 0 10,79 3 Wohnungen<br />

Wölbern - Holland 70 10.000 5 28,35 12 Büro<br />

Fonds USA / Kanada<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in USD<br />

Agio<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. USD<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Segment<br />

Jamestown - Fonds 27 30.000 5 250,00 10 Mehrere Nutzen<br />

TSO DNL Funds 3 15.000 5 70,00 3-5 Einzelhandel<br />

WALTON - Premium 1 10.000 5 40,00 7 Landbanking<br />

TSO DNL Fund 4 15.000 5 40,00 12 Einzelhandel<br />

Fonds Australien<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in AUD<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in €<br />

Agio<br />

in %<br />

Agio<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. AUD<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. Euro<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Segment<br />

ATLANTIC - Australien 2 20.000 5 85,00 11 Büro<br />

Fonds Indien<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in €<br />

Agio<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. Euro<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Segment<br />

MPC Capital - Indien 2 10.000 5 208,00 5 Mehrere Nutzen<br />

Fonds Internatinal<br />

Fondsname Mindesteinlage<br />

in €<br />

Agio<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

in Mio. Euro<br />

Laufzeit<br />

in Jahren<br />

Segment<br />

Premium Select - VAE Premium Select Funds 10.000 5 60,00 5 Mehrere Nutzen<br />

Fonds Diverse<br />

Indirekte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Segment<br />

asuco - Zweitmarkfonds 2 5.000 5 250,00 10 Zweitmarkt<br />

BHF - Wohnimmobilien Portfolio International 100.000 5 70,00 3-5 Wohnungen<br />

EH 1 Immobilienportfolio 1 10.000 5 40,00 7 Mehrere Nutzen<br />

Real Invest - Real Invest 6 20.000 5 40,00 12 Mehrere Nutzen<br />

57


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

58<br />

Immobilienpolice<br />

Deutschlands erste börsenunabhängige<br />

und echte Immobilienpolice<br />

Beitrag von Wolfgang Laufer,<br />

Geschäftsführer, robustus GmbH<br />

Die Deutschen haben so viel Geldvermögen<br />

wie nie. Ende 2010 verfügten die Privathaushalte<br />

über ein Geldvermögen in Form von<br />

Bargeld, Bankeinlagen oder Aktien in Rekordhöhe<br />

von knapp 5.000 Milliarden Euro – 154 Milliarden<br />

Euro mehr als ein Jahr zuvor. In den kommenden<br />

Jahren werden zudem laut Zahlen des GDV jährlich<br />

über 80 Milliarden Euro an deutsche Versicherungskunden<br />

ausgezahlt. Viele Sparer verzichten jedoch<br />

derzeit auf eine angemessene Rendite. Etwa 1.500<br />

Milliarden Euro werden nur gering oder gar nicht<br />

verzinst. Insbesondere für das Geschäft mit Einmalbeiträgen<br />

besteht daher ein sehr großes Potenzial<br />

– auch wegen der hohen jährlichen Rückzahlungen<br />

aus fälligen Versicherungsverträgen, die wieder angelegt<br />

werden wollen. Optimale Voraussetzungen<br />

für robustus privileg,<br />

Deutschlands erste börsenunabhängige und zu 100 %<br />

immobilienbasierte Lebensversicherung. Sie wurde<br />

speziell für Anleger im besten Alter entwickelt und bietet<br />

neben überdurchschnittlichen Renditechancen, flexiblen<br />

Laufzeiten und attraktiven Steuervorteilen auch<br />

einen starken Hinterbliebenenschutz sowie sehr günstige<br />

Erbregelungen. Versicherungspartner für robustus<br />

privileg ist die in Liechtenstein ansässige Wealth-<br />

Assurance AG. Dies hat gleich zwei Vorteile: robustus<br />

privileg ist ein §-34d- GewO-Produkt – und Kunden<br />

profitieren von den exklusiven liechtensteinischen Anlageprivilegien.<br />

Mit seinen überzeugenden Vorteilen<br />

und flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten ist robustus<br />

privileg ein idealer Baustein für jedes Portfolio – eine<br />

wegweisende Kapitalanlage für Makler mit Weitblick.<br />

Aussichtsreiche Investmentstrategie:<br />

Abgesehen von einer Liquiditätsreserve wird das Kapital<br />

in Sachwerte und sachwertbasierte Anlagen investiert.<br />

Schwerpunkt sind Qualitätsimmobilien sowie<br />

immobiliennahe Investments. Die Renditeprognose<br />

für Einmalanlagen ab 10.000 Euro, liegt zwischen 6,5 %<br />

und 8,0 % linear p. a! Verantwortlich für das Assetmanagement<br />

ist die fairvesta Vermögensverwaltung<br />

International AG, Liechtenstein – ein Unternehmen<br />

der fairvesta Gruppe: einem internationalen Immobilien-<br />

und Beteiligungsunternehmen mit Aktivitäten<br />

in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, den<br />

Niederlanden, Luxemburg, Spanien und Frankreich.<br />

Hauptsitz der fairvesta Gruppe ist Tübingen, Deutschland.<br />

Mit einem Investitionsvolumen von über 400<br />

Millionen Euro in schulden- und lastenfreien Immobilien<br />

gehört das Unternehmen zu den führenden und<br />

wachstumsstärksten Akteuren auf dem deutschen<br />

Immobilienmarkt. Bisher wurden zweistellige Erträge<br />

prognostiziert - und erreicht! So konnten sich Anleger<br />

der fairvesta zweite Immobilienbeteiligungsgesellschaft<br />

einer zweistelligen Rendite pro Jahr erfreuen.<br />

Die fairvesta zweite Immobilienbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH wurde im Jahr 2005 platziert und geschlossen.<br />

Zum 30. Juni 2011 erfolgte nun nach den<br />

Testaten der Wirtschaftsprüfer vertragsgemäß und<br />

pünktlich die Auszahlung der Guthaben. Bei fairvesta II


Immobilien mit Tradition und Zukunft.<br />

Als Berliner Bauträger beschäftigen wir uns seit fast 30<br />

Jahren mit historischen Immobilien und Denkmalschutz.<br />

Durch unsere Erfahrungen können wir für unsere<br />

Kunden hohe steuerliche Vorteile bieten.*<br />

* Objekte in Berlin, Potsdam, Leipzig und Görlitz.<br />

Auch wenn unsere Leidenschaft den Denkmälern gehört,<br />

so lieben wir es doch auch hochmoderne Neubauten in<br />

hervorragenden Lagen zu entwickeln, die zeitgemäßes<br />

Wohnen mit wertsteigerndem Potential verbinden.<br />

www.ThammImmobilien.de<br />

THAMM Immobilien<br />

mit Tradition und Zukunft<br />

®


IMMOBILIEN 2011 | Indirekte Immobilienanlage<br />

60<br />

Immobilienpolice<br />

handelt es sich um den ersten abgewickelten und ausgezahlten Immobilien-Beteiligungsfonds<br />

der fairvesta Unternehmensgruppe. Dabei wurde<br />

eine Rendite von 12,37% p.a. für die Anleger erreicht und realisiert. fairvesta<br />

konnte somit für ihre Anleger ein hervorragendes Ergebnis erzielen,<br />

und dies, obwohl die Finanzkrise die Umsetzung des bewährten Immobilienhandelskonzeptes<br />

zeitweise erheblich erschwerte. fairvesta verfolgt<br />

generell das Ziel, Immobilien – vornehmlich aus der Bankenverwertung<br />

- weit unter dem offiziellen, amtlichen Verkehrswert einzukaufen und innerhalb<br />

von 2,5 bis 3,5 Jahren wieder an vermögende private oder institutionelle<br />

Investoren zu verkaufen.<br />

robustus ist als neuer Teilnehmer auf dem europäischen Finanzmarkt eingebunden<br />

in die erfahrene fairvesta Gruppe. Die Robustus GmbH, Berlin<br />

besitzt das europaweite Vertriebsrecht an der Immobilienpolice und bietet<br />

folgende Vorteile für Vertriebspartner: Mit robustus privileg erweitern<br />

Makler und Vermittler ihr Angebot um ein besonders innovatives und attraktives<br />

Versicherungsprodukt und erschließen sich so einen Markt mit<br />

hohem Ertragspotenzial. Als Geschäftspartner erhalten Makler und Vermittler<br />

zusätzlich zu einer attraktiven Grundprovision hohe Bonusgratifikationen<br />

– ohne Stornoeinbehalt und ohne Stornohaftung. Zudem bietet<br />

robustus (www.robustus-gmbh.com) eine größtmögliche Transparenz.<br />

Kunden profitieren von einer offenen, nachvollziehbaren Kostenstruktur<br />

ohne Stornogebühren, einer umfassenden jährlichen Berichterstattung<br />

und maximaler Gestaltungsfreiheit.<br />

Impressum<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

wmd Verlag GmbH<br />

Wiesseer Straße 126<br />

83707 Bad Wiessee<br />

Tel: +49 (0)8022 – 187110<br />

Fax: +49 (0)8022 – 1871129<br />

info@wmd-verlag.de<br />

www.wmd-brokerchannel.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Friedrich A. Wanschka<br />

Chefredaktion:<br />

Friedrich A. Wanschka<br />

Layout:<br />

Astrid Klee<br />

Foto: fotolia, adpic<br />

Handelsregister: HRB 165643<br />

Amtsgericht München<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Rosenheim - Bad<br />

Aibling<br />

BLZ 711 500 00, Kto. 24364<br />

Steuer-Nummer: 139/142/50247<br />

Ust.- IdNr. DE 812638572<br />

Verkaufspreis: 10 Euro<br />

Vertriebsleitung:<br />

Matthias Heß<br />

wmd Verlag GmbH<br />

c/o SEL Selected Media OHG<br />

Kattunbleiche 31a<br />

22041 Hamburg<br />

Tel: +49 (0)40 2841083-21<br />

m.hess@wmd-verlag.de<br />

Technische Umsetzung / Produktion:<br />

wmd Verlag GmbH<br />

Astrid Klee<br />

Wiesseer Straße 126<br />

83707 Bad Wiessee<br />

Tel: +49 (0)8022 – 187110<br />

Fax: +49 (0)8022 – 1871129<br />

info@wmd-verlag.de<br />

Der Verleger übernimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingereichte Manuskripte und Fotos.<br />

Mit der Annahme zur Veröffentlichung überträgt<br />

der Autor dem Verleger das ausschließliche Verlagsrecht<br />

für die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts.<br />

Dieses Recht bezieht sich insbesondere<br />

auch auf das Recht, das Werk zu gewerblichen<br />

Zwecken per Kopie zu vervielfältigen und/oder<br />

in elektronische oder andere Datenbanken aufzunehmen.<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlegers ist eine Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />

unzulässig. Aufsätze und Berichte geben<br />

die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt<br />

ist der Verlag nicht verantwortlich.


