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M Y T H O S K A S T R A T I O N - gay-web.de

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<strong>de</strong>s“, die aus <strong>de</strong>m Genitalblut Quetzalcoatls neues Leben wie<strong>de</strong>r erschuf, hing auch<br />

Anath die abgeschnittenen Glie<strong>de</strong>r ihrer Blutopfer an ihre Ziegenfellschürze, <strong>de</strong>r Aigis.<br />

Als die Göttin nach Griechenland kam, wur<strong>de</strong> sie zur Muttergöttin Athene, mit <strong>de</strong>r<br />

Aigis (Ägäisches Meer!) jetzt als Brustschild aus Ziegenfell, verziert mit Orakelschlangen<br />

- die Athener verehrten sie als heilige Jungfrau, Athene Parthenia im<br />

Parthenon, ihrem noch heute bestaunten „Jungfrauentempel“. Gleichzeitig sind wir<br />

mit diesen Überlieferungen jedoch auch im Labyrinth <strong>de</strong>r griechischen Mythologie<br />

angekommen, wo die jahrtausen<strong>de</strong>langen Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen zwischen <strong>de</strong>m<br />

weiblichen und <strong>de</strong>m männlichen Prinzip dargestellt wor<strong>de</strong>n sind und zwar in einer<br />

unglaublichen Vielfalt und Gestaltungsdichte - beson<strong>de</strong>rs auch bezüglich <strong>de</strong>s ewigwähren<strong>de</strong>n<br />

„Mythos Kastration“. Denn es gibt überaus viele Kastrationsmythen in<br />

<strong>de</strong>n griechischen und römischen Götterwelten - diesmal jedoch im Sinne eines Raubes<br />

<strong>de</strong>r Genitalien als Symbol <strong>de</strong>r sieghaften Männlichkeit: man (Mann!) war sich<br />

seiner (Samen-)Rolle in <strong>de</strong>r Reproduktion bewußt gewor<strong>de</strong>n. Denken wir nur an <strong>de</strong>n<br />

Mythos <strong>de</strong>r Uranos-Entmannung durch seinen Sohn Kronos, festgehalten in <strong>de</strong>r<br />

Theogenie <strong>de</strong>s antiken griechischen Chronisten Hesiod. Danach kastrierte Kronos,<br />

Sohn <strong>de</strong>s Himmels und <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, seinen Vater Uranos mit einem Messer und<br />

schleu<strong>de</strong>rte seine Ho<strong>de</strong>n ins Meer. Sie trieben im aufgewühlten Schaum ihres eigenen<br />

Samens davon und daraus wur<strong>de</strong> Aphrodite geboren, die Göttin <strong>de</strong>r sexuellen<br />

Liebe (Aphrodites Sohn Eros wur<strong>de</strong> zum Gott <strong>de</strong>r emotionalen Liebe). Später entstand<br />

aus ihrer Verbindung mit <strong>de</strong>m androgynen Gott Hermes die berühmte zweigeschlechtliche<br />

Gottheit Hermaphroditos sowie aus ihrer Verbindung mit <strong>de</strong>m Gott Dionysos<br />

die Gottheit Priapos, <strong>de</strong>ssen männlich-körperliche Merkmale unbestreitbar waren<br />

und sich in permanenter Erektion befan<strong>de</strong>n - sozusagen als die Personifizierung<br />

<strong>de</strong>s abgeschnittenen Glieds (Phallus-Kult <strong>de</strong>r Antike). Auch Aphrodites Geliebter<br />

Adonis (griechische Version <strong>de</strong>s semitischen Adonai bzw. <strong>de</strong>s kanaanitischen Tammuz)<br />

wur<strong>de</strong> kastriert - <strong>de</strong>rart wur<strong>de</strong> die „Jungfrau“ Aphrodite („Himmlische Aphrodite“)<br />

zur Herrscherin <strong>de</strong>r frühen griechischen Mythologien kastrierter Götter. Ebenfalls<br />

hinein paßt die Kastration <strong>de</strong>s ältesten Sohnes <strong>de</strong>s Uranos durch gleichfalls Kronos -<br />

im römischen Pantheon ist noch die Kastration <strong>de</strong>s Saturn durch Jupiter erwähnenswert.<br />

Ebenso die Tatsache, daß Blindheit und abgeschnittene Haare als mythologische<br />

Metaphern <strong>de</strong>r Entmannung gelten. Die Schreiber <strong>de</strong>r Bibel nannten <strong>de</strong>n Penis<br />

„eine geschrumpfte Sehne“, die „auf einer Höhlung <strong>de</strong>s Oberschenkels liegt“: Das<br />

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