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M Y T H O S K A S T R A T I O N - gay-web.de

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Überlieferungen sind legion und in sämtlichen alten Kulturen weltweit anzutreffen.<br />

Wir beschränken uns <strong>de</strong>shalb auf eine kleine Auswahl <strong>de</strong>rselben, angefangen beim<br />

ägyptischen Sonnengott Ra, <strong>de</strong>r sich selbst kastrierte, um das Geschlecht <strong>de</strong>r Ammiu<br />

aus seinem Blut hervorzubringen. Der Phallus <strong>de</strong>s hinduistischen „Großen Gottes“,<br />

Maha<strong>de</strong>ra, wur<strong>de</strong> von Priesterinnen <strong>de</strong>r Großen Göttin abgeschnitten und in<br />

Stücke gehauen. Die Teile kamen in die Er<strong>de</strong> und brachten eine neue Menschenrasse<br />

hervor, die Lingagas (Männer <strong>de</strong>s Lingam o<strong>de</strong>r Phallus). In einer indianischen<br />

Variante (Chukchee) errang <strong>de</strong>r Große Rabengott weibliche Geheimnisse <strong>de</strong>r Magie,<br />

in <strong>de</strong>m er das eigene Glied zu Brei zerstampfte und diesen <strong>de</strong>r Göttin Miti (Mutter) zu<br />

essen gab. Und in <strong>de</strong>r mexikanischen Mythologie schuf die Erlöser-Gottheit<br />

„Quetzalcoatl“ – um die Er<strong>de</strong> nach einer Flutkatastrophe neu zu bevölkern – neue<br />

Menschen, im <strong>de</strong>m er sein Glied abschnitt und das Blut <strong>de</strong>r „Herrin <strong>de</strong>s Schlangenschurzes“<br />

zu trinken gab. Die Gestalt dieser Göttin, <strong>de</strong>r zahlreiche abgeschnittene<br />

Glie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Hüfte hingen, fin<strong>de</strong>n wir auch in vielen nahöstlichen Mythologien wie<strong>de</strong>r<br />

und zwar als Anath, <strong>de</strong>r Zwillingsschwester <strong>de</strong>r Göttin Mari als Herrscherin über<br />

Geburt und Tod, verehrt sowohl in Ägypten, Kanaan, Syrien, Phönikien als auch in<br />

Griechenland. Im Tempel zu Jerusalem wur<strong>de</strong> Anath über Jahrhun<strong>de</strong>rte - neben <strong>de</strong>m<br />

Gott EI - in <strong>de</strong>r Gestalt <strong>de</strong>r Himmelskönigin Aschera (verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Tempelprostitution<br />

<strong>de</strong>r weibmännlichen „Ke<strong>de</strong>shim“-Priester) verehrt. In <strong>de</strong>n Ugarit-Texten<br />

(1929 im syrischen Ras Schamra gefun<strong>de</strong>nen Keilschrifttafeln mit Bezug auf die dort<br />

gelegenen, antiken Hauptstadt Kanaans, Ugarit) wer<strong>de</strong>n u.a. die damaligen, primitiven<br />

Opferriten für die Göttin Anath beschrieben, wobei dieselbe durch das Blut von<br />

Männern befruchtet wird und nicht durch <strong>de</strong>ren Samen. Denn die kultische Verehrung<br />

<strong>de</strong>r Anath geht bis in die Jungsteinzeit zurück, als eine Vaterschaft noch unbekannt<br />

war und - wie wir inzwischen wissen - Blut als die einzige Substanz galt, die<br />

Leben übertragen konnte. In <strong>de</strong>n mythischen Überlieferungen heißt es u.a. (in freier<br />

Übersetzung):<br />

„Gewalttätig zerschmettert sie und wei<strong>de</strong>t sich daran, Anath tötet sie und starrt<br />

sie an - ihr Sinn jubelt in Freu<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn sie taucht ihre Knie in das Blut <strong>de</strong>r Soldaten,<br />

ihre Len<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Lebenssaft <strong>de</strong>r Krieger, bis ihr das Schlachten in <strong>de</strong>m<br />

Haus, das Zerhacken auf <strong>de</strong>n Tischen genügt“.<br />

Und wie bei <strong>de</strong>r bereits beschriebenen mexikanischen „Herrin <strong>de</strong>s Schlangengewan-<br />

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