IMMOBILIEN 2011 | Direkte Immobilienanlage<br />

62<br />

Denkmalschutzimmobilien<br />

Mit Sachwerten durch die Krise:<br />

Investieren in Denkmalschutzimmobilien<br />

Beitrag von Stefan Voges,<br />

Vorstand der Hansa Real Estate AG (Leipzig)<br />

Die Finanzmarktkrise 2008 hat wieder einmal<br />

gezeigt, wie schnell scheinbar sichere Investments<br />

dramatisch an Wert verlieren können<br />

und wie stark die internationalen Finanzmärkte miteinander<br />

vernetzt sind.<br />

In Deutschland scheint das Gröbste bereits überstanden<br />

zu sein. Die Börsen haben Fahrt aufgenommen<br />

und die Auftragsbücher der Industrie sind wieder<br />

voll. Der Titel Exportweltmeister bleibt zwar in<br />

China, in realen Zahlen können wir uns jedoch noch<br />

vor den USA auf Platz 2 behaupten. Die Arbeitslosigkeit<br />

sinkt unter die 3 Millionen Grenze, ein Stand<br />

der zuletzt 1991 erreicht wurde.<br />

Ein Blick auf hochverschuldete europäische Nachbarstaaten<br />

wie Griechenland, Irland und Portugal zeigt<br />

aber, dass die Schuldenkrise keinesfalls überstanden<br />

ist. Immer neue, milliardenschwere Rettungspakte<br />

müssen geschnürt werden. Die immense Verschuldung<br />

der Staaten durch Konjunkturprogramme, Garantien<br />

und direkte Stützungszahlungen gibt Anlass<br />

zur Sorge.<br />

Unabhängig davon, ob man persönlich die weitere<br />

Entwicklung eher positiv oder negativ sieht, muss<br />

sich jeder Anleger darüber Gedanken machen, wie<br />

er sein Geld investiert, um möglichst gegen alle<br />

künftigen Entwicklungen abgesichert zu sein.<br />

Aus langer Erfahrung heraus gilt die Investition in<br />

Sachwerte als die richtige Strategie in Krisenzeiten.<br />

Immobilieneigentum ist eine der beliebtesten Anlageformen<br />

in Deutschland. Ein Großteil des privaten<br />

Vermögens ist in Immobilien investiert, sei es im privaten<br />

Eigenheim oder in vermieteten Wohn- und<br />

Geschäftsanlagen.<br />

Warum aber gilt die Immobilie als sichere Anlage in<br />

schwierigen Zeiten? Die immense Staatsverschul-<br />

dung lässt ein Szenario wahrscheinlich werden:<br />

Inflation. Dabei sind Schuldendienst und Entschuldung<br />

nur ein Aspekt des Problems. Gerade die südlichen<br />

Länder haben gegenüber den wirtschaftlich<br />

starken Mitgliedsländern an Produktivität verloren.<br />

Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, müssen<br />

die Lohnstückkosten gesenkt werden. In der Vergangenheit<br />

stand der Weg einer Währungsabwertung<br />

offen, im vereinten Europa ist das nicht mehr<br />

möglich. Bleibt also der Weg über die Absenkung<br />

der Löhne. Nominal gesehen ist das politisch nicht<br />

durchsetzbar. Aus realer Sicht kann eine gestiegene<br />

Inflationsrate diesen Effekt erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der betroffenen Länder verbessern.<br />

