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M Y T H O S K A S T R A T I O N - gay-web.de

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Die Passion (Lei<strong>de</strong>nsgeschichte) <strong>de</strong>s Attis wur<strong>de</strong> am 25. März gefeiert, genau neun<br />

Monate vor <strong>de</strong>r Sonnenwendfeier am 25. Dezember: <strong>de</strong>r Zeitpunkt seines To<strong>de</strong>s war<br />

gleichzeitig <strong>de</strong>r Zeitpunkt seiner Empfängnis bzw. Wie<strong>de</strong>r-Empfängnis. Um <strong>de</strong>n Moment<br />

zu markieren, an <strong>de</strong>m Attis in seine Mutter eintrat, um seine Wie<strong>de</strong>rgeburt zu<br />

zeugen, wur<strong>de</strong> sein Baum-Phallus in die geheiligte Höhle getragen. Der Tag von Attis´<br />

Tod war <strong>de</strong>r Schwarze Freitag o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>s Blutes - sein Bild wur<strong>de</strong> zum<br />

Tempel gebracht und an <strong>de</strong>n Phallusbaum gebun<strong>de</strong>n, begleitet von <strong>de</strong>n „Schilfträgern“<br />

(kannophori) mit Schilfzeptern, die wie<strong>de</strong>rhergestellte Phalli und damit neue<br />

Fruchtbarkeit symbolisierten. Während <strong>de</strong>r alljährlich zurückkehren<strong>de</strong>n Zeremonien<br />

kastrierten sich die Eingeweihten, in Nachahmung <strong>de</strong>s kastrierten Gottes, selbst und<br />

zeigten ihre abgeschnittenen Genitalien <strong>de</strong>r Göttin, gemeinsam mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s<br />

gleichfalls kastrierten Stieres, <strong>de</strong>r im Ritual <strong>de</strong>s Tauroboliums geopfert wor<strong>de</strong>n war.<br />

Das Taurobolium war im Kybele-Kult <strong>de</strong>r Höhepunkt ihrer Verehrung: die Taufe mit<br />

<strong>de</strong>m Blut eines heiligen Stieres, <strong>de</strong>r ihren sterben<strong>de</strong>n Gott und Geliebten Attis repräsentierte.<br />

Demnach war die Mutter von Attis, die jungfräuliche Nana, in Wirklichkeit<br />

die Große Göttin selbst - so wie Ianna bei <strong>de</strong>n Sumerern, Mari-Ana bei <strong>de</strong>n Kanaanitern<br />

o<strong>de</strong>r Nanna, die Mutter <strong>de</strong>s sterben<strong>de</strong>n Gottes Baldur im Nor<strong>de</strong>n Europas usw.<br />

- die Mythologien wie<strong>de</strong>rholen sich weltweit.<br />

Während <strong>de</strong>r Passion wur<strong>de</strong>n all jene vorerwähnten männlichen Relikte in die heilige<br />

Höhle <strong>de</strong>r Großen Mutter, im Tempel <strong>de</strong>r Kybele und Attis, gebracht. Damit starb die<br />

Gottheit Attis, wur<strong>de</strong> beerdigt und stieg dann - immer im Verständnis seiner Anhänger<br />

- in die Unterwelt hinab, um am dritten Tag von <strong>de</strong>n Toten wie<strong>de</strong>raufzustehen.<br />

Seinen Anbetern wur<strong>de</strong> gesagt:<br />

“Der Gott ist errettet, und auch ihr wer<strong>de</strong>t von euren Mühen erlöst wer<strong>de</strong>n“.<br />

Dieser Tag <strong>de</strong>r Auferstehung war ein regelrechter Karnevalstag, Hilaria o<strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r<br />

Freu<strong>de</strong>n genannt - die Menschen tanzten in <strong>de</strong>n Straßen, verklei<strong>de</strong>ten sich, alberten<br />

herum und vergnügten sich mit flüchtigen Liebesabenteuern - wie auch heute noch<br />

bei <strong>de</strong>n weltweiten Karnevalsveranstaltungen. Die Christen begingen auch später<br />

noch <strong>de</strong>n Ostersonntag mit einem Karnevalsumzug, <strong>de</strong>r sich nachgewissenermassen<br />

aus <strong>de</strong>m Mysterienkult <strong>de</strong>s Attis herleitete: wie Christus entstand somit Attis, wenn<br />

„die Sonne zum ersten Mal <strong>de</strong>n Tag länger macht als die Nacht“, als Sonnengott so-<br />

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