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M Y T H O S K A S T R A T I O N - gay-web.de

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Exzesse. Die römischen Kaiser <strong>de</strong>s 3. und 4. Jahrhun<strong>de</strong>rt n. Chr. sodann hatten oft<br />

als Minister, Erzieher und auch Wissenschaftler kastrierte Männer, die gelegentlich<br />

so mächtig wur<strong>de</strong>n, daß sie ihre Herren stürzen konnten: so war beispielsweise Narses,<br />

<strong>de</strong>r Feldherr Kaiser Justinians (<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Sodom- und-Gomorrha-Mythe!) ein<br />

Eunuch. Und unter <strong>de</strong>n Perserkönigen <strong>de</strong>s 5. bis 3. Jahrhun<strong>de</strong>rts v. Chr. soll sich –<br />

so die Überlieferung – kaum einer fin<strong>de</strong>n lassen, <strong>de</strong>r nicht von einem Eunuchen umgebracht<br />

wor<strong>de</strong>n ist. Freuds Oedipus-Komplex läßt grüßen!<br />

Wir wollen schließlich noch darauf hinweisen, daß in jenen antiken Zeiten auch vielerlei<br />

unblutige Kastrationstechniken angewen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, so beispielsweise die Ho<strong>de</strong>n<br />

mittels Schierlingsgift, Hyazinthenzwiebeln o<strong>de</strong>r Fle<strong>de</strong>rmausblut zu vertrocknen<br />

bzw. auch – speziell in römischen Zeiten – das mechanische Zerquetschen <strong>de</strong>r Ho<strong>de</strong>n<br />

männlicher Säuglinge (nach einem heißen Bad) zwischen <strong>de</strong>n Fingern. Ein Ausbund<br />

an Grausamkeit hinsichtlich <strong>de</strong>s Kastrationsvorganges in antiken Zeiten ist sodann<br />

überliefert von <strong>de</strong>n alten Ägyptern, welche Tausen<strong>de</strong> von Knaben, meist Kin<strong>de</strong>r<br />

Kriegsgefangener o<strong>de</strong>r armer Leute, von koptischen Mönchen (!) haben kastrieren<br />

lassen. In einem Bericht über die Tortur heißt es:<br />

„Der Operateur bin<strong>de</strong>t mit feinen festen Wollfä<strong>de</strong>n die Geschlechtsteile ab und<br />

schnei<strong>de</strong>t unter <strong>de</strong>r Ligatur durch. Die Blutung wird mit Asche, sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Öl,<br />

rotglühen<strong>de</strong>m Eisen gestillt. Dann wird in die Röhre eine grobe Metallson<strong>de</strong><br />

eingeführt, die durch einen Gürtel gehalten wird, und die Opfer wer<strong>de</strong>n bis zum<br />

Nabel in <strong>de</strong>n heißen Nilsand eingegraben, worin sie 5-6 Tage bleiben. Die eitern<strong>de</strong><br />

Wun<strong>de</strong> braucht bis zu ihrer Heilung mehrere Monate. Sehr häufig tritt<br />

dauern<strong>de</strong> Inkontinenz ein. Nach 3 Monaten wur<strong>de</strong>n die Operierten verkauft.“<br />

So grausam wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kastrationsvorgang also auch ausgeführt – die Manipulation<br />

<strong>de</strong>r Ware Mensch für irgendwelche Zwecke ist im Mythos Kastration offenbar mehr<br />

als grenzenlos.<br />

Diesbezüglich wollen wir an dieser Stelle noch auf das indische Phänomen <strong>de</strong>r über<br />

ein Million „Hijras“ aufmerksam machen: eine Kaste von „Frauen, die keine sind“, wie<br />

<strong>de</strong>r Volksmund sagt. Die meisten von ihnen wur<strong>de</strong>n als Kin<strong>de</strong>r bzw. junge Männer<br />

innerhalb <strong>de</strong>r community gewaltsam kastriert – als Erbe eines archaischen Fruchtbarkeitsbrauchtums,<br />

das sich in die heutige Zeit hinübergerettet hat. Die „Hijras“ sind<br />

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