Steigen also in Deutschland Löhne und Preise, führt<br />

dies zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit in<br />

den wirtschaftlich schwächeren Staaten. Sowohl<br />

die hohe Schuldenlast der Staaten, bedingt durch<br />

die Wirtschaftskrise, als auch die erforderlichen Anpassungen<br />

in der Wettbewerbsfähigkeit sind beides<br />

starke Argumente für eine steigende Inflation. Die<br />

durchschnittliche Inflationsrate im Euroraum in<br />

den ersten 12 Jahren seit 1999 betrug 1,97%, in


Deutschland sogar nur 1,5%. Doch ob dieses Niveau<br />

gehalten werden kann, ist fraglich. Im April<br />

betrug die Teuerungsrate 2,4% und war damit zum<br />

dritten Mal in Folge über 2%. Im Mai wurde der<br />

Aufwärtstrend einmal wieder gestoppt, mit 2,3%<br />

aber weiterhin auf einem Niveau, das oberhalb der<br />

Warnschwelle der Europäischen Zentralbank liegt.<br />

Während einer Inflation steigen die Preise für Verbrauchsgüter<br />

und Sachanlagen an. Die Anleger mit<br />

Sparvermögen versuchen, daraus zu fliehen, da sich<br />

der reale Wert ihres Vermögens ständig verringert.<br />

Sie werden also zum Beispiel Immobilien nachfragen,<br />

so dass sich die Preise für Wohnungen und<br />

Häuser verteuern werden. Auch die Mieten steigen<br />

im Regelfall. Der Immobilienbesitzer profitiert also<br />

zum einen vom steigenden Wert seiner Immobilie<br />

und potentiellen Mietsteigerungen und zum anderen<br />

schützt er gleichzeitig sein Kapital vor Wertverlust.<br />

Hat er die Immobilie fremdfinanziert, wird sein<br />

aufgenommenes Darlehen real betrachtet weniger<br />

wert, d.h. es fällt ihm leichter, das Darlehen zu tilgen.<br />

Wie die aktuelle Finanzkrise eindrucksvoll bewiesen<br />

hat, ist auch die Immobilie ein wichtiges Instrument<br />

der Risikostreuung oder Portfoliooptimierung. Während<br />

Aktien, Anleihen, Zertifikate usw. geschlossen<br />

hohe Wertverluste hinnehmen mussten, gab es nur<br />

ganz wenige Anlageklassen, die an Wert gewonnen<br />

haben. Dazu zählen Gold und ausgesuchte Immobilien.<br />

Z.B. hat sich das Mietniveau in der Neu-Vermietung<br />

hochwertiger Wohnimmobilien in Leipzig den<br />

letzten 3 Jahren konstant gesteigert. Ein Crash an<br />

den Aktienmärkten führte also nicht zum Wertverlust<br />

der Immobilie, d.h. die Anlageklassen korrelieren<br />

wenig miteinander.<br />

Ist das eine paradoxe Entwicklung, weil die Finanzkrise<br />

durch faule Immobilienkredite in den USA ausgelöst<br />

wurde? Nein, das ist in Deutschland nicht<br />

der Fall. Der durch Schulden finanzierte Immobilienboom<br />

und die daraus entstandene Blase haben<br />

sich überwiegend in den USA, aber auch in England,<br />

Spanien und Portugal abgespielt. Während in unseren<br />

Nachbarländern die Immobilienpreise in den<br />

letzten Jahren in schwindelerregende Höhen geschossen<br />

sind, blieben die Preise in Deutschland fast<br />

konstant. Dies liegt vor allem auch an der zurückhaltenden<br />

Kreditvergabe der hiesigen Banken, die<br />

eine höhere Anforderung an die Bonität der Anleger<br />

Direkte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

stellen als im angelsächsischen Raum. Deutschland<br />

hat keine Immobilienblase erzeugt und hat generell<br />

noch Nachholbedarf in diesem Bereich.<br />

An den Standorten Leipzig und Halle bietet sich<br />

eine Investition in Denkmalschutzimmobilien geradezu<br />

an. Die herrlichen Bestände an noch zu sanierenden<br />

Gründerzeit- und Jugendstilimmobilien bieten<br />

hohen emotionalen Wohnwert bei gleichzeitig<br />

hochwertiger und moderner Ausstattung. Auch den<br />

Belangen des Klimaschutzes wird durch aufwendige<br />

energetische Sanierungsmaßnahmen Rechnung getragen.<br />

Der Staat fördert das politische und kulturelle<br />

Ziel des Erhalts von Denkmälern mit großzügigen<br />

steuerlichen Vergünstigungen. Dennoch ist<br />

nicht mit einer Überhitzung zu rechnen, da die Zahl<br />

der sanierungswürdigen Denkmäler insgesamt begrenzt<br />

ist.<br />

Die Investition in Sachwerte und damit (vor allem)<br />

auch in Immobilien bleibt also weiterhin und auf<br />

längere Sicht die richtige Strategie für den Vermögensaufbau<br />

und die Vermögenssicherung.<br />

Wichtig für eine Investition, sei es für Immobilienanleger,<br />

sei es für Eigennutzer, bleibt weiterhin die<br />

Qualität. Exklusive Immobilien, solide Qualität und<br />

gute Lagen sind Garanten für eine nachhaltige Wertentwicklung<br />

der Immobilie.<br />

63


IMMOBILIEN 2011 | Direkte Immobilienanlage<br />

64<br />

Denkmalschutzimmobilien<br />

Altbausanierung Leipzig<br />

- Auslaufmodell oder Zukunftsmarkt?<br />

Worauf Vermittler bei der Auswahl Ihrer Immobilienprodukte<br />

am Standort Leipzig achten sollten<br />

Beitrag von Curt-Rudolf Christof,<br />

Vorstand, Deutsche Sachwertkontor AG (Erding)<br />

Steuern sparen auf der einen, Inflationsangst<br />

auf der anderen Seite und niedrige Zinsen,<br />

treiben viele Deutsche derzeit in die Immobilie<br />

als sichere Kapitalanlage. Diese Investition ist grundsätzlich<br />

sinnvoll. Damit sie aber nicht nur Steuern<br />

spart, sondern auch langfristig funktioniert, sollten<br />

ein paar grundsätzliche Dinge beachtet werden.<br />

Steuern sparen ist eine tolle Sache. Denkmalschutzimmobilien<br />

bieten dazu eine gute Gelegenheit.<br />

Echte Kernsanierungen bieten, bei Vermietung<br />

bis zu 80% des Kaufpreises über 12 Jahre steuerliche<br />

Abschreibung. Hinzu kommen 2% bzw. 2,5%<br />

p.a. lineare Abschreibung und die Zinsaufwendungen<br />

zu 100%. Das hilft Steuern zu sparen. Leider<br />

ist diese Anlageform ein Auslaufmodell. Die Fiskalpolitik<br />

diskutiert seit Jahren über die Abschaffung<br />

der Denkmalschutz- und Sanierungsparagraphen.<br />

Hinzu kommt, es gibt immer weniger Städte, mit<br />

geeigneten Gebäuden, in vernünftigen Lagen. Die<br />

Folge: Der Markt wird eng, die Preise steigen. Es ist<br />

also höchste Zeit für den Anleger diese Anlage für<br />

sich zu nutzen.<br />

„Lage, Lage, Lage“ allein reicht nicht mehr aus!<br />

Weitblick ist gefordert. Marktsituation, Bauqualität,<br />

Service- und Energiekonzept gilt es darüber hinaus<br />

zu beachten, damit aus einer Investition keine Spekulation<br />

wird!<br />

Gerade in mittleren und guten Lagen ist die Nachfrage<br />

hoch. Dabei können wir heute festhalten,<br />

dass es kaum mehr einen Unterschied zwischen<br />

West- und Ostdeutschland gibt. In manchen Köp-<br />

fen findet sich immer noch die Meinung, es gäbe zu<br />

viele leerstehende Wohnungen in Ostdeutschland.<br />

Es ist eine Tatsache, dass der Immobilienmarkt der<br />

90er Jahre, nichts mehr mit dem Immobilienmarkt<br />

von heute gemeinsam hat. Gerade Ostdeutschland,<br />

insbesondere die beiden Metropolen Leipzig oder<br />

Dresden bieten derzeit sogar meist bessere Investitionsmöglichkeiten<br />

als vergleichbare Metropolen<br />

in Westdeutschland. Aufgrund der Altbausubstanz<br />

liegen die steuerlich nutzbaren Sanierungsaufwendungen<br />

hier meist höher als „im Westen“. Bei richtigen<br />

Kernsanierungen sind bis zu 80% des Kaufpreises<br />

möglich. Die Leipziger Mieten befinden sich<br />

lt. Feri-Rating aus dem Jahr 2009 bereits auf dem<br />

Niveau von Düsseldorf, Frankfurt/Main und Mainz.<br />

Demgegenüber stehen Kaufpreise für Wohnungen,<br />

die im Vergleich zu anderen Großstädten noch günstig<br />

sind. Eine interessante Investition also.<br />

„Schluss mit Vorurteilen und Stammtisch-Halbwissen!“<br />

Laut aktuellem Wohnungsmarktbericht hat sich der<br />

Leerstand im Gesamtgebiet Leipzig seit dem Jahr<br />

2000 von 22% auf 11% in 2009 halbiert. Der Leip-


ziger Immobilienmarkt ist heute gut vergleichbar<br />

mit München oder Stuttgart. Er ist zentralisiert, es<br />

gibt ein klar definiertes Zentrum. Je zentrumsnaher<br />

und besser die Ausstattung der Wohnung ist, desto<br />

höher ist die Wahrscheinlichkeit einer grundsoliden<br />

Vermietung und Werthaltigkeit. Bei Internetrecherchen<br />

wird der Anleger schnell feststellen, dass das<br />

Angebot an freien Mietwohnungen vorwiegend in<br />

Stadtteilen zu finden ist, je weiter sich diese vom<br />

Zentrum entfernen und je mittelmäßiger die Bau-<br />

, und Ausstattungsqualität ist. Deutlich zeigt sich<br />

dies in der „klassischen 50 m², 2-Zimmer Wohnung,<br />

ohne Balkon“, z.B. also AfA-Neubau oder<br />

Sanierungen der 90er Jahre. Hier finden sich meist<br />

die Problemfälle, die sich in den Köpfen der Leute<br />

festgesetzt haben. Selbst der in Westdeutschland<br />

oftmals an den Pranger gestellte Plattenbau, in einer<br />

vernünftigen Lage ist oftmals besser vermietet,<br />

als die beispielhaft beschriebene Wohnung „im Irgendwo“.<br />

Die Realität in Zentrumsnähe ist eine Andere. Hochwertige<br />

Wohnungen in 1a/b Lagen sind bereits<br />

knapp geworden. Der permanente Zuzug von, oft<br />

gutverdienenden Neuleipzigern und die gestiegene<br />

Kaufkraft, hat die Nachfrage nach hochwertigen<br />

Wohnungen erheblich ansteigen lassen. Das knappe<br />

Angebot sowie eine rückläufige Bautätigkeit<br />

ließen die Preise für Neuvermietung in den letzten<br />

Jahren um bis zu 15 % steigen. Darum empfiehlt<br />

Curt-Rudolf Christof, Vorstand der Deutsche Sachwert<br />

Kontor AG (DSK), Leipzig-Spezialist für solche,<br />

außergewöhnliche Liegenschaften: „In Zentrumsnähe<br />

jetzt kaufen!“. Er wirft sogar die Frage auf:<br />

„Bald Wohnungsknappheit in der Boomtown Leipzig?“<br />

In den Stadtteilen Gohlis, Südvorstadt, Waldstraßen-<br />

und Graphisches Viertel sind bereits erste<br />

Wohnungsengpässe zu verzeichnen. Gerade das<br />

Graphische Viertel liegt sehr zentrumsnah und wurde<br />

bis heute, gerade wegen seiner schicken, historischen<br />

Verlags-, Rauchwaren- und Brauereigebäude<br />

zum Insidertipp. Doch auch hier ist, wie in jeder<br />

anderen Stadt auch, auf gute Mikrolage und hohe<br />

Bauqualität zu achten.<br />

Grundsätzlich sollte ein Interessent vor dem Kauf<br />

eine Besichtigung durchführen und sich vor Ort vom<br />

Anbieter, auch ältere Referenzen zeigen lassen. Am<br />

Pflegezustand erkennen Sie, ob die Hausverwaltung<br />

professionell arbeitet oder nicht. Prüfen Sie,<br />

Direkte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

nach welchen Kriterien die Mieterauswahl erfolgt.<br />

Gerade hier ist langjährige Erfahrung des Anbieters<br />

unerlässlich. Ein Profi wird sofort ein fundiertes<br />

Mietkonzept vorlegen. Tut er das nicht, sollten Sie<br />

von seinem Angebot Abstand nehmen. Nur kaufen,<br />

wenn auch das Bauchgefühl stimmt.<br />

Energiekonzept: Umwelt schonen und Geld<br />

sparen.<br />

In der Zukunft mitentscheidend für einen guten und<br />

sicheren Mietertrag ist das Energiekonzept eines<br />

Gebäudes. KfW bietet z.B. Förderprogramme für<br />

Fassaden, Fenster, Dach und Heizung. Ein Bauträger,<br />

der heute kein vernünftiges Energiekonzept<br />

liefert, handelt fahrlässig gegenüber seinen Vermittlern<br />

und deren Kunden. Eine besondere Herausforderung<br />

sind Energiekonzepte für alte Industriegebäude.<br />

Hier gibt es meist keine KfW-Mittel,<br />

weil sie nicht wohnwirtschaftlich genutzt wurden.<br />

Leipzig hat, aufgrund seiner Historie hier einiges zu<br />

bieten. Hier gilt allerdings das Wohn-, und Energiekonzept<br />

genau zu prüfen. Gerade bei Raumhöhen<br />

von durchaus 4 Meter und höher steigen die Heizkosten.<br />

Wenn das Gebäude und die Wohnung zwar<br />

toll aussehen, aber die Nebenkosten für den Mieter<br />

permanent steigen, kann sich das trotzdem negativ<br />

auf die Miete auswirken, oder zu einem häufigeren<br />

Mieterwechsel führen. Eine Besonderheit bei den,<br />

von DSK AG angebotenen „Luxus Lofts zum Verlieben“<br />

ist die Ausstattung mit Erdwärme. Gerade<br />

im Zeitalter erheblich gestiegener Energiekosten<br />

hält eine Grundwasserwärmepumpe die Kosten<br />

für Heizung und Warmwasserbereitung konstant<br />

auf erheblich geringerem Preisniveau als Gas- oder<br />

Ölheizungen. Mit der gleichen Technik können alle<br />

Räume über das System auch gekühlt werden. Diese<br />

umweltschonende Energiegewinnung schont also<br />

den Geldbeutel und schafft ganzjährig ein gesundes<br />

und angenehmes Raumklima. Dies stellt einen großen<br />

Wettbewerbsvorteil dar und schafft Freiraum für<br />

künftig mögliche Mietsteigerungen.<br />

Wenn Sie also ein paar Punkte beachten, werden Sie<br />

erkannt haben: Mit Marktwissen und dem richtigen<br />

Konzept an der Hand, bietet Leipzig heute hervorragende<br />

Investitionsmöglichkeiten.<br />

Fazit<br />

„Wer jetzt die Augen verschließt, verpasst eine<br />

historische Chance!“ Curt-Rudolf Christof<br />

65


IMMOBILIEN 2011 | Direkte Immobilienanlage<br />

66<br />

Denkmalschutzimmobilien<br />

Der wmd-brokerchannel fragt nach:<br />

Immobiliensanierung und Energiekonzepte:<br />

Woran erkennt man eine gute Sanierung?<br />

„Ein Bauträger, der heute kein vernünftiges Energiekonzept<br />

liefert, handelt fahrlässig gegenüber seinen<br />

Vermittlern und deren Kunden“<br />

Altbau- und denkmalgeschützte Immobilien sind<br />

nach wie vor nicht nur als Anlageobjekt gefragt,<br />

sondern sind auch bei Eigennutzern im Trend. Worauf<br />

muss man bei der richtigen Auswahl achten?<br />

Der wmd-brokerchannel hat bei fünf Experten in Sachen<br />

Immobiliensanierung nachgefragt.<br />

Tobias Danker,<br />

Marketingleiter,<br />

Terraplan GmbH und<br />

Inhaber einer Spezialagentur<br />

für Immobilien<br />

wmd: Woran erkennt man eine gute Sanierung?<br />

Tobias Danker: Gute Sanierungsleistung lässt sich<br />

nicht an einer Checkliste abarbeiten. Denn Denkmalsanierung<br />

heißt am Ende des Tages Detailarbeit.<br />

Mit den grundlegenden Regeln der Bautechnik<br />

kommen Sie in der Disziplin der Denkmalsanierung<br />

schnell an einen Punkt, wo es nicht mehr weiter<br />

geht. Dann sind individuelle Lösungsansätze gefragt,<br />

die der Planung durch spezialisierte Architekten bedürfen.<br />

Gute Sanierung bedeutet mit dem Bauwerk<br />

sorgsam umzugehen und seine besonderen Eigenschaften<br />

zu berücksichtigen. Ein Gründerzeitdenkmal<br />

ist etwas ganz anderes, als ein backsteinernes<br />

Industriegebäude oder eine ehemalige Kaserne oder<br />

ein Schloss. Jedes Denkmal ist ein Unikat. Denkmäler<br />

verleihen unseren Städten den Glanz. Deshalb<br />

müssen wir sie bewahren und den Geist unserer<br />

Vorfahren, der darin schlummert, schützen.<br />

Gute Sanierungsarbeit beginnt mit einer dem Denk-<br />

mal gerecht werdenden Planung unter Berücksichtigung<br />

der Nutzeranforderungen.<br />

Curt-Rudolf Christof,<br />

Vorstand, Deutsche<br />

Sachwertkontor AG<br />

(Erding)<br />

Curt-Rudolf Christof: Wird in die Gebäudesubstanz<br />

eingegriffen und die Grundrisse modern gemacht,<br />

oder wird nur in den unveränderten Bestand<br />

geplant? Sind die Grundrisse einfach und durchschnittlich<br />

oder sind sie ansprechend, pfiffig und damit<br />

marktgängig. Meine Empfehlung: Vor dem Kauf<br />

eine Besichtigung einer Referenzbaustelle, und nur<br />

kaufen, wenn auch das Bauchgefühl stimmt.<br />

Günter W. Reichelt,<br />

Marketing u. Verkauf,<br />

THAMM & PARTNER GmbH<br />

Günter Reichelt: Wenn das Objekt fertig saniert<br />

ist, ist evtl. nicht direkt auf dem ersten Blick ein Unterschied<br />

zur "Pinselsanierung" zu erkennen. Nach<br />

ein paar Jahren dann schon, wenn Feuchtigkeit,<br />

Schwamm oder Ähnliches sich bilden. In die Ecken<br />

schauen hilft aber auch schon. Man sollte möglichst<br />

während der Sanierungsphase häufig sich die Angelegenheit<br />

ansehen.


Johannes Forster,<br />

Vertriebsleiter,<br />

DS Wohnbau GmbH<br />

(Öhringen)<br />

Johannes Forster: Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

die Art der Sanierung zu verfolgen. Zum<br />

einen sollte gewöhnlich in der Baubeschreibung<br />

eine umfassende Dokumentation enthalten sein.<br />

Außerdem kann man anhand des Energieausweises<br />

erkennen, ob die Sanierung nach energetischen<br />

Richtlinien ausgeführt wurde. Wir beauftragen zusätzlich<br />

zu der hauseigenen Bauleitung auch den<br />

TÜV zur Zertifizierung der Sanierungsleistungen.<br />

Stefan Voges,<br />

Vorstand Hansa Real<br />

Estate AG (Leipzig)<br />

Stefan Voges: Der erste Eindruck einer Wohnung<br />

und eines Hauses ist natürlich dessen Visitenkarte.<br />

Hier muss alles im tadellosen Zustand sein und<br />

optisch einen tollen Eindruck machen, so soll es<br />

schließlich auch der Mieter erleben. Die „inneren<br />

Werte“ sind es aber, die über die Qualität einer<br />

Sanierung entscheiden. Altbausanierung, insbesondere<br />

im Denkmalschutz, ist bautechnisch sehr<br />

anspruchsvoll. Viele Aufgaben wie z.B. die Trockenlegung<br />

sowie Wärme- und Schallschutz müssen mit<br />

der richtigen Technik und höchster Qualität ausgeführt<br />

werden damit ein langfristiger Werterhalt<br />

gewährleistet ist. Da dies für den Laien nur schwer<br />

beurteilbar ist, sollte eine hochwertige Sanierung<br />

Direkte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

immer von einem unabhängigen Bausachverständigen<br />

wie z.B. vom TÜV oder der DEKRA begleitet<br />

werden. Im Nachhinein hilft auch das Studium der<br />

Baubeschreibung, welche Leistungen bei der Sanierung<br />

erbracht wurden.<br />

wmd: Auf welche Punkte kommt es bei der richtigen<br />

Auswahl einer Altbausanierungs-Immobilie an?<br />

Curt-Rudolf Christof: „Lage, Lage, Lage“ allein<br />

reicht nicht mehr aus! Weitblick ist gefordert.<br />

Marktsituation, Bauqualität, Grundstück, Gebäudeausrichtung,<br />

Service- und Energiekonzept gilt es<br />

darüber hinaus zu beachten, damit aus einer Investition<br />

keine Spekulation wird.<br />

Günter Reichelt: Nun ja, wie ansonsten bei jeder<br />

andere Immobilie auch: Lage, Belichtung des Objektes,<br />

Charme usw. Der Zustand ist nicht so wichtig.<br />

Denkmalsanierung erfahrene Fachleute können<br />

mit einem entsprechenden finanziellen Aufwand<br />

und Liebe zum Detail alles in einem perfekten Zustand<br />

bringen.<br />

Stefan Voges: Wie generell bei Immobilien sind<br />

die Themen Lage und nachhaltige Vermietbarkeit<br />

die entscheidenden Kriterien für die Wahl eines<br />

Objektes. So sollte der Standort eine positive wirtschaftliche<br />

und demographische Perspektive haben.<br />

Die Mikrolage muss eine langfristige Vermietungsperspektive<br />

bieten. Gut ist auch ein Alleinstellungsmerkmal,<br />

wie besondere Ausstattungsdetails oder<br />

gelungene Grundrisse. TOP Bauqualität und ein<br />

gutes Preis-Leistungsverhältnis sind natürlich ebenfalls<br />

wichtige Kriterien.<br />

Johannes Forster: Sicher hat sich in der Vergangenheit<br />

bei der Auswahl der Immobilien nicht viel<br />

verändert. Dies bedeutet, die Lage ist natürlich einer<br />

der wichtigsten Faktoren, ebenso die Art der Sanierung,<br />

die Mietrendite und die Zuverlässigkeit des<br />

Bauträgers.<br />

Tobias Danker: Zunächst muss sich ein Interessent<br />

fragen, warum er ein Denkmal erwerben möchte.<br />

Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind Käufer<br />

nämlich nicht nur Kapitalanleger, die vermieten<br />

wollen, sondern zunehmend Eigennutzer. Das ist<br />

kein Wunder. Schließlich ist ein Denkmal etwas sehr<br />

individuelles. Und nichts ist individueller als unse-<br />

67


IMMOBILIEN 2011 | Direkte Immobilienanlage<br />

68<br />

Denkmalschutzimmobilien<br />

re Wohnung. Bin ich ein Kapitalanleger, sollte ich<br />

mir die Frage stellen, ob ich mit dem Denkmal Geld<br />

verdienen kann. Steigen die Mieten und Kaufpreise<br />

von Wohnungen am jeweiligen Standort? Gibt es<br />

Jobs in Zukunftsbranchen? Ziehen mehr Menschen<br />

zu, als weg? Was sagen Forschungsinstitute und die<br />

Prognosen der Ämter für Statistik?<br />

Nach der Standortfrage fliegen in der Regel schon<br />

eine ganze Menge Projekte aus dem Rennen. Anschließend<br />

empfehle ich, über den Anbieter nähere<br />

Informationen im persönlichen Gespräch einzuholen.<br />

Wie lange gibt es den Bauträger bereits?<br />

Welche Referenzen kann er vorweisen? Bietet der<br />

Bauträger eine baubegleitende Betreuung (Abnahmeservice<br />

usw.) und eine Folgebetreuung, zum Beispiel<br />

in der Verwaltung an? Erhalte ich eine Bauzeit-<br />

und Fertigstellungsgarantie? Unterstützt mich mein<br />

Verkäufer, wenn ich später die Wohnung wieder<br />

veräußern möchte? Was sagt die Presse über diesen<br />

Anbieter? Ist das Unternehmen familiengeführt, sodass<br />

ich davon ausgehen kann, dass der Geschäftsführer<br />

ein persönliches Interesse am Erfolg und der<br />

Kundenzufriedenheit besitzt usw.? In letzter Instanz<br />

sollten sich Kapitalanleger die alles entscheidende<br />

Frage stellen: „Würde auch ich mich in dieser Wohnung<br />

in einer meiner Lebensphasen wohl fühlen?“<br />

Wenn Sie diese Fragen positiv beantworten konnten,<br />

ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die<br />

Denkmalimmobilie für Sie lohnt.<br />

wmd: Auf was sollte man als Käufer einer Denkmalgeschützen<br />

Immobilie besonders achten?<br />

Tobias Danker: Wie überall gilt auch im Immobilienmarkt:<br />

Unikate ragen aus der Masse der Produkte<br />

heraus. Solche Unikate sind Marken. Sie sind die<br />

Leuchttürme im Meer der 1000 Anbieter. Ein Denkmal<br />

das außergewöhnlich ist, zum Beispiel durch<br />

seine Architektur, seine Lage oder seine Geschichte,<br />

wird in Zukunft höchstwahrscheinlich stärker<br />

im Wert wachsen, als eines, das absolut austauschbar<br />

ist. Darüber hinaus spielen Lage und Anbieter<br />

die wichtigste Rolle. Was innerhalb der Vertriebslandschaft<br />

oft im ersten Satz erfragt wird, nämlich<br />

die Höhe der Sanierungskosten, halten wir bei Terraplan<br />

für sekundär. Angebote die über 80 % Sanierungskosten<br />

und damit sehr hohe Abschreibungen ausweisen,<br />

sind unserer Auffassung nach sogar unseriös.<br />

Bei Terraplan bleiben wir absichtlich näher am<br />

Boden als wir eigentlich müssten und weisen in der<br />

Regel zwischen 60 und 70 % aus. Unserer Auffassung<br />

nach ist für eine langfriste Investition in ein<br />

Denkmal der innere Wert, die Qualität und Einzigartigkeit<br />

wichtiger, als 12 Jahre Abschreibungen die<br />

irgendwann weg sind.<br />

Stefan Voges: Sehr wichtig ist es hier, einen erfahreneren<br />

Bauträger mit aussagekräftigen Referenzen<br />

auszuwählen. Dieser wird die Bauausführung durchgreifend<br />

und in höchster Qualität leisten. Aber auch<br />

die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde<br />

sowie die rechtliche und steuerliche Abwicklung<br />

sind für den Gesamterfolg der Investition entscheidend.<br />

Ich rate Anlegern immer, sich genügend Zeit<br />

zu nehmen und sich persönlich einen Eindruck über<br />

den Anbieter, den Standort und das Objekt zu verschaffen.<br />

Johannes Forster: Wir empfehlen einen Blick ins<br />

Grundbuch. Ist in einem Objekt lastenfrei, ist dies<br />

ein deutlicher Hinweis auf die Solvenz des Bauträgers.<br />

Curt-Rudolf Christof: Am Pflegezustand von<br />

Referenzgebäuden erkennen Sie, ob die Hausverwaltung<br />

professionell arbeitet oder nicht. Prüfen Sie,<br />

nach welchen Kriterien die Mieterauswahl erfolgt.<br />

Gerade hier ist langjährige Erfahrung des Anbieters<br />

unerlässlich. Ein Profi wird sofort ein fundiertes<br />

Mietkonzept vorlegen. Tut er das nicht, sollten Sie<br />

von seinem Angebot Abstand nehmen. Liegt eine<br />

schriftliche Denkmalschutzbestätigung vor? Ohne<br />

dieses Schreiben – nicht kaufen!<br />

Günter Reichelt: Es sollte erstens unbedingt ein<br />

nachweislich erfahrener Bauträger beauftragt werden.<br />

Neueinsteiger haben ganz sicher große Probleme.<br />

Bei THAMM kommt nur eine aufwendige<br />

Kernsanierung in Frage, darauf sollte ein Käufer immer<br />

Wert legen. Alles andere kommt später teuer zu<br />

stehen. Ein solider finanzieller Hintergrund des Bauträgers<br />

ist zweitens ebenfalls entscheidend. Während<br />

der Sanierungsphase treten immer auch finanziell<br />

relevante Problem auf, die souverän gemeistert<br />

werden müssen, ohne aus finanziellen Gründen fuschen<br />

zu müssen.<br />

wmd: Was sind die wichtigsten Entscheidungsgrundlagen,<br />

die einer Kaufentscheidung / Sanierungsplanung<br />

zugrunde liegen sollten?


Günter Reichelt: Ich denke, man sollte unbedingt<br />

Freude an diesen wunderschönen Immobilienantiquitäten<br />

haben und nicht nur auf die sicherlich auch<br />

sehr attraktive Denkmal-AfA schauen.<br />

Johannes Forster: Die Kaufentscheidung muss jeder<br />

Kunde für seine finanzielle Situation individuell<br />

entscheiden. Zur Sanierungsplanung sollte ein umfassendes<br />

Exposé mit Chancen und Risiken einer<br />

Immobilieninvestition und einer ausführlichen Baubeschreibung<br />

vorhanden sein.<br />

Tobias Danker: Als Käufer einer denkmalgeschützten<br />

Immobilie werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

eine Finanzierung zum Erwerb benötigen.<br />

Ich sollte mir deshalb die Frage stellen, ob ich<br />

mir den Kapitaldienst auch nach Abzug der Steuerersparnis<br />

noch leisten kann. Die kalkulierten Mieteingänge<br />

sollten konservativ angesetzt werden und<br />

Bewirtschaftungskosten mit Erfahrungswerten, die<br />

aus vergleichbaren Objekten stammen, einfließen.<br />

Darüber hinaus ein grundlegender Hinweis an alle<br />

Denkmalinteressenten: Steuern sparen kann nur,<br />

wer Steuern zahlt.<br />

Stefan Voges: Wie bei jeder Kapitalanlage muss<br />

am Anfang die sorgfältige Analyse der persönlichen<br />

Finanzsituation stehen. Nachhaltigkeit, Finanzierbarkeit,<br />

Eigenkapitaleinsatz, steuerliche Betrachtung,<br />

persönliche Perspektiven und Vorlieben des<br />

Anlegers müssen in Betracht gezogen werden. Ist<br />

die Entscheidung für die Immobilie gefallen, folgt<br />

als nächster Schritt die präzise Auswahl des Initiators,<br />

des Standortes und schließlich der Immobilie.<br />

Hier sollten Qualität, Vertrauen und Nachhaltigkeit<br />

die wichtigsten Faktoren sein. Gerade bei Immobilienanlagen<br />

kann sich jeder Anleger sehr gut selber<br />

einen Eindruck von der Qualität des Angebotes machen:<br />

Würde ich hier auch selber wohnen wollen?<br />

Macht der Initiator einen guten Eindruck?<br />

wmd: Wie wichtig ist das Thema Green Building bei<br />

Altbausanierungen?<br />

Curt-Rudolf Christof: Ein Bauträger, der heute<br />

kein vernünftiges Energiekonzept liefert, handelt<br />

fahrlässig gegenüber seinen Vermittlern und deren<br />

Kunden. In der Zukunft mitentscheidend für einen<br />

guten und sicheren Mietertrag ist das Energiekonzept<br />

eines Gebäudes.<br />

Direkte Immobilienanlage | IMMOBILIEN 2011<br />

Tobias Danker: Green Buildings werden immer stärker<br />

nachgefragt. In fast jedem Beratungsgespräch<br />

wollen Kunden etwas über die Ökologie der Denkmalimmobilie<br />

erfahren. Weil das Thema so wichtig<br />

ist, haben wir 2008 damit begonnen ökologische<br />

Denkmäler zu planen. Leider ist das schwerer als<br />

man glaubt, denn eine denkmalgeschützte Fassade<br />

kann und darf man nicht einfach mit einer Schicht<br />

Dämmstoff überziehen. Deshalb sind andere Möglichkeiten<br />

gefragt, wie zum Beispiel Wärmetauscher,<br />

kontrollierte Be- und Entlüftung, Innendämmungen<br />

usw. Bei uns heißen Ökologische Denkmäler Green<br />

Monuments. Das aktuell im Verkauf befindliche Colonnade<br />

des Cavalliers ist die zehn Markenimmobilie<br />

aus der Green Monument Familie.<br />

Günter Reichelt: Dieses Thema sollte eigentlich<br />

immer eine Rolle spielen. Bei Denkmälern sind aber<br />

häufig durch vielerlei Auflagen erhebliche Beschränkungen<br />

zu erwarten<br />

Johannes Forster: Um dieses Thema kommt heutzutage<br />

kein Bauträger mehr herum. Energieeffizienz<br />

ist nicht nur ein Thema der Gegenwart, sondern<br />

wird in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen.<br />

Die technischen Möglichkeiten heutzutage lassen<br />

sich auch im Denkmalschutz, der Sanierungen<br />

und der Energieeffizienz sehr gut verbinden.<br />

Stefan Voges: Generell ist das Thema Green Building<br />

natürlich sehr wichtig. Jedoch ist es gerade im<br />

Denkmalschutz nur begrenzt möglich, nach diesen<br />

Regeln zu bauen, da es hier darauf ankommt, mit<br />

bereits vorhandener Bausubstanz zu arbeiten. Eine<br />

eingeschränkte Genehmigungsfähigkeit erschwert<br />

einige Vorgänge zusätzlich. Dennoch versuchen<br />

wir beispielsweise im Hinblick auf einen reduzierten<br />

Energieverbrauch mit einer energetischen Gesamtkonzeption<br />

und mit innovativer Haustechnik wie<br />

Erdwärme oder Solarenergie die aktuellen Effizienzhaus<br />

Standards erreichen.<br />

69


IMMOBILIEN 2011 | Finanzierung<br />

70<br />

Forward-Darlehen<br />

Vorausschauend planen und Zinsen nutzen<br />

Forward-Darlehen sichern günstige Konditionen<br />

für spätere Finanzierung<br />

Beitrag von Stephan Gawarecki,<br />

Sprecher des Vorstands der Dr. Klein & Co. AG<br />

Die Zinsen sind günstig. Mit dem Forward-Darlehen<br />

können Makler und Vertriebe ihre Kunden<br />

noch vor Ablauf der Zinsbindung davon<br />

profitieren lassen: Es sichert heutige Zinsen für eine<br />

Finanzierung in der Zukunft.<br />

Die Idee ist einfach: Das Forward-Darlehen gibt Kunden<br />

größtmögliche Planungssicherheit. Es sichert<br />

Kreditnehmern für die Zeit nach Ablauf der Zinsbindung<br />

einer laufenden Finanzierung die Zinsen von<br />

heute. Das Darlehen wird dann zu einem fest vereinbarten<br />

Zeitpunkt in der Zukunft ausgezahlt. Als<br />

1996 die Dr. Klein & Co. AG das Forward-Darlehen<br />

entwickelte, sollten vor allem gewerbliche Kunden<br />

frühzeitige Planungssicherheit erhalten. Heute wird<br />

das Forward-Darlehen sowohl in der gewerblichen<br />

als auch privaten Immobilienfinanzierung genutzt<br />

– besonders in Phasen, in denen Zinssteigerungen<br />

erwartet werden oder bereits begonnen haben. So,<br />

wie jetzt: Nach dem Zinstief im Sommer 2010 sind<br />

die Zinsen kontinuierlich bis zum Frühjahr dieses<br />

Jahres gestiegen. Darüber hinaus hat auch die EZB<br />

den Leitzins aufgrund inflationärer Tendenzen bereits<br />

zum zweiten Mal in diesem Jahr erhöht.<br />

Sicherer Schutz vor steigenden Zinsen<br />

Für einen gewissen Zeitraum vor Ende der Zinsbindung<br />

können Forward-Darlehen gerade bei einer<br />

flachen Zinsstrukturkurve geeignet sein, um Kunden<br />

Zinsen zu sichern. Bei vielen Banken kann man<br />

ein Forward-Darlehen bis zu fünf Jahre im Voraus<br />

abschließen. Für diese Zinssicherheit in der Zukunft<br />

wird ein geringer Zinsaufschlag bezahlt, meist von<br />

0,18 bis 0,36 Prozent pro Jahr Vorlaufzeit. Durch die<br />

Vereinbarung eines festen Zinssatzes gilt der Schutz<br />

vor steigenden Zinsen dann für den gesamten Zeit-<br />

rahmen – unabhängig davon, was sich auf dem<br />

Finanzierungsmarkt tut. Dies ermöglicht höchste<br />

Planungssicherheit über zukünftige Kosten und<br />

damit Freiraum für andere Investitionen, die sonst<br />

aus Vorsicht hinten angestellt werden müssten. Natürlich<br />

kann der Darlehensvertrag auch nach der<br />

üblichen Frist von zehn Jahren gekündigt werden,<br />

sollte für diesen Zeitpunkt eine günstigere Lösung<br />

existieren. Nach Abschluss eines Forward-Darlehens<br />

gibt es allerdings keine Möglichkeit, an weiteren<br />

Zinssenkungen zu partizipieren. Das heißt, ein Forward-Darlehen<br />

lohnt sich für Kunden nur, wenn die<br />

Zinsen in der Zukunft steigen.<br />

Direkte Umschuldung oder Forward-Darlehen?<br />

Manche Hauseigentümer schließen über eine direkte<br />

Umschuldung ein neues Darlehen ab und<br />

lösen damit sofort das alte, teurere ab. Doch vor<br />

Ablauf der Zinsbindung ist die Rückzahlung des alten<br />

Kredits nur mit Zustimmung der Bank möglich,


und die hat ihren Preis: in Form der Vorfälligkeitsentschädigung.<br />

Nur, wenn bei einer solchen vorzeitigen<br />

Kündigung nach frühestens zehn Jahren die<br />

Kündigungsfrist von sechs Monaten eingehalten<br />

wird, fällt keine Vorfälligkeitsentschädigung an.<br />

Fällt diese Ablösesumme aber hoch aus, kann die<br />

direkte Umschuldung weniger rentabel sein als ein<br />

Forward-Darlehen. Zum Ablauf der Zinsbindung<br />

haben Kunden alle Freiheiten, doch wenn sie erst<br />

in einigen Jahren umschulden, sind die Niedrigzins-<br />

Zeiten wahrscheinlich längst vorbei. Für diesen Fall<br />

ist ein Forward-Darlehen die bessere Variante, um<br />

sich optimale Konditionen zu sichern, ohne zusätzlich<br />

zu bezahlen.<br />

Chancen für Makler und Vertriebe<br />

Makler und Vertriebe sollten die kurz- und mittelfristige<br />

Zinsentwicklung verfolgen und Kunden einen<br />

niedrigen Zins per Forward-Darlehen sichern.<br />

Sinnvoll ist dabei die Kombination mit einer möglichst<br />

hohen Tilgungsrate oder der Option zur Sondertilgung.<br />

So kann der Kredit – entsprechend den<br />

individuellen Möglichkeiten des Kunden – deutlich<br />

Einsparmöglichkeiten: ein Beispiel<br />

schneller abgezahlt werden. Besonders interessant<br />

für Makler und Vertriebe sind Kunden, deren Zinsbindung<br />

in wenigen Monaten ausläuft: Manche<br />

Banken rechnen mit der Trägheit der Kunden und<br />

unterbreiten ihnen Folgeangebote, die oft über<br />

den Marktkonditionen liegen. Diese Kunden bieten<br />

Potenzial für Makler und Vertriebe, da ihnen<br />

der Prozess einer Baufinanzierung nicht neu ist und<br />

Forward-Darlehen für sie eine günstigere Alternative<br />

sein können. Gleichzeitig sind sie auch für andere<br />

Banken interessant, da die Restschuld durch die<br />

regelmäßige Tilgung des Darlehens kleiner ist. Entsprechend<br />

sinken der Beleihungsauslauf und damit<br />

das Risiko. Zudem haben diese Kunden in der Regel<br />

bewiesen, dass sie Kredite ordentlich bedienen.<br />

Wer den Prolongationsprozess also aktiv gestaltet,<br />

kann Kunden durch Qualität binden. Dafür<br />

sollten Makler und Vertriebe aktiv auf Kunden zugehen.<br />

Forward-Darlehen erhöhen außerdem die<br />

Cross-Selling-Chancen: Bis zu 60 Monate vor dem<br />

Umschuldungstermin können sie als regelmäßiger<br />

Aufhänger für Gespräche verwendet werden, um<br />

kontinuierlich mit Kunden im Dialog zu bleiben.<br />

Wie genau sich ein Forward-Darlehen gerade in der aktuellen Marktsituation lohnt, zeigt folgendes<br />

Beispiel: Ein Kunde hat Mitte Juli 2003 ein Darlehen über 100.000 Euro mit zehnjähriger Zinsbindung<br />

zu einem nominalen Zinssatz von 4,5 Prozent abgeschlossen. Sichert sich der Kunde heute mittels Forward-Darlehen<br />

die Konditionen für die Umschuldung in 2013, würde er für die Restschuld (bei einem<br />

Prozent Tilgung) von ca. 87.500 Euro einen Nominalzins von ca. 3,9 Prozent zahlen.<br />

Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Kunden bei künftig höheren Zinssätzen einsparen können, wenn<br />

sie sich jetzt ein Forward-Darlehen mit einem Zinssatz von 3,9 Prozent sichern würden. Dabei wird von<br />

einer Restfinanzierung von 87.500 Euro, von einem Prozent Tilgung sowie einer zehnjährigen Zinsbindung<br />

ausgegangen:<br />

Zukünftig möglicher<br />

Zinssatz<br />

Finanzierung | IMMOBILIEN 2011<br />

Ersparnis im Monat Ersparnis in 5 Jahren Ersparnis in 10 Jahren<br />

4,5 % 43,75 € 2.625,00 € 5.250,00 €<br />

5% 80,21 € 4.812,60 € 9.625,20 €<br />

5,5% 116,67 € 7.000,20 € 14.000,40 €<br />

6% 153,13 € 9.187,80 € 18.375,60 €<br />

71


IMMOBILIEN 2011 | Finanzierung<br />

72<br />

Wohnriester<br />

Wohnträume mit der W&W umsetzen<br />

Beitrag von Jens Gregor,<br />

Vertriebsdirektor Ost Vorsorge, Württembergische Vertriebsservice GmbH<br />

Dank der steuerlichen Vergünstigungen und<br />

Zuzahlungen im Rahmen der staatlichen<br />

Wohn-Riester-Förderung lässt sich der Traum<br />

vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung –<br />

beide übrigens eine hervorragende private Altersvorsorge<br />

– auch für Normalverdiener umsetzen. Hier<br />

bietet die Wüstenrot Bausparkasse, ein Unternehmen<br />

des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische<br />

(W&W), einen in unabhängigen Tests<br />

mehrfach prämierten Riester-Bausparvertrag an. Mit<br />

ihm kann man die attraktive staatliche Förderung<br />

gut und weitgehend unkompliziert nutzen und so<br />

eine sinnvolle Absicherung für die eigene Familie<br />

und für die private Vorsorge tätigen.<br />

Auch der Staat hat den Wert von Wohneigentum<br />

erkannt und erkennt die eigenen vier Wände als<br />

tragende Säule der privaten Altersvorsorge an. Aus<br />

diesem Grund hat der Gesetzgeber für den Bau oder<br />

Kauf einer selbstgenutzten Immobilie – und damit<br />

fürs Bausparen oder die Baufinanzierung – die sogenannte<br />

Riester-Förderung eingeführt.<br />

Die staatliche Riester-Förderung besteht dabei aus<br />

zwei Komponenten. Zum einen erhalten die Förderberechtigten<br />

Zulagen und zum anderen kommen Sie<br />

in den Genuss von steuerlichen Vergünstigungen.<br />

Förderberechtigt sind insbesondere alle Pflichtversicherten<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

und Beamte sowie deren Ehepartner. Die gesetzliche<br />

Grundzulage beträgt dabei für Alleinstehende<br />

154 Euro pro Jahr. Verheiratete erhalten das Doppelte,<br />

also 308 Euro. Hinzu kommen 185 Euro Kinderzulage<br />

jährlich für jedes kindergeldberechtigte Kind.<br />

Für seit 2008 geborene Kinder beträgt die staatliche<br />

Förderung im Rahmen der Wohn-Riester-Förderung<br />

sogar 300 Euro. Um die volle Zulagenförderung des<br />

Staates zu erhalten, muss der Gesamtbeitrag der<br />

Wohn-Riester-Anlage, also der Eigenbeitrag plus<br />

Zulagen, mindestens 4 Prozent des Vorjahres-Bruttoeinkommens<br />

betragen. Zahlt der Kunde weniger,<br />

fällt auch die Zulage geringer aus. Jährlich können<br />

maximal 2.100 Euro gefördert werden. Das Finanzamt<br />

prüft darüber hinaus, ob sich eine zusätzliche<br />

Steuerersparnis durch Abzüge der Beiträge als Sonderausgaben<br />

ergibt. Ein einfaches Beispiel: Wer<br />

als Alleinstehender im Vorjahr brutto 30.000 Euro<br />

verdient hat, muss für die volle Zulage mindestens<br />

1.200 Euro sparen. Abzüglich der Grundzulage von<br />

154 Euro bleiben als Eigenbeitrag 1.046,04 Euro<br />

jährlich oder 87,25 Euro monatlich. Hinzu kommt<br />

noch eine Steuererstattung von durchschnittlich<br />

220 Euro pro Jahr, wenn Solidaritätszuschlag und<br />

Kirchensteuer berücksichtigt werden. Förderberechtigte,<br />

die spätestens im Jahr ihres 25. Geburtstags<br />

erstmals Riester-Beiträge leisten, erhalten zusätzlich<br />

eine einmalige Zulage in Höhe von 200 Euro.


Wer einen Riester-Vertrag bei der Wüstenrot &<br />

Württembergische-Gruppe (W&W) abschließt, profitiert<br />

von besonderen Vorteilen, denn hier sind die<br />

vier wichtigen Riester-Produkte unter einem Dach<br />

versammelt: die Württembergische RiesterRente<br />

Plus genauso wie Bausparen mit dem Wüstenrot<br />

Wohn-Riester oder Baufinanzieren mit dem Wüstenrot<br />

Riester-Darlehen bzw. -Vorausdarlehen.<br />

Ein Wechsel ist bei W&W ohne Wechselgebühren<br />

möglich, wenn das bisherige Riester-Produkt noch<br />

keinen Anbieterwechsel vollzogen hat. Mit dem<br />

Riester-Darlehen der Wüstenrot Bank ist es möglich,<br />

die Riester-Zulagen ohne Umweg und Verzögerung<br />

direkt für die Immobilienfinanzierung zu nutzen.<br />

Als Extratilgung eingesetzt, verkürzen sie die<br />

Darlehenslaufzeit und helfen so, Darlehenszinsen<br />

zu sparen. Die Zinsfestschreibung kann der Kunde<br />

individuell zwischen fünf und 15 Jahren selbst<br />

Finanzierung | IMMOBILIEN 2011<br />

wählen. Selbstverständlich eröffnet das Bausparen<br />

mit dem Wohn-Riester nicht nur den Zugang zur<br />

staatlichen Förderung, sondern auch zu den Vorteilen,<br />

die das Bausparen der Wüstenrot Bausparkasse<br />

ohnehin bietet: Darlehenszinsen ab 1,6 Prozent 1 )<br />

nominal, frei wählbare monatliche Tilgungsbeiträge<br />

zwischen vier und zehn Promille 2 ) der Bausparsumme<br />

sowie Guthabenzinsen bis zu vier Prozent 3 ),<br />

die zudem nicht der Abgeltungssteuer unterliegen.<br />

Bauspareinlagen und Zinsen sind über einen Einlagensicherungsfonds<br />

zu 100 Prozent und in unbegrenzter<br />

Höhe geschützt. Für das Bauspardarlehen<br />

sind jederzeit Sondertilgungen in beliebiger Höhe<br />

möglich. Darüber hinaus bietet W&W auch weiterhin<br />

die Württembergische RiesterRente Plus an, eine<br />

klassische oder eine fondsgebundene Lebensversicherung.<br />

Die Qualität der Wohn-Riester-Produkte des W&W-<br />

Konzerns wurde bereits mehrfach in unabhängigen<br />

Test u.a. von Finanztest, Ökotest und n-tv ausgezeichnet.<br />

Beispielsweise haben der Fernsehsender<br />

n-tv und die renommierte FMH-Finanzberatung<br />

2011 die Bauspartarife von privaten und öffentlichrechtlichen<br />

Bausparkassen unter die Lupe genommen.<br />

Das Ergebnis dabei: Die Wüstenrot Bausparkasse<br />

belegt in der Untersuchung der Experten bei<br />

vier praxisnahen Modellfällen zweimal den ersten<br />

und zweimal den zweiten Platz und erreicht damit<br />

nach Bewertung der Platzierungen den Gesamtsieg<br />

unter allen Testteilnehmern.<br />

1 ) Wüstenrot Wohn-Riester Tarifvariante Finanzierer (RB/F 1,6%).<br />

Beispiel: 30.000 Euro Bausparsumme, Nettodarlehensbetrag<br />

15.000 Euro, Sollzinssatz gebunden (fest) 1,6% p.a., monatlicher<br />

Zins- und Tilgungsbeitrag 300 Euro (10‰ der Bausparsumme). Sonstige<br />

Kosten: Abschlussgebühr 300 Euro (1% der Bausparsumme),<br />

Kontogebühr 9,20 Euro p.a., effektiver Jahreszins 2,11% ab Zuteilung.<br />

2 ) Wüstenrot Wohn-Riester Tarifvarianten Finanzierer (RB/F) und<br />

Finanzierer XXL (RB/FX).<br />

3 ) Wüstenrot Wohn-Riester Rentabel (RB/R). Mindestsparzeit<br />

7 Jahre und Verzicht auf das Bauspardarlehen nach Zuteilung.<br />

Der maximale Guthabenzins wird jährlich in Abhängigkeit von der<br />

Umlaufrendite neu festgelegt. Er beträgt mindestens 2,5% und<br />

höchstens 4,0%. Die Höherverzinsung endet mit Ablauf des 10. Kalenderjahres<br />

nach Abschlussdatum. Für Jugendliche endet die Höherverzinsung<br />

frühestens mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem der<br />

Bausparer 20 Jahre alt wird.<br />

73


IMMOBILIEN 2011 | Finanzierung<br />

74<br />

Baufinanzierung<br />

Die Postbank setzt auf das Team<br />

Worauf Finanzdienstleister bei der Auswahl<br />

der passenden Immobilienfinanzierung achten<br />

sollten!<br />

Beitrag von Robert Annabrunner,<br />

Fachbereichsleiter Drittvertrieb, Postbank<br />

BHW Bausparkasse und DSL Bank bieten maßgeschneiderte<br />

Immobilienfinanzierungen. Partner profitieren<br />

durch eine lückenlose Produktpalette und<br />

die optimale Kombination einzelner Bausteine.<br />

Selbstgenutzte oder vermietete Immobilien sind<br />

zum fast unverzichtbaren Baustein einer soliden Anlagestrategie<br />

geworden. Viele Deutsche haben das<br />

erkannt. Daher steht der Traum von den eigenen<br />

vier Wänden seit vielen Jahren unverändert ganz<br />

oben auf ihrer Wunschliste.<br />

Die Postbank sorgt mit ihren Marken DSL Bank und<br />

BHW Bausparkasse dafür, dass dieser Traum für viele<br />

Menschen Realität werden kann, in dem sie Finanzierungsbausteine<br />

anbietet, die sich ergänzen und<br />

problemlos kombinieren lassen. Durch dieses Konzept<br />

ist sichergestellt, dass die einzelnen Elemente<br />

– vom mehrfach ausgezeichneten Bauspartarif BHW<br />

Dispo maXX bis zu Starpool als Plattform für innovative<br />

Finanzdienstleistungen - optimal ineinander<br />

greifen.<br />

Im Vergleich zu anderen Geldanlagen besitzen Immobilien<br />

– ob selbstgenutzt oder vermietet - den<br />

unschätzbaren Vorteil der Wertstabilität. Das hat gerade<br />

die jüngste Finanzkrise deutlich gemacht. Die<br />

Einbrüche an den Finanzmärkten haben gerade in<br />

Deutschland das Interesse für Wohn-Immobilien gestärkt<br />

und die Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt.<br />

Eine Immobilienblase wie in den USA oder Spanien<br />

hat es hierzulande nicht gegeben. Gerade die selbst<br />

genutzte Immobilie hat sich als absolut wertbestän-<br />

dig und krisenresistent gezeigt und ist aus gutem<br />

Grund ein fester Bestandteil jeder soliden Finanz-<br />

oder Vermögensberatung.<br />

Die Zeichen der Zeit erkennen<br />

Gute Baufinanzierungs-Produkte sind dabei ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor für Immobilienfinanzierer.<br />

Denn wer jetzt mit dem Gedanken an Immobilieneigentum<br />

spielt, will seine Entscheidung nicht mehr<br />

auf die lange Bank schieben. Am Zinsmarkt hat sich<br />

bereits eine Trendwende vollzogen. Die Konditionen<br />

für Baufinanzierungen werden in den nächsten<br />

Jahren tendenziell eher teurer. Potenzielle Immobi-


lienerwerber wollen daher ihre Entscheidung möglichst<br />

schnell umsetzten und erwarten von ihrem<br />

Baufinanzierer neben günstigen Konditionen vor<br />

allem einen umfassenden Service und eine hohe<br />

Flexibilität.<br />

Gute Beratung hat Priorität<br />

In den wenigsten Fällen kommen künftige Immobilienbesitzer<br />

ohne Fremdfinanzierung aus. Und<br />

spätestens hier kommt der Finanzdienstleister ins<br />

Spiel, denn dieser Kapitalbedarf führt in der Regel<br />

zu einer sehr langfristigen Bindung an das finanzierende<br />

Kreditinstitut, die nicht selten 20 bis 30 Jahre<br />

andauert. Die Wahl des richtigen Finanzierungskonzeptes<br />

ist jedoch so komplex wie die individuelle Lebenssituation<br />

und -planung. Die Finanz- und Kapitalmarktkrise<br />

hat zudem das Vertrauen von privaten<br />

Anlegern in die Qualität der Beratung und der angebotenen<br />

Finanzierungen erschüttert.<br />

Hochmoderner funktionaler Gebäudekomplex mit öffentlicher Aufgabe<br />

Mietvertrag über 20 Jahre mit einer Verlängerungsoption von 3 x 5 Jahren<br />

Prognostizierte Ausschüttungen von 5,25 bis 6,00 Prozent p. a.<br />

Emissionskapital: rund 24 Millionen Euro<br />

Finanzierung | IMMOBILIEN 2011<br />

Darum ist es nicht nur wichtig, mit günstigen Konditionen<br />

aufzuwarten, sondern den Kunden einen<br />

wirklich umfassenden Service zu bieten, der die<br />

richtige Auswahl der zu finanzierenden Immobilie<br />

ebenso umfasst, wie die Information über öffentliche<br />

Fördermöglichkeiten oder einen optimalen<br />

Produkt-Mix. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die neben<br />

hohe Fachkompetenz einen leistungsfähigen<br />

Partner erfordert.<br />

Zwei Marken unter gemeinsamer Flagge<br />

In dieser Hinsicht ist die Postbank gut aufgestellt.<br />

Sie betreibt das Baufinanzierungsgeschäft erfolgreich<br />

im Rahmen einer Zwei-Marken-Strategie.<br />

Hinter der Baufinanzierungskompetenz stehen mit<br />

ihren historisch eigenständig gewachsenen Profilen<br />

die DSL Bank und die Postbank Tochter BHW Bausparkasse.<br />

Beide Unternehmen und ihre jeweiligen<br />

Produktschwerpunkte ergänzen sich dabei optimal.<br />

Vermögenswerte 6<br />

Feuerwache Mülheim an der Ruhr<br />

Im Einsatz für Ihren Erfolg<br />

Kontakt:<br />

fonds@hannover-leasing.de<br />

www.hannover-leasing.de


IMMOBILIEN 2011 | Finanzierung<br />

76<br />

Baufinanzierung<br />

Durch die enge Zusammenarbeit ergeben sich Konditionsvorteile,<br />

die der Finanzdienstleister an seine<br />

Kunden weitergeben kann. Durch das breite Produktportfolio<br />

beider Postbank-Marken können die<br />

Partner zusätzliche Geschäftsfelder erschließen und<br />

neue Kunden für sich gewinnen.<br />

Die DSL Bank ist einer der größten deutschen Anbieter<br />

im Vertrieb wohnwirtschaftlicher Finanzierungen<br />

über Finanzdienstleister. Sie vertreibt ihre Produkte<br />

über rund 5.000 Vertriebspartner – das Spektrum<br />

reicht dabei von Internetvertrieben und großen Finanzdienstleistern<br />

über Flächenvertriebe, Versicherer,<br />

Bausparkassen und Banken bis hin zu bestens<br />

qualifizierten Finanz- und Immobilienmaklern. Das<br />

Produktangebot beinhaltet dabei neben Baufinanzierungen<br />

mit langfristiger Zinsbindung beispielsweise<br />

auch Riester-Darlehen und Bausparfinanzierungen.<br />

Die DSL Bank ist damit DIE Partnerbank für<br />

Finanzdienstleister in Deutschland.<br />

Die BHW Bausparkasse wendet sich als Traditionsunternehmen<br />

und bekannte Marke an den Endkunden.<br />

Die breite Palette der BHW Bausparverträge (Finanzierungs-<br />

und Spartarife sowie Riester-Produkte)<br />

und BHW Baufinanzierungen reicht von der klassischen<br />

Eigenheimfinanzierung über Modernisierungsfinanzierungen<br />

bis hin zu Finanzierungen von<br />

Bauvorhaben im Ausland. Darüber hinaus hat sich<br />

BHW durch die Zusammenarbeit mit großen Kooperationspartnern<br />

(Versicherer und ausgewählte Bankinstitute)<br />

und ca. 300 Maklern einen zusätzlichen<br />

Vertriebskanal erschlossen und ist damit auch für<br />

das Partnergeschäft optimal aufgestellt.<br />

Chance für Kunden und Partner<br />

Trotz unterschiedlicher Vertriebswege bieten sich für<br />

BHW und DSL Bank sich große Chancen zur Nutzung<br />

von Synergien. Ob es nun um die Suche nach<br />

der optimalen Immobilie im Hinblick auf Lage, Größe<br />

und Wiederverkaufsmöglichkeiten oder die Baufinanzierung<br />

unter Einbeziehung öffentlicher Fördermittel<br />

geht, bei der Postbank arbeiten Experten<br />

aller Bereiche Hand in Hand und finden die jeweils<br />

passenden Konzepte. Darin liegt eine große Chance<br />

für die Kunden der Postbank. Aber auch die Partner<br />

profitieren von der professionellen Produktkombination<br />

beider Marken, die Zins- und Provisionsvorteile<br />

im Wettbewerb ermöglicht und zusätzliche<br />

Verdienstmöglichkeiten schafft.<br />

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

für Immobilienfinanzierer sind auch in Zukunft<br />

günstig. Steigende Energiekosten, das Effizienzprogramm<br />

der Bundesregierung oder der demografische<br />

Wandel erfordern erhebliche Investitionen in<br />

die Modernisierung oder energetische Sanierung<br />

von Gebäuden. Auch der Wohnungsneubau hat<br />

nach jahrelanger Talfahrt wieder angezogen.<br />

Das unverändert große Interesse der Deutschen an<br />

den eigenen vier Wänden beweist, dass die Konsequenzen<br />

dieser Fakten den meisten Bürgern bewusst<br />

sind. Daher ist die Immobilie als krisensicherer<br />

Sachwert und ideale Form der Altersvorsorge nicht<br />

zu ersetzen. Gerade für die Partner der Postbank<br />

bietet sich jetzt die Chance, gemeinsam von einem<br />

auch in Zukunft wachsenden Markt zu profitieren.


Advertorial | IMMOBILIEN 2011<br />

77


IMMOBILIEN 2011 | Recht<br />

78<br />

IMMOBILIEN - Risikoguppen<br />

Augen auf beim Immobilienkauf<br />

Typische Risiken, über die sich ein<br />

Immobilienkäufer im Klaren sein sollte<br />

Beitrag von Ulrich A. Nastold,<br />

Rechtsanwalt, Rechtsanwälte Klumpe, Schroeder + Partner GbR, Köln<br />

Immobilien sind als Sachwerte gefragt. Idealerweise<br />

verbinden sie Inflationsschutz und noch<br />

zusätzliche Wertsteigerung. Der Immobilienprofi<br />

kennt dabei die mit dem Erwerb und der Verwaltung<br />

von Immobilien zusammenhängenden Risiken.<br />

Der investierende Anleger sollte sie gleichermaßen<br />

kennen, um dann wohl überlegt entscheiden zu<br />

können, ob er bereit ist, die mit dem Erwerb von<br />

Immobilien zusammenhängenden Risiken zu tragen<br />

und manche Risiken möglicherweise auch durch bestimmte<br />

Vorkehrungen abfedern zu können.<br />

Verschiedene Risikogruppen<br />

Generell lassen sich die Risiken in verschiedene Kategorien<br />

unterteilen. Zu unterscheiden sind Risiken<br />

beim Grundstücksankauf, gleich ob es sich um ein<br />

bebautes oder unbebautes Grundstück handelt.<br />

Weitere Risiken können sich aus der Bau- oder Sanierungsphase<br />

ergeben, aus der Vermietungsphase<br />

und nicht zuletzt aus einem späteren Verkauf. Daneben<br />

bestehen - je nach Finanzierungsart - Risiken<br />

aus der Finanzierung und ggf. steuerliche Risiken,<br />

jedenfalls wenn es um die Absicht geht, steuerliche<br />

Vergünstigungen für Gebäude zu erhalten, die unter<br />

Denkmalschutz stehen oder die in einem Sanierungsgebiet<br />

liegen.<br />

1. Risiken beim Grundstückskauf<br />

Soll ein Grundstück gekauft werden, um es anschließend<br />

zu bebauen, ist das Grundstück häufig noch<br />

unbebaut. Es kann aber auch noch mit einem bestehenden<br />

Gebäude bebaut sein, welches im Zuge<br />

der Neubaumaßnahme abgerissen werden soll. In<br />

beiden Fällen stellt sich die Frage, ob der geplante<br />

Neubau baurechtlich zulässig ist. Unter Umständen<br />

bedarf es einer Abrissgenehmigung, so dass die Frage<br />

zu stellen ist, ob diese vorhanden ist oder deren<br />

Voraussetzungen vorliegen, damit diese erteilt werden<br />

kann.<br />

Probleme können sich insbesondere ergeben, wenn<br />

Gebäude, die abgerissen oder kernsaniert werden<br />

sollen, noch vermietet oder verpachtet sind. Wenn<br />

dies der Fall ist, sollte sehr frühzeitig mit Mietern<br />

oder Pächtern Kontakt aufgenommen werden und<br />

es sollte auch ein Betrag einkalkuliert werden, der<br />

einem Mieter oder Pächter als Ausgleichs- oder Abfindungsbetrag<br />

angeboten werden kann. In jüngerer<br />

Zeit hat es zwar verschiedene Beispiele gegeben, in<br />

denen die Rechtsprechung sog. Verwertungskündigungen<br />

für rechtswirksam erachtet hat. Allerdings<br />

können dererlei Streitigkeiten oder die Notwendigkeit<br />

der Einholung von noch ausstehenden Genehmigungen<br />

zu erheblichen Verzögerungen führen.


Im Kaufvertrag über das Grundstück wird verkäuferseits<br />

regelmäßig die Sachmängelgewährleistung<br />

ausgeschlossen. Es ist dann Sache des Käufers, entweder<br />

vorab Bodenuntersuchungen vorzunehmen<br />

oder das Risiko zu übernehmen, dass das Grundstück<br />

oder auch Gebäudeteile (Stichwort: Asbest<br />

o.ä.) kontaminiert sein können. Der Verkäufer versichert<br />

zwar grundsätzlich, keine ihm bekannten<br />

Risiken zu verschweigen. Im Regelfall wird es sehr<br />

schwer, ihm eine tatsächlich vorhandene Kenntnis<br />

eines sich hinterher herausstellenden Mangels<br />

nachzuweisen.<br />

Soweit das zu erwerbende Objekt in einem förmlich<br />

festgesetzten Sanierungsgebiet liegt, bedarf die<br />

Veräußerung der sanierungsrechtlichen Genehmigung.<br />

Eine solche wird nur erteilt, wenn die Behörde<br />

den vereinbarten Grundstückskaufpreis für angemessen<br />

hält. Wird die Genehmigung nicht erteilt,<br />

kann der Grundstückskauf nicht vollzogen werden.<br />

Außerdem kann bei einem Objekt im förmlich festgelegten<br />

Sanierungsgebiet nach Abschluss der öffentlich-rechtlich<br />

durchgeführten Sanierungsmaßnahmen<br />

ein Ausgleich für die durch die Sanierung<br />

bedingte Werterhöhung gefordert werden. Dies<br />

kann zusätzliche Kosten auslösen, die bei der Kalkulation<br />

Berücksichtigung finden sollten.<br />

In Bezug auf die Bebaubarkeit geht es auch um die<br />

Frage der Ausnutzung (wie viel Geschosse sind erlaubt,<br />

wie viel Quadratmeter Wohn- oder Nutzfläche<br />

dürfen errichtet werden usw.), um einzuhaltende<br />

Grenzabstände, um die Frage, ob eine Baugenehmigung<br />

vorhanden ist und auch noch Gültigkeit hat.<br />

Recht | IMMOBILIEN 2011<br />

Des Weiteren sollte überprüft werden, ob Nachbarn<br />

Einwendungen oder Bedenken erhoben haben und<br />

nicht zuletzt, ob die vorhandene und möglicherweise<br />

mit erworbene Planung den eigenen Wünschen<br />

des Investors entspricht. Bei ggf. gewünschten Umplanungen<br />

ist auf das Urheberrecht des Architekten<br />

zu achten und auch darauf, ob bei einem Architektenwechsel<br />

die Unterlagen in für die Weiterverarbeitung<br />

benötigten Formaten zur Verfügung gestellt<br />

werden (Stichwort: CAD oder ähnliches).<br />

2. Risiken beim Bau und bei der Sanierung<br />

Schon vorstehend wurde erwähnt, dass vor Baubeginn,<br />

häufig aber - sofern es um Arbeiten im Bestand<br />

geht - auch vor Beginn geplanter Sanierungs-<br />

oder Modernisierungsmaßnahmen die erforderliche<br />

Baugenehmigung vorliegen muss.<br />

Bei Arbeiten im Bestand kann dies beispielsweise<br />

erforderlich werden, wenn größere Umbau- oder<br />

Erweiterungsmaßnahmen geplant sind, z.B. der Anbau<br />

von Balkonen, der Einbau eines Fahrstuhls oder<br />

Ausbau des Dachgeschosses, Anbauten oder ähnliches.<br />

Kommt es zu Verzögerungen bei Erteilung<br />

der Baugenehmigung, führt dies zwangsläufig zu<br />

Verzögerungen beim Baubeginn und in diesem Fall<br />

dann auch regelmäßig zu einem späteren Baufertigstellungszeitpunkt.<br />

Dies wiederum kann Auswirkungen<br />

auf die Vermietungsmöglichkeiten haben,<br />

auf eingeplante Abschreibungen (z.B. gem. § 7i<br />

EStG) oder auf Verteuerungen bei der Finanzierung.<br />

Im Zuge der Sanierung von Denkmalimmobilien ist<br />

die Abstimmung mit dem zuständigen Denkmalschutzpfleger<br />

notwendig. Dies kann es erforderlich<br />

machen, von den ursprünglichen Vorstellungen zur<br />

Durchführung der Baumaßnahmen abzuweichen.<br />

Kostensteigerungen können wiederum die Folge<br />

sein.<br />

Beim Neubau aber auch bei der Sanierung von Bestandsimmobilien<br />

kann sich herausstellen, dass zusätzliche<br />

Maßnahmen erforderlich werden, sei es<br />

im Zuge der Gründung, im Zuge des Antreffens<br />

verdeckter Schäden oder gefährlicher Baustoffe.<br />

Auch dies kann zu höheren Baukosten sowie einer<br />

Verlängerung der Bauzeit mit einem entsprechend<br />

späteren Beginn der Nutzungsphase führen.<br />

79


IMMOBILIEN 2011 | Recht<br />

80<br />

IMMOBILIEN - Risikoguppen<br />

Selbst wenn die Durchführung der Baumaßnahmen<br />

durch Beauftragung eines Generalunternehmers<br />

erfolgt, können Ausfälle von durch den Generalunternehmer<br />

beauftragten Subunternehmen dazu<br />

führen, dass dieser neue Subunternehmer suchen<br />

und beauftragen muss. Dies kann zu einer Verlängerung<br />

der Bauzeit führen. Der Ausfall des Generalunternehmers<br />

ist ebenfalls nicht auszuschließen mit<br />

der Folge, dass die Restfertigstellung durch einen<br />

Drittunternehmer durchzuführen ist. Kostensteigerungen<br />

und Verzögerungen sind die regelmäßige<br />

Folge.<br />

Aufgrund außergewöhnlicher Umstände wie beispielsweise<br />

Witterungseinflüsse, aber auch durch<br />

pflichtwidriges Verhalten von Vertragspartnern<br />

kann sich die Durchführung der Baumaßnahmen<br />

ebenfalls verzögern.<br />

Nach Abschluss der Bau- oder Sanierungsmaßnahmen<br />

können Mängel auftreten. Mögliche Gewährleistungseinbehalte<br />

reichen unter Umständen<br />

nicht aus. Auch soweit Gewährleistungsansprüche<br />

bestehen, ist nicht garantiert, dass solche Ansprüche<br />

erfolgreich und zeitnah erfüllt werden. Gegebenenfalls<br />

können im Zusammenhang mit notwendigen<br />

Mängelbeseitigungsmaßnahmen nicht kalkulierte<br />

Kosten anfallen.<br />

Für den Zeitraum bis zur Mängelbeseitigung kann<br />

von betroffenen Mietern unter Umständen die<br />

Miete gemindert werden, so dass neben der Notwendigkeit,<br />

die Kosten für die Mängelbeseitigung<br />

tragen zu müssen, noch zusätzlich Mietausfälle hinzutreten<br />

können. Im Extremfall ist ein Mieter nicht<br />

mehr interessiert oder kündigt das Mietverhältnis<br />

aus wichtigem Grund.<br />

3. Risiken aus der Vermietung<br />

Auch wenn bei Neubauten die Vermietung bereits<br />

häufig vom Reißbrett erfolgt, ist nicht gewährleistet,<br />

dass alle neu erbauten oder sanierten Einheiten genau<br />

zum Fertigstellungszeitpunkt zu der in Ansatz<br />

gebrachten Quadratmetermiete vermietet werden<br />

können. Ein späterer Vermietungsbeginn oder der<br />

Abschluss von Mietverträgen mit geringeren Mieten<br />

als ursprünglich erwartet, kann zu geringeren Mieteinkünften<br />

führen.<br />

Auch wenn zunächst plangemäß die Vermietung erfolgt,<br />

fallen Mieter unter Umständen aus, mindern<br />

die Miete oder stellen ihre Zahlung zur Gänze ein.<br />

Solche Ausfälle (einschl. des Komplettausfalls eines<br />

Mieters) können zu Mietausfällen führen. Es gibt<br />

keine Gewähr, dass nahtlos eine Anschlussvermietung<br />

zu gleich hohen Konditionen erfolgen kann.<br />

Dennoch bestehen weiterhin die Pflichten zur Zahlung<br />

von Nebenkosten. Entsprechendes gilt im Hinblick<br />

auf mögliche Nebenkostennachforderungen<br />

aus Betriebskostenabrechnungen. Bei Erwerb einer<br />

bestehenden und nach den Vorschriften des WEG<br />

aufgeteilten Immobilie kann der Käufer der Einheit<br />

unter Umständen neben dem Verkäufer für Wohngeldrückstände<br />

in Anspruch genommen werden. Ist<br />

eine Immobilie zu Wohnzwecken vermietet, haftet<br />

der Erwerber neben dem Verkäufer für den Anspruch<br />

des Mieters auf Rückzahlung der Kaution.<br />

Jede Immobilie unterliegt einem natürlichen Verschleiß.<br />

Änderungen im Zeitgeist und technischer<br />

Fortschritt bedingen ebenfalls Veränderungen in der<br />

Bausubstanz oder der Ausstattung. Deshalb wird<br />

sich nach Ablauf gewisser Zeiträume ein Renovierungs-<br />

und Instandhaltungsbedarf ergeben. Hieraus<br />

folgende Kosten belasten das Ergebnis des Vermieters<br />

und sollten in Planzahlen Eingang finden. Selbst<br />

wenn solche Kosten steuerlich geltend gemacht<br />

werden können, verschlingen sie zunächst Liquidität<br />

und können erst im Rahmen der steuerlichen Veranlagung<br />

steuerentlastend wirken.


4. Risiken aus der Finanzierung<br />

Der Abschluss eines Immobilien-Kaufvertrages und<br />

- falls eine Fremdfinanzierung beabsichtigt ist - des<br />

Finanzierungsvertrages sollten Hand in Hand gehen.<br />

Eine Finanzierung sollte nicht eingedeckt werden,<br />

solange kein geeignetes Objekt vorhanden ist (allenfalls<br />

dann, wenn es gelingt, mit dem Darlehensgeber<br />

ein Rücktrittsrecht zu vereinbaren. Umgekehrt<br />

sollte kein Erwerb getätigt werden, bei dem die Finanzierung<br />

zweifelhaft ist.<br />

Erst bei Abschluss des Darlehensvertrages stehen<br />

die maßgeblichen Konditionen der Finanzierung<br />

fest. Die tatsächlichen Vereinbarungen können von<br />

den ursprünglichen Vorstellungen abweichen. Auch<br />

dies kann das Ergebnis der Investition negativ beeinflussen.<br />

Nach Ablauf der Zinsbindungsdauer sind neue Zinsvereinbarungen<br />

zu treffen. Die Höhe der dann zu<br />

entrichtenden Zinsen richtet sich nach der zu diesem<br />

Zeitpunkt gegebenen Marktsituation. Es ist<br />

nicht ausgeschlossen, dass nach Ablauf der Zinsfestschreibungsperiode<br />

höhere Zinsen zu leisten<br />

sein werden als ursprünglich geplant.<br />

Risiken können des Weiteren entstehen, wenn als<br />

Tilgungsersatz andere Finanzanlagen bespart werden,<br />

mit denen bei Endfälligkeit ein Darlehen getilgt<br />

werden soll. Diese Anlagen können sich anders als<br />

erwartet entwickeln. Beispielsweise kann die Ablaufleistung<br />

von Lebensversicherungsverträgen geringer<br />

ausfallen oder können sich Risiken, die mit<br />

dem Erwerb von Investmentfonds verbunden sind,<br />

verwirklichen und das „Tilgungsdepot“ schmälern.<br />

Zahlungsverpflichtungen aus dem Darlehensvertrag<br />

sind unabhängig von diesen Geldeingängen und<br />

auch unabhängig von Zahlungseingängen von Mietern<br />

etc. zu leisten. Im Falle der Nichtzahlung kann<br />

ein Darlehensgeber ihm zur Verfügung gestellte<br />

Sicherheiten verwerten oder aus der üblicherweise<br />

erfolgenden Unterwerfung unter die sofortige<br />

Zwangsvollstreckung die Vollstreckung betreiben.<br />

In Finanzierungsverträgen werden üblicherweise<br />

Auszahlungsvoraussetzungen festgeschrieben. Liegen<br />

diese Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit<br />

des Kaufpreises oder von Zahlungen an den<br />

Bauunternehmer nicht vor, muss ein Investor fällige<br />

Zahlungen zunächst aus seinem sonstigen Vermögen<br />

tragen.<br />

5. Denkbare steuerliche Risiken<br />

Recht | IMMOBILIEN 2011<br />

Seit Wegfall der degressiven AfA und nach dem<br />

Auslaufen des Fördergebietsgesetzes mit den Sonderabschreibungsmöglichkeiten<br />

spielen steuerliche<br />

Aspekte beim Immobilienkauf eine geringere Rolle.<br />

Nicht zu vernachlässigen ist bei der Renditebetrachtung<br />

allerdings die Tatsache, dass in den meisten<br />

Bundesländern mittlerweile die Grunderwerbsteuer<br />

von 3,5 auf 4,5 oder gar 5 % des Erwerbspreises<br />

angehoben worden ist oder im Laufe der nächsten<br />

Monate angehoben wird (z.B. in Nordrhein-Westfalen).<br />

Ausnahmen bilden Gebäude, die in einem<br />

Sanierungsgebiet liegen oder unter Denkmalschutz<br />

stehen. Bei solchen Gebäuden können bestimmte<br />

Baumaßnahmen in den ersten 12 Jahren erhöht<br />

abgesetzt werden. Nicht selten ist es geplant, die<br />

bis zum Jahr 13 erzielten Steuererstattungen als<br />

Sondertilgung einzusetzen. Bei Abschluss des Darlehensvertrages<br />

ist darauf zu achten, dass eine<br />

solche Sondertilgung - und mögliche laufende<br />

sonstige Sondertilgungen - möglich sind. Bei Denkmalschutzimmobilien<br />

kommt es des Weiteren darauf<br />

an, dass die nach Landesrecht zuständige Stelle<br />

bescheinigt, dass es sich bei dem Gebäude um<br />

ein Denkmal handelt und die Kosten der Baumaßnahmen<br />

bescheinigt werden, die zur Erhaltung des<br />

Gebäudes oder zu seiner sinnvollen Nutzung erforderlich<br />

waren. Soweit einzelne Baukosten von der<br />

Behörde nicht als begünstigt bescheinigt werden,<br />

sind die darauf entfallenden Anschaffungskosten<br />

wie die Altbausubstanz mit 2 % bzw. 2,5 % jährlich<br />

abzuschreiben.<br />

Die Höhe des Steuersatzes des Eigentümers hängt<br />

von der Höhe seines jeweiligen Jahreseinkommens<br />

ab. Bei niedrigeren Einkommen fällt in den Folgejahren<br />

ggf. ein geringerer Steuersatz an. Die steu-<br />

81


IMMOBILIEN 2011 | Recht<br />

82<br />

IMMOBILIEN - Risikoguppen<br />

erlichen Auswirkungen als Folge der Investition in eine<br />

Denkmalimmobilie sind dann geringer als vorgesehen.<br />

Schon weiter oben wurde dargelegt, dass Bauverzögerungen<br />

zu einer Verschiebung des Fertigstellungszeitpunktes<br />

führen können mit der weiteren Konsequenz,<br />

dass sich die Abschreibungsmöglichkeiten in<br />

die Folgejahre verlagern.<br />

Für die Käufer von in Sanierungsgebieten liegenden<br />

oder unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden<br />

ist es wichtig zu wissen, dass nur solche Baumaßnahmen<br />

steuerlich erhöht abgesetzt werden können,<br />

die nach Abschluss eines formwirksamen<br />

Kaufvertrages anfallen. Vorratssanierungen und ein<br />

anschließender Verkauf sind steuerlich uninteressant.<br />

Nutzt ein Erwerber ein von ihm erworbenes und<br />

nach Erwerb saniertes Gebäude zu eigenen Zwecken,<br />

kann er statt der erhöhten Absetzungen nach<br />

§§ 7i EStG die be-günstigten Kosten gem. § 10f EStG<br />

in den ersten zehn Jahren in Höhe von 9 % p.a.<br />

jährlich als Sonderausgaben abziehen. Wird eine<br />

Einheit zu eigenen beruflichen Zwecken genutzt,<br />

können die Kosten für diese Räume nach § 7i EStG<br />

als Betriebsausgaben von den Betriebseinnahmen in<br />

Abzug gebracht werden. Verzögerungen bei Baubeginn<br />

und Baufertigstellung können sich hier ebenfalls<br />

nachteilig auswirken.<br />

6. Risiken beim Verkauf<br />

Die Investition in Immobilien ist meistens eine längerfristige.<br />

Der Immobilienhandel ist etwas für Profis,<br />

die bestimmte Opportunitäten erkennen und<br />

ausnützen können. Allein die regelmäßig mit dem<br />

Kauf eines Grundstücks zusammenhängenden Kosten<br />

wie Notarkosten, Kosten des Grundbuchamtes,<br />

Grunderwerbsteuer und nicht selten Maklerkosten<br />

machen häufig eine Quote von mehr als 10 % des<br />

Kaufpreises aus. Diese Kosten müssen sich erst<br />

wieder amortisieren. Der typische Investor nimmt<br />

Fremdmittel auf (selbst wenn er über die für den<br />

Kauf erforderlichen Eigenmittel verfügt) und deckt<br />

diese Fremdmittel längerfristig ein. Gleichwohl kann<br />

es verschiedene Gründe geben, die einen vorzeitigen<br />

Verkauf erforderlich machen. Je weniger Zeit<br />

für einen Verkauf zur Verfügung steht, desto größer<br />

ist die Gefahr, unter Zeitdruck nicht den geforderten<br />

und vielleicht zur Darlehensablösung sogar<br />

benötigten Kaufpreis zu erzielen. Der Verkäufer<br />

einer Immobilie sollte es tunlichst vermeiden, ihm<br />

bekannte Risiken beim Verkauf nicht offenzulegen.<br />

Anderenfalls kann es teils noch Jahre später für den<br />

Verkäufer ein böses Erwachen geben, wenn er sich<br />

Regressforderungen seines Käufers ausgesetzt sieht.<br />

Vorfälligkeitsentschädigungen können kleinere Gewinne<br />

aufzehren oder übersteigen. Ein Verkauf mit<br />

Gewinn vor Ablauf gesetzlicher Spekulationsfristen<br />

führt dazu, dass ein erzielter Veräußerungsgewinn<br />

zu versteuern ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Betrachtet man die vorgenannten Risiken in ihrer<br />

Gesamtheit, können Zweifel am Eingangssatz<br />

aufkommen, dass es sich bei Immobilien um eine<br />

Anlageform handelt, die in besonderem Maße die<br />

Kriterien Inflationsschutz und Wertsteigerung vereint.<br />

Viele der vorgenannten Risiken lassen sich mit<br />

überschaubarem Aufwand beherrschen. Fast überall<br />

stehen einschlägige Experten zur Verfügung, die<br />

mittels sorgfältiger Vorab-Prüfung ein Objekt oder<br />

ein Grundstück näher unter die Lupe nehmen oder<br />

eine Investition sowohl in der Errichtungs- als auch<br />

in der Vermietungsphase betreuen und begleiten.<br />

Die Risikobeschreibung soll deshalb nicht abschrecken,<br />

sondern wachrütteln. So unterschiedlich wie<br />

die verschiedenen Investitionsmöglichkeiten sind<br />

die verschiedenen Philosophien, die mit dem Erwerb<br />

einer Immobilie verbunden sein können. Genauso<br />

wie jede Immobilie ihre eigene Geschichte erzählen<br />

kann, kann auch nahezu jeder Immobilienkäufer<br />

„sein eigenes Lied über seine speziellen Erfahrungen<br />

singen“. Wer dabei wachsam und mit (eigenem<br />

oder „hinzugekauftem“) Sachverstand vorgeht, kann<br />

dann hoffentlich die Ziele, die er mit dem Immobilienkauf<br />

erreichen möchte, auch verwirklichen.


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